[0001] Die Neuerung betrifft einen Sitzkörper für Hocker oder Stühle, welcher am freien
Ende.einer Stützsäule anbringbar und über diese Säule an einem mehrarmigen Fußgestell
abstützbar ist, wie auch dieser Stützkörper mindestens im Bereich dessen Sitzfläche
als geschäumtes Formteil ausgeführt ist.
[0002] Es ist allgemein bekannt, diverse Sitzmöbel als Stühle, Hocker oder Stützen auszubilden
und die bei diesen verwendeten Sitzflächen als Polster auszubilden. In neuerer Zeit
haben sich durch die Vielfalt der Verarbeitungsmöglichkeiten diverser Kunststoffe
Polster auf diesem Gebiet durchgesetzt, die vorzugsweise aus einem thermoplastischen
Kunststoff bestehen, welcher nach einem besonderen Verfahren geschäumt und dabei einen
sogenannten integrierten Schaum bildet. Diese geschäumten Polster können dabei eine
glatte oder gerauhte Oberfläche aufweisen, wobei aus ästhetischen Gründen diesen Polstern
meist eine Struktur nach Art einer Lederhaut verliehen wird.
[0003] Diese Sitzkörper, die bei neuerer Anwendung über eine Stützsäule mit einem Fußgestell
verbunden werden, bilden das entsprechende als Hocker oder Stuhl ausgeführte Möbelteil
und können nach deren Verwendungszweck mit fahrbaren oder stationären Fußkreuzen ausgestattet
werden.
[0004] Ein bekannter Sitzkörper dieser Art wird im wesentlichen von einer hölzernen, geformten
Platte gebildet, welche an ihrer Oberseite mit einer Stoffpolsterung aufgepolstert
wird und an ihrer Unterseite eine Halterung für den Anschluß einer Stützsäule aufweist.
Die Halterung, die über entsprechende Befestigungsmittel mit der Sitzplatte verbunden
wird, ist an dieser so angeordnet, daß sie etwa im Schwerpunkt dieser Sitzplatte liegt,
um ein Ausgleichen der Gewichte des Sitzkörpers mit dessen Polster zu ermöglichen.
Das Polster selbst, das vielfach ein Stoffpolster sein kann, ist mit einem Schaumstoff
unter der textilenen Schicht gepolstert, und es ist diese textile Schicht über den
Rand des Sitzkörpers gezogen und an dessen Unterseite durch Klebung oder Nagelung
befestigt. Die an der Unterseite dieser Schale angebrachte Halterung für die Stützsäule
ist vielfach metallisch ausgebildet und weist eine wippbare Befestigung für einen
Auslösehebel einer die Stützsäule betätigenden Mechanik auf. Der Auslösehebel, der
an dieser Halterung über eine Verschraubung angebracht sein kann, ist an dieser Halterung
so gelagert, daß bei Betätigen dieses Hebels die Stützsäule in Aktion tritt, und da
diese vielfach von einer Gasfeder gebildet wird, diese das Heben oder Senken des Sitzkörpers
ermöglicht.
[0005] Der Nachteil eines solchen Sitzkörpers mit einem auf diesem vorgesehenen Polster
ist darin zu sehen, daß die Halterung für die Stützsäule an der Sitzplatte vielfach
gelockert werden kann, wodurch das Sitzpolster instabil wird, was bei Vernachlässigen
der Instandsetzung zu Unfällen Anlaß geben könnte.
[0006] Demgemäß liegt der Neuerung die Aufgabe zugrunde, einen Sitzkörper der eingangs genannten
Art dahingehend weiterzubilden, daß dieser eine kompakte Einheit zwischen Sitzpolster
und Halterung bildet und die vorgenannten Nachteile bekannter Sitzkörper vermeidet.
[0007] Gemäß der Neuerung wird diese Aufgabe bei einem Sitzkörper der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß der Sitzkörper einen, dem Umfang der Sitzfläche etwa entsprechenden
Tragrahmen in Form einer Blechplatte aufweist, daß diese Blechplatte mit deren Wandstärke
ganz durchdringenden Aussparungen versehen ist, daß insbesondere im Schwerpunkt dieses
Sitzkörpers eine Büchse für einen kraftschlüssigen Anschluß des freien Endes der Stützsäule
an der Blechplatte vorgesehen ist, und daß die Blechplatte zusammen mit dem von dieser
auskragenden Teil der Büchse von .einer thermoplastischen Masse, die zur Form eines
Sitzpolsters gestaltet ist, umschäumbar ist.
[0008] Durch diese Maßnahmen wird ein Sitzkörper geschaffen, der nicht nur die der Neuerung
zugrunde liegende Aufgabe vorteilhaft löst, sondern darüberhinaus eine einfache Herstellung
gestattet und zudem so ergonomisch gestaltet werden kann, daß Ermüdungen einer darauf
sitzenden Person weitgehend ausgeschaltet werden. Ein weiterer Vorteil dieser Maßnahmen
kann darin gesehen werden, daß durch die formstabile Integration der Blechplatte mit
dem thermoplastischen Kunststoff, d. h. dem integrierten Schaum, eine zusätzliche
Polsterung des eigentlichen Sitzkörpers nicht erforderlich wird, sondern dieser diese
Polsterung als Schaumteil selbst aufweist. Auch kann ein weiterer Vorteil darin gesehen
werden, daß dem Sitzkörper eine weitgehend freie, gestalterische Form verliehen werden
kann, da der integrierte Schaum annähernd jede nur mögliche Form in Bezug auf dessen
Gestaltung erlaubt. Die Befestigung der Halterung, d. h. des Anschlusses für das freie
Ende der Stützsäule kann mit der Blechplatte durch Schweißung erfolgen, wodurch eine
ausgezeichnete Formstabilität von Anschluß und Blechplatte gewährleistet werden. Die
Auslösemechanik, welche die Büchse des Anschlusses durchdringt, ist in dem integrierten
Schaum elastisch gelagert, so daß der Hebel dieser Auslösemechanik keiner besonderen
Lagerung mehr bedarf.
[0009] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen des Sitzkörpers können insbesondere den verbleibenden
Schutzansprüchen entnommen werden.
[0010] In der Zeichnung ist eines der möglichen Ausführungsbeispiele des Sitzkörpers schematisch
dargestellt.
[0011]
Fig. 1 Eine Seitenansicht auf den Sitzkörper,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Sitzkörper nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Sitzkörper in der Ebene III-III in Fig. 2 und
Fig. 4 eine Unteransicht auf den Sitzkörper gemäß Fig. 1.
[0012] Der Sitzkörper 1 gemäß der Neuerung wird im wesentlichen von einem formstabilen Tragrahmen
vorzugsweise in Form einer metallischen Blechplatte 2, einer vorzugsweise konischen
Büchse 3, die mit der metallischen Platte verbunden ist und einer die metallische
Platte und den Umfang dieser Büchse umhüllenden thermoplastischen Masse 4 gebildet.
Die thermoplastische Masse 4, die vorzugsweise als ein sogenannter integrierter Schaum
ausgeführt ist, ist derart geformt, daß sie die Kontur eines bequemen Sitzpolsters
annimmt, wobei sie an ihrer Oberseite 5 etwa opferschalenförmig gewölbt und an ihrer
Unterseite 6 eine nach oben sich wölbende Schale bildet. Die Oberseite 5 dieses Sitzkörpers
1, die von ihrer Randzone zur Mitte hin abfallend ausgeführt ist, ist strukturiert
ausgebildet, wobei die Strukturierung eine Aufrauhung der Oberfläche nach einem wahllosen
Muster oder besonderen Muster, z. B. einer Lederimitation ausgeführt sein kann. Die
die Formstabilität dieses Sitzkörpers 1 gewährleistende Blechplatte 2 ist vorzugsweise
als ein Lochblech ausgeführt, in dessen Zentrum die Büchse 3 für den Anschluß der
Stützsäule 7 befestigt ist und deren Löcher bzw. Aussparungen 8 so groß gestaltet
sind, daß der integrierte Schaum 4 während des Formvorganges des Sitzkörpers 1 diese
durchdringen und sich dadurch zusätzlich mit der Blechplatte 2 verbindet. Die Blechplatte
2 selbst ist, wie der integrierte Schaum 4 bzw. das Polster des Sitzkörpers 1 vorzugsweise
kreisrund ausgeführt, und es sind deren Aussparungen 8 so groß ausgebildet, daß eine
größere Menge an integriertem Schaum durch diese dringen kann, um den Abschnitt über
der Blechplatte 2 und unter dieser formstabil zu verbinden. Die konische Büchse 3,
die mit der Blechplatte 2 fest verbunden ist, weist im Bereich ihrer Befestigung 9
an der Blechplatte eine Ausnehmung 10 auf, durch die vorzugsweise ein Winkelhebel
11 geführt ist, welcher bei entsprechender Betätigung auf die Auslösemechanik einer
Gasfeder bzw. Stützsäule 7 wirken kann. Der Winkelhebel 11 ist in dem integrierten
Schaum 4 wippbar gelagert, und es kann dessen aus dem Schaum ragendes Ende mit einem
Handhebel 12 versehen sein, welcher bis zum Umfangsrand des Sitzkörpers 1 herangeführt
ist. Um eine Belüftung der Sitzfläche des Sitzkörpers 1 zu gewährleisen, kann diese
mit einigen Löchern 13 auf deren Oberfläche versehen sein, wobei diese Löcher durch
die Aussparungen 8 der Blechplatte 2 reichen und an der Unterseite 6 des Sitzkörpers
ausmünden können. Um diesen Löchern 13 eine kurze Verbindung zur Unterseite 6 des
Sitzkörpers 1 zu bieten, können Sackbohrungen 14 in den integrierten Schaum 4 eingebracht
sein, welche von der Unterseite des Sitzpolsters bis annähernd zur Oberseite desselben
reichen können. Diese Sackbohrungen 14 durchdringen verständlicherweise auch die Aussparungen
8 in der Blechplatte 2 und können dort fingerhutartig ausgeführt sein.
[0013] Wie die Zeichnungen zeigen, bildet ein wesentliches Bestandteil des Sitzkörpers 1
die Blechplatte 2, die die Formstabilität desselben gewährleistet. Der integrierte
Schaum 4 ist als polsterndes und ummantelndes Element dieses Sitzkörpers 1 ausgeführt,
welches auch die ästhetische Form des Sitzkörpers positiv gestaltet.
[0014] In der Zeichnung ist der Sitzkörper 1 für eine Anbringung an eine Stützsäule 7 dargestellt.
Dies schließt natürlich nicht aus, die Formstabilität des Sützkörpers beizubehalten
und statt der Stützsäule 7 ein anderes tragendes Element für diesen vorzusehen.
1. Sitzkörper für Hocker oder Stühle, welcher am freien Ende einer Stützsäule anbringbar
und über diese Säule an einem mehrarmigen Fußgestell abgestützt ist, wie auch dieser
Stützkörper mindestens im Bereich dessen Sitzfläche als geschäumtes Formteil ausgeführt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzkörper einen, dem Umfang der Sitzfläche etwa
entsprechenden Tragrahmen in Form einer Blechplatte aufweist, daß diese Blechplatte
mit deren Wandstärke ganz durchdringenden Aussparungen versehen ist, daß insbesondere
im Schwerpunkt dieses Sitzkörpers eine Büchse für einen kraftschlüssigen Anschluß
des freien Endes der Stützsäule an der Blechplatte vorgesehen ist und daß die Blechplatte
zusammen mit dem von dieser auskragenden Teil der Büchse von einer thermoplastischen
Masse, die zur Form des Sitzpolsters gestaltet ist, umschäumt ist.
2. Sitzkörper nach Anspruch 1, bei dem als Stützsäule eine höhenverstellbare Gasfeder
mit einer an ihrem freien Ende vorgesehenen Auslösemechanik verwendbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Büchse im Bereich ihrer Befestigung an der Blechplatte eine
öffnung für den Durchtritt eines die Auslösemechanik betätigenden Hebels aufweist.
3. Sitzkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel als Winkelhebel
ausgeführt ist, und in der das Sitzpolster formenden Masse, elastisch nachgiebig,
eingebettet ist.
4. Sitzkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sitzpolster kreisrund
und opferschalenförmig ausgeführt ist, und daß der Umfang dieses Sitzpolsters eine
zu dessen Unterseite abfallende Randzone aufweist.
5. Sitzkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche des Sitzpolsters
Lüftungsöffnungen aufweist, und daß diese öffnungen den Sitzkörper von dessen oberen
zu dessen unteren Seite ganz durchdringen.