[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und auf eine Vorrichtung zur Herstellung
eines Garnes oder dergleichen mittels eines Friktionsspinnmittels, wie beschrieben
im Oberbegriff des ersten Verfahrensanspruches und im Oberbegriff des ersten Vorrichtungsanspruches.
[0002] Wird beim Friktionsspinnen in analoger Weise wie beim Rotor-Offenend-Spinnen das
Faserband mittels einer Oeffner-Walze in einzelne Fasern aufgelöst und diese mittels
eines Kanales gegen die Friktionsspinnmittel gefördert, so entsteht im Kanal eine
Wirrlage von Fasern, welche zumindest teilweise in einem unausgestreckten Zustand
der Austrittsmündung des Kanales zustreben. Diese Wirrlage unausgestreckter Fasern
ist jedoch für einen ordentlichen Garnaufbau schädlich, da ungestreckte oder sogar
mit Schlingen versehene Fasern ein Garn von geringer Festigkeit und mit einer unerwünschten
Ungleichmässigkeit ergeben.
[0003] Aus der CH-PS 572 108 ist beispielsweise eine Vorrichtung bekannt, bei welcher frei
fliegende Fasern in den Zwickelspalt zweier gleichsinnig drehender und aspirierter
Walzen gespeist werden, welche durch die Drehung der Walzen zu einem Garn gedreht
und mittels an der Stirnseite der Walzen vorgesehener Abzugswalzen abgezogen werden.
[0004] Es versteht sich, dass diese frei fliegenden Fasern in einem pneumatischen Förderkanal
gefördert werden müssen und dementsprechend eine Endgeschwindigkeit aufweisen, die
um eine Zehnerpotenz höher liegen kann, als die Abzugsgeschwindigkeit des Garnes,
so dass die im Zwikkelbereich auftreffenden Fasern auf eine derart kleinere Geschwindigkeit
abgebremst werden, dass sie beim Auftreffen irgendeine Schlingenlage annehmen und
diese Schlingenlage im wesentlichen im gedrehten Garn beibehalten.
[0005] Schlingenlagen der Fasern in einem Garn verringern jedoch die Festigkeit des Garnes
und geben eine Quelle für Unregelmässigkeiten, da die Vielzahl der gleichzeitig eintreffenden
sich in Schlingenlagen versetzenden Fasern eine Wirrlage von Fasern produzieren. Ausserdem
verkürzt eine solche Schlingenlage die nutzbare Faserlänge. Unter Schlingenlage einer
Faser soll eine Faser verstanden werden, welche durch Schlingenbildung in ihrer vorgenannten
nutzbaren Länge wesentlich verkürzt ist.
[0006] Durch das Abziehen des Garnes entsteht infolge des Rückhaltewiderstandes im Zwickelspalt
der beiden Trommeln zwar bis zu einem gewissen Grad eine Streckung des Garnes und
damit auch eine Streckung der einzelnen Fasern, was jedoch nicht genügt, um die Eigenschaften
eines solchen Garnes beispielsweise mit denjenigen eines Ringgarnes vergleichen zu
können, so dass diese Art Spinnen sich im wesentlichen nur für die Produktion gröberer
Garne, mit einer statistisch besseren Verteilung der einzelnen Schwachstellen, eignet.
Unter gröberen Garnen sollen Garne verstanden werden, welche hauptsächlich für die
Produktion von Dekorationsstoffen verwendet werden.
[0007] Das Bestreben bei den neuen Spinnverfahren wie beispielsweise dem Friktionsspinnen
geht dahin, Garne herzustellen, welche für die Bekleidungsindustrie verwendet werden
können, da es sich bei diesen Garnen um den grössten Anteil, d.h. um ca. 60% der produzierten
Garne handelt.
[0008] Um die vorerwähnte Schlingenlage der Fasern im wesentlichen zu beheben, d.h. die
Fasern in einer im wesentlichen gestreckten Lage dem Garnende zuzuführen, wird in
der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 3300636 eine Offenend-Friktions-Spinnvorrichtung
mit zwei dicht nebeneinander angeordneten und einen Keilspalt bildenden, gleichsinnig
angetriebenen Walzen vorgeschlagen, von welchen wenigstens eine als Saugwalze ausgebildet
ist. An diese Saugwalze mündet ein Förderkanal, der in Umfangsrichtung der Saugwalze
in einem bestimmten Abstand zum Keilspalt angeordnet ist. Ausserdem ist der dem Keilspalt
zugewandte Rand der Förderkanalmündung als eine Umlenkführung für die zugespeisten
Fasern ausgebildet.
[0009] Durch diese Ausbildung soll erreicht werden, dass die Fasern, während sie mittels
der Saugwalze aus dem Speisekanal herausgezogen werden, an der Umlenkführung gebremst
werden und dadurch eine mechanische Streckung erfahren. Dieser mechanische Streckungseffekt
soll zu einer Verbesserung der Faserablage führen.
[0010] Die Nachteile einer solchen Vorrichtung bestehen allerdings darin, dass die Fasern
einerseits einer Friktion ausgesetzt werden, ohne welche diese Streckung nicht erreicht
werden kann und andererseits darin, dass solche Friktionskanten einer Verschmutzungsgefahr
unterworfen sind, so dass gelegentlich ein angesammelter Schmutzknäuel durch die vorbeiziehenden
Fasern mitgerissen wird und im Garn eine Ungleichmässigkeit verursachen kann.
[0011] Mit der Erfindung soll deshalb ein Verfahren und eine Vorrichtung geschaffen werden,
bei welchen mittels Friktionsspinnmitteln ein Garn hergestellt wird, welches Fasern
mit einer verbesserten Streckung beinhaltet.
[0012] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Fasern vor dem Einbinden in
das Garnende auf der Saugtrommel in eine für das Einbinden vorteilhafte Lage zu bringen.
[0013] Erfindungsgemäss werden diese Aufgaben durch die im Kennzeichen des ersten Verfahrensanspruches
und durch die im Kennzeichen des ersten Vorrichtungsanspruches beschriebenen Massnahmen
erfüllt.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand von lediglich
Ausführungswege darstellenden Zeichnungen näher erläutert.
[0015] Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch die erfindungsgemässe Vorrichtung, schematisch dargestellt,
Fig. 2 eine Draufsicht eines Teiles der Vorrichtung von Fig. 1 in Richtung I gesehen,
Fig. 3 je einen Teil der Vorrichtung von Fig. 1 in und 3a Richtung II gesehen, schematisch
dargestellt,
Fig. 4 eine Variante der Vorrichtung von Fig. 1, schematisch dargestellt,
Fig. 5, 6 je ein Detail der bisherigen Vorrichtung, und 7 vergrössert und schematisch
dargestellt,
Fig. 8 eine weitere erfindungsgemässe Vorrichtung, halbschematisch dargestellt,
Fig. 9 Varianten eines Details der Vorrichtung von und 10 Fig. 8, schematisch dargestellt,
Fig. 11 eine Draufsicht der Vorrichtung von Fig. 9, und lla schematisch dargestellt,
Fig. 12 eine Aufnahme aus der Versuchseinrichtung entsprechend der Vorrichtung von
Fig. 1.
[0016] Der in Fig. 1 dargestellte Ausschnitt einer erfindungsgemässen Vorrichtung weist
andeutungsweise eine aus dem Rotor-Offenend-Spinnverfahren her bekannte Auflösewalze
1 auf, welche in einem Gehäuse 2 (nur teilweise gezeigt) gelagert und antreibbar ist.
Diese Auflösewalze 1 ist in an sich bekannter Weise für das Auflösen eines Faserbandes
in einzelne Fasern mit Nadeln 3 oder Zähnen (nicht gezeigt) versehen.
[0017] Wie bereits erwähnt, sind Auflöseaggregate mit solchen
Auflösewalzen aus dem Rotor-Offenend-Spinnen her bekannt und deshalb nicht weiter beschrieben.
[0018] Das Gehäuse 2 weist eine Faserauslassöffnung 4 auf, an welche ein Faserförderkanal
5 anschliesst, der nahe an die zylindrische Oberfläche einer Friktionsspinntrommel
6 mündet.
[0019] Diese Friktionsspinntrommel 6 ist perforiert (nicht dargestellt) und beinhaltet einen
Saugkanal 7 (Fig. 3a), welcher durch seine Wände 8 und 9 eine Saugzone R am Umfang
der Friktionsspinntrommel 6 abgrenzt. Die Wände 8 und 9 reichen dabei so nahe an die
zylindrische Innenwand der Friktionsspinntrommel 6, dass, ohne die Innenwand zu berühren,
ein Einströmen von Falschluft möglichst verhindert wird.
[0020] Durch diese vom Saugkanal 7 erzeugte, den Faserförderkanal 5 durchströmende Luftströmung
werden die von den Nadeln 3 herausgelösten und im Förderkanal 5 frei fliegenden Fasern
10 innerhalb der genannten Saugzone an dem durch die Mündung 11 des Förderkanales
5 abgegrenzten Oberflächenteiles der sich drehenden Friktionstrommel 6 festgehalten
und letztlich in dem durch die Wand 9 des Saugkanales 7 gegebenen Grenzbereich der
Saugzone, zur Bildung eines Garnes 12 an der Garnbildungsstelle 13 eingedreht, wobei
sich die Garnbildungsstelle an der gedachten Fortsetzung der Wand 9 durch die zylindrische
Wand der Friktionsspinntrommel 6 befindet. Die Friktionsspinntrommel 6 dreht dabei
in einer mit dem Pfeil U bezeichneten Richtung.
[0021] Das fertige Garn 12 wird durch ein Abzugswalzenpaar 14 in einer Abzugsrichtung A
abgezogen. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, kann das Abzugswalzenpaar auch auf der gegenüberliegenden
Stirnseite der Friktionsspinntrommel 6 vorgesehen sein, was mit dem strichpunktierten
Walzenpaar 14.1 dargestellt ist, d.h. dass das Garn auch in der Richtung B abgezogen
werden kann.
[0022] Um das Eindrehen des Garnes zu unterstützen, kann der erstgenannten Friktionsspinntrommel
6 eine zweite Friktionsspinntrommel 15 zugeordnet werden, welche derart nahe an der
ersten Friktionsspinntrommel 6 angeordnet ist, dass das im Zwickelspalt beider Friktionsspinntrommeln
gebildete Garn zu einem festeren Garn gedreht wird als ohne diese zweite Trommel 15.
[0023] Die Drehrichtung der Trommel 15 entspricht der Drehrichtung der Trommel 6, weshalb
beide Drehrichtungen mit U bezeichnet sind. Durch die gleichgerichteten Drehrichtungen
werden die Bewegungsrichtungen der beiden Trommeln im Bereich des Zwickelspaltes einander
entgegengesetzt.
[0024] Die zweite Friktionsspinntrommel 15 kann ebenfalls perforiert und mit einem eine
Saugzone R.1 abgrenzenden, die Wände 17 und 18 beinhaltenden, Saugkanal 16 (in Fig.
3 und 3a mit strichpunktierter Linie angedeutet) versehen werden. Vorteilhafterweise
wird die obere Wand 17 (mit Blickrichtung wie in Fig. 3 gesehen) des Saugkanales 16
derart gerichtet, dass die gedachte Fortsetzung dieser Wand durch die zylindrische
Wand der Friktionsspinntrommel 15 sich mit der gedachten Fortsetzung der Wand 9 in
der Garnbildungsstelle 13 schneidet oder in einer Linie liegt, wodurch das Andrehen
der Fasern an dieser Garnbildungsstelle 13 durch die einander entgegengesetzt gerichteten
Luftströmungen der Saugkanäle 7 und 16 optimiert wird. Es besteht jedoch auch die
Möglichkeit, dass die Wände 9 und 17, wie in Fig. 3a gezeigt, derart gegeneinander
versetzt sind, dass sich die Garnbildungsstelle 13 zwischen der gedachten Fortsetzungen
der Wände 9 und 17 befindet. Die Länge (nicht gezeigt) der Saugzonen R und R.l entspricht
im mindesten der Länge L der Mündung 11.
[0025] Um eine genügende Verteilung der Fasern über die Länge L der Kanalmündung 11 zu erhalten,
sollte die Mündung 11 eine Weite D (Fig. 3, 5, 6 und 7). von 2 mm nicht übersteigen.
Die Länge L und die Weite D ergeben den Mündungsquerschnitt, wobei grundsätzlich unter
Mündung oder Mündungsquerschnitt die engste Stelle im Faserförderkanal verstanden
werden soll.
[0026] Fig. 1 zeigt einen Faserförderkanal 5 mit einer mit dem Winkel α gekennzeichneten
Neigung, wobei der Winkel α kleiner als 90° ist und durch eine gedachte Verlängerung
der Mündung 11 und eine untere Wand 19 (mit Blickrichtung wie in Fig. 3 gesehen),
des Kanales 5 gebildet wird. Im Gegensatz dazu, weist der mit Fig. 4 gezeigte Faserförderkanal
105 im Mündungsbereich C keine Neigung auf, sondern mündet mit dem Winkel α von im
wesentlichen 90° gegen die Trommeloberfläche. Der Mündungsbereich C weist eine Höhe
h von mindestens 10 mm auf. Die übrigen Elemente dieser Figur entsprechen den Elementen
der Fig. l und sind dementsprechend mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet. Dementsprechend
ist die Mündung, da sie den für den Faserförderkanal 5 genannten Bedingungen entsprechen
muss, ebenfalls mit der Nummer 11 bezeichnet.
[0027] Wie in Fig. 3a mit strichpunktierten und mit gestrichelten Linien angedeutet, kann
der Faserförderkanal 5 und 105 mit einer von der in Fig. 3 mit ausgezogenen Linien
dargestellten, abweichenden Lage vorgesehen werden, ohne nachteilige Folgen für die
Führung der frei fliegenden Fasern gegen die zylindrische Oberfläche der Friktionsspinntrommel
6. Die Faserförderkanäle in diesen Lagen sind in Fig. 3a mit den Bezugszeichen 5.1
resp. 105.1 und 5.2 resp. 105.2 gekennzeichnet.
[0028] Je nach Lage dieser Förderkanäle ändert ein in Fig. 3 und 5 gezeigter Winkelβ, welcher
durch eine gedachte Symmetrieebene E der entsprechenden Förderkanalmündung und einer
Tangentialebene T gebildet wird, bei welcher es sich um die Tangentialebene an der
Durchdringungslinie der Symmetrieebene E, durch die zylindrische Oberfläche der Friktionsspinntrommel
6 handelt.
[0029] Wie in Fig. 3a mit Hilfe des Pfeiles S gezeigt, haben die frei fliegenden Fasern
10 die Tendenz, in der mit dem Pfeil S gezeigten Richung auf der Oberfläche der Friktionsspinntrommel
6 aufzutreffen, und zwar im wesentlichen unabhängig von der mit dem Winkel /3 gekennzeichneten
Lage der Förderkanäle. Um diesen Effekt der Umlenkung der Fasern in radialer Richtung
zur genannten Oberfläche zu unterstützen, kann entweder, wie in Fig. 5 gezeigt, eine
äussere Wand 20.1 des Kanals 5 resp. 105 mit einem gegebenen Abstand Q gegenüber der
Oberfläche der Friktionsspinntrommel vorgesehen werden. Dadurch entsteht eine Falschluftströmung
P, welche den frei fliegenden Fasern 10 vermehrt die Tendenz verleiht, radial auf
die Oberfläche der Friktionsspinntrommel aufzutreffen. Eine andere Massnahme für denselben
Zweck zeigt Fig. 7 mit Oeffnungen 22 (nur eine gezeigt) in der äusseren, d.h. der
Garnbildungsstelle 13 zugekehrten Wand 20 des Kanales 5 resp. 105.
[0030] Um das erwähnte radiale Auftreffen der frei fliegenden Fasern 10 nicht durch die
sich im Zwickelspalt zwischen der Wand 21 und der Oberfläche der rotierenden Friktionsspinntrommel
6 stauenden Umfangsluft zu stören, soll der zwischen der Wand 21 (Fig. 3) und der
Oberfläche der Friktionsspinntrommel 6 vorgesehene
Ab-stand H so klein als möglich sein, ohne eine direkte Berührung zwischen dieser Wand
und der zylindrischen Oberfläche zu verursachen.
[0031] Zusätzlich zur oder anstelle der genannten Massnahme des geringen Spaltes H kann,
wie mit Fig. 6 gezeigt, die Wand 8 des Saugkanales 7 der Drehrichtung U entgegen um
einen Betrag Z zurückversetzt werden, so dass die vorgenannte Umgebungsluft im Bereich
Z durch den Saugkanal 7 angesaugt wird.
[0032] Letztlich kann, wie in den Fig. 6 und 7 gezeigt, die Wand 21 im.Bereich der Mündung
11 mit einem gegen die Drehrichtung U gerichteten Bogen 23 versehen werden, welcher
eine vermehrte Umlenkung der Strömung entsprechend der Pfeilrichtung S verursacht.
[0033] Der Saugkanal 7 resp. 16 (Fig. 3a) ist durch ein Anschlussrohr 24 resp. 25 in an
sich bekannter Weise je an eine Unterdruckquelle angeschlossen. Im weiteren sind die
Friktionsspinntrommeln 6 und 15 in an sich bekannter Weise entsprechend gelagert und
angetrieben, was mit den Achsen a symbolisch dargestellt ist. Antrieb und Lagerung
solcher Friktionsspinntrommeln sind bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung.
[0034] Fig. 8 zeigt eine Variante der erfindungsgemässen Vorrichtung, in dem anstelle der
Friktionsspinntrommel 6 eine perforierte Friktionsspinnscheibe 56 verwendet wird.
Die Scheibe 56 rotiert in der Drehrichtung K und übernimmt die vom Faserförderkanal
57 angelieferten frei fliegenden Fasern 10. Dieser Faserförderkanal 57 ist mit einem
Winkel β geneigt zur Oberfläche der Friktionsspinnscheibe 56 angeordnet und zwar in
analoger Weise wie die Faserförderkanäle 5 und 105.
[0035] An der Unterseite der Friktionsspinnscheibe 56 ist in analoger Weise zum Saugkanal
7 ein Saugkanal 58 vorgesehen, welcher, wie in Fig. 11 gezeigt, einen Bereich abdeckt,
der von der Mündung 59 des Faserförderkanals 57 bis über die Garnbildungsstelle 61
hinaus reicht, welche durch die Oberfläche der Friktionsspinnscheibe 56 und einer
kegelförmigen Friktionsspinnwalze 60 gebildet wird. Das fertige Garn 12 wird durch
ein Abzugswalzenpaar 62 abgezogen.
[0036] Die Friktionsspinnscheibe ist mit einer Welle 63 fest verbunden. Die Lagerung und
der Antrieb der Welle 63 ist der Einfachheit.halber nicht gezeigt und nicht Gegenstand
der Erfindung. Dasselbe gilt für die Lagerung und den Antrieb der kegelförmigen Friktionsspinnwalze
60.
[0037] In analoger Weise zu den Faserförderkanälen der Fig. 1 und 4 kann der Faserförderkanal
57 mit einem Neigungswinkel ∼ von weniger als 90° oder, wie in Fig. 10 gezeigt, von
im wesentlichen 90° vorgesehen sein.
[0038] Wie mit den Fig. 8 und 11 gezeigt, kann der Saugkanal 5d in der der Bewegungsrichtung
K der Friktionsspinnscheibe 56 entgegengesetzten Richtung erweitert werden, so dass
in dem mit Z.1 bezeichneten Bereich die an der Oberfläche der bewegten Friktionsspinnscheibe
56 vorhandenen Luft vor der Mündung 59 in den Kanal 58 abgesaugt werden kann. Der
Kanal 58 ist durch ein Anschlussstück 64 mit einer Unterdruckquelle (nicht gezeigt)
verbunden.
[0039] Die betreffend dem Abstand H (Fig. 8) gemachten Aeusserungen im Zusammenhang mit
der Verwendung der Friktionsspinntrommel 6, gelten in analoger Weise in der Verwendung
der Friktionsspinnscheibe anstelle der Friktionsspinntrommel. Dasselbe gilt für die
Aeusserungen im Zusammenhang mit dem in Fig. 6 und 7 gezeigten Bogen 23 und mit den
Oeffnungen zwecks Durchlass einer Falschluftströmung P.
[0040] Grundsätzlich ist es vorteilhaft, wenn die Faserförderkanäle derart verjüngt sind,
dass die darin geförderte Luft eine Beschleunigung erfährt, so dass die in der Luft
geförderten Fasern mindestens eine Vorstreckung erfahren.
[0041] Verfahrensmässig werden die beschriebenen Vorrichtungen wie folgt verwendet:
Vorbemerkung: Die Versuche haben ergeben, dass der Relation zwischen der Luftgeschwindigkeit
an der Mündung resp. der Fasergeschwindigkeit an der Mündung und der Umfangsgeschwindigkeit
der Friktionsspinntrommeln eine entscheidende Rolle zufällt.
[0042] Zum Beispiel wurde festgestellt, dass bei einem grösser werdenden Verhältnis der
Luftgeschwindigkeit an der Mündung zur Umfangsgeschwindigkeit der Friktionsspinntrommeln
über 4:1 die Festigkeit und die Gleichmässigkeit des Garnes infolge zunehmender Schlingenbildung
schlechter wird bis beispielsweise bei einem Verhältnis von 10:1 ein nicht mehr brauchbares
Garn produziert - wird.
[0043] Wird hingegen das Verhältnis der genannten Luftgeschwindigkeit zur genannten Umfangsgeschwindigkeit
im Bereich kleiner als 2:1 angewendet, so wird die Festigkeit zwar ebenfalls stetig
kleiner, ergibt jedoch bei einem Verhältnis kleiner als 1 immer noch ein brauchbares
Garn. Im gleichen Sinne wie die Festigkeit wird auch die Massengleichmässigkeit des
Garnes von diesem Verhältnis beeinflusst.
[0044] Dieser Effekt lässt sich auf folgende Weise erklären: Weist die Friktionsspinntrommel
eine höhere Umfangsgeschwindigkeit auf als die an der Mündung austretenden freien
Fasern, so werden die Fasern beim Erfasstwerden durch die Friktionsspinntrommel gestreckt
und im wesentlichen in Umfangsrichtung auf der Friktionsspinntrommel und im sich bildenden
Garnende an der Garnbildungsstelle aufgenommen.
[0045] Der vorgenannte Effekt tritt ein, sei es mit einem, wie in Fig. 1 gezeigt, geneigt
angeordneten oder, wie in Fig. 4 gezeigt, mit einem im Endteil senkrecht angeordneten
Faserförderkanal.
[0046] Wird andererseits das Verhältnis der Luftgeschwindigkeit in der Mündung zur Umfangsgeschwindigkeit
an der Friktionsspinntrommel im Bereich zwischen 2:1 und 4:1 angewendet, so kann folgender
Unterschied in der Verwendung des mit Fig. 1 gezeigten, gemäss Winkel α schräg gestellten
Förderkanales gegenüber der Verwendung des in Fig. 4 gezeigten Förderkanales festgestellt
werden:
Beim Kanal 105 gemäss Fig. 4 beginnen sich die Fasern auf der Spinntrommel bei einem
genannten Verhältnis von mehr als drei mehr und mehr in einer Schlingenlage auf der
Spinntrommel abzulegen, welche mit grösser werdendem Verhältnis ungünstiger wird.
[0047] Wird hingegen der, wie in Fig. 1 gezeigt, geneigt angeordnete Kanal verwendet, so
beginnen sich die Fasern bei einem Verhältnis der Luftgeschwindigkeit zur Umfangsgeschwindigkeit
von mehr als 1 mehr und mehr in eine Schräglage auf der Friktionsspinntrommel zu legen,
welche mit kleiner werdender Umfangsgeschwindigkeit bis zu einem Maximum des genannten
Verhältnisses von 4:1 zunimmt. Bei grösser werdendem Verhältnis, d.h. über 4:1, beginnen
die Fasern sich ebenfalls in der vorerwähnten Schlingenlage auf der Friktionsspinntrommel
abzulegen.
[0048] Der genannten Schräglage der Fasern auf der Friktionsspinntrommel geht ein Streckprozess
im Faserförderkanal voraus, so dass die Fasern auf der Friktionsspinntrommel nicht
nur in einer im wesentlichen gestreckten Lage, sondern auch noch in einer für das
Bilden des Garnendes vorteilhaften Richtung auf der Friktionsspinntrommel liegen.
Diese vorteilhafte Richtung wird allerdings nur dann optimal ausgenützt, wenn die
Garnabzugsrichtung derart ist, dass die schräg angeordneten Fasern eine weitere Streckung
beim Abziehen des Garnes erfahren, d.h. wenn die Garnabzugsrichtung der Faserzufuhrrichtung
im Kanal entgegengesetzt ist.
[0049] Das Erreichen der Schräglage der Fasern auf der Friktionsspinntrommel soll im folgenden
anhand der Fig. 1 erklärt werden:
Wird das vordere Ende 10.1 der frei fliegenden Faser 10 von der Friktionsspinntrommel
6 erfasst und in der mit M bezeichneten Richtung auf der Friktionsspinntrommel gegen
die Garnbildungsstelle 13 gefördert, so wird gleichzeitig das hintere freie Ende 10.2
durch den Luftstrom weiter in der mit N bezeichneten Richtung mit grösserer Geschwindigkeit
weitergefördert, so dass die Fasern 10, nachdem das vordere Ende 10.1 den dem Pfeil
M entsprechenden Weg zurückgelegt hat, im wesentlichen eine Lage einnimmt, wie sie
in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien eingezeichnet ist.
[0050] Wird nun eine derart auf der Friktionsspinntrommel abgelegte Faser gegen das sich
bildende Garnende in der Garnbildungsstelle 13 geführt, so wird das vordere Ende 10.1
durch das Garnende erfasst und im wesentlichen festgehalten, während der restliche
Teil der Faser auf der Saugtrommel haften bleibt und dadurch am sich bildenden Garnende
vorbeigeführt wird, bis dieser
Faserteil in den Bereich nach dem Saugkanal 7 reicht und infolge aufgehobener Saugwirkung
frei gegeben, durch die Gegentrommel erfasst, von dieser festgehalten und auf dessen
Oberfläche wieder am Garnende vorbeigeführt wird, bis das inzwischen verkürzte Faserstück
wieder von der Luftströmung der ersten Trommel erfasst wird. Im Anschluss daran wiederholt
sich dieser Vorgang wechselseitig bis die Faser um das Garnende herum aufgewunden
ist. Dieses Herumwinden erzeugt eine gewisse Rotation im Garnende, welche jedoch zur
Umwindegeschwindigkeit des Faserendes relativ klein und wenig bedeutend ist.
[0051] Das erfindungsgemässe Verfahren unterscheidet sich deshalb von den bisher beschriebenen
Verfahren dadurch, dass einerseits nicht angestrebt wird, dass die Fasern eine zum
Garnende parallele Lage einnehmen sollten, und dass andererseits kein Bestreben vorhanden
ist, dem Garnende eine Rotation zu erteilen, sondern die vorerwähnte Rotation des
Garnendes eine Nebenerscheinung des Umwindeverfahrens der Fasern ist.
[0052] Der Beweis für diese Verfahrenstheorie ist mit der als Fig. 12 gegebenen Aufnahme
bewiesen, indem klar daraus ersichtlich ist, dass die Fasern die erwähnte Schräglage
einnehmen. Zur besseren Uebersicht über die Garnbildung wurde für die Aufnahme die
zweite Trommel für das Fotografieren entfernt, weshalb das Garnende äusserst locker,
aber doch gebildet wird.
[0053] Die Versuche haben ergeben, dass die mit dem Winkel gekennzeichnete Schräglage der
Fasern auf der Friktionsspinntrommel grösser, d.h. der Winkel ykleiner wird, je mehr
der Faserförderkanal gegenüber der Friktionsspinntrommel geneigt angeordnet ist. Praktisch
wird allerdings diese Neigung mit einem Winkel α von annähernd 0
0 ihr Maximum finden.
[0054] Die Erklärung, weshalb trotz der fehlenden zweiten Trommel ein Garnende gebildet
wird, liegt darin, dass, wie bereits erwähnt, das Garnende eine gewisse Rotation erfährt
und diese Rotation das von der Friktionsspinntrommel freigegebene Ende wieder auf
die obere Seite gedreht wird, bis es durch die Saugluft der Friktionsspinntrommel
6 erneut erfasst wird. Würde das Garn nicht, wie in Fig. 12 gezeigt, als solches abgezogen,
entstünde allmählich eine Faserballe, in welcher die Fasern im wesentlichen die Schräglage
an der Friktionsspinntrommel beibehalten.
[0055] Wie bereits erwähnt, liegt ein weiteres Kriterium für die gleichmässige Verteilung
der frei fliegenden Fasern im Faserförderkanal in der Breite D der Mündung 11, indem
bei einer Breite von mehr als 4 mm den Fasern eine zu grosse Freiheit für das Nebeneinander
gegeben ist. Es hat sich herausgestellt, dass eine Breite D von 2 mm nicht überschritten
werden darf. Die Breite kann bis 0,5 mm reduziert werden, mit dem Nachteil, dass dadurch
der Strömungswiderstand steigt.
[0056] Es hat sich im weiteren gezeigt, dass mit einem wie mit Fig. 4 gezeigten Kanal 105
die Fasern ebenfalls nicht völlig in Umfangsrichtung auf der Friktionsspinntrommel
respektive senkrecht.zum Garnende liegen, so dass der vorbeschriebene Umwindeeffekt
auch in dieser Variante vorhanden ist. Durch die steilere Lage der Faser zum Garnende
werden mehr Umwindungen für das Aufwinden der Faser benötigt, was sich in einer härteren
Umwindung der Fasern, d.h. in einem härter gedrehten Garn niederschlägt. Im weiteren
besteht in einer solchen Lage der Fasern eine bestimmte Gefahr der Schlingenbildung
während des Umwindeprozesses, so dass selbst bei härter gewundenem Garn die Festigkeit
nicht unbedingt wächst.
[0057] Ausserdem muss noch darauf hingewiesen werden, dass die Fasergeschwindigkeit in einem
verjüngten Kanal auch im Mündungsbereich nicht der Luftgeschwindigkeit entspricht,
andererseits effektiv das Verhältnis der Fasergeschwindigkeit in der Mündung zur Umfangsgeschwindigkeit
des Friktionsspinnmittels massgebend für die erwähnten Effekte ist, weshalb die Luftgeschwindigkeit
lediglich eine messbare Variable darstellt, mittels welcher ein Einstellwert für ein
brauchbares Resultat gegeben wird.
[0058] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Mündung des Faserförderkanales 5, gemäss Fig.
l, besteht darin, dass die Verjüngung des in der Mündung endenden Endbereiches dieses
Kanales derart gestaltet ist, dass die Luftgeschwindigkeit eine starke Steigerung
erfährt, so dass die Luftströmung gegen die Mündung umgelenkt wird. Eine solche Umlenkung
ist mit den Strömungspfeilen F (Fig. 1 und 4) angedeutet.
[0059] Eine Variante der Vorrichtung der Fig. 8 bis 11, in welcher die kegelförmige Friktionsspinnwalze
nicht wie in
Fig. lla radial, sondern mit einem spitzen Winkelδ zu einer gedachten Tangentialebene
X angeordnet ist. Der spitze Winkel 6 wird dabei durch die genannte Tangentialebene
X und durch eine die Rotationsachse Y der kegelförmigen Friktionswalze 60 beinhaltende,
senkrecht auf der Friktionsspinnscheibe stehende, gedachte Ebene eingeschlossen.
[0060] Im gleichen Sinne schräggestellt wird dadurch die Garnbildungsstelle 61. Dementsprechend
muss noch der Saugkanal 58 im früher beschriebenen Sinne der Garnbildungsstelle angepasst
werden.
[0061] Die Elemente der Fig. lla entsprechen, mit Ausnahme des erwähnten angepassten Saugkanales
56, denjenigen der Fig. 11, weshalb sie mit denselben Bezugszeichen versehen sind.
[0062] Durch diese Schrägstellung der Garnbildungsstelle 61 gelangen die auf der Friktionsspinnscheibe
56 abgelegten Fasern 10 in einer mit dem Winkel δ gekennzeichneten schrägen Lage auf
die Garnbildungsstelle 61. Durch diese bereits früher erwähnte vorteilhafte Lage kann
die Faser 10 in der bereits früher beschriebenen Weise um das sich in der Garnbildungsstelle
61 bildende Garnende umgewunden werden.
Legende
[0063]
1 Auflösewalze
2 Gehäuse
3 Nadeln
4 Faserauslassöffnung
5 Faserförderkanal
6 erste Friktionsspinntrommel
7 Saugkanal
8 Wand des Saugkanales 7
9 Wand des Saugkanales 7
10 freie Fasern
11 Mündung des Förderkanales
12 fertiges Garn
13 Garnbildungsstelle
14 Abzugswalzenpaar
15 zweite Friktionsspinntrommel
16 Saugkanal
17 Wand des Saugkanales 16
18 Wand des Saugkanales 16
19 untere Wand
20 äussere Wand
21 innere Wand
22 Oeffnung
23 Bogen
24 Anschlussrohr
25 Anschlussrohr
56 Friktionsspinnscheibe
57 Faserförderkanal
58 Saugkanal
59 Mündung
60 kegelförmige Friktionsspinnwalze
61 Garnbildungsstelle
62 Abzugswalzenpaar
63 Welle
64 Anschlussstück
1. Verfahren zum Spinnen eines Garnes oder dergleichen nach dem Offenend-Friktions-Spinnprinzip,
bei welchem
- Fasern (10) aus einem Faserverband (nicht gezeigt) herausgelöst und
- mittels eines pneumatischen Faserförderluftstromes frei fliegend an eine bewegte,
gelochte Oberfläche eines im Unterdruck stehenden Friktionsspinnmittels (6; 56) übergeben
und
- mittels dieser Oberfläche an eine Garnbildungsstelle (13; 61) transportiert werden,
in welcher die Fasern zu einem Garn (12) gebildet werden,
- sowie bei welchem letztlich das Garn (12) in einer vorgegebenen Richtung (A; B)
abgezogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die auf der bewegten Oberfläche transportierten Fasern in einer im wesentlichen
gestreckten und gleichzeitig in einer, in Abzugsrichtung (A; B) des Garnes (12) gesehen,
nach rückwärts (mit dem Winkel gekennzeichneten) geneigten Lage auf der Oberfläche
liegend an die Garnbildungsstelle (13; 61) abgegeben werden.
2. Verfahren gemäss Oberbegriff des Anspruches 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Förderluft im Querschnitt einer gegen die bewegte Oberfläche gerichteten Austrittsmündung
(11; 59) eines den Faserförderluftstrom führenden Faserförderkanales (5; 57) eine
Geschwindigkeit aufweist, die zweibis fünfmal, vorzugsweise drei- bis viermal grösser
ist als die Geschwindigkeit der genannten Oberfläche und, dass der Faserförderkanal
und damit der Faserförderluftstrom im wesentlichen eine Richtung aufweisen, die, in
Abzugsrichtung des Garnes gesehen, relativ zum Mündungsquerschnitt, nach vorwärts
geneigt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (10), nachdem
ihr vorderes Ende (10.1), in Bewegungsrichtung der genannten Oberfläche gesehen, an
der Garnbildungsstelle (13; 61) vom Garnende erfasst wurden, um ein relativ zur Geschwindigkeit
der Oberfläche praktisch stillstehendes, respektive absolut gesehen, nur langsam drehendes
Garnende gewunden werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte
- Erfassen der vorderen Enden (10.1) der Fasern (10) an der Garnbildungsstelle (13;
61),
- Vorbeiführen des dem genannten vorderen Ende der Fasern nachfolgenden Teiles, auf
der Oberfläche haftend, an dem sich an der Garnbildungsstelle befindlichen Garnende,
- im Anschluss daran wieder frei lassen von dieser Oberfläche
- und in einer der Oberflächenrichtung (U) entgegengesetzten Richtung wieder um das
Garnende herumführen bis
- dieser Garnteil erneut vom Saugluftstrom gegen die Oberfläche geführt und von dieser
Oberfläche wieder erfasst wird, sowie
- Wiederholen der genannten Vorgänge bis die Fasern um das Garnende herum aufgewunden
sind.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Richtung des Kanals
(5; 57) einen Winkel (α) von weniger als 30 Winkelgrade aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderluftstrom im
Mündungsquerschnitt eine Richtung aufweist, die im wesentlichen senkrecht zum Mündungsquerschnitt
liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Faserförderkanal eine
Strömung aufweist, welche die Fasern mindestens im Bereich der Austrittsmündung derart
lenkt, dass die Fasern mindestens auf die halbe Länge der Mündung verteilt aus dieser
austreten.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Faserförderkanal eine
Strömung aufweist, welche mindestens gegen die Austrittsmündung hin, vorzugsweise
jedoch auf der ganzen Strömungslänge eine Beschleunigung erfährt.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömung derart ist,
dass die Fasern im Mündungsquerschnitt mindestens 40 % der Luftgeschwindigkeit aufweisen.
10. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach den vorangegangenen Ansprüchen,
- mit einer aus dem Offenend-Rotor-Spinnen her bekannten Auflösewalze (1),
- einem bewegbaren Friktionsspinnmittel (6; 56) mit einer gelochten (nicht gezeigt)
Oberfläche, durch welche ein Luftstrom (S) angesaugt wird,
- sowie mit einem Faserförderkanal (5; 57) zwischen der Auflösewalze (1) und der Oberfläche
des Friktionsspinnmittels (6; 56) für den pneumatischen Transport der Fasern (10)
von der Auflösewalze (1) bis zur genannten gelochten Oberfläche, wobei die Austrittsmündung
(11; 59) einen länglichen Querschnitt aufweist, dessen Längsseiten im wesentlichen
quer zur Bewegungsrichtung der genannten Oberfläche angeordnet sind,
- und der Faserförderkanal (5; 57) derart zum genannten Mündungsquerschnitt geneigt
(mit dem Winkelα dargestellt) angeordnet ist, dass die Fasern im Luftstrom in einer,
in Garnabzugsrichtung gesehen, vorwärts geneigten Richtung gefördert werden,
- und im weiteren mit einer Garnbildungsstelle (13; 61), welche im Abstand von der
Austrittsmündung (11; 59), in Bewegungsrichtung des Friktionsspinnmittels gesehen,
auf dem Friktionsspinnmittel (6; 56) mittels einer unteren Wand (9 - in Blickrichtung
auf Fig. 3 gesehen) eines eine Saugzone (R) abgrenzenden Saugkanales (7; 58) gebildet
wird, wobei dieser Saugkanal an der dem Faserförderkanal (5; 57) und Garnbildungsstelle
(13; 61) gegenüberliegenden Oberfläche des Friktionsspinnmittels (6; 56) angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Faserförderkanal (5; 57) derart verjüngt ist, dass die Luftströmung zunehmend
beschleunigt wird,
- dass ausserdem der Querschnitt der Austrittsmündung eine Breite (D) von maximal
2 mm aufweist und derart gewählt ist, dass die, die Mündung durchströmende Luft eine
Geschwindigkeit aufweist, bei welcher die im Mündungsbereich erfassten vorderen Enden
der Fasern (10.1) in eine zum Mündungsquerschnitt im wesentlichen senkrechten Richtung
umgelenkt werden,
- sowie dass der Faserförderkanal derart angeordnet ist, dass die Fasern im wesentlichen
frei, d.h. ohne wesentliche Umlenkung an den Mündungskanten, von der genannten Oberfläche
übernommen werden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die der Garnbildungsstelle
(13; 61) zugewandte, eine erste Mündungskante bildende Breitseite der Mündung weniger
weit gegen die bewegte Oberfläche reicht als die der Garnbildungsstelle abgewandte,
eine zweite Mündungskante bildende Breitseite und dass diese letztere derart nahe
an die bewegte Oberfläche reicht, dass die durch die bewegte Oberfläche gegen die
zweite Mündungskante geförderte Luft im wesentlichen nicht in die Mündung dringen
kann.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Faserförderkanal
in der der Garnbildungsstelle zugewandten Breitseite unmittelbar oberhalb der entsprechenden
Mündungskante Oeffnungen für den Eintritt einer Falschluftströmung aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Faserförderkanal
(5; 57) im Mündungsbereich (C) im wesentlichen senkrecht zum Mündungsquerschnitt angeordnet
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Faserförderkanal
(5; 57) im Mündungsbereich an der der Garnbildungsstelle abgewandten Breitseite des
Kanales einen der Bewegungsrichtung entgegengerichteten, die Mündung erweiternden
Bogen (23) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Wand (8 -
in Blickrichtung auf Fig. 3 gesehen) des die Saugzone (R) abgrenzenden Saugkanales
(7; 58) um einen Bereich (Z) in einer der Bewegungsrichtung (U; K) entgegengesetzten
Richtung versetzt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der genannte Bereich
(2) im Maximum 3 mm beträgt.