[0001] Die Erfindung betrifft ein Handwerkzeug mit integrierter Vorrichtung zum Ausüben
eines Drehmomentschlages zur Bewegung von Muttern auf einem Bolzengewinde mit Ausbildungsmerkmalen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Die Erfindung betrifft insbesondere ein
Schlüsselwerkzeug zum Lösen und Festziehen von Radmuttern, vor allem größerer Fahrzeuge,
wie Lästkraftwagen,, Anhänger, Baufahrzeuge oder dgl.
[0002] Ein solches Schlüsselwerkzeug ist aus der DE-OS 32 15 848 bekannt. Bei diesem mit
der Hand bedienbaren Schlüsselwerkzeug bildet ein Rundstab den Schaft, der an seinen
Enden mit einer Schlüsselnuß auswechselbar verbunden ist. Auf dem Rundstab sind an
einer Stelle quer zur Achse des Rundstabes verlaufend.zwei Scheiben befestigt, die
einen Abstand voneinander aufweisen und außerdem durch zwei sich diametral zu der
erwähnten Achse gegenüberliegende Zapfen überbrückt sind. Die Schlagstange ist zwischen
den beiden Scheiben auf der Rundstange gelagert, so daß sie in der Radialebene jeweils
bis zum Auftreffen auf Amboßflächen dieser beiden Zapfen frei beweglich ist. Durch
das Ausnutzen dieses Bewegungsspielraumes können Drehmomentschläge auf den Schaft
und somit auf die Mutter ausgeübt werden. Bekannt ist aus dieser Druckschrift auch
die Anbringung von Verdickungen an den Enden der Schlagstange, um dadurch den möglichen
Drehmomentschlag zu erhöhen. Da das Werkzeug jedoch als Bordwerkzeug ständig mitgeführt
oder doch wenigstens in einer klein zu haltenden Werkzeugkiste untergebracht werden
muß, wirkt sich die sperrige Ausbildung störend aus, wobei von vornherein ein Kompromiß
zwischen dem zugestandenen Raum für die Unterbringung des Werkzeuges und der für die
optimale Wirkung erforderlichen Größenabmessung einzugehen ist. Außerdem ist es nachteilig,
daß der Schaft aus einem Rundstab besteht, so daß der Drehmomentschlag durch die Materialelastizität
teilweise gedämpft wird. Der Abstand der Schlagstange von der Schlüsselnuß ist unveränderbar.
Ein größerer Abstand dämpft den Drehmomentschlag stärker. Ein kleinerer Abstand macht
das Werkzeug häufig unanwendbar, z.B. bei tiefgezogenen Felgen.
[0003] Gegenüber der bekannten Anordnung ist es Aufgabe der Erfindung, ein solches Handwerkzeug
in der Weise auszubilden, daß es raumsparender verstaut werden kann und den erzeugten
Drehmomentschlag weniger dämpft.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß eine Ausbildung des Handwerkzeugs mit
Merkmalen nach dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 vorgesehen.
[0005] Diese Ausbildungsmerkmale führen zu einer torstonssteifen Ausbildung des Schaftes
und zu einer biegefesten Ausbildung der Schlagstange. Außerdem ermöglichen diese Ausbildungsmerkmale
das Zusammenschieben des Handwerkzeugs auf engstem Raum für die Unterbringung an Bord
eines Fahrzeuges, insbesondere in einer relativ kleinen Werkzeugkiste. Der Gewinn
an größerer Torsionssteifigkeit des Schaftes ist von erheblicher Bedeutung, weil dadurch
eine wesentlich geringere Dämpfung des auf die Mutter auszuübenden Drehmomentschlages
eintritt. Von besonderem Vorteil ist schließlich, daß die Teile des Handwerkzeugs
mit Ausbildungsmerkmalen nach der Erfindung aus handelsüblichem Profilmaterial geschnitten
werden können, so daß das Werkzeug mit äußerst geringem Aufwand herstellbar ist. In
einfacher Weise werden die Amboßflächen zur Obertragung des Drehmomentes von der Schlagstange
auf den Schaft durch die Enden der Schlitzausnehmungen in dem Rohrkörper des Schaftes
gebildet. Die Schlagstange selbst ist aus mehreren teleskopartig ineinandergreifenden
Rohrabschnitten zusammengesetzt, die in der ausgezogenen Stellung der Teleskopausbildung
durch Federbügel aneinander gehalten sind. Bei einer besonderen Ausführungsform wird
das mit dem Schaft verbindbare Ende der Schlagstange aus einem Rundstahl hoher Festigkeit
und kurzer Länge gebildet, der die beiden Schlitzausnehmungen des Schaftes durchgreift.
Für die Sicherung dieses Endes der Schlagstange im Schaft sind Querstifte vorgesehen,
von denen wenigstens der äußere als Federklammer ausgebildet ist und leicht herausgenommen
werden kann. Dies ermöglicht eine Zusammenlegung des Werkzeuges für die Unterbringung
in einem Stauraum und gleichzeitig den Vorteil der Verbindung der Schlagstange mit
dem Schaft an unterschiedlichen Stellen. Zu diesem Zweck ist der Schaft nach einem
weiteren Erfindungsgedanken an mehreren Stellen mit Schlitzausnehmungen versehen,
die sich paarweise diametral gegenüberliegen und die paarweise einen unterschiedlichen
Abstand von den Schaftenden aufweisen. Dadurch ist es möglich, einerseits das Gerät
an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen und andererseits diese Anpassung so vorzunehmen,
daß die größtmögliche Wirkung des Werkzeugs erreicht werden kann.
[0006] Zur Erläuterung der Erfindung und einiger ihrer wesentlichen Einzelheiten ist auf
der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht eines Handwerkzeuges gemäß der Erfindung und
Figur 2 einen vergrößerten Querschnitt durch den Schaft nach der Linie 11 bis II in
der Figur 1.
[0007] Das Handwerkzeug gemäß der Erfindung weist einen Rohrschaft 1 auf, welcher an beiden
Enden mit Vorkehrungen 2 zur Verbindung mit einer Schlüsselnuß oder einem ähnlichen
Werkzeugteil versehen ist. An zwei Stellen, die beide einen unterschiedlich großen
Abstand von den Enden des Rohrschaftes 1 aufweisen, sind zwei Schlitzausnehmungen
3 und 4 sich paarweise gegenüberliegend im Rohrschaft 1 vorgesehen. Diese Schlitzausnehmungen
3 und 4 dienen zur Verbindung des Rohrschaftes 1 mit der Schlagstange 5, die aus mehreren
teleskopartig ineinander verschiebbaren Rohrabschnitten 6 und 7 zusammengesetzt ist.
Das innere, mit dem Rohrschaft 1 verbindbare Teil 8 der Schlagstange 9 ist bei dem
Ausführungsbeispiel aus einem Rundstab hoher Festigkeit hergestellt. Dieser Rundstab
8 durchgreift ein Paar der,Schlitze 3' und 4, deren Breite dem Durchmesser des Rundstabes
angepaßt ist, deren Länge in der Radialebene des Rohrschaftes jedoch größer als der
Durchmesser des Teiles 8 ist. Die Enden der Schlitze 3 und 4 beiderseits bilden Amboßflächen
9, auf die der Teil 8 auftrifft, wenn die Schlagstange 5 in der Radialebene des Rohrschaftes
in dem ihm durch die Amboßflächen 9 begrenzten Spielraum bewegt wird. Beiderseits
des Rohrschaftes 1 durchdringen den Rundstab 8 Querstifte 10 und 11, von denen der
Querstift 10 fest angeordnet sein kann, der Querstift 11 jedoch als Federklammer ausgebildet
ist, so daß eine leichte Demontage vorgenommen werden kann. Durch das Herausnehmen
der Federklammer 11 kann der Rundstab 8 der Schlagstange 5 auch in das andere der
beiden gezeichneten Schlitzausnehmungen 3 und 4 eingesetzt und durch-Wieder-einsetzen
der Federklammer 11 gesichert werden. Zur Verbindung der Rohrabschnitte 6 und 7 untereinander
sowie des Rohrabschnittes 6 mit dem Rundstab 8 sind Federbügel 12 vorgesehen, die
mit ihren beiden Enden Bohrungen 13 des jeweils äußeren Rohrabschnittes durchgreifen
und in der ausgezogenen Lage der Teleskopausbildung in Ausnehmungen 14 am Umfang des
jeweils inneren Rohrabschnittes eingreifen. Die gleiche Verbindung ist zwischen dem
Rohrabschnitt 6 und dem Rundkörper 8 vorgesehen. Die Ausnehmungen 14 sind in Einschubrichtung
der Teleskopausbildung durch eine Keilfläche 15 begrenzt, so daß dieEnden der Federbügel
beim Zusammenschieben der Teleskopausbildung mühelos aus den Ausnehmungen 14 herausgleiten
können. Durch diese Ausbildung kann eine beliebig lange Schlagstange auf kürzestem
Raum untergebracht werden, um die erfindungsgemäßen Ziele zu erreichen. Zur Erhöhung
des mit dem Handwerkzeug ausübbaren Drehmomentschlages kann in den freienEnde des
äußeren Rohrabschnittes 7 ein Zusatzgewicht 16 angeordnet sein, welches'fest oder
lose mit dem Rohrabschnitt 7 verbunden ist.
1. Handwerkzeug mit Vorrichtung zum Ausüben eines Drehmomentschlages zur Bewegung
von Muttern auf einem Bolzengewinde, welches einen koaxial zur Gewindeachse mit der
Mutter verbindbaren Schaft und eine dazu querverlaufend angeordnete Schlagstange aufweist,
die zwischen Amboßflächen des Schaftes radial zum Schaft frei beweglich ist, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem Rohrschaft (1) Amboßflächen (9) durch die Enden zweier
sich-zur Längsachse des Rohrschaftes (1) diametral gegenüberliegend angeordnete Schlitzausnehmungen
(3,4) in -der Wandung des Rohrschaftes (1) gebildet sind und daß die Schlagstange
(5) aus mehreren teleskopartig ineinander schiebbaren Rohrabschnitten (6,7) zusammengesetzt
ist.
2. Handwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rundstahl (8) hoher
Festigkeit die beiden Schlitzausnehmungen (3,4) des Rohrschaftes (1) durchgreift und
mit dem einen (inneren) Ende der Teleskopausbildung der Schlagstange (5) befestigt
ist.
3. Handwerkzeug nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rundstahl
(8) in den Schlitzausnehmungen (3,4) mit geringem Bewegungsspielraum in Richtung seiner
Längsachse durch Querstifte (10,11) gesichert ist.
4. Handwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Querstift
(11) eine herausnehmbare Federklammer ist.
5. Handwerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrabschnitte
(6,7) der Teleskopausbildung der Schlagstange (5) durch Federbügel (12) miteinander
verbunden sind, deren beide Enden Bohrungen (13) des jeweils äußeren Rohrabschnittes
der Teleskopausbildung durchgreifen und in der äüsgezogenen Lage der Rohrabschnitte
in Ausnehmungen (14) am Umfang des jeweils inneren Rohrabschnittes eingreifen.
6. Handwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (14)
am Umfang des jeweils inneren Rohrabschnittes in Einschubrichtung eine keilförmige
Begrenzung (15) aufweisen.
7. Handwerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 6', dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Schlitzausnehmungen (3,4) sich paarweise diametral gegenüberliegend mit unterschiedlichem
Abstand von den Enden des Rohrschaftes (1) angeordnet sind.
8. Handwerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das freie
Ende der Schlagstange (5) mit Zusatzgewichten (16) verbindbar ist.
9. Handwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß Zusatzgewichte in den
äußeren Rohrabschnitt (7) der Teleskopausbildung der Schlagstange einsetzbar sind.