[0001] Die Erfindung betrifft Schließzylinder mit einem Gehäuse und einem darin verdrehbaren,
ein oder mehrere Magnetrotoren tragenden Kern, wobei im Kern zumindest ein axial verschiebbares
Sperrelement vorgesehen ist, dessen Verschiebbarkeit durch die Magnetrotoren gesteuert
ist und das Sperrelement nach außen ragende Sperrfortsätze aufweist, das Gehäuse an
der Innenwand angeordnete Gehäuselängsnuten und Ringnuten aufweist, wobei die Ringnuten
in einer solchen axialen Lage angeordnet sind, daß in verschobener Stellung des Sperrelementes,
in der nach innen ragende Abtastelemente in Ausnehmungen der Magnetrotoren liegen,
eine Freigabe für die nach außen ragenden Sperrfortsätze beim Verdiehen des Kerns
gegeben ist.
[0002] Die obengenannten Schließzylinder sind Stand der Technik und z.B. in der AT-PS 357
430 beschrieben. Gegenüber diesen bekannten Konstruktionen stellt sich die Aufgabe,
die auf die Magnetrotoren bei Fehlsperrungen wirkenden Kräfte noch weiter herabzusetzen,
um etwaige Beschädigungen der Magnetrotoren sicher zu vermeiden und die Abtastelemente
für die Magnetrotoren geringer dimensionieren zu können, um damit die mechanische
Genauigkeit zu erhöhen. Weiters stellte sich die Aufgabe, die Einwirkung von Umwelteinflüssen,
wie Witterung, Staub, aggressive Stoffe, sowohl auf den Rastring als auch auf die
im Inneren des Zylinderkernes befindlichen beweglichen Teile noch weiter zu verringern.
[0003] Gemäß vorliegender Erfindung werden die gestellten Aufgaben dadurch gelöst, daß das
Sperrelement einen Abtastschieber mit zu den Magnetrotoren ragenden Abtastelementen
und einen die Sperrfortsätze tragenden, mit dem Abtastschieber kraftschlüssig verbundenen
Sperrschieber umfaßt, und daß ein gehäusefest angeordneter Steuerfortsatz vorgesehen
ist, durch den das Sperrelement bei 0-Stellung des Zylinderkernes gegen die Kraft
einer am Sperrelement angreifenden Feder in Sperrstellung gehalten und bei Verdrehen
des Kernes in Freigabestellung verschoben ist. Weiters sind gemäß Erfindung der Sperrschieber
und der Abtastschieber in einem den Zylinderkern abschließenden Kerndeckel angeordnet,und
der Abtastschieber und der Sperrschieber sind über zumindest einen durch eine Öffnung
des Kerndeckels hindurchragenden Mitnehmer miteinander verbunden. Nach einem weiteren
Kennzeichen der Erfindung ist im Bereich der Öffnung zwischen Kerndeckel und Sperrschieber
oder Abtastschieber eine Dichtung vorgesehen. Fernerhin ist die Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß der Steuerfortsatz an einem in das Gehäuse drehfest einsetzbaren
Steuerring ausgebildet ist und daß der Kerndeckel für den Abtastschieber und/oder
den Sperrschieber Führungen aufweist.
[0004] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen beispielhaft erklärt. Fig.
1 stellt schematisch einen teilweisen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Zylinderschloß
dar, wobei der Schnitt in der Ebene der Achsen der Magnetrotoren liegt, siehe dazu
die Schnittlinie I-I in Fig. 2. Fig. 2 ist eine Aufsicht auf den Schließzylinder gemäß
Pfeil II in Fig. 1, wobei das Zylindergehäuse aufgebrochen dargestellt ist.
[0005] Der Grundaufbau des erfindungsgemäßen Schließzylinders ist ähnlich jenem der AT-PS
357 430. Im Zylinderkern 1 ist parallel zum Schlüsselkanal 2 eine Ausnehmung 3 angeordnet,
in der die Magnetrotoren 4 frei rotierbar angeordnet sind. Durch Einschieben eines
richtigen Schlüssels 25 (in Fig. 1 abgebrochen dargestellt) werden die Magnetrotoren
4 in die in Fig. 1 dargestellte Lage gebracht, wobei also die Ausnehmungen 5 der Magnetrotoren
derart ausgerichtet sind, daß Abtastelemente 6 eines Sperrelementes 22 axial verschoben
werden und in die Ausnehmungen 5 eintreten können.
[0006] Bekannte Sperrelemente der beschriebenen Art waren einstückig und übernahmen sowohl
die Funktion des Abtastens der Stellung der Drehzuhaltungen als auch die Funktion
des Sperrens des Schließzylinders gegen Verdrehen. Demgegenüber umfaßt das Sperrelement
22 gemäß vorliegender Erfindung einen Abtastschieber 7 und einen Sperrschieber 10.
[0007] Der Äbtastschieber 7 liegt den Drehzuhaltungen 4 gegenüber und weist Abtastelemente
6 auf. An der anderen Seite des Abtastschiebers ist ein Mitnehmer 8 vorgesehen. Dieser
Mitnehmer greift in eine Ausnehmung 9 des Sperrschiebers 10 ein, wodurch die beiden
Schieber kraftschlüssig miteinander verbunden sind. Zwischen den beiden genannten
Schiebern ist ein Kerndeckel 11 angeordnet, der in der Ausnehmung 3 im Kern 1 dicht
eingesetzt ist. Für die Bewegung des Mitnehmers 8 weist der Kerndeckel 11 einen Schlitz
12 auf. Zur Abdichtung dieses Schlitzes 12 nach außen hin ist zwischen dem Sperrschieber
10 und dem Kerndeckel 11 noch eine Dichtungsplatte 13 angeordnet, die sich mit dem
Mitnehmer 8 auf dem Kerndeckel 11 verschieben läßt.
[0008] Der Sperrschieber 10 weist an seiner Oberfläche die Sperrfortsätze 14 auf, die in
bekannter Weise bei 0-Stellung des Schließzylinders in einer axialen Nut 23 des Zylindergehäuses
24 angeordnet sind und so axial mit dem Sperrschieber verschoben werden können. Nimmt
der Sperrschieber 10 eine solche axiale Lage ein, daß die Sperrfortsätze 14 mit den
zugehörigen Ringkanälen 15 des Zylinderkernes fluchten, kann der Zylinderkern verdreht
und das zugehörige Schloß betätigt werden.
[0009] Wie in den Fig. 1 und 2 ersichtlich, steht das ganze Sperrelement 22, bestehend aus
dem Abtastschieber und dem Sperrschieber, unter dem Druck der Druckfeder 16. Das Sperrelement
ist also so vorgespannt, daß die Abtastelemente 6 in Richtung zu den jeweils zugehörigen
Drehzuhaltungen 4 geschoben werden. Die axiale Verschiebung des Sperrelementes 22
wird durch einen Steuerring 17 gesteuert. Der Steuerring ist mit dem Gehäuse drehfest
verbunden und weist einen Steuerfortsatz 18 auf.
[0010] Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Stellung des Zylinderkernes steht der Steuerfortsatz
18 der Steuernase 19 des Sperrschiebers 10 gegenüber, und das gesamte Sperrelement
ist dadurch in die linke Lage gegen die Kraft der Feder 16 gerückt. Die Abtastelemente
6 sind außer Eingriff mit den Drehzuhaltungen 4.
[0011] Wird in den Schlüsselkanal 2 der richtige Schlüssel 25 eingeschoben, sodaß die Magnetrotoren
zufolge der Schlüsselmagnete 26 die in Fig. 1 eingezeichnete Lage einnehmen, und wird
mit dem Schlüssel der Zylinderkern 1 etwas verdreht, läuft die Steuernase den Steuerfortsatz
18 hinunter (siehe Fig. 2), und das Sperrelement wird durch die Kraft der Feder 16
nach rechts gerückt, wobei die Abtastelemente 6 in die Ausnehmungen 5 der Magnetrotoren
4 hineingeschoben werden. Durch diese Verschiebung gelangen die Sperrfortsätze 14
in die richtige Lage, um innerhalb der Ringkanäle 15 Platz zu finden, sodaß die Drehung
des Zylinderkernes ermöglicht ist.
[0012] Wenn ein falscher Schlüssel eingesteckt wird, so nimmt mindestens einer der Magnetrotoren
4 eine Drehlage ein, bei der die zugehörige Ausnehmung 5 nicht dem Abtastelement 6
gegenübersteht. Bei einem Verdrehen des Zylinderkernes stößt jeweils das Abtastelement
6 gegen die Umfläche 20 des Magnetrotors, wodurch ein weiteres Verschieben des gesamten
Sperrelementes verhindert ist. Dadurch können die Sperrfortsätze 14 nicht mit den
Ringkanälen 15 fluchten, sondern kommen an den Rastflächen 21 der axialen Nut 23 zu
liegen, wobei die Rastflächen 21 durch die verbleibenden Stege zwischen den Ringkanälen
15 gebildet sind.
[0013] Die auf die Magnetrotoren 4 über die Abtastelemente 6 wirkenden Kräfte können nur
so groß sein, wie die Kraft der Feder 16 ist. Diese Kraft ist völlig unabhängig von
den aufgewendeten Drehkräften vom Schlüssel her und muß nur so stark bemessen sein,
daß ein einwandfreies Verschieben des Abtastschiebers 7 gewährleistet ist. Dadurch
ist eine Beschädigung der Magnetrotoren oder des Steuerringes ausgeschlossen. Die
Teile des Abtastschiebers können sehr schwach dimensioniert sein, und auch die zugehörigen
abzutastenden Teile der Magnetrotoren müssen nur geringe Kräfte aufnehmen. Demgegenüber
ist der Sperrschieber 10 massiv ausgebildet und kann hohe, über den Schlüssel aufgewendete
Drehkräfte aufnehmen, ohne diese Drehkräfte auf den Abtastschieber zu übertragen.
[0014] Durch den dichten Sitz des Kerndeckels 11 wird das empfindliche Innere des Schließzylinders
zuverlässig gegen Staub, Dämpfe, Feuchtigkeit etc. geschützt.
[0015] In den Fig. 1 und 2 ist der Steuerring am bundseitigen Ende des Gehäuses angeordnet,
also auf jener Seite, von der der Schlüssel in das Schloß eingesteckt wird. Die ganze
Anordnung kann aber auch umgekehrt im Schloß angeordnet sein, sodaß dann der Steuerring
am kupplungsseitigen Ende sitzt. Der Steuerring 17 kann auch einstückig mit dem Gehäuse
sein, oder es wird nur der Steuerfortsatz 18 in das Gehäuse als getrennter Bauteil
eingesetzt.
[0016] In Fig. 1 ist die Magnetrotorenkonstruktion mit Sperrelement nur auf einer Seite
des Zylinderkernes eingezeichnet. Symmetrisch dazu kann auch auf der anderen Seite
des Schlosses eine gleichartige Konstruktion angeordnet sein, wodurch die Variationszahlen
und die aufzunehmenden Sperrkräfte erhöht werden.
[0017] Der Kerndeckel 11 kann aus Kunststoff oder aus Metall angefertigt sein. Für größtmögliche
Abdichtwirkung ist es vorteilhaft, wenn der Kerndeckel im Preßsitz in der Ausnehmung
3 sitzt. Zur exakten Führung des Abtastschiebers und Sperrschiebers weist der Kerndeckel
zu beiden Seiten erhöhte Ränder 27, 28 auf, die die Führung in Verschieberichtung
bewirken.
1. Schließzylinder mit einem Gehäuse und einem darin verdrehbaren, ein oder mehrere
Magnetrotoren tragenden Kern, wobei im Kern zumindest ein axial verschiebbares Sperrelement
vorgesehen ist, dessen Verschiebbarkeit durch die Magnetrotoren gesteuert ist und
das Sperrelement nach außen ragende Sperrfortsätze aufweist, das Gehäuse an der Innenwand
angeordnete Gehäuselängsnuten und Ringnuten aufweist, wobei die Ringnuten in einer
solchen axialen Lage angeordnet sind, daß in verschobener Stellung des Sperrelementes,in
der nach innen ragende Abtastelemente in Ausnehmungen der Magnetrotoren liegen, eine
Freigabe für die nach außen ragenden Sperrfortsätze beim Verdrehen des Kerns gegeben
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrelement (22) einen Abtastschieber (7) mit
zu den Magnetrotoren (4) ragenden Abtastelementen (6) und einen die Sperrfortsätze
(14) tragenden, mit dem Abtastschieber (7) kraftschlüssig verbundenen Sperrschieber
(10) umfaßt, und daß ein gehäusefest angeordneter Steuerfortsatz (18) vorgesehen ist,
durch den das Sperrelement (22) bei 0-Stellung des Zylinderkernes (1) gegen die Kraft
einer am Sperrelement angreifenden Feder (16) in Sperrstellung gehalten und bei Verdrehen
des Kernes in Freigabestellung verschoben ist.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrschieber
(10) und der Abtastschieber (7) in einem den Zylinderkern (1) abschließenden Kerndeckel
(11) angeordnet sind und daß der Abtastschieber (7) und der Sperrschieber (10) über
zumindest einen durch eine öffnung (12) des Kerndeckels (11) hindurchragenden Mitnehmer
(8) miteinander verbunden sind.
3. Schließzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Öffnung
(12) zwischen Kerndeckel (11) und Sperrschieber (10) oder Abtastschieber (7) eine
Dichtung (13) vorgesehen ist.
4. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Steuerfortsatz (18) an einem in das Gehäuse drehfest einsetzbaren Steuerring (17)
ausgebildet ist.
5. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kerndeckel (11) für den Abtastschieber (7) und/oder den Sperrschieber (10) Führungen
(Ränder 27, 28) aufweist.