(19)
(11) EP 0 175 955 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.04.1986  Patentblatt  1986/14

(21) Anmeldenummer: 85110882.9

(22) Anmeldetag:  29.08.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B63H 9/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 31.08.1984 DE 8425826 U

(71) Anmelder: Franz Ziener GmbH & Co. Lederhandschuhfabrik
D-8103 Oberammergau (DE)

(72) Erfinder:
  • Ziener, Franz
    D-8103 Oberammergau (DE)

(74) Vertreter: Grünecker, Kinkeldey, Stockmair & Schwanhäusser Anwaltssozietät 
Maximilianstrasse 58
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Trapezgürtel


    (57) Die Erfindung betrifft einen Trapezgürtel (1) mit einem schalenförmigen Rückenteil (4). Das Rückenteil (4) ist zu einer zur Körperlängsachse des Benutzers parallelen Achse (15) spiegelsymmetrisch ausgebildet. Um eine bessere Anpassung des Trapezgürtels (1) an den menschlichen Körper zu erreichen und insbesondere das Verrutschen des Trapezgürtels, z. B. durch Wasserauftrieb, zu vermeiden, ist der Trapezgürtel (1) derart ausgebildet, daß der Rückenteil (4) mit einem sich längs der Symmetrieachse (15) erstreckenden, nach innen gewölbten Lendenwirbelstützteil (12) versehen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Trapezgürtel mit einem schalenförmigen Rückenteil, welches spiegelsymmetrisch zu einer zur Körperlängsachse des Benutzers parallelen Achse ausgebildet ist, vorzugsweise mit beidseitig quer zur Symmetrieachse angeordneten Bauchgürtelteilen.

    [0002] Solche Trapezgürtel sind aus der Praxis seit längerem bekannt. Sie werden im allgemeinen von Wassersportlern auf Segelbooten oder Surfbrettern dazu verwendet, daß sie um den Rumpf des Wassersportlers gelegt diesen mit einem Teil des Wasserfahrzeugs verbinden. Durch eine solche Trapezanordnung wird ermöglicht, daß der Wassersportler, wenn er mit seinem Wasserfahrzeug hart am Wind segelt, weit über die Bordwand bzw. über das Surfbrett hinaus ausreiten kann, um somit eine günstige Schwerpunktlage zu erreichen. Die Benutzung eines Trapez bedeutet eine starke Entlastung der Arme. Bekannte Trapezgürtel bestehen aus einem geschäumten Kunststoff, der mit einer reißfesten, als Oberflächenschutz dienenden Hülle umgeben ist.

    [0003] Nachteilig bei solchen Trapezgürteln ist, daß sie sich schlecht der Körperform anpassen und somit dazu neigen, an dem Körper des Wassersportlers hochzurutschen, was insbesondere bei wenig Wind und beim starken Höhelaufen vorkommt, da dann die am Trapezhaken angreifende Zugkraft besonders steil nach oben gerichtet ist. Die Gefahr des Hochrutschens besteht auch beim Wasserstart mit einem Surfbrett. Der Auftrieb des Wassers schiebt den Trapezgürtel nach oben, wo er hängenbleibt, wenn der Surfer auf dem Brett steht. Der Trapezgürtel muß dann aktiv mit der Hand hinten heruntergezogen werden, was insbesondere bei starkem Wind dazu führt, daß der Surfer die Gewalt über das Brett verliert. Bei schlecht sitzenden Trapezgürteln tritt außerdem der Nachteil auf, daß der Wind zwischen Körper und Rückenteil bläst, wodurch die Nieren des Surfers der Gefahr einer Erhältung ausgesetzt sind.

    [0004] Es wurden bereits Versuche unternommen, eine bessere Paßform des Trapezgürtels dadurch zu erreichen, daß von der Unterkante her bis in den Trapezgürtel hinein zwei nebeneinander, sich nach oben erstreckende keilförmige Ausnehmungen herausgeschnitten wurden, deren Kanten anschließend wieder miteinander verklebt wurden. Diese Maßnahme führte dazu, daß der Anschluß der Unterekante des Trapezgürtels an den Körper des Wassersportlers verbessert werden konnte. Die Gefahr des Verrutschens des Trapezgürtels wird damit aber nicht beseitigt.

    [0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen gattungsgemäßen Trapezgürtel so auszubilden, daß er körpergerecht angepaßt ist und dem Verrutschen am Körper des Wassersportlers entgegenwirkt.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Rückenteil mit einem sich längs der Symmetrieachse erstreckenden, nach innen gewölbten Lendenwirbelstützteil versehen ist.

    [0007] Dadurch wird zum einen eine gute Anpassung des Trapezgürtels an den menschlichen Körper erzielt und zum anderen die Gefahr des Verrutschens des Trapezgürtels verhindert. Der Trapezgürtel paßt sich dem Verlauf der Wirbelsäule an und nutzt die nach innen gerichtete Wölbung der Wibelsäule im Lendenbereich dazu aus, um eine bezüglich der Verschiebung des Trapezgürtels nach oben bzw. nach unten formschlüssige Verbindung mit dem menschlichen Körper herzustellen. Durch die tiefe Anordnung der Wölbung in dem Rückenteil des Trapezgürtels wird gleichzeitig gewährleistet, daß auch der Bereich der Nieren des menschlichen Körpers durch den Trapezgürtel ohne klaffenden Spalt abgedeckt ist, so daß durch diese Anordnung der Wölbung Erkältungen der Nieren vorgebeugt wird.

    [0008] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist der Rückenteil aus zwei symmetrisch zur Achse angeordneten, flexiblen Platten gebildet, deren einander zugewandten Längsseiten längs der Symmetrieachse jeweils eine sich von der Oberkante des Rückenteils nach unten erstreckende, sich zur Oberkante hin öffnende Ausnehmung und eine sich daran nach unten anschließende, sich zur Unterkante des Rückenteiles öffnende Ausnehmung aufweisen, wobei die Längsseiten der jeweiligen Platten zur Bildung des Lendenwirbelstützteiles miteinander verbunden sind. Diese Ausführungsform stellt praktisch die Grundform des erfindungsgemäßen Trapezgürtels dar. Mit dieser Ausgestaltung kann der Trapezgürtel die äußeren Umrisse eines vom Motorradfahren her bekannten Nierengurtes aufweisen. Die Platten können bei dieser einfachen Ausgestaltung einen identischen Zuschnitt aufweisen. Die Ausnehmungen nach oben und nach unten in dem Rückenteil sind dann gleich groß. Diese Art der Ausbildung des erfindungsgemäßen Trapezgurtes eignet sich insbesondere auch für kleinere Serien, obwohl es insbesondere für die Großserienfertigung solcher Trapezgürtel auch denkbar wäre, diese durch Schäumen in einer Form oder nach Art der Herstellung eines Integralschaumteiles durch Spritzen in eine Form herzustellen.

    [0009] Vorteilhaft für die Serienfertigung des Trapezgürtels gemäß der erfindungsgemäßen Ausführungsform ist es, daß die beiden flexiblen Platten in jedem Fall das gleiche Schnittmuster aufweisen und deshalb mit einem Werkzeug ausgestanzt werden können. Durch die Verbindung der Längsseiten der beiden flexiblen Platten bildet sich zwangsläufig das gewölbte Lendenwirbelstützteil. Besonders vorteilhaft ist dabei, daß der nach innen gewölbte Lendenwirbelstützteil aufgrund der Verbindung der einander zugewandten Längsseiten unter einer gewissen Spannung steht, die wirksam verhindert, daß sich das nach innen gewölbte Lendenwirbelstützteil zur Außenseite hin ausbeult.

    [0010] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung, welche sich insbesondere für Trapezgürtel mit zwei sich in U-Form nach oben erstreckenden Schulterteilen und beidseitig quer zur Symmetrieachse angeordneten Bauchgürtelteilen eignet, ist der Rückenteil aus zwei symmetrisch zur Achse angeordneten, flexiblen Platten gebildet, deren einander zugewandten Längsseiten längs der Symmetrieachse jeweils eine sich von der Oberkante des Rückenteils nach unten erstreckende lange, schmale, halbovale Ausnehmung und eine kurze, sich daran anschließende, bis zur Unterkante des Rückteiles reichende, dreieckförmige Ausnehmung aufweisen, wobei die Längsseiten zur Bildung des nach innen gewölbten Lendenwirbelstützteiles jeweils miteinander verbunden sind.

    [0011] Das Zusammenwirken der unteren kurzen, dreieckförmigen Ausnehmung mit der oberen langen halbovalen Ausnehmung bewirkt, daß sich der Trapezgürtel nicht nur in der Lendenwirbelgegend, sondern dem gesamten menschlichen Rücken anpaßt. Die Länge der langen, schmalen Ausnehmung wird vorzugsweise fünfmal so lang gewählt, wie die Länge der kurzen dreieckförmigen Ausnehmung.

    [0012] Insbesondere für Trapezgürtel, welche als Sitztrapez ausgebildet sind, mit einem sich vom Rückenteil aus abwärts erstreckenden Sitzteil eignet sich eine andere Ausführungsform der Erfindung, wonach der Rückenteil aus zwei symmetrisch zur Achse angeordneten, flexiblen Platten gebildet ist, deren einander zugewandte Längsseiten längs der Symmetrieachse jeweils eine sich von der Oberkante des Rückenteiles nach unten erstreckende kurze dreieckförmige Ausnehmung und eine sich daran nach unten anschließende, in den Sitzteil hineinreichende, lange, schmale, halbovale Ausnehmung aufweisen, wobei die Längsseiten zur Bildung des nach innen gewölbten Lendenwirbelstützteiles jeweils miteinander verbunden sind. Somit wird auf einfache Weise für Sitztrapeze erreicht, daß diese körpergerecht anliegen und nicht zum Herunterrutschen neigen, wenn an dem Trapezhaken keine Zugkraft angreift.

    [0013] Um auf einfache Weise die Steifigkeit des nach innen gewölbten Lendenwirbelstützteiles zu unterstützen, ist es günstig, daß auf der Außenseite des Rückenteils ein quer zur Symmetrieachse ausgerichtetes, den Lendenwirbelstützteil überspannendes Band befestigt ist. Dabei ergibt sich weiterhin der Vorteil, daß durch Verstellen der Bandlänge auch die Stärke der Wölbung des Lendenwirbelstützteiles verändert werden kann und somit eine individuelle Anpassung des Trapezgürtels an unterschiedliche Benutzer erreicht werden kann.

    [0014] Günstig ist es auch, daß neben einem die Bauchgürtelteile verbindenden und einen Befestigungshaken aufweisenden Band mindestens ein zweites, ebenfalls die Bauchgürtelteile verbindendes Band vorgesehen ist. Das hat den Vorteil, daß der Trapezgürtel auch dann an dem Körper des Wassersportlers paßgerecht anliegt, wenn über das mit dem Befestigungshaken versehene und mit dem Wasserfahrzeug verbundene Band noch keinem Zug ausgesetzt ist. Dieses mit dem Haken versehene Band verbindet die beiden Bauchgürtelteile im allgemeinen nur sehr lose, um so ein Einschnüren der Hüfte des Wassersportlers zu vermeiden, wenn eine große Zugkraft auf den Trapezgürtel wirkt. Das zweite Band kann, da es nur die beiden Bauchgürtelteile zusammenhalten soll, kleiner als das erste Band ausgebildet sein und daher auch unter diesem angeordnet sein. Der Vorteil des zweiten Bandes macht sich vor allen Dingen auch dann bemerkbar, wenn der Surfer beim Wasserstart im Wasser schwimmt und der Trapezgürtel durch den Auftrieb das Bestreben hat, nach oben zu rutschen. Dem wird durch das zweite Band entgegengewirkt und dadurch erreicht, daß der Trapezgürtel schon während des Starts optimal anliegt und nicht noch nach erfolgtem Start zurechtgerückt werden muß. Sowohl das zweite, die Bauchgürtelteile verbindende Band als auch das Band des Rückenteils können jeweils mit einem Klettverschluß versehen sein.

    [0015] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trapezgürtels,

    Fig. 2 in einer Draufsicht das Schnittmuster einer flexiblen Platte für den Trapezgürtel gemäß der ersten Ausführungsform,

    Fig. 3 in einer Draufsicht den Trapezgürtel gemäß der ersten Ausführungsform mit zwei miteinander verbundenen flexiblen Platten,

    Fig. 4 einen Schnitt durch den Trapezgürtel entlang der Linie IV-IV aus Fig. 3,

    Fig. 5 einen Schnitt durch den Trapezgürtel entlang der Linie V-V aus Fig. 3,

    Fig. 6 in einer Draufsicht das Schnittmuster einer flexiblen Platte für den Trapezgürtel gemäß einer zweiten Ausführungsform, und

    Fig. 7 in einer Draufsicht das Schnittmuster einer flexiblen Platte für den Trapezgürtel gemäß einer dritten Ausführungsform.



    [0016] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Trapezgürtel 1 gemäß einer ersten Ausführungsform mit zwei flügelförmigen Bauchgürtelteilen 2 und 3, welche sich quer zu einem Rückenteil 4 erstrecken und im angezogenen Zustand den Hüftbereich des Benutzers bis zum Bauch umgeben. Oberhalb des Rückenteils erstrecken sich zwei nach oben U-förmig angeordnete Schulterteile 5 und 6, die im angezogenen Zustand von dem Rückenteil 4 über die Schultern des Benutzers bis zu dessen Brustseite reichen.

    [0017] An den Bauchgürtelteilen 2 und 3 ist jeweils ein breites Gurtband 7 befestigt, wovon das eine 6 einen Haken 8 aufweist, der zum Einhängen in ein Seil od. dgl. am Wasserfahrzeug bestimmt ist. Die Gurtbänder 7 sind über einen Verschluß miteinander verbindbar.

    [0018] Auf gleicher Höhe wie die Gurtbänder 7 . ist an den Bauchgürtelteilen 2 und 3 jeweils ein weiteres Band 9 bzw. 10 befestigt, das durch die Gurtbänder 7 überdeckt wird, wenn der Trapezgürtel 1 angezogen ist. Die Bänder 9 und 10 sind bei dem hier gezeigten Ausführungsbeipsiel mit einem Klettverschluß 11 verbindbar.

    [0019] Das Rückenteil 4 ist mit einer nach innen gerichteten, unterhalb der Gurtbänder 7 besonders stark ausgebildeten Wölbung, dem Lendenwirbelstützteil 12 versehen (vgl. Fig.4).

    [0020] Etwa auf gleicher Höhe wie die Gurtbänder 6 und 7 ist an dem Rückenteil 4 ein den Lendenwirbelstützteil 12 überspannendes Band 13 befestigt, welches ebenfalls mit einem Klettverschluß 14 in der Länge verstellbar ist.

    [0021] Das hier gezeigte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Trapezgürtels 1 besteht unter anderem aus zwei, zu einer der Körperachse des Benutzers parallelen Achse 15 spiegelsymmetrisch ausgebildeten flexiblen Platten 16 und 17, welche jeweils aus in Schichten verklebten Schaumstofflagen bestehen.

    [0022] Aus der Fig. 2 ist das Schnittmuster 18 der beiden flexiblen Platten 16 und 17 zu ersehen. Das Schnittmuster 18 zeigt in seinem oberen Bereich eine Hälfte der nach oben U-förmig ausgebildeten Schulterteile 5 und 6 und weiter unten eines der quer zu der ebenfalls eingezeichneten Symmetrieachse 15 ausgerichteten flügelförmigen Bauchgürtelteile 2 und 3. Im Bereich des um die Symmetrieachse 15 angeordneten Rückenteils 4 ist bei dem Schnittmuster 18 in der zur Symmetrieachse gewandten Längsseite 23 eine von der Oberkante 21 des Rückenteils 4 bis etwa zu einem 5/6 der Gesamtlänge des Rückenteils erstreckende lange, schmale, halbovale Ausnehmung 19 angeordnet. Unterhalb der Ausnehmung 19 ist eine dreieckförmige, kurze Ausnehmung 20 angeordnet, deren Länge etwa 1/6 der Gesamtlänge des Rückenteils 4 entspricht und die somit bis zur Unterkante 22 des Rückenteils 4 reicht. Die Tiefe der langen, halbovalen Ausnehmung 19 beträgt nur wenige Millimeter, ca. 1/50 bis 1/100 der Gesamtlänge des Rückenteiles 4. Die Tiefe der dreieckförmigen Ausnehmung 20 beträgt an der Unterkante des Rückenteils 4 ca. 1/20 bis 1/40 der Gesamtlänge des Rückenteils 4. Die Tiefe der Ausnehmungen variiert mit der Konfektionsgröße des Trapezgürtels. Bei grossen Trapezgürteln nimmt die Tiefe der Ausnehmungen zu, bei kleinen ab.

    [0023] Die Fig. 6 zeigt das Schnittmuster 24 einer zweiten Ausführungsform, welche für solche Trapezgürtel bestimmt ist, die keine Schulterteile aufweisen. Die Form dieser Trapezgürtel entspricht vielmehr der vom Motorradfahren her bekannten Nierengurte.

    [0024] Dem Rückenteil 4 schließt sich quer zur Symmetrieachse 15 ein Bauchgürtelteil 2 an. Der Zuschnitt 24 ist außerdem zu einer senkrecht zur Symmetrieachse 15 ausgerichteten Achse 25 symmetrisch ausgebildet. An der Längsseite 23 des Rückenteiles 4,ist eine nach oben öffnende etwa dreieckförmige Ausnehmung 19 ausgebildet. Nach unten anschließend weist das Rückenteil 4 an seiner Längsseite 23 eine nach unten öffnende, ebenfalls dreieckförmige Ausnehmung 20 auf. Die Ausnehmungen 19 und 20 sind jeweils zur Oberkante 21 bzw. zur Unterkante 22 des Rückenteiles 4 hin offen ausgebildet.

    [0025] Die Fig. 7 zeigt in einer Draufsicht einen Zuschnitt 26 für eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trapezgürtels. Der Zuschnitt 26,der ebenso wie die Zuschnitte 18 und 24 nur die Hälfte eines Trapezgürtels zeigt, ist für sogenannte Sitztrapeze gedacht. Neben dem bei den anderen Ausführungsformen bereits beschriebenen Rückenteil 4 weist der Zuschnitt 26 einen sich nach unten erstreckenden Sitzteil 27 auf. An der Längsseite 23 des Rückenteiles 4 befindet sich eine nach oben öffnende Ausnehmung 19, welche zur Oberkante 21 des Rückenteiles 4 hin offen ausgebildet ist. Diese Ausnehmung 19 entspricht im wesentlichen der Ausnehmung 19 in dem in Fig. 6 gezeigten Zuschnitt 24. An die Ausnehmung 19 schließt sich nach unten eine halbovale,lange, schmale Ausnehmung 20 an, welche bis in den Sitzteil 27 hineinreicht.

    [0026] Bis auf die beschriebenen Besonderheiten sind die Zuschnitte 18, 24 und 26 prinzipiell gleich aufgebaut. Deshalb finden für gleiche oder ähnliche Teile auch identische Bezugszeichen Verwendung.

    [0027] Die Fig. 3 zeigt nun eine Rückenansicht des aus den beiden flexiblen Platten 16 und 17 zusammengeklebten Trapezgürtels 1 gemäß der ersten Ausführungsform. Die Trapezgürtel der zweiten und dritten Ausführungsform sehen mit Ausnahme der eben beschriebenen Besonderheiten genauso aus.

    [0028] Durch die weiter oben beschriebenen Ausnehmungen 19 und 20 ergibt sich nach Zusammenkleben der beiden flexiblen Platten 16 und 17 entlang ihrer Längsseiten 23 die in den Fig.4 und 5 deutlich zu erkennende Ausbildung des Lendenwirbelstützteiles. Zur Verdeutlichung der Wirkungsweise des Lendenwirbelstützteiles ist in der Fig. 4 zusätzlich eine menschliche Wirbelsäule mit dargestellt. Die in den Fig. 4 und 5 dargestellte Ausbildung des Lendenwirbelstützteiles 12 gemäß der ersten Ausführungsform entspricht mit Ausnahme der oben beschriebenen Besonderheiten auch der Ausbildung des Lendenwirbelstützteiles der zweiten und dritten Ausführungsform.

    [0029] Im folgenden wird die Wirkungsweise der Erfindung anhand des ersten Ausführungsbeispiels beschrieben. Das Lendenwirbelstützteil 12 paßt sich im Bereich der Lendenwirbel dem menschlichen Körper an. Eine Variierung der Stärke der Wölbung kann dadurch erreicht werden, daß das auf der Außenseite des Rückenteiles 4 angebrachte Band 13 verkürzt oder verlängert wird. Durch eine Verkürzung des Bandes 13 wird gleichzeitig eine Versteifung des Lendenwirbelstützteiles 12 erzielt. Mit dem unabhängig von den Gurtbändern 7 verschließbaren Bändern 9 und 10 wird ermöglicht, die optimale Paßform des Trapezgürtels 1 auch dann zu gewährleisten, wenn an dem Haken 8 der Gurtbänder 7 noch keine entsprechende Zugkraft angreift. Dadurch sitzt der Trapezgürtel 1 auch dann paßgerecht, wenn die Gurtbänder 7 und deren Nähte durch große, an dem Haken 8 angreifende Zugkräfte gedehnt werden, so daß die Gurtbänder 7 nur lose die beiden Bauchgürtelteile 2 und 3 verbinden. Zur stabileren Ausgestaltung des Trapetgürtels 1 ist es möglich, daß die geschäumten flexiblen Platten 16 und 17, bevor sie mit den Bändern und Gurtbändern versehen werden, mit einem reißfesten Überzugsmaterial zu umgeben.


    Ansprüche

    1. Trapezgürtel (1) mit einem schalenförmigen Rückenteil (4), welches spiegelsymmetrisch zu einer zur Körperlängsachse des Benutzers parallelen Achse (15) ausgebildet ist, vorzugsweise mit beidseitig quer zur Symmetrieachse (15) angeordneten Bauchgürtelteilen (2, 3), dadurch gekennzeichnet, daß der Rückenteil (4) mit einem sich längs der Symmetrieachse (15) erstreckenden, nach innen gewölbten Lendenwirbelstützteil (12) versehen ist.
     
    2. Trapezgürtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückenteil (4) aus zwei symmetrisch zur Achse (15) angeordneten, flexiblen Platten (16, 17) gebildet ist, deren einander zugewandten Längsseiten (23) längs der Symmetrieachse (15) jeweils eine sich von der Oberkante (21) des Rückenteils (4) nach unten erstrekkende, sich zur Oberkante (21) hin öffnende Ausnehmung (19) und eine sich daran nach unten anschließende, sich zur Unterkante (22) des Rückenteiles (4) hin öffnende Ausnehmung (20) aufweisen, wobei die Längsseiten (23) der jeweiligen Platten (16 und 17) zur Bildung des Lendenwirbelstützteiles miteinander verbunden sind.
     
    3. Trapezgürtel mit zwei sich in U-Form nach oben erstrekkenden Schulterteilen (5, 6) und beidseitig quer zur Symmetrieachse (15) angeordneten Bauchgürtelteilen (2, 3), nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückenteil (4) aus zwei symmetrisch zur Achse (15) angeordneten, flexiblen Platten (16, 17) gebildet ist, deren einander zugewandten Längsseiten (23) längs der Symmetrieachse (15) jeweils eine sich von der Oberkante (21) des Rückenteils (4) nach unten erstreckende, lange, schmale, halbovale Ausnehmung (19) und eine kurze, sich daran anschließende, bis zur Unterkante (22) des Rückenteiles (4) reichende, dreieckförmige Ausnehmung (20) aufweisen, wobei die Längsseiten (23) zur Bildung des nach innen gewölbten Lendenwirbelstützteiles (12) jeweils miteinander verbunden sind.
     
    4. Trapezgürtel, welcher als Sitztrapez ausgebildet ist, mit einem sich vom Rückenteil (4) aus abwärts erstreckenden Sitzteil (27) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückenteil (4) aus zwei symmetrisch zur Achse (15) angeordneten, flexiblen Platten (16, 17) gebildet ist, deren einander zugewandten Längsseiten (23) längs der Symmetrieachse (15) jeweils eine sich von der Oberkante (21) des Rückenteiles (4) nach unten erstreckende kurze dreieckförmige Ausnehmung (19) und eine sich daran nach unten anschließende, in den Sitzteil (27) hineinreichende, lange, schmale halbovale Ausnehmung (20) aufweisen, wobei die Längsseiten (23) zur Bildung des nach innen gewölbten Lendenwirbelstützteiles jeweils miteinander verbunden sind.
     
    5. Trapezgürtel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Außenseite des Rückenteiles (4) ein quer zur Symmetrieachse (15) ausgerichtetes, den Lendenwirbelstützteil (12) überspannendes Band (13) befestigt ist.
     
    6. Trapezgürtel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß neben einem die Bauchgürtelteile (2, 3) verbindenden und einen Befestigungshaken (8) aufweisenden Gurtband (6, 7) mindestens ein zweites, ebenfalls die Bauchgürtelteile (2, 3) verbindendes Band (9, 10) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht