[0001] Die Erfindung betrifft eine Walze für Maschinen der Papierindustrie oder dergleichen,
insbesondere eine Blattbildungswalze wie z.B. einen Rundsiebzylinder, eine Formierwalze
oder eine Aufgautschwalze, mit einem Tragrohr, auf dem mehrere, mindestens ungefähr
in Umfangsrichtung verlaufende und in radialer Richtung hochkantstehende Bänder befestigt
sind, wobei in axialer Richtung gerade und gewellte Bandabschnitte aufeinanderfolgen
und die geraden Bandabschnitte an Verbindungsstellen durch die gewellten Bandabschnitte
miteinander verbunden sind, welch letztere an ihrer radial äusseren Kante Ausnehmungen
aufweisen, sowie mit einem den Walzenumfang bildenden und sich mindestens auf den
gewellten Bandabschnitten abstützenden Überzugsgewebe, zwischen dem und den Bändern
an deren Verbindungsstellen im Bereich der radial äusseren Kante der gewellten Bandabschnitte
einen Durchfluss in Umfangsrichtung zulassende Durchlässe vorgesehen sind.
[0002] Eine derartige Walze, jedoch ohne Tragrohr, ist aus der DE-AS 21 48 361 bekannt.
Bei ihr sind die geraden und gewellten Bänder in radialer Richtung gleich hoch, und
zur Vermeidung eines schöpfartigen Vorgangs besitzen an den Verbindungsstellen die
gewellten Bandabschnitte an ihrer radial äusseren Kante Ausnehmungen, welche einen
Durchfluss in Umfangsrichtung zulassen - ohne diese Ausnehmungen würden sich an den
Verbindungsstellen zwischen den geraden und den gewellten Bandabschnitten spitzwinklige
Taschen bilden, in denen wegen des sich auf den Bandaussenkanten abstützenden Uberzugsgewebes
Papierstoff-Wasser-Ansammlungen entstünden, wenn die sich drehende Walze in die nasse
Papierbahn eintaucht. Würde bei der bekannten Walze das Uberzugsgewebe unmittelbar
auf den Bandaussenkanten aufliegen, würden die Ausnehmungen in den gewellten Bändern
jedoch noch nicht ausreichen, um nachteilige Wasseransammlungen an den Bandaussenkanten
der gewellten Bänder zu verhindern; deshalb ist bei der bekannten Walze zwischen den
Bändern und dem Uberzugsgewebe noch ein Unterlagsgewebe angeordnet. Dieses verteuert
aber nicht nur die Walzenherstellung, sondern es bringt noch eine ganze Reihe zusätzlicher
Nachteile mit sich: Es verkleinert die freie Durchgangsfläche des Walzenumfangs, vergrössert
die Verschmutzungsgefahr für das Überzugsgewebe und beeinträchtigt die Rundlaufgenauigkeit
der Walze.
[0003] Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, die bekannte Walze so zu verbessern,
daß auf das Unterlagsgewebe verzichtet werden kann, was sich erfindungsgemäss dadurch
erreichen lässt, daß man die gewellten Bandabschnitte ungefähr in der Mitte der Verbindungsstellen
an ihrer radial äusseren Kante mit zusätzlichen Ausnehmungen versieht und das überzugsgewebe
unmittelbar zumindest auf die gewellten Bandabschnitte auflegt. Die zusätzlichen Ausnehmungen
in den gewellten Bandabschnitten ermöglichen nicht nur einen zusätzlichen Durchfluss
in Umfangsrichtung zwischen dem Uberzugsgewebe und den dieses stützenden Bandabschnitten,
sondern sie verkleinern die Gesamtstützfläche für das Uberzugsgewebe und tragen so
ebenso wie das Weglassen des Unterlagsgewebes zur Vergrösserung der freien Durchgangsfläche
des Walzenumfangs bei, ohne daß dadurch die Güte der Abstützung des Uberzugsgewebes
beeinträchtigt würde. Bei der erfindungsgemässen Walze unterliegt das Überzugsgewebe
auch einer geringeren Verschmutzungsgefahr, und schliesslich weist die Walze dank
des fehlenden Unterlagsgewebes eine bessere Rundlaufgenauigkeit als die geschilderte
bekannte Walze auf.
[0004] Bei einer bevorzugten Ausführungsform überragen die gewellten Bandabschnitte die
geraden Bandabschnitte in radialer Richtung, so daß an den Verbindungsstellen zwischen
den gewellten Bandabschnitten und dem Uberzugsgewebe Durchlässe freigelassen werden,
die einen Durchfluss in Umfangsrichtung zulassen. Bei einer solchen Konstruktion können
die geraden Bänder dicker ausgeführt werden, da sich dadurch die wirksame Stützfläche
für das Überzugsgewebe nicht vergrössert und infolgedessen die freie Durchgangsfläche
des Walzenumfangs nicht vermindert. Dickere gerade Bandabschnitte führen ausserdem
zu breiteren Durchlässen für einen Durchfluss in Umfangsrichtung. Bei Walzen für besonders
hohe Druckbelastungen empfiehlt es sich jedoch, die gewelllten und die geraden Bandabschnitte
so anzuordnen, daß sie denselben Aussendurchmesser aufweisen, wobei die gewellten
und/oder die geraden Bandabschnitte an den Verbindungsstellen an ihrer radial äusseren
Kante mit Ausnehmungen versehen werden, um an den Verbindungsstellen Durchlässe zu
schaffen, die einen Durchfluss in Umfangsrichtung zulassen.
[0005] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemässen Walze bilden die geraden
Bänder geschlossene Ringe, die auf das Tragrohr aufgeschrumpft sind. Es empfiehlt
sich dann, die gewellten Bänder in radialem Abstand vom Tragrohr anzuordnen, so daß
die geraden Bandabschnitte über die gewellten Bandabschnitte in radialer Richtung
nach innen überstehen und auf dem Tragrohr aufsitzen, wobei zur Herbeiführung eines
Druckausgleichs zwischen den einzelnen, zwischen den geraden Bändern liegenden Ringkanälen
die geraden Bandabschnitte an ihrer radial inneren Kante mit Ausnehmungen versehen
werden.
[0006] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Ansprüchen und/oder aus der nachfolgenden Beschreibung sowie der beigefügten zeichneriscnen
Darstellung zweier bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemässen Walze; in
der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine schaubildliche Darstellung der Walze mit teilweise entferntem Überzugsgewebe;
Figur 2 den Ausschnitt "A" aus Figur 1 in grösserem Maßstab;
Figur 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 in Figur 2 durch den gemäss Figur 1 linken
Endbereich der Walze;
Figur 4 einen Schnitt nach der Linie 4-4 in Figur 3;
Figur 5 eine der Figur 2 entsprechende Darstellung der zweiten Ausführungsform;
Figur 6 eine den Figuren 2 und 5 entsprechende Darstellung einer dritten Ausführungsform;
Figur 7 einen der Figur 3 entsprechenden Schnitt durch die dritte Ausführungsform
entsprechend der Linie 7-7 in Figur 6, und
Figur 8 einen Schnitt nach der Linie 8-8 in Figur 7.
[0007] Die Figuren 1 bis 4 zeigen eine Walze 10 mit einem vorzugsweise aus rostfreiem Stahl
bestehenden, kreiszylindrischen Tragrohr 12, auf dessen Enden Stirnringe 14 befestigt
sind. Ferner hält das Tragrohr 12 in axialem Abstand voneinander angeordnete, auf
das Tragrohr aufgeschrumpfte, kreisringförmige gerade Bänder 18, zwischen die ringförmige
gewellte Bänder 18 eingeschweisst sind. Bei der Ausführungsform nach den Figuren 1
bis 4 überragen die gewellten Bänder 18 die geraden Bänder 16, und ihre radial äusseren
Kanten fluchten miteinander sowie mit der Aussenumfangsfläche der Stirnringe 14. Hingegen
enden die gewellten Bänder 18 in radialem Abstand vom Tragrohr 12. Die Schweissverbindungsstellen,
an denen die Bänder 16 und 18 aneinander befestigt sind, wurden mit 20 bezeichnet.
Ein Überzugsgewebe 22 liegt unmittelbar auf den radial äusseren Kanten der gewellten
Bänder 18 sowie auf den Stirnringen 14 auf und bildet einen in sich geschlossenen
Kreiszylinder.
[0008] Durch die gegenüber den radial äusseren Kanten 18a der gewellten Bänder zurückgesetzten
radial äusseren Kanten 16a der geraden Bänder entstehen unmittelbar innerhalb des
Überzugsgewebes 22 zwischen diesem und den Kanten 16a der geraden Bänder sowie zwischen
den gewellten Bändern 18 Durchlässe 26, welche einen Durchfluss in Umfangsrichtung
zulassen. Diese Durchlässe wirken sich besonders vorteilhaft dann aus, wenn einander
benachbarte gewellte Bänder in Umfangsrichtung um eine halbe Wellenlänge gegeneinander
versetzt angeordnet werden, wie dies bei den gewellten Bändern 18' der in Figur 5
gezeigten Ausführungsform der Fall ist.
[0009] Die freie Durchgangsfläche des überzugsgewebes 22, die schon durch das Zurücksetzen
der geraden Bänder 16 vergrössert wurde, lässt sich durch mittlere Ausnehmungen 18b
im Bereich der radial äusseren Kanten 18a der gewellten Bänder 18 bzw. 18' noch weiter
vergrössern, wodurch zwischen dem Überzugsgewebe 22 und den dieses abstützenden Bändern
weitere Durchlässe erzeugt werden, die einen Durchfluss in Umfangsrichtung der Walze
gestatten,wie dies in den Figuren 2 und 5 durch Pfeile A dargestellt wurde. Gleichzeitig
wird durch diese Ausnehmungen 18b die Gefahr noch weiter vermindert, daß an den radial
äusseren Kanten der das Überzugsgewebe abstützenden Bänder Wasseransammlungen entstehen
können, die bei der Papierherstellung den Blattbildungsprozess beeinträchtigen.
[0010] Schliesslich sind die geraden Bänder 16 mit öffnungen 16c versehen, welche insbesondere
an das Tragrohr 12 angrenzen und folgendem Zweck dienen: Da das Tragrohr 12 einen
an seinem Umfang geschlossenen Walzenkörper bildet, auf den die das Überzugsgewebe
22 tragende Wabenkonstruktion aufgeschrumpft ist, muss für einen Druckausgleich zwischen
den zwischen den geraden Bändern 16 liegenden Ringkanälen gesorgt werden - strömt
bei der Blattbildung die Fasersuspension die Blattbildungswalze in radialer Richtung
von aussen an, muss Luft aus den erwähnten Ringkanälen in Umfangsrichtung der Walze
entweichen können; dabei könnten sich ohne die öffnungen 16c Druckunterschiede zwischen
den Ringkanälen ausbilden, welche eine gleichmässige Blattbildung verhindern würden.
[0011] Da bei den Ausführungsformen nach den Figuren 1 bis 5 die geraden Bänder 16 das Uberzugsgewebe
22 nicht unmittelbar abstützen, kann für diese Bänder eine grössere Blechstärke gewählt
werden. Ausserdem lassen sich mit den Ausführungsformen nach den Figuren 1 bis 5 freie
Durchgangsflächen des Uberzugsgewebes 22. schaffen, die bis 93 % der gesamten überzugsgewebefläche
betragen können.
[0012] Die dritte Ausführungsform nach den Figuren 6 bis 8 unterscheidet sich von der Ausführungsform
nach den Figuren 1 bis 4 lediglich dadurch, daß die radial äusseren Kanten der geraden
Bänder 16" mit den radial äusseren Kanten der gewellten Bänder 18" und der Aussenumfangsfläche
der Stirnringe 14 fluchten und daß an die Stelle der Durchlässe 26 Ausnehmungen 18c
in den gewellten Bändem 18" im Bereich der Verbindungsstellen 20 vorgesehen worden
sind. Die Ausführungsform nach den Figuren 6 bis 8 eignet sich besonders für solche
Walzen, bei denen das Überzugsgewebe einer hohen Druckbelastung ausgesetzt ist. Um
dennoch die freie Durchgangsfläche des Überzugsgewebes möglichst gross zu machen (sie
kann bei dieser Ausführungsform bis zu 90 % der Gesamtfläche des Überzugsgewebes betragen),
empfiehlt es sich, die Blechstärke für die geraden Bänder 16" kleiner oder höchstens
gleich gross als die Blechstärke der gewellten Bänder 18" zu wählen.
[0013] Ebenso wie bei der Walze nach der DE-AS 21 48 361 könnten die in axialer Richtung
aufeinanderfolgenden geraden und gewellten Bandabschnitte aber auch von jeweils einem
oder mehreren geraden bzw. gewellten Band gebildet werden, welches schraubenlinienförmig
um das Tragrohr 12 herumverläuft.
1. Walze (10) für Maschinen der Papierindustrie oder dergleichen mit einem Tragrohr
(12), auf dem mehrere, mindestens ungefähr in Umfangsrichtung verlaufende und in radialer
Richtung hochkantstehende Bänder (16, 18) befestigt sind, wobei in axialer Richtung
gerade und gewellte Bandabschnitte (16 bzw. 18) aufeinanderfolgen und die geraden
Bandabschnitte (16) an Verbindungsstellen (20) durch die gewellten Bandabschnitte
(18) miteinander verbunden sind, welch letztere an ihrer radial äusseren Kante (18a)
Ausnehmungen (18b, 18c) aufweisen, sowie mit einem den Walzenumfang bildenden und
sich mindestens auf den gewellten Bandabschnitten (18) abstützenden Uberzugsgewebe
(22), zwischen dem und den Bändern (16, 18) an deren Verbindungsstellen (20) im Bereich
der radial äusseren Kante (18a) der gewellten Bandabschnitte (18) einen Durchfluss
in Umfangsrichtung zulassende Durchlässe (26) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die gewellten Bandabschnitte (18) ungefähr in der Mitte zwischen den Verbindungsstellen
(20) an ihrer radial äusseren Kante (18a) zusätzliche Ausnehmungen (18b) aufweisen,
und daß das Überzugsgewebe (22) unmittelbar zumindest auf den gewellten Bandabschnitten
(18) aufliegt.
2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gewellten Bandabschnitte
(18) die geraden Bandabschnitte (16) in radialer Richtung überragen.
3. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gewellten und die geraden
Bandabschnitte (18" bzw. 16") denselben Aussendurchmesser aufweisen und die gewellten
und/oder die geraden Bandabschnitte an den Verbindungsstellen (20) an ihrer radial
äusseren Kante Ausnehmungen (18c) aufweisen.
4. Walze nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die geraden Bandabschnitte (16) über die gewellten Bandabschnitte (18) in radialer
Richtung nach innen überstehen und auf dem Tragrohr (12) aufsitzen sowie an ihrer
radial inneren Kante Ausnehmungen (16c) aufweisen.
5. Walze nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß einander benachbarte gewellte Bandabschnitte (18') in .Umfangsrichtung um eine
halbe Wellenlänge gegeneinander versetzt sind.