[0001] Die Erfindung betrifft eine Mischvorrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Eine Mischvorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausgesetzten Art ist
durch die DE-PS 21 10 047 bekannt. Da sich bei dieser Mischvorrichtung das Rührwerk
in dem an der ortsfesten Halterung schwenkbar gelagerten zweiten Behälterteil befindet,
kann der transportabel ausgebildete erste Behälterteil ohne nennenswerte vertikale
Relativbewegung unter den zweiten Behälterteil gebracht und mit diesem verbunden werden.
Durch den Wegfall einer größeren vertikalen Relativbewegung zwischen dem transportabel
ausgebildeten ersten Behälterteil und dem das Rührwerk enthaltenden zweiten Behälterteil
verringert sich nicht nur der anlagentechnische Aufwand, sondern es vereinfacht sich
auch die Handhabung der Mischvorrichtung.
[0003] Indem der Mischbehälter und das Rührwerk dann aus der Ausgangsstellung um 180° in
eine Mischstellung geschwenkt werden, in der der zweite Behälterteil den Boden des
Mischbehälters bildet, wird erreicht, daß das Rührwerk sich nunmehr dicht am Boden
des Mischbehälters befindet. Dadurch wird auch bei schwierig zu mischendem Gut eine
vollständige Durchmischung gewährleistet.
[0004] Bei der Mischvorrichtung gemäß DE-PS 21 10 047 ist der Antriebsmotor für das Rührwerk
in axialer Verlängerung des Rührwerks auf der Außenseite des zweiten Behälterteiles
angeordnet. Der Antriebsmotor wird daher zusammen mit dem zweiten Behälterteil beim
Übergang von der Ausgangsstellung in die Mischstellung (und umgekehrt) geschwenkt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mischvorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruches 1 vorausgesetzten Art dahin zu entwickeln, daß die Bauweise vereinfacht
wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0007] Die ortsfeste Ahordung des Antriebsmotors für das Rührwerk ist vor allem bei großen
Antriebsleistungen günstig. Der ortsfest angeordnete Antriebsmotor braucht die Schwenkbewegung
des Mischbehälters nicht mitzuvollziehen, was das für die Schwenkbewegung erforderliche
Drehmoment verringert und eine leichtere Bauweise der Schwenklagerung gestattet.
[0008] Durch die ortsfeste Anordnung des Antriebsmotors im Ständer der Mischvorrichtung
ergibt sich ferner eine sehr erwünschte tiefere Lage des Schwerpunktes. Vorteilhaft
ist weiterhin, daß die horizontale Achse, um die der Mischbehälter schwenkbar ist,
niedriger - etwa auf halbe Höhe des Mischbehälters - gelegt werden kann, da für die
Schwenkbeweglichkeit des zweiten Behälterteiles lediglich die axiale Baulänge des
Rührwerkes (nicht jedoch zusätzlich die axiale Baulänge des Antriebsmotors) berücksichtigt
werden muß.
[0009] Die ortsfeste Anordnung des Antriebsmotors ermöglicht es ferner, zwischen dem Antriebsmotor
und dem Winkelgetriebe sowie zwischen dem Winkelgetriebe und dem Rührwerk je ein Untersetzungsgetriebe
anzuordnen. Dadurch kann die Drehzahl des Rührwerkes dem Mischbetrieb optimal angepaßt
werden, was bei einem direkten Antrieb mit fester Drehzahl nicht möglich ist.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Mischvorrichtung
Fig. 2 eine Aufsicht auf die Mischvorrichtung
[0011] Die in der Zeichnung dargestellte Mischvorrichtung enthält einen Mischbehälter 1,der
aus zwei mit einander verbindbaren schalenförmigen Behälterteilen 2 und 3 besteht,
von denen der erste Behälterteil 2 transportabel ausgebildet und bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel mit einem Bodenauslauf 2 a versehen ist.
[0012] Der zweite Behälter 3 ist an einer ortsfesten Halterung 4 derart gelagert, daß er
um 180° um eine horizontale Achse 5 schwenkbar ist. In einer Ausgangsstellung, die
in Fig. 1 im linken Halbschnitt dargestellt ist, bildet der zweite Behälterteil 3
den Deckel des Mischbehälters 1. In einer gegenüber dieser Ausgangsstellung um 180°
gedrehten Mischstellung bildet der zweite Behälterteil 3 den Boden des Mischbehälters
1.
[0013] Im zweiten Behälterteil 3 ist ein Rührwerk 6 angeordnet, das von einem ortsfest angeordneten
Antriebsmotor 7 angetrieben wird.
[0014] Die Antriebsverbindung zwischen dem Antriebsmotor 7 und dem Rührwerk 6 enthält ein
Untersetzungsgetriebe 8, ein Winkelgetriebe 9 und ein weiteres Untersetzungsgetriebe
10. Das Gehäuse 9a des Winkelgetriebes 9 ist gemeinsam mit dem zweiten Behälterteil3
um die Achse 5 schwenkbar. Die Eingangswelle 11 des Winkelgetriebes 9 ist koaxial
zu der Achse 5 angeordnet, um der zweite Behälterteil 3 schwenkbar ist. Die Ausgangswelle
12 des Winkelgetriebes 9 liegt parallel zur Rührwerkswelle 13.
[0015] Die Schwenkbewegung des Mischbehälters 1 um die horizontale Achse 5 erfolgt durch
einen Antriebsmotor 14 über ein Untersetzungsgetriebe 15. Das an der Halterung 4 vorgesehene
Lager für die Schwenkbewegung des Mischbehälters 1 ist mit 16 bezeichnet.
[0016] Die Untersetzungsgetriebe 8, 10 und 15 sind beispielsweise als Riemen- oder Kettentriebe
ausgebildet. Die Riemenscheiben bzw. Kettenräder dieser drei Untersetzungsgetriebe
sind mit 8a, 8b, 10a, 10b und 15a, 15b bezeichnet. Die beiden Behälterteile 2 und
3 des Mischbehälters 1 werden über eine Spannvorrichtung 17 miteinander verbunden.
Dabei zeigt Fig. 1 im linken Halbschnitt die beiden Behälterteile 2 und 3 im miteinander
verbundenen Zustand, während der rechte Halbschnitt den Behälterteil 2 im abgesenkten
Zustand (ruhend auf einem Transportwagen 18) veranschaulicht.
[0017] Im Betrieb wird der transportabel ausgebildete Behälterteil 3 unter den an der Halterung
4 schwenkbar gelagerten Behälterteil 2 gefahren, durch eine Hubvorrichtung leicht
angehoben und mit dem Behälterteil 3 verbunden. Dann wird der Mischbehälter 1 durch
den Antriebsmotor 14 um 180° in die Mischstellung verschwenkt, so daß der Behälterteil
3 mit dem Rührwerk 6 den Boden des Mischbehälters bildet. Nun wird der Antriebsmotor
7 eingeschaltet und der Mischvorgang durchgeführt. Anschließend wird der Mischbehälter
1 wieder um 180° in die Ausgangsstellung zurückgeschwenkt,und der Behälterteil 2 mit
dem fertigen Mischgut entfernt.
[0018] Abweichend von der vorstehend geschilderten Betriebsweise kann die erfindungsgemäße
Mischvorrichtung im Bedarfsfalle auch als Freifallmischer eingesetzt werden. Hierbei
wird der Mischbehälter 1 durch den Antriebsmotor 14 kontinuierlich im gleichbleibenden
Drehsinn um mehr als 360° um die horizontale Achse 5 geschwenkt. Der Antriebsmotor
7 für das Rührwerk 6 kann hierbei stillstehen bzw. lose mitdrehen.
1. Mischvorrichtung, enthaltend
a) einen Mischbehälter (1), der aus zwei miteinander verbindbaren schalenförmigen
Behälterteilen (2, 3) besteht, von denen der erste Behälterteil (2) transportabel
ausgebildet ist,
b) eine ortsfeste Halterung (4), an der der zweite Behälterteil (3) derart gelagert
ist, daß er um 180° um eine horizontale Achse (5) zwischen einer Ausgangsstellung, in der der zweite Behälterteil (3) den Deckel des
Mischbehälters (1) bildet, und einer Mischstellung, in der der zweite Behälterteil
(3) den Boden des Mischbehälters (1) bildet, schwenkbar ist,
c) ein im zweiten Behälterteil (3) angeordnetes, mit einem Antriebsmotor (7) verbundenes
Rührwerk (6), dessen Welle (13) in der Mischstellung vertikal steht,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
d) Der Antriebsmotor (7) ist ortsfest angeordnet;
e) in der Antriebsverbindung zwischen dem Antriebsmotor (7) und dem Rührwerk (6) ist
ein Winkelgetriebe (9) angeordnet, dessen Gehäuse (9a) gemeinsam mit dem zweiten Behälterteil
(3) schwenkbar ist, dessen Eingangswelle (11) koaxial zu der Achse (5) angeordnet
ist, um die der zweite Behälterteil (3) schwenkbar ist, und dessen Ausgangswelle (12)
parallel zur Rührwerkswelle (13) liegt.
2. Mischvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Antriebsmotor
(7) und dem Winkelgetriebe (9) ein Untersetzungsgetriebe (8) angeordnet ist.
3. Mischvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Winkelgetriebe
(9) und dem Rührwerk (6) ein Untersetzungsgetriebe (10) angeordnet ist.
4. Mischvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Winkelgetriebe
(9) als Untersetzungsgetriebe ausgebildet ist.
5. Mischvorrichtung nach Anspruch 1, enthaltend einen weiteren Antriebsmotor (14)
für die Schwenkbewegung des Mischbehälters (1) um die horizontale Achse (5), dadurch
gekennzeichnet daß der Mischbehälter (1) durch den weiteren Antriebsmotor (14) kontinuierlich
im gleichbleibenden Drehsinn ummehr als 360° um die horizontale Achse (5) drehbar
ist.