[0001] Die Erfindung betrifft einen Einlauf topf für Dachablauf-Regenwasser zur Ableitung
desselben in ein Abflußfallrohr sowie einen Einsatzteil für einen solchen.
[0002] Derartige Einlauftöpfe finden gewöhnlich auf Flachdächern Verwendung. Sie sind üblicherweise
mit einem so großen Innendurchmesser gestaltet, daß sie bei Regen nie vollaufen. Dabei
wird der Berechnung normalerweise ein Füllgrad von 0,3 zugrundegelegt, d.h. daß nur
3 10 des Rohrvolumens mit Wasser und 7 10 mit Luft gefüllt sind.
[0003] Handelsübliche Einlauftöpfe weisen.den Nachteil auf, daß sich normalerweise am Einlauftrichter
ein Wasserwirbel bildet, wobei dann das in den Einlauf topf einlaufende Wasser nach
außen an den äußeren Einlaufrand gedrängt wird, während durch den Wirbel Luft in das
Abflußfallrohr hineingesogen wird. Dies wiederum ist mit unerwünschten Geräuschen
verbunden, die sich durch das Abflußfallrohr fortpflanzen können.
[0004] Tritt einmal, was ganz selten vorkommt, so viel Regenwasser auf einmal auf, daß es
sich weit über die Höhe der Ablaufeinlaßöffnung des Ablauffallrohres staut, dann wird
der Einlauf topf zusammen mit dem Abflußfallrohr voll mit Wasser gefüllt und es kann
keine Luft mehr in das Abflußfallrohr gelangen. In einem solchen Falle, in dem von
einem Füllgrad von 1,0 gesprochen wird, werden nicht nur Wirbel vermieden, wobei dann
auch keine Luft mehr in das Abflußfallrohr hineingerissen werden kann, sondern es
wird gleichzeitig im Abflußfallrohr ein Unteraruck, d.h. ein Sog gebildet, dessen
Größe dem Gewicht der im Abflußfallrohr befindlichen Wassersäule entspricht. - Die
Größe des sich bildenden Unterdruckes bzw. Soges ist also von der Fallhöhe abhängig.
- Durch diesen Unterdruck wird im Abflußfallrohr eine größere Fließgeschwindigkeit
erreicht, so daß dadurch zwangsläufig aus dem Einlauf topf durch das Abflußfallrohr
mehr Wasser je Zeiteinheit abgeführt werden kann. Indessen setzt eine solche Wirkungsweise,
wie gesagt einen höheren Aufstau voraus, der u.a. zu einer unzuträglichen Deckenbelastung
führen kann.
[0005] Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, einen Einlauf topf für Dachablauf-Regenwasser
zu schaffen, mit dem die Bildung von Wasserwirbeln sowie Verwirbelungsgeräuschen möglichst
von vornherein vermieden werden, indem für einen gleichmäßigen Abfluß des anfallenden
Regenwassers Sorge getragen wird.
[0006] Diese Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Die Funktionsweise ist folgendermaßen. Beim Absinken des Wasserspiegels in Richtung
auf die Stirnfläche des Einsatzteiles tritt zuerst nur ein feiner "Luftfaden" durch
das zentrale Loch ein, so daß es nicht zu einem drastischen Abfall des Fallrohr-Abflußvermögens
kommt. Dennoch auftretende Pendelbewegungen des Wasserspiegels spielen sich im wesentlichen
an der Mantelfläche des z.B. kegelstumpfförmigen Einsatzteiles ab.
[0008] Danach ergibt sich der Vorteil, daß in dem Einlauf topf selbst bereits recht bald
ein geringer Aufstau des vom Dach ablaufenden und in den Einlauftrichter des Einlauftopfes
einströmenden Regenwassers und infolgedessen ein Unterdruck, d.h. ein Sog, verbunden
mit einem besseren Wasserablauf entsteht. Damit wird selbst bei großen anfallenden
Wassermassen ein höherer Aufstau außerhalb des Einlauftopfes vermieden, wie andererseits
auch bei geringeren Regenmengen die sonst üblichen Wasserwirbelgeräusche.
[0009] Die Ansprüche 2 bis 10 geben vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten eines Einlauftopfes
nach Anspruch 1 an, während sich die Ansprüche 11 bis 17 auf den betreffenden Einsatzteil
richten, mit dem u.U. auch noch bereits vorhandene Einlauftöpfe entsprechend nachgerüstet
werden können.
[0010] In der Zeichnung sind entsprechende Ausführungsbeispiele dargestellt. Dabei zeigt
Fig. 1 den betreffenden Einlauf topf samt anschließendem Abflußfallrohr geschnitten
in einer ersten Ausführungsform und
Fig. 2 einen solchen Einlauftopf, gleichfalls geschnitten, in einer etwas anderen
Ausführungsform.
[0011] Im Einlauf topf 1, der das vom Dach abfließende Regenwasser aufnimmt, ist ein kegelstumpfförmiger
Einsatzteil 2 eingesetzt, der an seiner verjüngten Oberseite eine Öffnung 3 mit einem
angeformten koaxialen Rohrstutzen 4 aufweist. Die Öffnung 3-des Einsatzteiles 2 sowie
der Rohrstutzen 4 weisen einen geringeren Innendurchmesser auf als das Abflußfallrohr
6, wobei die an der Oberseite des Einsatzteiles 2 angeordnete Öffnung 3 etwa in Höhe
oder etwas unterhalb der Oberkante des Einlauftopfes 1 angeordnet ist.
[0012] Der Einsatzteil 2 ist mit zumindest drei, maximal jedoch mit vier Stützfüßen 5 versehen.
Durch diesen Einsatzteil 2 wird bewirkt, daß bereits durch einen geringen Aufstau
des vom Dach ablaufenden und in den Einlauf topf 1 einströmenden Regenwassers in diesem
ein Unterdruck, d.h. ein Sog entsteht, dessen Größe dem Gewicht der sich bildenden
Wassersäule entspricht, wobei der Einlauftopf 1 und das Abflußfallrohr 6 voll mit
Wasser gefüllt sind, d.h. ein Füllgrad von 1,0 erreicht wird. Damit kann keine Luft
in den ins Abflußfallrohr einströmenden Wasserstrang gelangen, und eine Wirbelbildung
wird vermieden. Durch den gebildeten Unterdruck wird eine höhere Fließgeschwindigkeit
erreicht, so daß durch das Abflußfallrohr mehr Wasser abgeleitet werden kann.
[0013] Unter normalen Bedingungen und einem Füllgrad von 0,3 führt ein Gully DN 50, unabhängig
von der Fallhöhe etwa
5 m
3 Wasser pro Stunde ab. Bei einem Füllgrad von 1,0 und einer angenommenen Fallhöhe,
von 3 m beträgt die Abflußmenge über 20 m
3 pro Stunde-. Diese hohe Leistung kann herkömmlicherweise nur erbracht werden, wenn
entsprechende Niederschlagsmengen und damit verbunden ein hoher Aufstau im Einlauf
auftreten. Der vorausgehend beschriebene Einlauftopf 1 mit dem Einsatzteil 2 bewirkt,
daß bereits bei geringeren Niederschlagsmengen, bei denen ein Füllgrad von 1,0 sonst
nicht erreicht wird, eine Verwirbelung und ein Einsaugen von Luft und damit die Bildung
von Geräuschen vermieden wird. Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist dabei folgende:
[0014] Das vom Dach abfließende Regenwasser gelangt in den Einlauftopf 1 und fließt am Boden
desselben zwischen den Stützfüßen 5 des Einsatzteiles 2 in aas Abflußfallrohr 6. Durch
die geringe Höhe des durch die Stützfüße 5 gebildeten Spaltes 7 zwischen dem Boden
des Einlauftopfes 1 und der Unterkante des Einsatzteiles 2 wird jedoch die Abflußmenge
begrenzt, so daß sich im Raum E zwischen der Innenwandung des Einlauftopfes 1 und
der Außenwandung des Einsatzteiles 2 ein Stau aufbauen kann, wobei sich in Abhängigkeit
von der zulaufenden Wassermenge, oie hohe des Staues ändert.
[0015] Bereits wenn der Aufstau eine höhe von 3 cm über der Oberkante des Einsatzteiles
2 erreicht, wird bewirkt, daß das Abflußfallrohr 6 einen Füllgrad von 1,0 erreicht,
so daß dadurch das Maximum an Wasser abgeführt werden kann.
[0016] Durch diesen Aufstau im Einlauf topf 1 wird an der Eintrittstelle des Wassers in
die Offnung 3 des Einsatzteiles 2 die sonst auftretende wirbelbildung vermieden. Durch
den an die Öffnung 3 sich anschließenden Rohrstutzen 4 wird die Bildung von Soggeräuschen
vermieden und die entsprechende Luftmenge so zugeführt, daß die Luft zentral und gerichtet
in die Einlauföffnung gelangt. Die sonst praktisch unvermeidbaren Geräusche werden
durch den kegelstumpfförmigen Rohrstutzen 4 und .das darin enthaltende Luftvolumen
gedämpft, und der Austritt der Geräusche wird ebenfalls durch den Rohrstutzen 4 gemindert.
[0017] Der Durchmesser und die Form des Einsatzteiles 2 sind von der Größe des Einlauftopfes
1 abhängig. Die Höhe der angeformten Stützfüße 5 des Einsatzteiles 2 ist vom Querschnitt
des Ablaufstutzens und der anschließenden Abflußfallrohrleitung abhängig.
[0018] Da maximal vier Stützfüße vorhanden sind, ist der freie Einlaufquerschnitt optimal
gestaltet, wobei gleichzeitig eventuelle Verunreinigungen im durch den Spalt 7 wirksamen
Sog des Wassers mitgerissen weroen. Durch einen derartigen hohen Selbstreinigungseffekt
wird der Einlauf topf von sich darin ablagernden Verunreinigungen freigehalten.
[0019] Während im Falle der Fig. 1 der Rohrstutzen 4 sich an die Öffnung 3 ausschließlich
innenseitig anschließt, steht er im Falle der Fig. 2 nach innen und außen über. Ebensogut
könnte er sich lediglich nach außen an die Öffnung 3 anschließen. Im übrigen aber
zeigt Fig. 2 noch eine Besonderheit, die von der Lage des Rohrstutzens 4 unabhängig
ist: In diesem Beispiel ist der Rohrstutzen mit einer Abdeckung 9 in Gestalt eines
pilzförmigen Stopfens versehen, der unter seinem Hut 10 seitliche Einlaßöffnungen
11 aufweist. Anschläge 12 gewährleisten den ordnungsgemäßen Sitz des Stopfens 9 auf
dem Rohrstuzen 4.
1. Einlauf topf für Dachablauf-Regenwasser zur Ableitung desselben in ein Aoflußfallrohr,
dadurch gekenn- zeichnet, daß er einen mit seiner Unterkante auf Stützfüßen (5) sitzenden,
kegelstumpfförmigen Einsatzteil (2) enthält, der an seiner verjüngten Oberseite eine
zentrale Öffnung (3) mit einem angeformten koaxialen Rohrstutzen (4) aufweist und
an seiner Unterseite zwischen Einsatzteil (2) und Einlauftopf (1) einerseits und den
Stützfüßen (5) andererseits einen in der Höhe begrenzten Spalt (7) bildet.
2. Einlauftopf nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, daß der Rohrstutzen (4)
einen geringeren Querschnitt aufweist, als das Abflußfallrohr (6).
3. Einlauftopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge- kennzeichnet, daß der Rohrstutzen
(4) sich zum Inneren des Einsatzteiles (2) hin verjüngt.
4. Einlauf topf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet ,
daß das obere Enoe des Rohrstutzens (4) etwa in Höhe oder knapp unterhalb der Oberkante
des Einlauftopfes (1) liegt.
5. Einlauf topf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet ,
daß der Rohrstutzen (4) nach innen an die Öffnung (3) angeformt ist.
6. Einlauf topf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der
Rohrstutzen (4) nach außen an die Öffnung (3) angeformt ist.
7. Einlauftopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der
Rohrstutzen (4) nach innen und außen hervorstehend an die Öffnung (3) angeformt ist.
8. Einlauftopf nach einem der vornergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
der Rohrstutzen (4) eine pilzartige Abdeckung (9) aufweist, unter deren Rand sich
eine oder mehrere seitliche Einlaßöffnungen (11) befinden.
9. Einlauftopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
die Zahl der Stützfüße (5) 3 oder allenfalls 4 beträgt.
10. Einlauf topf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet ,
daß der Querschnitt des durch die Stützfüße (5) gebildeten Spalts (7) größer oder
gleich demjenigen des Abflußfallrohres (6) ist.
11. Einsatzteil zum Einsatz in einen Einlauftopf für Dachablauf-Regenwabser, mit dem dieses in ein Abflußfallrohr eingeleitet wird, gekennzeichnet durch einen
kegelstumpfförmigen Hohlkörper, der an seiner Unterkante eine Mehrzahl darüber hinausragender
Stützfüße (5) und an seiner verjüngten Oberseite eine zentrale Öffnung (3) mit einem
angeformten koaxialen Rohrstutzen (4) aufweist.
12. Einsatzteil nach Anspruch 11, dadurch gekenn- zeichnet, daß der Rohrstutzen (4)
nach innen an die Öffnung (3) angeformt ist.
13. Einsatzteil nach Anspruch 11, dadurch gekenn- zeichnet, daß der Rohrstutzen (4)
nach außen an die Öffnung (3) angeformt ist.
14. Einsatzteil nach Ansprucn 11, oadurch gekenn- zeichnet, daß der Rohrstutzen (4)
nach innen und außen hervortretend an die Öffnung (3) angeformt ist.
15. Einsatzteil nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß der
Rohrstutzen (4) sich zum Inneren des Einsatzes (2) hin verjüngt.
16. Einsatzteil nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet , daß der
Rohrstutzen (4) eine pilzartige Abdeckung (9) aufweist, unter deren Rand sich eine
oder mehrere seitliche Einlaßöffnungen (11) befinden.
17. Einsatzteil nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet , daß die
Zahl der Stützfüße (5) 3 oder allenfalls 4 beträgt.