[0001] Die Erfindung betrifft eine Spulvorrichtung, die aus einem im Maschinengestell um
eine ortsfeste Achse schwenkbar gelagerten, zweiarmigen Spulenhebel mit lösbarer Spulhülsenbefestigung
sowie einem ortsfesten, am Spulenumfang angreifenden Spulenantrieb besteht.
[0002] Seit geraumer Zeit geht aus Rationalisierungsgründen die Entwicklung bei Spulmaschinen
zu immer größeren und schwereren vollen Spulen, was dazu führt, daß das Bedienungspersonal
praktisch nicht mehr in der Lage ist, sie ohne Hilfseinrichtungen von der Spulmaschine
abzunehmen. Es besteht daher das starke Bedürfnis, insbesondere den Schritt der Abnahme
der Vollspule von der Maschine zu vereinfachen und zu erleichtern.
[0003] Danach liegt der Erfindung die technische Aufgabe zugrunde, insbesondere den Vorgang
der Herausnahme oder -führung der vollen Spule aus der Spulhülsenbefestigung im Spulenhebel
und ggf. die Übergabe der Vollspule an eine Aufnahme- und Transporteinrichtung zu
vereinfachen und zu erleichtern. Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, mit Beendigung
des Aufwickelvorgangs die volle Spule von ihrem ortsfesten Antrieb, einer Treibwalze,
abzuheben, abzubremsen und nach Erreichen des Stillstandes von der Spulenhülsenbefestigung
freizugeben. Dabei soll die Spule von einer Führungseinrichtung aufgenommen und in
eine bedienungsfreundliche Stellung bzw. direkt in eine Aufnahme- oder/und Transportvorrichtung
für die vollen Spulen geleitet werden. Weiterhin sollen durch die Erfindung die Voraussetzungen
geschaffen werden, um den Spulenwechselvorgang in wesentlichen Teilen oder insgesamt
zu automatisieren, indem z.B. beim Erreichen der vorgesehenen Spulendicke die Vollspule
von ihrem Antrieb abgehoben und in eine Raststellung des Spulenhebels gebracht wird
und der Spulenwechsel sodann selbsttätig abläuft.
[0004] Die Erfindung erreicht diese Aufgabe durch eine Spulvorrichtung, an deren Uförmigem
Spulenhebel eine aus zwei Laufschienen bestehende Führungseinrichtung im wesentlichen
konzentrisch zu den Zentriertellern schwenkbar gelagert ist.
[0005] Die Laufschienen sind in zwei Schwenkstellungen positionierbar. Die Laufschienen
werden in ihre untere Schwenkstellung verschwenkt, wenn die Spule ihren endgültigen
Durchmesser erreicht hat und deswegen der Spulenhebel in einer oberen Schwenkstellung
(Wechselstellung) arretiert worden ist. In ihrer unteren Schwenkstellung weisen die
Laufschienen ein Gefälle auf und untergreifen die äußersten Enden der Spulenhülse
der vollen Spule. Durch Axialbewegung zumindest einer der beiden Zentrierteller wird
die Spulenhülse aus dem Spulenhebel gelöst und die Enden der Spulenhülse rollen auf
den Laufschienen ab in eine Stellung, in der die Spulen bequem von Hand oder durch
einen Roboter ergriffen werden können. Ebenso ist es möglich, daß die Laufschienen
in einer Aufnahme- und Transporteinrichtung münden. Die Treibwalze liegt axial zwischen
den Schienen.
[0006] Die Laufschienen können an ihren hinteren Enden, mit denen sie die Spulenhülsen untergreifen,
nach oben abgebogen sein und hierdurch als Hülsenwegbegrenzer ausgebildet sein. Beim
aus zwei Schwenkarmen bestehenden Spulenhebel kann in bekannter Weise einer der Arme
ein Gelenk zum Lösen der Spulhülsenbefetigung durch seitliches Abschwenken haben.
Bevorzugt wird eine Ausführungsform des Spulenhebels, bei dem die Arme zusammen mit
ihrer Basis, z.B. Schwenkachse, einen im wesentlichen starren U-förmigen Rahmen bilden.
Die im Bereich der freien Armenden angeordneten Zentrierteller sind dann beide gegenüber
den seitlich nicht schwenkbaren Armen in axialer Richtung bewegbar, wobei diese Bewegung
entsprechend der Funktion der Zentrierteller als Spannelemente jeweils gegenläufig
gerichtet ist.
[0007] Die axiale Bewegung der Zentrierteller kann vorteilhaft mit der Schwenkbewegung der
Führungseinrichtung derart gekoppelt seinjodaß sie nur in derjenigen Schwenkstellung
der Führungseinrichtung möglich wird, bei der sich die Laufschienen bzw. ihre Hülsenwegbegrenzer
unter den Enden der Spulhülse befinden.
[0008] Hierdurch wird gewährleistet, daß die volle Spule nicht aus den Zentriertellern und
dem Spulenhebel gelöst wird, bevor die Laufschienen die Enden der Spulenhülse untergreifen.
Eine für die-Automatisierung besonders geeignete Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Schwenkbewegung der Laufschienen in ihre untere Schwenkstellung auch
die Axialbewegung der Zentrierteller im Sinne des Lösens der Spulenhülse bewirkt wird.
Umgekehrt wird durch Schwenken der Führungsschienen in ihre hochgeklappte Stellung
die Axialbewegung der Zentrierteller im Sinne des Einspannens der leeren Spulenhülsen
bewirkt.
[0009] Weitere vorteilhafte Weiterbildungsformen ergeben sich aus den Ansprüchen.
[0010] Anhand der beigegebenen Zeichnungen wird die Erfindung näher erläutert.
[0011] Es zeigen
Fig. 1 Seitenansicht einer Spulvorrichtung;
Fig. 2 Blick in Richtung der Pfeile II - II entlang ihrer strichpunktiert angedeuteten
Verbindungslinie in Fig. 1;
Fig. 3 Vorrichtung zum Bewegen des Zentriertellers in axialer Richtung;
Fig. 4 eine weitere Vorrichtung zum Verschieben des Zentriertellers in axialer Richtung.
[0012] Bei der in Fig. 1 schematisiert dargestellten Spulvorrichtung ist im Lagerbock 2
des Maschinengestells 1 der Spulenhebel 3 schwenkbar gelagert. Er weist in bekannter
Weise einen
Dämpfungsbügel 5 auf, der mit einem Gleitstein 37 zusammenwirkt. Eine in einem Federwiderlager
7 eingehängte Zugfeder 6, die mit ihrem freien Ende am Bügelkopf 23 eingehängt ist,
preßt den Dämpfungsbügel 5, der um das Schwenklager 28 schwenkbar ist, gegen den Gleitstein
37.
[0013] Der
Spulenhebel 3 besteht aus zwei im wesentlichen gleichartigen Armen, die mit der Schwenkachse
27 zusammen einen rechteckigen, an der Vorderseite offenen Rahmen bilden. Dieser weist
an jedem der freien Armenden und auf deren Innenseiten einen Zentrierteller 29 (Fig.
2) auf, zwischen denen die Spulhülse 18 eingespannt ist.
[0014] Die Spulvorrichtung der Fig. 1 weist ferner einen Spulenantrieb 13 in Form einer
Treibwalze, eine Changierung 14 und einen in dieser geführten Changierfadenführer
15 auf, der den über die Umlenkrolle 17 zur Spulstelle gelangenden Faden 16 zur Aufwickelstelle
führt.
[0015] In
Fig. 1 ist der Spulenhebel 3 in der Spulenwechselstellung 38 dargestellt. Die volle
Spule 25 ist von der Treibwalze 13 abgehoben, der Spulenhebel 3 ist in dieser Stellung
durch den in die dafür im Dämpfungsbügel 5 vorgesehene Aussparung -eingerasteten Gleitstein
37 arretiert.
[0016] Um die Zentriertellerachse schwenkbar ist innerhalb der Arme des
Spulenhebels 3 die aus den beiden Laufschienen 9 mit den Anschlägen 10 und den Hülsenwegbegrenzern
36 und dem Verbindungsbügel 12 bestehende, an der offenen Seite mit Handgriffen 11
versehene Führungseinrichtung 8 angeordnet. Wie in Fig. 1 zu erkennen, ist der Bügel
12 nicht in der Verlängerung der Laufschienen 9 angesetzt, sondern aus Platzgründen
abgewinkelt. Er ist so bemessen, daß die volle Spule - wie in Fig. 2 strichpunktiert
angedeutet - innerhalb des Bügels 12 ohne anzulaufen Platz findet.
[0017] In der Darstellung befinden sich die Laufschienen 9 in der unteren Schwenkstellung,
der Arbeitsstellung 22. Wie deutlich zu erkennen, haben die Laufschienen 9 ein leichtes
Gefälle zur Bedienungsseite der Spulmaschine hin, das beim Lösen der Zentrierteller
29 dazu führt, daß die freigegebenen Enden der Spulhülse 18 auf den Hülsenwegbegrenzern
36 aufsitzen und die volle Spule 26 bis zum Anschlagen der
Spulenhülsenenden an die Anschläge 10 nach vorne rollt. Von wesentlicher Bedeutung
ist dabei, daß die eingespannten
Hülsenenden erst dann freigegeben werden, wenn die Wegbegrenzer 36 sich unter ihnen
befinden. Es ist noch anzumerken, daß sich die Führungseinrichtung 8, wie strichpunktiert
angedeutet und mit 20 gekennzeichnet, während der Spulreise in gegenüber den Spulenhebel
hochgeklappter Stellung befindet. Diese Stellung, bezogen auf den Spulenhebel 3, behält
sie bis zum Ende des Wickelvorganges bei, so daß sie dann die mit 21 bezeichnete Stellung
eingenommen hat. Erst bei abgehobener Spule 25 und eingerastetem Spulenhebel 3 wird
sie dann in die Arbeitsstellung 22 abgesenkt. Für die Gewährleistung eines störungsfreien
Betriebs hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die nach dem Einlegen der Leerhülse
am Ende des Spulenwechsels in die obere Schwenklage 21 -gebrachte Führnngseinrichtung
8 in dieser Stellung arretiert ist und erst freigegeben wird, nachdem der Spulenhebel
3 in die
Spulenwechselstellung 38 gebracht wurde.
[0018] Zwar ist es bei entsprechender konstruktiver Gestaltung der Zentriertellerbefestigung
möglich, die erfindungsgemäße Führungsvorrichtung 8 auch an Spulvorrichtungen bekannter
Art zu verwenden, bei denen einer oder auch beide Arme des Spulenhebels zur Freigabe
der Spulhülse durch die Zentrierteller seitlich abschwenkbar sind. Erfindungsgemäß
wird jedoch die Verwendung starrer, lediglich gemeinsam um ihre Schwenkachse 27 bewegbarer
Spulenhebelarme bevorzugt, wobei dann die Zentrierteller in axialer Richtung bewegbar
gemacht sind. Eine vorteilhafte Ausführungsform einer Vorrichtung zum axialen Verschieben
eines Zentriertellers ist in Fig. 3 gezeigt.
[0019] Die Darstellung stellt einen horizontalen Schnitt durch die Vorrichtung und in der
Zentriertellerachse dar. Der Arm des Spulenhebels 3 weist eine zum Zentrierteller
29 konzentrische, seitliche Vertiefung, das Gehäuse 4, auf, in dem die Vorrichtung
untergebracht ist. Im seitlichen Boden des Gehäuses in einer paßgenauen Vertiefung
zentriert und mit dem Gehäuse 4 durch angedeutete Stiftschrauben 40 verbunden ist
ein erstes, ortsfestes Druckstück 32 vorgesehen. In seiner axialen Bohrung sitzt ein
Lagerbolzen 39, der auf seinem zum Zentrierteller zeigenden Endabschnitt das Zentriertellerlager
30 trägt; es ist auf dem Lagerbolzen 39 und im Zentriertellerlager 30 jeweils axial
fixiert. Zwischen dem ortsfesten Druckstück 32 und dem auf seinem Lager 30 sitzenden
Zentrierteller 29 ist ein zweites Druckstück 31 vorgesehen, das verbunden mit dem
Lagerbolzen 39 die Lagerung des Zentriertellers bildet und gegen Drehung gesichert,
jedoch axial beweglich ist. In die Oberfläche des Lagerbolzens 39 ist eine praktisch
seine gesamte freie Länge einnehmende Paßfeder 41 eingelassen, die in die Keilnuten
42 in beiden Druckstücken 31, 32 eingreift. Dadurch sind letztere gegenüber dem Spulenhebel
3 gegen Verdrehung gesichert; jedoch nur das bewegliche Druckstück 31 kann sich in
Achsrichtung bewegen.
[0020] Beide Druckstücke 31, 32 sitzen in der Steuernabe 33, die mit den Laufschienen 9
fest verbunden ist. Die Steuernabe ist mit dem Druckstück 31 einerseits und mit dem
Druckstück 32 andererseits durch Umfangsführungen verbunden, von denen zumindest eine
Umfangsführung eine Gewindeverbindung 34 ist. Die Umfangsführungen bzw. Gewindeverbindungen
lassen eine Drehbewegung der Steuernabe 33 zu. Sofern beide Umfangsführungen Gewindeverbindungen
sind, haben diese Gewindeverbindungen entgegengesetzte Steigung.
[0021] Ihre Funktion ist wie folgt:
Zum Lösen der Spulhülse muß der in Fig. 3 gezeigte Zentrierteller 29 nach links gezogen
werden, wenn die Führungsschiene 9 in die untere Schwenkstellung 22 verschwenkt wird,
die Steuernabe 33 also entgegen dem Uhrzeigersinne gedreht wird. Die Steigung des
Gewindes im Druckstück 32 muß demnach so verlaufen, daß sich die Steuernabe nach links
bewegt; es muß ein Linksgewinde sein. Das zweite, lose Druckstück 31, das Teil des
Lagers des Zentriertellers ist, hat ein Rechtsgewinde. Dieses dient dazu, den zwischen
Nabe 33 und Druckstück 32 erzielten, seitlichen Versatz in bezug auf seine Wirkung
auf den Zentrierteller 29 zu verdoppeln. Durch die Ring- oder Teilungsnut 43 sind
die beiden gegenläufigen Gewinde in der Nabe 33 voneinander getrennt.
[0022] Die Gewindeverbindungen können - wie üblich - als zwei miteinander kämmende Gewindenuten
ausgebildet sein. Möglich ist aber auch, das eine Teil mit einer Gewindenut und das
andere Teil mit Laufstiften zu versehen, die in den Gewindenuten kämmen.
[0023] Zur Verringerung der Reibung können die Stifte mit leichtgängigen, zylindrischen
Laufrollen besetzt sein. In einer einfachen Ausführungsform genügt ein Leitstift je
Druckstück, es können aber auch mehrere, beispielsweise drei, Leitstifte je Druckstück
31, 32 vorgesehen sein; sie müssen dann aber mit ihren Achsen in einer gemeinsamen
Ebene senkrecht zur Zentriertellerachse liegen und die Nuten müssen entsprechend verteilt
sein. Ein Vorteil einer solchen Ausführungsform liegt beispielsweise darin, daß bei
der Koppelung des Lösens des Zentriertellers mit dem Schwenken der Führungseinrichtung
8 in Arbeitsstellung 22 durch entsprechende Gestaltung der Nuten - sie können beispielsweise
für die erste Schwenkphase in einer Ebene senkrecht zur Achse verlaufen und erst durch
eine entsprechende Steigung in der zweiten Schwenkphase die seitliche Bewegung erzeugen
- das Lösen der Zentrierteller erst in der letzten Schwenkphase erfolgt. Der Federhebel
35 hat die Aufgabe, eine Vorspannung derart zu erzeugen daß die Laufschienen in ihrer
oberen Schwenkstellung 21 gehalten werden. Von Vorteil ist dabei eine Sicherung, die
in beiden Endstellungen 21 und 22 einrastet.
[0024] Fig. 4 zeigt eine weitere vorteilhafte Vorrichtung zum axialen Bewegen des Zentriertellers
29. Im Gehäuse 4 des Spulenhebels 3 ist das ortsfeste Druckstück 32 mit Schrauben
40 befestigt. In seiner zentralen Bohrung gleitet axial verschiebbar der Lagerbolzen
39, auf dessen rechtem Endabschnitt das Zentriertellerlager 30 in Achsrichtung fixiert
sitzt. Ein zweites Druckstück 31 ist auf dem Lagerbolzen 39 radial (Paßfeder 41) und
axial (Sprengring 49) festgelegt und mit ihm zusammen axial in der Bohrung des ortsfesten
Druckstücks 32 verschiebbar. Wie in der Zeichnung zu erkennen, wird bei seitlicher
Verschiebung des Lagerbolzens mit dem Druckstück 31 auch der Zentrierteller 29 mitgenommen.
[0025] Wie zu erkennen, ist jedes der beiden Druckstücke 31, 32 auf dem Lagerbolzen 39 mit
einer eigenen Paßfeder gegen Verdrehen gesichert. Zwischen ihnen sitzt ein Sprengring
49 zum axialen Sichern des Druckstücks 31; dabei sei darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäß
erforderliche axiale Festlegung des Druckstücks 31 hier nur beispielshalber durch
einen Sprengring erfolgt, andere Mittel den gleichen Zweck erfüllen können.
[0026] Das Druckstück 31 ist mit dem freien Ende einer Parallelfeder 44 verbunden, die mit
dem anderen Ende mit Hilfe des Federhalters 45 und der Schraube 55 am Spulenhebel
3 sitzt. Die Parallelität der beiden Federblätter wird durch das Abstandsstück 46
und das Befestigungsstück 47 erreicht. Die Parallelfeder drückt den Zentrierteller
29 gegen und in die Spulhülse 18.
[0027] Die drehbare Steuernabe 33 ist mit den Druckstücken 31 und 32 über jeweils eine Umfangsführung
verbunden. Die Umfangsführung zwischen dem ortsfesten Druckstück 32 und der Steuernabe
wird gebildet durch einen in einer Normalebene liegenden Kragen am Druckstück 32,
welcher mit einer umlaufenden Nut der Steuernabe 33 kämmt. Die Nut wird durch einen
Deckel 50 gebildet, der durch Stiftschrauben 51 mit der Steuernabe verschraubt ist.
Durch Nut und Kragen 52 wird die Steuernabe 33 axial gegenüber dem ortsfesten Druckstück
32 festgelegt und lediglich die Drehbewegung zugelassen.
[0028] Die Umfangsverbindung zwischen der Steuernabe 33 und dem Druckstück 31 wird gebildet
durch ein gewindeförmiges Kurvenstück 53 in der Steuernabe 33 und eine Nase 54, die
an dem Druckstück 31 befestigt ist und mit dem Kurvenstück 53 kämmt.
[0029] Die Steuernabe 33 ist jeweils mit einer Laufschiene 9 fest verbunden. Durch Absenken
der Laufschiene in die untere Schwenkstellung erfolgt ein - von rechts gesehen - Verdrehen
der Steuernabe 33 entgegen dem Uhrzeigersinn. Dadurch wird das Druckstück 31 mit Lagerbolzen
39 und Lager 30 nach links geschoben und die Spulhülse 18 kommt gegen die Parallelfederkraft
44 frei.
[0030] Durch Schwenken der Laufschiene in die obere Schwenkstellung erfolgt ein Verdrehen
der Steuernabe 33 in entgegengesetzter Drehrichtung. Das rechte Druckstück 31 und
mit ihm der Zentrierteller 29 wird durch die Gewindeverbindung der Kurve 53 und Nase
54 sowie durch die Kraft der Parallelfeder 44 nach rechts verschoben und die Spulhülse
wird eingeklemmt.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0031]
1 Maschinengestell
2 Lagerbock
3 Spulenhebel
4 Gehäuse
5 Dämpfungsbügel
6 Feder, Zugfeder
7 Federwiderlager
8 Führungseinrichtung
9 Laufschiene
10 Anschlag
11 Handgriff
12 Verbindungsbügel
13 Treibwalze, Spulenantrieb
14 Changierung
15 Changierfadenführer
16 Faden
17 Umlenkrolle
18 Spulhülse
19 Spulenhebel (Anfahrstellung)
20 Führungseinrichtung (Anfahrstellung)
21 Führungseinrichtung (Spulenwechselstellung, oben)
22 Führungseinrichtung (Arbeitsstellung)
23 Bügelkopf
24 Spulhülse in Abwurflage
25 Vollspule (Aufwickelende)
26 Vollspule (Abwurflage)
27 Schwenkachse
28 Schwenklager (Dämpfungsbügel)
29 Zentrierteller
30 Zentriertellerlager
31 Druckstück (beweglich)
32 Druckstück (ortsfest)
33 Steuernabe
34 Gewinde, Trapez ge winde
35 Federhebel
36 Hülsenwegbegrenzer, Wegbegrenzer
37 Gleitstein
38 Spulenhebel (Spulenwechselstellung)
39 Lagerbolzen
40 Schraubverbindung, Stiftschraube
41 Paßfeder
42 Keilnut
43 Ringnut, Teilungsnut
44 Parallelfeder
45 Federhalter
46 Abstandsstück
47 Befestigungsstück
48 Stiftschraube
49 Sprengring
50 Deckel
51 Stiftschraube
52 Kragen
53 Kurvenstück
54 Steuernase
55 Schraube
1. Spulvorrichtung zum Aufwickeln eines Fadens auf einer Spulhülse mit einem U-förmigen
Spulhebel,
mit zwei Zentriertellern, die an den beiden freien Enden des Spulhebels auf einer
gemeinsamen Spulachse frei drehbar gelagert sind,
wobei der Spulhebel um eine zur Spulachse parallele Schwenkachse zum Anlegen der Spule
an eine Treibwalze und zum Abheben der Spule von der Treibwalze schwenkbar ist und
wobei zumindest einer der Zentrierteller zum Einspannen und Lösen einer Spulhülse
in axialer Richtung federnd bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
an jedem der freien Enden des Spulhebels eine Laufschiene (9) im wesentlichen um die
Spulachse schwenkbar gelagert ist,
daß jede Laufschiene (9) in der Ruhestellung des Spulhebels (3) eine untere Schwenkstellung
(22) einnimmt, in der die Laufschiene das ihr zugeordnete Ende der Spulhülse (18)
untergreift und ein Gefälle aufweist,
und daß jede Laufschiene (9) in hochgeklappter Schwenkstellung (20) den Kontakt zwischen
der Spulhülse (18) und der Treibwalze (13) freigibt.
2. Spulvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Laufschienen (9) an ihren hinteren Enden mit Hülsenwegbegrenzern (36) ausgestattet
sind.
3. Spulvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß -
die beiden Arme des U-förmigen Spulenhebels (3) zusammen mit ihrer Basis (Schwenkachse
27) einen U-förmigen, starren Rahmen bilden und im Bereich ihrer freien Enden Zentrierteller
(29) tragen, von denen zumindest einer gegenüber den Armen des Spulenhebels (3) in
axialer Richtung bewegbar ist.
4. Spulvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die axiale Bewegung der Zentrierteller (29) in der Raststellung (38) des Spulenhebels
(3) mit der Schwenkbewegung der Laufschienen (9) derart gekoppelt ist, daß die Zentriertellerbewegung
zur Freigabe der Spulhülse (18) nur in derjenigen Lage der Laufschienen (9) freigegeben
ist, bei der die Laufschienen (9) die Enden der Spulhülse (18) untergreifen.
5. Spulvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Klemmantrieb für den axial beweglichen Zentrierteller (29) mit der Schwenkbewegung
der Laufschienen derart gekoppelt ist, daß durch Schwenken der Laufschienen (9) in
ihre untere Schwenkstellung (22) der Zentrierteller (29) zum Lösen der Spulhülse axial
nach außen bewegt wird.
6. Spulvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Laufschienen (9) an ihren zur Bedienungsseite weisenden Enden Anschläge (10) für
die Enden der Spulhülsen (18) aufweisen.
7. Spulvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Laufschienen-(9) an ihren bedienungsseitigen Enden offen und mit einer Aufnahme-
und/oder Transporteinrichtung für die vollenSpulen (26) verbindbar sind.
8. Spulvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Laufschienen (9) der Führungseinrichtung (8) über die die Führungsstrecke
nach hinten abschließenden Hülsenwegbegrenzer (36) hinaus verlängert und durch einen
die volle Spule (25; 26) umgreifenden Verbindungsbügel (12) zu einem nach vorne offenen
Rahmen (9, 12) verbunden sind.
9. Spulvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Führungseinrichtung (8) gegenüber dem Spulenhebel (3) zwischen zwei Endstellungen
(20, 21; 22) verschwenkbar, die untere Raststellung (22) jedoch nur bei in Spulenwechselstellung
(38) arretiertem Spulenhebel (3) einstellbar ist.
10. Spulvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
beide Endstellungen (20, 21; 22) der Führungseinrichtung (8) durch lösbare Sperren
und/oder Federn oder dgl. definiert sind.
11. Spulvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sperre, durch die die Laufschiene (9) in ihrer oberen Endstellung (21) gehalten
wird, unter Zwischenschaltung mechanischer oder elektrischer Mittel gelöst wird durch
einen Gleitstein (37), durch welchen der Spulhebel (3) in seiner Spulenwechselstellung
(38) gehalten wird.
12. Spulvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerung (Druckstück 31) des axial beweglichen Zentriertellers (29) drehgesichert,
jedoch axial verschiebbar an dem Arm (3) des Spulhebels gelagert ist, und mit einer
Steuernabe durch eine Umfangsführung verbunden ist,
welche Steuernabe (33) an dem Arm (3) und in ihrem Gehäuse (4) in einer Umfangsführung
(Trapezgewinde 34) drehbar ist,
und daß eine der Umfangsführungen als Gewindeverbindung oder beide Umfangsführungen
als gegenläufige Gewindeverbindungen ausgeführt sind.
13. Spulvorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerung (Druckstück 31) des axial beweglichen Zentriertellers mit dem Arm des
Spulenhebels (3) durch eine Parallelfeder (44) verbunden ist.
14. Spulvorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuernabe mit der Laufschiene fest verbunden ist.