[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Geschoss mit ausstoss- und entfaltbarem Element
zum Bekämpfen von gezielt abgeschossenen und/oder freibeweglichen Objekten.
[0002] Zum Bekämpfen von Torpedos oder dergleichen ist aus der US-A 4 231 311 ein Schleppkörper
bekannt, welcher beispielsweise von einem Schiff nachgezogen wird. In dem Schleppkörper
sind unter anderem geeignete Sensoren zum Erfassen von beispielsweise zur Erreichung
einer zerstörenden Kollision auf das Schiff gerichteter Torpedos sowie ein in gerafftem
Zustand angeordnetes Element vorgesehen, welches mit geeigneten Mitteln zum Abfangen
der Torpedos aus dem Schleppkörper ausgestossen und fallschirmartig entfaltet und
ausgebreitet wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Geschoss der eingangs genannten Art
im Sinne einer mannigfaltigen Anwendbarkeit sowie zum sicheren und wirkungsvollen
Bekämpfen von gezielt abgeschossenen und/oder freibeweglichen Objekten zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass zur Erreichung einer abfangenden,
richtungsändernden und/oder zerstörenden Kollision des Geschosses durch eine Schubkraft
annähernd in Richtung des zu bekämpfenden Objektes bewegt und in bestimmtem Abstand
zum Objekt das Element derart aus dem Hülsenkörper ausgestossen wird, dass das über
stossdämpfende Organe mit dem Hülsenkörper oder den einzelnen Hülsenkörperteilen in
Wirkverbindung stehende Element grossflächig entfaltet wird. Weitere Merkmale der
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung
und den Patentansprüchen.
[0005] Als Geschoss ist gemäss der Erfindung jede durch eine Schubkraft in der Luft, im
Weltraum oder unter Wasser bewegte Einrichtung zu verstehen, die einen zur Aufnahme
eines entfaltbaren Elements ausgebildeten Hülsenkörper aufweist, wobei das Geschoss
beispielsweise aus Kanonenrohren oder Kanistern abgeschossen oder aber mittels eigener,
von geeigneten Mitteln erzeugter Schubkraft in Richtung des zu bekämpfenden Objektes
bewegt werden kann. Weiterhin besteht die Möglichkeit, das Geschoss gelenkt oder ungelenkt,
ballistisch oder aerodynamisch oder hydrodynamisch von einer geeigneten Abschussvorrichtung
auf das Objekt zu richten.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungs-und Anwendungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 ein in Schnittansicht dargestelltes Geschoss zur Aufnahme und zum Ausstossen
eines entfaltbaren Elements,
Fig. 2 ein in grösserem Massstab dargestelltes, stossdämpfendes Organ für das entfaltbare
Element,
Fig. 3 ein Teilstück einer ersten Variante des Geschosses
Fig. 4 eine zweite Variante des Geschosses
Fig. 5 eine dritte Variante des Geschosses
Fig. 6 einen Schnitt durch das Geschoss gemäss der Linie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 eine vierte Variante des Geschosses,
Fig. 8 einen Schnitt durch das Geschoss gemäss der Linie VIII-VIII in Fig.7, und
Fig. 9-13 je ein Anwendungsbeispiel des anhand der Figuren 1 bis 8 beschriebenen Geschosses.
[0007] In Fig.1 ist mit 1 ein schematisch und in Schnittansicht dargestelltes Geschoss bezeichnet,
welches im wesentlichen einen Hülsenkörper 15, ein Zündorgan 20 sowie ein Bodenteil
25 umfasst. Im vorderen Bereich des Geschosses 1 ist eine Treibladung 30 angeordnet,
welche mit dem Zündorgan 20 in nicht näher dargestellter Weise in Wirkverbindung steht
und durch ein folienartiges Trennelement 31 von dem Innenraum 16 des Hülsenkörpers
15 getrennt ist. Im Innenraum 16 des Hülsenkörpers 15 ist ferner ein schematisch und
in zusammengerafftem Zustand dargestelltes, grossflächig entfaltbares Element 40 angeordnet.
Das Element 40 ist mit dem einen Ende über ein schematisch dargestelltes, stossdämpfend
wirkendes Organ 35 und nicht näher dargestellten Mitteln 36 an der Innenseite 15'
des Hülsenkörpers 15, sowie mit dem anderen Ende über ein Zugglied 27 und nicht näher
dargestellten Mitteln 26 an der Innenseite 25' des Bodenteils 25 befestigt. Zum Abtrennen
des Bodenteils 25 von dem Hülsenkörper 15 ist am Umfang des Geschosses 1 eine entsprechende
Sollbruchstelle 28 vorgesehen.
[0008] Fig.2 zeigt als schematisch dargestellte Variante ein stossdämpfend wirkendes Organ
45, welches im wesentlichen aus einem Zugglied 46 besteht und mäanderartig zu einem
aus mehreren, parallel zueinander liegenden und in seiner Gesamtheit mit 47 bezeichneten
Lagenpaket verlegt und verklebt ist. Die zwischen den einzelnen Lagen befindliche
sowie das komplette Lagenpaket 47 umgebende Klebmasse ist mit 48 bezeichnet und durch
die Schraffierung dargestellt. Das Organ 45 ist mit dem einen Zuggliedende 46' und
den Mitteln 36' an dem Hülsenkörper 15 oder dergleichen und mit dem anderen Zuggliedende
46" in nicht näher dargestellter Weise an dem teilweise dargestellten, entfaltbaren
Element 40 befestigt. Bei dem stossdämpfend wirkenden Organ 45 gemäss Fig.2 wird bei
dem in Pfeilrichtung 51 gerichteten Ausstossen des Elements 40 aus dem in Fig.2 nicht
dargestellten Hülsenkörper 15 Lage um Lage des Zuggliedes 46 in Pfeilrichtung 50 durch
Trennung der einzelnen Klebschichten auseinander gezogen. Hierbei ist es wesentlich,
dass die Zugfestigkeit der Klebmasse 48 kleiner als die Zugfestigkeit des Zuggliedes
46 oder des daran befestigten Elements 40 ist.
[0009] In Fig.3 ist gemäss einer ersten Variante das vordere, von dem Geschoss 1 gemäss
Fig.l abweichende Teilstück eines Geschosses 2 dargestellt und man erkennt den Hülsenkörper
15, das Zündorgan 20, das teilweise dargestellte, entgfaltbare Element 40 mit dem
stossdämpfend wirkenden Organ 35 sowie die Treibladung 30. Bei dieser Variante ist
die Treibladung 30 durch eine scheibenartig ausgebildete und mit Oeffnungen 56,56'
versehene Wand 55 vom Innenraum 16 des Hülsenkörpers 15 getrennt. Das mit dem Element
40 wirkverbundene Organ 35 ist hierbei mit den nicht näher dargestellten Mitteln 36"
an der Wand 55 befestigt.
[0010] Fig.4 zeigt in kleinerem Massstab ein Geschoss 3 gemäss einer zweiten Variante und
man erkennt den Hülsenkörper 15, das Zündorgan 20, das entfaltbare Element 40 mit
dem stossdämpfend wirkenden Organ 35 sowie das Bodenteil 25 mit der Sollbruchstelle
28. Abweichend von dem Geschoss 1 gemäss Fig.1 ist bei dieser Variante das Geschoss
3 zusätzlich zu der durch ein Trennelement 31' vom Innenraum 16 getrennten Treibladung
30' mit einer Sprengladung 60 versehen.
[0011] Fig.5 zeigt ein Geschoss 4 gemäss einer dritten Variante und man erkennt den Hülsenkörper
15, das Zündorgan 20, die Treibladung 30, das teilweise dargestellte, entfaltbare
Element 40',40" sowie ein schematisch dargestelltes Aufspannteil 41,41' mit stossdämpfend
wirkendem Organ 35,35'. Bei dieser Variante ist der Hülsenkörper 15 an der Innenseite
15' des Innenraums 16 mit einer umlaufenden, schematisch dargestellten Sollbruchstelle
18 versehen, mittels welcher der Hülsenkörper 15 in zwei gleiche Hülsenteile 14,14'
trennbar ist. Ferner ist bei dieser Variante das Element 40',40" mittels den schematisch
dargestellten Teilen 35,35' und 41,41' getrennt an dem Hülsenteil 14 oder 14' mit
Mitteln 36',36" befestigt. in Fig.6 ist das Geschoss 4 mit den durch die Sollbruchstelle
18 trennbaren Hülsenteilen 14,14' im Schnitt gemäss der Linie VI-VI in Fig.5 dargestellt.
[0012] Die in Fig.7 und 8 dargestellte vierte Variante eines Geschosses 5 entspricht im
wesentlichen der anhand der Figuren 5 und 6 beschriebenen dritten Variante. Abweichend
von dem Geschoss 4 gemäss Fig.5 und 6 ist bei dem Geschoss 5 gemäss Fig.7 und 8 eine
weitere, im wesentlichen rechtwinkelig zu der Sollbruchstelle 18 orientierte Sollbruchstelle
19 vorgesehen, durch welche der Hülsenkörper 15 in vier Hülsenteile 12,12' und 13,13'
trennbar ist. Das Zündorgan 20 sowie das Bodenteil 25 werden bei dieser Variante an
den Sollbruchstellen 28, 28' von dem Hülsenkörper 15 abgetrennt, wobei das entfaltbare
Element 140 mittels schematisch dargestellter, stossdämpfend wirkender Organe 35 einerseits
an den Hülsenteilen 12,12',13,13' und andererseits an dem Zündorgan 20 sowie an dem
Bodenteil 25 befestigt ist. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass zur Vereinfachung
der Darstellung in Fig.7 die in der Schnittebene liegende Sollbruchstelle 19 nicht
dargestellt ist.
[0013] Das einzelne, vorstehend beschriebene Geschoss 1,2,3,4 oder 5 eispielsweise von einem
nicht dargestellten Geschütz in Richtung eines zu bekämpfenden Objektes abgeschossen.
Als Aufnahme- und Transporteinrichtung für das entfaltbare Element kann jedoch auch
eine Rakete, eine Drohne oder ein unbemanntes Flugzeug Anwendung finden.
[0014] Bei den Geschossen 1,2,3 und/oder 5 wird nach dem Abschuss, d.h., vor Erreichung
des zu bekämpfenden Objektes durch Zünden des Zündorgans 20 sowie durch die Wirkung
der gezündeten Treibladung 30 das Bodenteil 25 an der vorgegebenen Sollbruchstelle
28 von dem Hülsenkörper 15 abgetrennt und gleichzeitig das entfaltbare Element aus
dem Hülsenkörper 15 ausgestossen beziehungsweise herausgezogen. Bei dem Geschoss 4
wird der Hülsenkörper 15 zusammen mit dem Bodenteil und dem Zündorgan 20 in zwei symmetrische
Teilstücke getrennt.
[0015] Bei dem in Fig.3 dargestellten Ausführungsbeispiel bewirkt die gezündete Treibladung
30 zuerst ein Austreten von Explosionsgasen durch die Oeffnungen 56,56' in den Innenraum
16 und baut hier einen Ueberdruck auf, wodurch die Trennung des Bodenteils 25 (nicht
dargestellt) vom Hülsenkörper 15 sowie das Herausziehen des entfaltbaren Elements
40 aus dem Hülsenkörper 15 erreicht wird. Anwendungsbeispiel I:
Gemäss Fig.9 findet zur Bekämpfung von gezielt abgeschossenen und mit 10 bezeichneten
Objekten, wie zum Beispiel von abgeschossenen Raketen, Torpedos oder dergleichen,
das Geschoss 1,2, oder 3 Anwendung, wobei gemäss Fig.10 zur Bekämpfung von Objekten
10' das Geschoss 4 gemäss Fig.5,6 Anwendung findet.
[0016] Fig.9 zeigt das in Pfeilrichtung A abgeschossene Geschoss 1, 2 oder 3 und man erkennt
den Hülsenkörper 15, das in teilweise gestrecktem Zustand dargestellte Organ 35, das
durch den Luftwiderstand grossflächig entfaltete und fallschirmartig ausgebildete
Element 40 sowie das Zugglied 27 mit dem daran befestigten Bodenteil 25.
[0017] Fig.10 zeigt die in einer schräg von oben betrachteten Ansicht, in geringem Abstand
über dem See- oder Meeresspiegel dem Objekt 10' entgegenfliegenden Hülsenteile 14,14'
des an den Sollbruchstellen 18 getrennten, in Fig.10 nicht dargestellten Geschosses
4 gemäss Fig.5,6 und man erkennt das tennisnetzartig ausgebildete und entfaltete Element
40', welches an den Enden im wesentlichen mittels dem Aufspannteil 41,41' und dem
stossdämpfend wirkenden Organ 35,35' an dem jeweiligen Hülsenteil 14,14' befestigt
ist. Durch die vorgegebene Abschussrichtung sowie durch die Wirkung der Treibladung
30 werden die beiden Hülsenteile 14,14' annähernd in die mit Pfeilen B,B' bezeichnete
Richtung gelenkt, derart, dass das Element 40' mit relativ grosser Spannbreite, wie
in Fig.10 teilweise dargestellt, dem Objekt 10' entgegenfliegt. Das an den Enden des
Elements 40' angeordnete Aufspannteil 41,41' ist zur einwandfreien, grossflächigen
Entfaltung des Elements 40' ausgebildet und umfasst je einen relativ steifen, im wesentlichen
senkrecht zur Wasseroberfläche orientierten Steg 37,37' sowie mit 38,38' und 39,39'
bezeichnete Seile. Das in den Figuren 9 und 10 schematisch dargestellte und mit 40,40'
bezeichnete Element besteht beispielsweise aus einem durch Verknüpfung einer grossen
Anzahl von Drähten, Seilen, Fäden oder dergleichen gebildeten Netzwerk 42, welches
einerseits ein geringes Gewicht und andererseits eine hohe Zugfestigkeit aufweist.
Bei dem vorstehend beschriebenen Anwendungsbeispiel I bewirkt das entfaltete Element
40,40' entweder ein totales Abfangen oder aber zumindest ein Ablenken des Objektes
10,10' von der gezielt vorgegebenen Abschussrichtung.
[0018] Zur Verdeutlichung des in Fig.10 teilweise aufgespannt dargestellten, tennisnetzartigen
Elements 40' ist mit 42' die der Wasseroberfläche zugewandte untere Kante und mit
42" die im wesentlichen dem Himmel zugewandte obere Kante des Elements 40' bezeichnet.
Ferner sei darauf hingewiesen, dass bei der in der Zeichnungsebene oben liegenden
Partie die Innenseite und bei der in der Zeichnungsebene unten liegenden Partie die
Aussenseite des Elements 40' zu erkennen ist.
[0019] Anwendungsbeispiel II:
Zum Bekämpfen von Kampf-Hubschraubern findet gemäss Fig.11 das Geschoss 4 gemäss Fig.5
und 6 mit speziell ausgebildetem Element 40" oder aber nach Fig.12 das Geschoss 3
gemäss Fig.4 mit dem Element 40 und der zusätzlichen Sprengladung 60 Anwendung. Fig.11
zeigt die in einer etwa schräg von oben betrachteten Ansicht dem Hubschrauber 11 entgegenfliegenden
Hülsenteile 14,14' des an den Sollbruchstellen in dieser Phase bereits gesprengten
Geschosses 4 gemäss Fig.5. Auch bei diesem Anwendungsbeispiel werden die beiden Hülsenteile
14,14' durch die Wirkung der Treibladung annähernd in die mit Pfeilen B,B' bezeichnete
Richtung gelenkt, wodurch das in diesem Beispiel ziehharmonikaartig (leporelloartig)
ausgebildete Element 40" grossflächig ausgebreitet wird. Das hierbei in der Luft in
Pfeilrichtung A' dem Hubschrauber 11 entgegenschwebende, netzartige Element 40" wird
dabei durch den mit C,C' bezeichneten Sog des mit 11' bezeichneten Rotors in Pfeilrichtung
D angesogen und verfängt sich dadurch in den Rotorblättern und bewirkt den Absturz
des Hubschraubers 11. Das Element 40" ist in diesem Ausführungsbeispiel mit Seilen
43,43' und dem stossdämpfenden Organ 35,35' an dem jeweiligen Hülsenkörper 14,14'
in nicht näher dargestellter Weise befestigt. Das Element 40" besteht ebenfalls aus
einem aus einer Vielzahl von Drähten, Seilen, Fäden oder dergleichen gebildeten Netzwerk
42.
[0020] Fig.12 zeigt das Geschoss 3 gemäss Fig.4 zum Bekämpfen von hinter einer Deckung schwebenden
Kampf-Hubschraubern 12 und man erkennt den mittels dem fallschirmartig ausgebildeten
Element 40, Seilen 43" und dem stossdämpfend wirkenden Organ 35 im Bereich des Hubschraubers
12 abgebremst auf den Boden abgesetzten Hülsenkörper 15. Das Bodenteil 25 (Fig.4)
wird bei dieser Variante verlorengehend vom Hülsenkörper 15 abgesprengt, so dass das
Element 40, wie in Fig.12 dargestellt, grossflächig aufgespannt im Bereich des Hubschraubers
12 in der Luft schwebt und erst durch die Wirkung des vom Rotor 12' verursachten Soges
C,C' in Pfeilrichtung D angesogen und vom Rotor 12' aufgewickelt wird. Sobald der
Hülsenkörper 15 hart auf ein Element des Hubschraubers 12 aufschlägt, wird von einem
entsprechenden Zündorgan die Sprengladung 60 (in Fig.12 nicht dargestellt) zur Explosion
und dadurch der Hubschrauber 12 zum Absturz gebracht.
[0021] Anwendungsbeispiel III:
Gemäss Fig.13 findet zur Bekämpfung von hier nicht dargestellten, aus unterschiedlichen
Richtungen abgeschossenen oder heranfliegenden Objekten das Geschoss 5 gemäss
Fig.7 und 8 Anwendung.
Fig.13 zeigt in einer schräg von oben betrachteten Ansicht das durch die Treibladung
30 an den vorgegebenen Sollbruchstellen 18,19,28 und 28' in mehrere Einzelteile zerlegte
Geschoss 5 und man erkennt das als Zündorgan ausgebildete und in Abschussrichtung
E fliegende Kopfstück 20, das nachgezogene Bodenteil 25, die durch die Wirkung der
Treibladung 30 in Peilrichtung F,F' und G,G' bewegten Hülsenteile 12,12' und 13,13'
sowie das aufgespannte Element 140.
[0022] Das bei diesem Ausführungsbeispiel als Oktaeder ausgebildete Element 140 besteht
im wesentlichen aus drei grossflächigen, quadratischen Netzteilen 50,60 und 70, die
in entfaltetem Zustand (Fig.13) annähernd senkrecht zueinander angeordnet sind und
sich in ihren nicht näher bezeichneten Diagonalen derart schneiden, dass insgesamt
acht Taschen 55,55'; 56,56'; 57,57' und 58,58' gebildet werden. Zur Verdeutlichung
des Oktaeders sind in Fig.13 mit 51,52,53 und 54 die Seiten des einen Netzteiles 50,
mit 61,62,63 und 64 die Seiten des anderen Netzteiles 60 und mit 71,72,73 und 74 die
Seiten des nächsten Netzteiles 70 bezeichnet. Ferner sind die vorderen, in Fig.13
ganz oder nur teilweise sichtbaren Taschen mit 55,56,57 und 58 und die durch die entsprechenden
Netzteile verdeckten, hinteren Taschen mit 55',56',57' und 58' bezeichnet. Die Netzteile
50,60 und 70 sind, wie in Fig.13 schematisch dargestellt, mit Seilen 82,82'; 84,84';
86,86' und stossdämpfend wirkenden Organen 81,81';
83,83'; 85,85' mit den in verschiedenen Richtungen E, F,F' und G,G' bewegten Teilen
20,25,12,12' und 13,13' wirkverbunden.
[0023] Die in den einzelnen Figuren schematisch dargestellten und stossdämpfend wirkenden
Organe 35,35'; 81,81', 83, 83' und 85,85' können auch als Federelemente, beispielsweise
als Spiralfederelement ausgebildet sein.
[0024] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass das Zündorgan 20 des einzelnen voran
beschriebenen Geschosses 1 bis 4 vorzugsweise als Zeitzünder ausgebildet ist, welcher
bei Annäherung an das zu bekämpfende Objekt die jeweilige Funktion des Geschosses
bewirkt. Weiterhin wird bei dem Anwendungsbeispiel gemäss Fig.10 und Fig.11 das drallstabilisierte
Geschoss mittels nicht dargestellter Sensoren oder dergleichen in bezug auf die Längsachse
X-X derart ausgerichtet, dass die Hülsenteile 14,14' im wesentlichen horizontal auseinanderfliegen.
1. Geschoss mit ausstoss- und entfaltbarem Element zum Bekämpfen von gezielt abgeschossenen
und/oder freibeweglichen Objekten, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erreichung einer
abfangenden, richtungsändernden und/oder zerstörenden Kollision das Geschoss (1,2,3,
4,5) durch eine Schubkraft annähernd in Richtung des zu bekämpfenden Objektes bewegt
und in bestimmtem Abstand zum Objekt das Element (40,40',40", 140) derart aus dem
Hülsenkörper (15) ausgestossen wird, dass das über stossdämpfende Organe (35,35';
45; 81,81', 83,83', 85,85') mit dem Hülsenkörper (15) oder den einzelnen Hülsenkörperteilen
(14,14'; 12,12', 13,13', 20, 25) in Wirkverbindung stehende Element (40,40',40", 140)
grossflächig entfaltet wird.
2. Geschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hülsenkörper (15) in
zwei Hülsenteile (14,14') trennbar und das ausgestossene, stossdämpfend getrennt mit
jedem Hülsenteil in Wirkverbindung stehende Element (40') tennisnetzartig entfaltbar
ausgebildet ist.
3. Geschoss nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das ausgestossene,
stossdämpfend getrennt mit jedem Hülsenteil (14,14') in Wirkverbindung stehende Element
(40") ziehharmonikaartig (leporelloartig) entfaltbar ausgebildet ist.
4. Geschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das ausgestossene, stossdämpfend
mit dem Hülsenkörper (15) in Wirkverbindung stehende Element (40) fallschirmartig
entfaltbar ausgebildet und in dem Hülsenkörper (15) eine Sprengladung (60) angeordnet
ist.
5. Geschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hülsenkörper (15) in
mehrere Hülsenteile (12,12', 13,13', 20, 25) trennbar und das ausgestossene, stossdämpfend
mit den einzelnen Hülsenteilen in Wirkverbindung stehende Element (140) als Oktaeder
entfaltbar ausgebildet ist.
6. Geschoss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das stossdämpfend
mit dem Hülsenkörper (15) in Wirkverbindung stehende Organ (35, 35') als Spiralfeder
ausgebildet ist.
7. Geschoss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das stossdämpfend
mit dem Hülsenkörper (15) in Wirkverbindung stehende Organ (45) ein Zugglied (46)
ist, welches Zugglied zu einem in mehreren, parallel zueinander verlegten und lösbar
miteinander verklebten Lagenpaket (47) ausgebildet ist.
8. Geschoss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das entfaltbare
Element (40,40',40", 140) als zweidimensionales Maschenwerk ausgebildet ist.