(19)
(11) EP 0 176 721 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.04.1986  Patentblatt  1986/15

(21) Anmeldenummer: 85110283.0

(22) Anmeldetag:  16.08.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B32B 5/18, B32B 15/14, B32B 27/12, F16L 59/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR IT LI LU NL

(30) Priorität: 04.09.1984 DE 8426114 U

(71) Anmelder: E. Missel GmbH & Co.
D-70374 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Ruoff-Schäfer, Rudolf
    D-7000 Stuttgart 50 (DE)

(74) Vertreter: Dipl.-Phys.Dr. Manitz Dipl.-Ing. Finsterwald Dipl.-Ing. Grämkow Dipl.Chem.Dr. Heyn Dipl.Phys. Rotermund Morgan, B.Sc.(Phys.) 
Postfach 22 16 11
80506 München
80506 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Isoliermaterial


    (57) Es wird ein Rohr- oder Plattenform besitzendes Isoliermaterial beschrieben, das aus wenigstens einer Faserschicht und zumindest einer feuchtigkeitsundurchlässigen Schicht besteht und einen Verbund bildet, der sowohl hohe Festigkeitsals auch Isoliereigenschaften aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Isoliermaterial in Rohr- oder Plattenform.

    [0002] Insbesondere für Rohrleitungen bestimmte Isoliermaterialien aus Schaumstoffen sind bekannt, und es ist auch bekannt, derartige Schaumstoff-Isoliermaterialien außenseitig mit Folien zu kaschieren, um die äußere Oberfläche des vergleichsweise empfindlichen Schaumstoffmaterials vor Beschädigungen zu schützen.

    [0003] Dem Schutz vor Beschädigungen des Isoliermaterials kommt in der Praxis erhebliche Bedeutung zu, da zur Gewährleistung einer einwandfreien Langzeit-Isolierwirkung sichergestellt sein muß, daß trotz des rauhen Betriebs auf Baustellen Beschädigungen des Isoliermaterials, die dann später zu einem Eindringen von Feuchtigkeit führen können, mit größtmöglicher Sicherheit vermieden werden.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Isoliermaterial der eingangs angeführten Art zu schaffen, das sich trotz eines einfachen und wirtschaftlich zu realisierenden Aufbaus durch besonders gute Isolier- und Festigkeitseigenschaften auszeichnet.

    [0005] Gelöst wird diese Aufgabe im wesentlichen dadurch, daß das Isoliermaterial aus wenigstens einer Faserschicht und zumindest einer feuchtigkeitsundurchlässigen Schicht besteht, die zu einem Verbund zusammengefaßt sind. Als feuchtigkeitsundurchlässige Schicht kann dabei eine Schicht aus geschlossenzelligem Schaumstoff Verwendung finden, welche insbesondere die innenliegende Schicht des Verbunds bildet.

    [0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Faserschicht an ihrer von der Schaumstoffschicht abgewandten Seite mit einer feuchtigkeitssperrenden, insbesondere aus einer Folie bestehenden Deckschicht verbunden.

    [0007] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Isoliermaterials wird eine wesentliche Verbesserung der mechanischen Eigenschaften erzielt, und zwar dadurch, daß die eine Polsterschicht bildende Faserschicht eine überraschende Erhöhung der Festigkeit verbunden mit einem besonderen Schutz gegen Schlageinwirkung und Rißbildung erbringt. Als Folge dieser besonderen Schutzwirkung ist es auch möglich, besonders dünnwandige Schäume zu verwenden. Wird geschlossenzelliger Schaumstoff eingesetzt, der aufgrund seiner Struktur keine Feuchtigkeit aufnimmt und gute Wärmedämmeigenschaften besitzt, dann können optimale Isoliermaterialien hinsichtlich Festigkeit, Wärmedämmeigenschaften und Abmessungen geschaffen werden.

    [0008] Von besonderem Vorteil ist es, als Fasermaterial Wirrfaservlies, insbesondere Nadelvlies einzusetzen, da genadelte Faserschichten besonders hohe Reißfestigkeit bei gleichzeitig großer Durchstoßfestigkeit aufweisen. Beide Eigenschaften kommen bei einem Verbund, bestehend aus geschlossenzelligem Schaumstoff, genadelter Faserschicht und Außenfolie, besonders zur Wirkung.

    [0009] Das beschriebene Isoliermaterial eignet sich ausgezeichnet als Rohrdämmung für kalt- und warmgehende Rohrleitungen, kann jedoch auch in Platten- und/oder Streifenform zum Einsatz kommen.

    [0010] Ein Beispiel eines gemäß der Erfindung ausgebildeten Isoliermaterials ist in der Zeichnung dargestellt, deren einzige Figur eine Querschnittsansicht einer Rohrdämmung zeigt.

    [0011] Nach der Zeichnung setzt sich der das Isöliermaterial bildende Verbund 1 zusammen aus einer Schicht 2 eines geschlossenzelligen Schaumstoffs, einer mit dieser Schicht 2 fest verbundenen, insbesondere verklebten oder verschweißten Faserschicht 3 und einer die Faserschicht 3

    [0012] umschließenden Kunststoffolie bzw. Folienbeschichtung 4.

    [0013] Die Faserschicht wird dabei insbesondere von einem Nadelvlies gebildet, wobei die in Radialrichtung gemessene Stärke von Schaumstoffschicht 2 und Nadelvlies 3 beispielsweise etwa gleich groß sein können. Dies stellt jedoch keinerlei einschränkende Bedingung dar.

    [0014] Das in dieser Weise aufgebaute Isoliermaterial läßt sich in der Praxis besonders gut handhaben, da der geschlossenzellige Schaumstoff sicherstellt, daß auch im Falle des Aufschiebens des Isolierschlauchs auf ein Rohr keine Schwierigkeiten entstehen.


    Ansprüche

    1. Isoliermaterial in Rohr- oder Plattenform, dadurch gekennzeichnet , daß es aus wenigstens einer Faserschicht (3) und zumindest einer feuchtigkeitsundurchlässigen Schicht besteht, die zu einem Verbund zusammengefaßt ist.
     
    2. Isoliermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß zusätzlich zu der feuchtigkeitsundurchlässigen Schicht und der Faserschicht (3) eine Schaumstoffschicht (2) in den Verbund integriert ist.
     
    3. Isoliermaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstoffschicht (2) aus einem geschlossenzelligen Schaumstoff besteht.
     
    4. Isoliermaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Schaumstoffschicht (2) die jeweils innenliegende Schicht des Verbunds bildet.
     
    5. Isoliermaterial nach Anpruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die feuchtigkeitsundurchlässige Schicht aus einer Metall- oder Kunststoffolie (4) besteht.
     
    6. Isoliermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die feuchtigkeitsundurchlässige . Schicht aus einer Platexschicht besteht.
     
    7. Isoliermaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die feuchtigkeitsundurchlässige Schicht. aus einem auf die Faserschicht (3) aufgetragenen Kunststoffilm besteht.
     
    8. Isoliermaterial nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die feuchtigkeitsundurchlässige Schicht die jeweils innenliegende Schicht des Verbundes bildet.
     
    9. Isoliermaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserschicht (3) an ihrer von der feuchtigkeitsundurchlässigen Schicht abgewandten Seite mit einer weiteren feuchtigkeitssnerrenden Deckschicht (4) verbunden ist.
     
    10. Isoliermaterial nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht (4) aus einer Folie besteht.
     
    11. Isoliermaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Faserschicht (3) aus einem Wirrfaser- oder Nadelvlies besteht und daß die Dicke der Faserschicht (3) etwa im Bereich der Dicke der Schaumstoffschicht (2) gelegen ist.
     




    Zeichnung