[0001] Die Erfindung betrifft eine Einzelfeuerstätte für feste Brennstoffe nach dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs.
[0002] Bei Einzelfeuerstätten für feste Brennstoffe hat sich in den letzten Jahrzehnten
bezüglich einer Verminderung der Belastung der Atmosphäre durch im Abgas befindliche
Schadstoffe am Stand der Technik relativ wenig verändert. Mit dem bekannten Universal-Dauerbrandofen
ist zwar ein System für Feststoff-Feuerstätten bekannt, mit dem beispielsweise auch
Gasflammkohle mit einem hohen Anteil flüchtiger Bestandteile relativ umweltverträglich
verfeuert werden kann, die erzielbaren Schadstoffkonzentrationen im Abgas werden jedoch
künftigen Maßstäben zur Luftreinhaltung nicht mehr genügen können. Darüberhinaus ist
der Betrieb eines Universal-Dauerbrenners auf schüttfähige Brennstoffe bestimmter
Körnung beschränkt.
[0003] Aus den beiden Patentschriften 229 208 und 159 360 sind Feuerstätten bekannt, beidenen
eine kontinuierliche Brennstoffzufuhr zu einem ringförmig um einen Füllraum angeordneten
Feuerungsrost von unten her erfolgt, wobei entweder der Boden des Füllraumes über
eine vorspannbare Feder den aufgegebenen Brennstoff nach oben gegen einen konzentrischen
Anschlag drückt
/oder der Füllraum als Teleskopschacht ausgebildet ist, der über Fallgewichte ebenfalls
den Brennstoff kontinuierlich gegen den erwähnten Anschlag fördert, sodaß der obere
Teil des eingefüllten Brennstoffes seitlich auf den Ringrost rutscht und dort bei
geringer Schütthöhe verbrennt. Dieses Prinzip der Brennstoffzufuhr hat jedoch den
Nachteil, das nur schüttfähiger Brennstoff in einem bestimmten Körnungsbereich verwendet
werden kann nicht jedoch beispielsweise Scheitholz und grobkörnige Kohle. Ein weiterer
Nachteil liegt inder erschwerten Anzündbarkeit, weil vor dem Anzünden der Brennstoff
in den Füllraum eingebracht werden muß und somit der Rost mit der vor allem von oben
her schwer entflammbaren Kohle bedeckt ist. Schließlich ergibt -sich bei der bekannten
Lösung die Gefahr, daß beim Nachfüllen auf den zurückgestellten Füllraumboden in Reaktion
befindlicher Brennstoff liegen bleibt und bei der geringsten Undichtigkeit ein Durchbrand
im Füllraum in Gang gesetzt wird.
[0004] Aus der DE-PS 191 357 ist es bekannt, schüttbaren Brennstoff von oben in einen seitlich
neben einem Feuerrost angeordneten Teleskopwagen aufzugeben, der auf der Rostseite
offen ist und über ein mit der Wagenrückwand verbundene Stange zum Rost hin schrittweise
zusammengeschoben werden kann, sodaß der Brennstoff frei und unkontrolliert auf den
Rost einer üblichen Feuerung fällt, wo er ungeregelt nach dem Durchbrandprinzip verbrennt.
Dabei ergibt sich jedoch die Gefahr, daß der gesamte Brennstoffvorrat unkontrolliert
abbrennt, und zwar mit beträchtlicher Rauch- und zu hoher Wärmeentwicklung. Ähnliche
Lösungen mit ähnlichen Nachteilen ergeben sich aus der DE-PS 177 776 und der DE-PS
215 220.
[0005] Bekannt sind auch Feuerstätten, deren von oben zu beschickender Füllschacht schräg
zum Feuerungsrost hin abfällt oder einen senkrecht zum Feuerungsrost hin abfallenden
Boden besitzt; Beispiele derartiger Feuerstätten finden sich im DBGM 8 002 486, in
der DE-PS 26 48 732 und der österreichischen Patentschrift 367 895. Beidiesem Konstruktionsprinzip
rutscht also der Brennstoff seitlich in den Brennraum bzw. auf den Feuerungsrost.
Ist dabei jedoch der Füllschacht bzw. der Brennstoffvorratsbehälter nicht wirksam
thermisch vom eigentlichen Brennraum getrennt, dann besteht auch hier die Gefahr,
daß die gesamte Aufgabemenge in die Verbrennungsreaktion einbezogen wird, insbesondere
bei gasreichen Brennstoffen und vor allem bei Holz. Ist dagegen der Füllschacht vom
Verbrennungsraum einwandfrei thermisch getrennt, dann ergeben sich Schwierigkeiten
beim Anzünden, wenn der Schacht gefüllt ist, weil der Rost in diesem Fall vollständig
mit Brennstoff bedeckt ist und auf dem Rost aufgeschüttetes Anzündmaterial sich mit
seiner Flammenentwicklung in Richtung zunRauchabzug, also weg vom zu zündenden Brennstoff,
ausbreitet. Ein weiterer Nachteil dieser Feuerstätten mit Füllschacht besteht darin,
daß langförmige Briketts und insbesondere Scheitholz sich in dem sich nach unten hin
verengenden Schacht leicht verklemmen können.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einzelfeuerstätte für feste Brennstoffe zu schaffen,
die in der Lage ist, auch gasreiche Kohle, Holz und Torf einwandfrei und hygienisch
zu verbrennen und auch grobstückiges und scheitförmiges Brennmaterial in einem großen
Vorrat für einen längeren Dauerbrand aufzunehmen und der Rosteinrichtung kontinuierlich
sowie verkantungs- und verklemmungsfrei so zuzuführen, daß ein geregelter Abbrand
ohne ein Uberzünden in den Brennstoffvorratsraum gewährleistet ist. Die Lösung dieser
Aufgabe ergibt sich aus dem Kennzeichen des Hauptanspruchs.
[0007] In den Unteransprüchen sind zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung gekennzeichnet.
[0008] Auf der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Feuerstätte, teilweise geschnitten,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der Feuerstätte in einer Teil-Vorderansicht, teilweise
geschnitten,
Fig. 2A einen Teil-Querschnitt durch die Feuerstätte von Fig. 2,
Fig. 3 in Einzeldarstellung den Abgasdurchlaß der Feuerstätten nach den Fig. 1 und
2 im Horizontalschnitt, und
Fig. 4 und 5 in Einzeldarstellung zwei Ausführungsformen von Feuerungsrosten für die
Feuerungsstätten nach den Fig. 1 und 2.
[0009] Die in Fig. 1 dargestellte Feuerstätte besitzt ein Gehäuse 10 und einen von ihrer
Oberseite abgehenden Abgasstutzen 11. Im Gehäuse 10 befindet sich ein mit 12 bezeichneter
Füllraum in Form eines horizontalen, langgestreckten Quaders, dessen Längseiten im
wesentlichen von der einen zur anderen Gehäuseseitenwand reichen. Der Füllraum 12
ist von außen her durch eine in strichpunktierten Linien angedeutete, sich an der
Gerätevorderseite befindende Füllraumtür 13 zugänglich. Der Boden 14 des Füllraums
12 weist in seinem einen Endbereich, auf der Zeichnung dem rechten Endbereich, eine
Rostöffnung auf, die durch einen Rost 15 abgedeckt ist. Im Bereich des Rostes 15 bzw.
im Bereich darüber befindet sich in der Gehäusevorderwand eine auf der Zeichnung nicht
dargestellte Rosttüre. Unterhalb des Rostes ist ein abgeschlossener Aschen- raum 16
vorgesehen, in dem ein Aschenkasten 17 untergebracht ist. Der Aschenraum 16 dient
außerdem als Primärluftzufuhr und weist zu diesem Zweck eine in den Aufstellraum führende,
auf der Zeichnung nicht dargestellte öffnung auf, die verstellbar ist, und zwar in
bekannter Weise von einem im Abgasweg angeordneten, thermoelektrischen oder bimetallischen
Temperaturfühler, der auf der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellt ist. Die Dickwand
18 des Feuerungsraums 12 weist oberhalb des Rostes 15 einen Abgasdurchlaß 19 auf,
der vorzugsweise aus keramischem Werkstoff hergestellt ist. Der Durchlaß 19 mündet
in eine Nachbrennkammer 20, deren Wände aus hochhitzebeständigem Material geringer
Wärmeleitfähigkeit bestehen und die einen seitlichen Auslaß 21 aufweist, dessen Oberkante
22 als Ablenkkante ausgebildet ist. Der Auslaß 21 der Kammer 20 führt zu einem Wärmeübertragungsraum
23 mit Umlenkblech 24, der die Abgase dem Abgasstutzen 11 zuführt. Im Abgas-Durchlaß
19 befinden sich Querbohrungen 25, die über einen Verteilungskanal 26 und einen Zischenfüllraum
12 und Wärmeübertragungsraum 23 verlaufenden Zuführkanal 27 mit dem Aufstellungsraum
in Verbindung stehen und als Sekundärluft-Kanäle dienen.
[0010] Die rostseitige, also auf der Zeichnung rechte Stirnwand 28 des Füllraums 12
/ist mit hitzebeständigem Material abgedeckt und vorzugsweise mit senkrecht verlaufenden
Rillen versehen. Schließlich ist im Füllraum 12 ein Schieber 29 untergebracht, der
die Form einer dem Querschnitt des Füllraums 12 entsprechenden Platte hat und durch
eine Feder 30 gegen die der Stirnwand 28 entgegengesetzten Stirnwand des Füllraums
12, also auf der Zeichnung der linken Stirnwand, abgestützt ist. Der Bewegungsweg
des Schiebers 29 reicht im wesentlichen von einer Stellung nahe benachbart der linken
Stirnwand (gespannte Feder), bis zu einer Stellung vorzugsweise nahe benachbart der
Rostöffnung. Der Schieber 29 ist durch einen - nicht gezeichneten - einfachen Hebelmechanismus
mit der Fülltür 13 gekoppelt, derart, daß beim öffnen der Tür 13 der Schieber gegen
die Kraft der Feder 30 in seine linke Endlage zurückgebracht und dort festgehalten
wird, beim Schließen der Tür 13 dann wieder freigegeben wird.
[0011] Die Feuerstätte arbeitet folgendermaßen. Die Füllraumtüre 13 wird geöffnet, womit
der Schieber 29 in seine zurückgezogene (linke) Position gebracht wird. Nunmehr kann
der Brennstoff, etwa Scheitholz, langgestreckte Braunkohlebriketts, Torfbriketts und
dergleichen, in den Füllraum 12 eingebracht werden, und zwar in Längsrichtung, also
derart, daß die Längsachse des langgestreckten Brennstoffmaterials parallel zur Längsachse
des Füllraums 12 verläuft. Daraufhin wird das vorher durch die erwähnte Rosttür auf
den Rost 15 aufgegebene Anzündmaterial entzündet. Jetzt wird die Füllraumtüre 13 geschlossen,
mit der Folge, daß der Schieber 29 freigegeben wird und aufgrund der Wirkung der Feder
30 das Brennmaterial nach rechts über den Rost 15 gegen die Stirnwand 28 drückt. Der
Brennstoff wird nun mit Hilfe der vom Aschenraum 16 her durch den Rost 15 hindurch
zugeführten Primärluft abgebrannt, wobei der zwischen Feuerungsrost 15 und Abgas-Durchlaß
19 zwangsgeführte Primärluft-AbgasStrom nur eine Verbrennung unmittelbar vor der an
den Rost 15 angrenzenden Steitenwand 28 zuläßt. Eine etwa beginnende Ausweitung der
Verbrennungsreaktion des Brennstoffs in Richtung zum-Füllraum 12 hin (auf der Zeichnung
nach links) wird dadurch verhindert, daß der erwähnte Feuerungsregler über die dadurch
steigende Abgastemperatur die Primärluft-Zufuhrmenge so zurückregelt, daß eine Zunahme
der in Reaktion befindliche Brennstoffmenge verhindert wird. Eine Doppelfunktion erfüllt
dabei der direkt über dem Feuerungsrost 15 angeordnete Abgas-Durchlaß 19. Aufgrund
seiner Sekundärluft-öffnungen 25,die im Zuführkanal 27 erwärmte Sekundärluft dem Kernstrom
der Abgase zuführen, wird eine hygienische Verbrennung in jeder Phase des regulären
Betriebs der Feuerstätte sichergestellt. Andererseits wird erreicht, daß bei einer
beginnenden Ausweitung der Verbrennungsreaktion des Brennstoffs in Richtung des Füllraums
12 (auf der Zeichnung nach links) die dabei zusätzlich entstehenden und zum Passieren
des Durchlasses 19 gezwungenen Schwehlgase sofort verbranntwerden und über die damit
verbundene Abgastemperaturerhöhung - wie erwähnt - auf dem Feuerungsregler und damit
auf die Primärluft-Zufuhr einwirken.
[0012] Nach Passieren des Durchlasses 19 gelangen die Abgase in die Nachbrennkammer 20,
in der sie um 90° umgelenkt und über die Ablenkkante 22 teilweise zur Rezirkulation
gezwungen werden. Die Nachbrennkammer 20 sorgt dabei mit ihren heißen Wänden und der
Verwirbelung der Abgase mit der Folge einer entsprechenden Verweildauer des noch in
den Abgasen vorhandenen Luftsauerstoffs für eine Nachreaktion der allenfalls noch
vorhandenen restlichen Kohlenwasserstoffe bzw. des unvollständig verbrannten Kohlenstoffs.
Der Vorgang in der Nachbrennkammer kann dabei zusätzlich durch eine tangentiale und
schräg strömungsaufwärts gerichtete Anordnung der Sekundärluft-Kanäle 25 im Durchlaß
19 unterstützt werden. Nach dem Verlassen der Nachbrennkammer 20 gelangen dann die
Abgase in den Wärmeübertragungsraum 23 und strömen um die Ablenkplatte 24 herum zum
Abgasstutzen 11.
[0013] Mit fortschreitendem Abbrand des eingegebenen Brennstoffs über dem Rost 15 schiebt
der Schieber 29 kontinuierlich Brennstoff aus dem Füllraum 12 nach, sodaß ein völlig
gleichmäßiger Abbrand über eine Zeitdauer gewährleistet wird, die von der Menge des
eingegebenen Brennstoffs abhängt. Praktische Versuche haben ergeben, daß es damit
möglich ist, je nach eingegebener Brennstoffmenge für mehrere Stunden bis zu mehreren
Tagen einen kontrollierten und dabei hygienischen Abbrand zu erreichen.
[0014] Die Fig. 2 und 2a zeigen eine zweite Ausführungsform der Erfindung, wobei diese Feuerstätte
insbesondere für stückiges Brennmaterial,etwa gasreiche Stückkohlebestimmt ist. Diese
Ausführungsform unterscheidet sich von derjenigen der Fig. 1 lediglich bezüglich der
Fördereinrichtung für den Brennstoff. Anstelle des Schiebers 29 von Fig. 1 ist hier
eine Vielzahl von Förderfingern 31 vorgesehen, die zinkenartig aus einer Fördergabel
32 herauswachsen, die beidends am Umfang zweier Antriebsräder angelenkt ist. Die beiden
Antriebsräder sind durch ein Welle 34 b verbunden, die quer zur Brennstoff-Förderrichtung
(Fig. 2A) verläuft. Gemäß Fig. 2 sind unterhalb des mit öffnungen versehenen Bodens
14 des Füllraums 12 mehrere derartiger Förderaggregate hintereinander angeordnet,
wobei jeweils zwischen den Antriebsrädern 33 Ubertragungsräder 34 zwischengeschaltet
sind. Die Zinken 31 der Fördergabeln 32 treten dabei durch die Öffnungen des Bodens
14 hindurch in den Füllraum 12. Eines der Übertragungsräder 34 steht mit einem Haupt-Antriebsrad
35 in Verbindung, das von einem Antrieb 36 gedreht wird, wobei der Antrieb 36 ein
manueller Antrieb, etwa eine Handkurbel, oder ein mechanischer Antrieb, beispielsweise
ein Elektromotor, sein kann. Dreht der Antrieb 36 das Hauptantriebsrad 35 in der in
Fig. 2 gezeigten Drehrichtung, dann treibt dieses die Fördereinrichtung an, d. h.
die Zinken 31 schwenken in Förderrichtung (in Fig. 2 nach rechts) und fördern darauf
den Brennstoff in Richtung zum Rost 15, worauf die Zinken 31 nach unten gezogen werden,
eine Verschwenkung in Gegenrichtung durchführen und darauf wieder in den Füllraum
12 eindringen, und zwar in der in Fig. 2 gezeigten Schwenkstellung.
[0015] Während bei der Ausführungsform nach Fig. 1 die Feder 30 dafür sorgt, daß der Brennstoff-Vorschub
entsprechend dem Abbrand erfolgt, hat beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 und manuellem
Antrieb 36 der Betreiber der Feuerstätte auf einen zum Abbrand synchronen Vorschub
zu achten. Ist dagegen der Antrieb 36 ein Elektromotor, dann kann eine selbsttätige
Steuerung des Vorschubs erzielt werden und zwar entweder durch Berührungskontakte
an der Stirnwand 28 oder, was zweckmäßiger ist über den vorhandenen oder einen zusätzlichen
Abgastemperaturfühler. Es ist auch möglich, bei motorischem Antrieb 36 eine Programmsteuerung
vorzusehen, die zeitabhängig den Abbrand (Primärluftzufuhr) und die Brennstofförderung
steuert.
[0016] Schließlich ist in Fig. 2 noch ein an sich bekannter; einstellbarer Schichthöhenregler
37 in Form eines einseitig angelenkten Bleches vorgesehen. Bei einer derartigen Ausgestaltung
der Feuerstätte gemäß Fig. 2 können im wesentlichen alle im Haushalt vorkommenden
Brennstoffe mit einem einzigen Fördersystem optimal verbrannt werden.
[0017] Im übrigen entspricht die Funktionsweise der Feuerstätte nach Fig. 2 derjenigen nach
Fig. 1.
[0018] Fig. 3 zeigt in vergrößerter Einzeldarstellung den Abgas-Durchlaß 19 im Horizontalschnitt,
wie er bei den Feuerstätten nach den Fig. 1 und 2 verwendet wird. Wie erwähnt, wird
vom Zuführkanal 27 erwärmte Luft in Richtung des Pfeils dem Verteilerkanal 26 zugeführt,
von dem sie durch die Sekundärluft-Kanäle 25 hindurch in den Abgasdurchlaß eintritt.
Vorab ist erläutert worden, daß eine tangentiale und schräg strömungsabwärts gerichtete
Anordnung der Kanäle 25 den Nachverbrennungsvorgang unterstützt; diese besondere Anordnung
der Kanäle 25 wird in der Fig. 3 verdeutlicht.
[0019] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, den Feuerungsrost 15
geteilt auszubilden. Zwei Ausführungsmöglichkeiten einer derartigen Rostteilung sind
in den Fig. 4 und 5 dargestellt. Dabei ist in Fig. 4 der eine Rostteil 15a verschwenkbar,
der andere Rostteil 15b starr angeordnet, während in Fig. 5 beide Rostteile 15a und
15b verschwenkbar sind. Hierdurch kann die Rostmulde und der freie Durchtrittsquerschnitt
für die Primärluft während des Betriebs brennstoffspezifisch leicht eingestellt werden,
ohne daß dabei die Gefahr besteht, daß sich der Brennstoff am Rost verklemmt und eine
Unterbrechung der Verbrennung auftritt. Mit dem geteilten Verstellrost nach den Fig.
4 und 5 läßt sich auch an Stelle des vorabfrwähnten üblichen Feuerungsreglers für
die Primärluft die Abbrandgeschwindigkeit unmittelbar durch Veränderung des Rost-Durchtrittsquerschnitts
ändern, vorzugsweise selbsttätig mittels eines Gebersystems, welches über die Abgastemperatur
die Leistung durch Anpassung des freien Rostquerschnitts und der Rostmulde regelt.
Diese Art der Leistungsregelung ist der Primärluftregelung bei unveränderbarem freiem
Rostquerschnitt (es wird der Luftzutritt zum Raum unterhalb des Rostes geregelt) in
hygienischer und wirtschaftlicher Hinsicht überlegen, weil die rostbezogene Reaktionsfläche
dem Brennstoff angepaßt wird und nicht nur die Primärluft bei gleichbleibender Rostfläche
und Glutschichthöhe verstellt wird.
[0020] Gegenüber den dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispielen sind zahlreiche
Abwandlungen möglich, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Dies gilt insbesondere
für die Gestaltung des Füllraums. So kann es sich insbesondere für hohe Heizleistungen
oder für extrem lange Dauerbrandzeiten als zweckmäßig erweisen, mehrere Füllräume
nacheinander anzuordnen und diese mit einem einschieb- sowie extern füllbaren Magazinbehälter
zu bedienen und die Förderung des Brennstoffs zum Feuerungsrost oder zu den Feuerungsrosten
so zu organisieren, daß der Reihe nach die Füllräume bzw. die Magazinabschnitte jeweils
erst dann mit der Brennstofförderung beginnen, wenn das vorgeschaltete Magazin annähernd
leer gebrannt ist. Auch bezüglich der konstruktiven Gestaltung der Brennstoff-Fördereinrichtung
sind zahlreiche Abwandlungen möglich.
1. Feuerstätte für feste Brennstoffe mit kontinuierlicher Brennstoffzuführung, insbesondere
Einzelfeuerstätte für Scheitholz und gasreiche Kohle, mit einem durch eine Füllraumtüre
zugänglichen Füllraum, einem Feuerungsrost, einem Abgas-Durchlaß und einem sich an
diesen anschließenden Abgas/Luft- und/oder Abgas/Wasser-Wärmeübertrager, dadurch gekennzeichnet,
daß der Füllraum (12) die Form eines langgestreckten Quaders hat, dessen lange Mittelachse
im wesentlichen horizontal verläuft, wobei die Füllraumtüre (13) in einer der vertikalen
Langseitenwände angeordnet ist, daß im Füllraum (12) eine Brennstoff-Fördereinrichtung
(29, 30; 31-36) untergebracht ist, deren Förderrichtung auf eine (28) der beiden vertikalen
Stirnwände des Füllraums (12) gerichtet ist, daß benachbart dieser einen Füllraum-Stirnwand
(28) im Füllraumboden (14) eine öffnung für den Feuerungsrost (15) und in der Füllraumdecke
(18) eine den Abgas- Durchlaß (19) bildende Öffnung vorgesehen ist, und daß die Abgas-Durchlaßöffnung
(19) Sekundärluft-Öffnungen (25) aufweist, und in eine Nachverbrennungskammer (20)
mündet, deren Auslaß (21) zum Wärmeübertrager (23) führt.
2. Feuerstätte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung
ein Schieber (29, 30) ist, bestehend aus einer Schieberplatte (29), deren Größe und
Gestalt in etwa der Füllraum-Stirnwand (28) gleicht, und aus einer die Schieberplatte
(29) belastenden Feder (30).
3. Feuerstätte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Füllraumtüre (13) und
Schieber (29, 30) durch ein den Schieber beim öffnen der Füllraumtüre in seine zurückgezogene
Position bringendes und beim Schließen der Füllraumtüre freigebendes Hebelgestänge
gekoppelt sind.
4. Feuerstätte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung
(31-36) aus mehreren hintereinander geschalteten Fördergabeln (32) mit von außen durch
den Füllraum- boden (14) hindurchgreifenden Zinken, aus die Fördergabeln (32) eine
exzentrische Schwenkbewegung vermittelnden Antriebs- und Übertragungsrädern (33, 34)
und aus einem Antrieb (36) besteht.
5. Feuerstätte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (36) der Fördereinrichtung
ein über die Abgastemperatur selbsttätig gesteuerter Elektromotor ist
6. Feuerstätte nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch einen Füllhöhenregler
(37).
7. Feuerstätte nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärluft-Öffnungen
(19) tangential und schräg nach oben gerichtet sind.
8. Feuerstätte nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärluft-Öffnungen
(25) über einen Ringkanal (26) von einem Zuführkanal (27), der sich zwischen Füllraum
(12) und Wärmeübertrager (23) erstreckt, mit vorgewärmter Luft versorgt werden.
9. Feuerstätte nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß sich der
Nachverbrennungsraum (20) unmittelbar über dem Abgas-Durchlaß befindet und einen seitlichen
Auslaß (21) aufweist, in den eine Ablenkkante (22) hineinragt.
10. Feuerstätte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbrennkammer (20)
mit hoch hitzebeständigem Material geringer Wärmeleitfühigkeit ausgekleidet ist.
11. Feuerstätte nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaßquerschnitt
des Abgas-Durchlasses (19) auf die bei Nennwärmeleistung anfallende Abgasmenge ausgelegt
ist.
12. Feuerstätte nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuerungsrost
(15) gegenüber der Horizontalen geringfügig angestellt ist, derart, daß er in Richtung
zur benachbarten Füllraum-Stirnwand (28) ansteigt und an seiner tiefen Stelle geringfügig
unterhalb dem Füllraum-Boden (14) liegt.
13. Feuerstätte nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb
des Feuerungsrostes (15) eine geschlossene Kammer (16) als Primärluftzuführung vorgesehen
ist, die eine über einen thermoelektrischen oder bimetallischen Abgasfühler verstellbare
öffnung zum Aufstellungsraum aufweist.
14. Feuerstätte nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuerungsrost
(15) in zwei mit ihren Zinken ineinander greifende Teile (15a, 15b) unterteilt ist,
wobei zumindest einer der beiden Rostteile (15a, 15b) unter Veränderung des wirksamen
Rostdurchlaßquerschnitts verschwenkbar ist.
15. Feuerstätte nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Rostverschwenkung
selbsttätig über einen thermoelektrischen oder bimetallischen Abgasfühler steuerbar
ist.
16. Feuerstätte nach einem der Ansprüche 1-15, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Füllräume (12) und der Zahl der Füllräume (12) entsprechende Magazineinschübe mit
nacheinander ablaufender Förderung vorgesehen sind.