[0001] Die Erfindung betrifft eine Dekompressionsvorrichtung für Brennkraftmaschinen zum
Aufheben und selbsttätigen Wiedereinschalten der Verdichtung insbesondere beim Anlassen
von Hand durch vorübergehendes Anheben des Auslaßventils während des Motoranlaufs.
[0002] Es sind Vorrichtungen für Brennkraftmaschinen zum Aufheben und selbsttätigen Wiedereinschalten
der Verdichtung bekannt, bei denen die Bewegung zum selbsttätigen Wiedereinschalten
der Verdichtung von der Bewegung des Kipphebels abgeleitet wird und das Wiedereinschalten
erst nach einer bestimmten Zahl der Bewegungen des Kipphebels erfolgt. Aus der Patentschrift
DE-PS 814 808 ist eine Dekompressionsvorrichtung bekannt, bei der oberhalb des Kipphebelarmes
ein Nocken liegt, der in bestimmter Lage das Ventil offen hält. An diesem Nocken ist
eine Kurbel befestigt, an deren Hubzapfen eine Klinke gelagert ist, die mit den Kipphebel-Zähnen
kämmt. Nach einer bestimmten Anzahl von Bewegungen des Kipphebels kommt die Klinke
vom Kipphebel frei und die Verdichtung setzt wieder ein.
[0003] Aus der DE-OS 30 22 768 ist eine auf das Auslaßventil einwirkende Sperrvorrichtung
bekannt, der ein Dekompressionsnocken gegenübersteht. Der Nockenmechanismus kann zwischen
der Arbeitslage, in der das Auslaßventil halb offen ist und der Ruhelage, in der das
Auslaßventil geschlossen ist, eingestellt werden. Die Rückholfeder drückt den Dekompressionsnocken
in die Ruhelage, wobei er zuerst gegen die Kraft der Rückholfeder in Kontakt mit der
Sperrvorrichtung gelangt. Nach Öffnen des Auslaßventils wird der Nocken entriegelt
und kommt in die Ruhelage zurück. Bei dieser Dekompressionsvorrichtung wird die Rückbewegung
in die Ruhelage von der Rückholfeder durchgeführt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine zuverlässige Dekompressionsvorrichtung zur Betätigung
des Auslaßventils aus betriebssicheren, verschleißarmen Teilen zu bilden, wobei die
Ausschaltung der Kompression von Hand ausgeführt werden kann und das Wiedereinschalten
der Verdichtung während der ersten Umdrehung der Hauptnockenwelle des Motors mit Sicherheit
erfolgt.
[0005] Diese Anforderungen erfüllt die erfindungsgemäße Vorrichtung, die in einem Kopf des
Motors und in den Deckeln des Motorkopfes gebildet ist und die aus einem Betätigungshebel
einer Arretierwelle mit einer Aussparung und einer Zusatzaussparung, aus einem Hilfskipphebel
und einem Hilfsnocken, der an der Nockenwelle gebildet ist, besteht. Der Hilfskipphebel
weist auf einem seiner Arme eine Berührungsfläche, die in Berührung mit dem Hilfsnocken
steht, und an dem anderen Arm ein in die Zusatzaussparung der Arretierwelle einschiebbare
Stütze auf und der Steuerkipphebel ist in die Aussparung der Arretierwelle einschiebbar.
Durch Einschaltung der Dekompressionswelle mittels des Betätigungshebels wird die
Öffnung des Ventils um eine Periode verlängert, die der Teilumdrehung der Kurbelwelle
des Motors um mindestens 30° entspricht, wobei durch Drehen der Kurbelwelle des Motors
maximal um zwei Umdrehungen mittels des Hilfsnockens der Hilfskipphebel aus dem Eingriff
mit der Hilfsaussparung in der Arretierwelle ausgeschaltet wird und die Dekompressionsvorrichtung
wird außer Betrieb gesetzt. Die Vorrichtung kann das Saug-,aber auch das Auslaßventil
betätigen und bei den Vier- oder Dreiventilköpfen können gleichzeitig zwei Ventile
gehoben werden. Die Verlängerung der Öffnung des Saugventils vom Anfang des Kompressionshubs
des Motors kann durch die Gestaltung des selbständigen Nockens beliebig so gewählt
werden, daß ein entsprechend herabgesetzter Kompressionsdruck entstehen würde und
daß dabei der Motor zu arbeiten beginnt.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat die neue Wirkung, daß das Wiedereinschalten
der Verdichtung von der Bewegung des Steuerkipphebels ohne Anwendung von federnden
Zusatzelementen zur Zurückstellung des Hilfskipphebels in die Ausgangsruhelage abgeleitet
ist, wobei durch die Konstruktionsanordnung das Aufheben der Verdichtung im Verlauf
der ersten Umdrehung der Hauptnockenwelle erfolgt.
[0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezugnahme
auf die Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Grundrißansicht auf einen Zylinderkopf mit der Dekompressionsvorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt durch das Ventil und den Kipphebel beim Anlauf der Maschine,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Hilfskipphebel in der Lage beim Anlauf der Maschine,
Fig. 4 einen Schnitt durch den Steuerkipphebel und das Ventil beim Lauf der Maschine,
Fig. 5 einen Schnitt durch den Hilfskipphebel beim Lauf der Maschine.
[0008] Gemäß Fig. 1 ist der Zylinderkopf 1 mit Deckeln 2 abgedeckt. Von der nicht dargestellten
Kurbelwelle wird die Nockenwelle 3 angetrieben, auf der ein Steuernocken 4 und ein
Hilfsnocken 5 gebildet sind. Die Ventile 6 werden durch die Steuerkipphebel 7 betätigt.
Im Zylinderkopf 1 und im Deckel 2 ist eine Arretierwelle 8 gelagert, die durch einen
Betätigungshebel 9 betätigt wird. In der Arretierwelle 8 ist eine Aussaprung 10 für
einen Hilfskipphebel 11 und eine Aussparung 12, in die der Kipphebel 7 mit einem Vorsprung
13 einfällt, vorgesehen.
[0009] In der Stellung nach Fig. 2 berührt beim Anlassen der Maschine der Steuernocken 4
den Kipphebel 7 nicht, dessen Vorsprung 13 in der Aussparung 12 der Arretierwelle
8 eingeschoben ist. Das Ventil 6 ist zum Teil geöffnet. Gemäß Fig. 3 hat der Hilfskipphebel
11 an seinem einen Arm eine Reibfläche 14, die den Hilfsnocken 5 berührt und mit dem
zweiten Arm 15 in die Aussparung 10 der Arretierwelle 8 eingreift. Der Hilfskipphebel
11 wird durch ein nicht dargestelltes federndes Element an den Hilfsnocken 5 gedrückt.
In Fig. 4 ist ein Schnitt durch den Kipphebel 7 und das Ventil 6 beim Lauf der Maschine
dargestellt. Der Steuerkipphebel 7 berührt den Steuernocken 4 und der Vorsprung 13
bewegt sich mit dem Spiel in der Aussparung 12 der Arretierwelle 8.
[0010] Gemäß Fig. 5 wird der Hilfskipphebel 11 durch die Arretierwelle 8 in einer Lage gehalten,
in welcher der Hilfsnocken 5 frei um die Reibfläche 14 des Hilfskipphebels 11 hindurchgeht.
Vor dem Anlauf der Maschine wird durch den Betätigungshebel 9 die Arretierwelle 8
teilweise in die Lage gedreht, in der der Arm 15 des Hilfskipphebels 11 in die Zusatzaussparung
10 der Arretierwelle 8 einfällt und die Aussparung 12 der Arretierwelle 8 den Vorsprung
13 des Steuerkipphebels 7 drückt und dadurch das Ventil 6 öffnet. Bei Teilumdrehung
der Maschine verläuft der bis zum Kompressionshub verlängerte Saughub. Vor Erreichen
des oberen Totpunktes wird die Arretiervorrichtung dadurch ausgeschaltet, daß der
Hilfsnocken 5 sich gegen die Reibfläche 14 des Hilfskipphebels 11 stützt, der die
Arretierwelle 8 entsichert und der Kipphebel 7 sich frei in der Aussparung 12 der
Arretierwelle bewegt. Das Ventil 6 wird nur durch den Steuernocken 4 betätigt.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist einfach, ganz zuverlässig und kann vorteilhaft
nicht nur für Dieselmaschinen, sondern auch für Vergasermaschinen mit Viertaktverfahren,
bei Steuerung 2 x OHC und auch bei verschiebbaren Kolbenhebern angewendet werden,
welche die Kipphebel ersetzen.
1. Dekompressionsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine, deren Ventilsteuerung eine
Nockenwelle, Ventilkipphebel, Ventilfedern, Ventile und eine mit einer Aussparung
versehene Arretierstange aufweist, wobei die Ventilfeder den Arm des von der Nockenwelle
betätigten Ventilkipphebels in die Aussparung drückt,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Arretierstange (8) eine Zusatzaussparung (10) aufweist, in welche ein Arm
(15) eines Hilfskipphebels (11) einfällt, der durch einen auf der Nockenwelle (3)
gebildeten Hilfsnocken (5) betätigt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hilfskipphebel (11) gleichachsig zum Steuerkipphebel (7) gelagert ist.