(19)
(11) EP 0 176 881 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.04.1986  Patentblatt  1986/15

(21) Anmeldenummer: 85111896.8

(22) Anmeldetag:  20.09.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25B 19/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 29.09.1984 DE 3435957

(71) Anmelder:
  • Lübbers, Hermann
    D-2733 Tarmstedt (DE)
  • Allermann, Martin, Dipl.-Ing.
    D-2733 Tarmstedt (DE)

(72) Erfinder:
  • Lübbers, Hermann
    D-2733 Tarmstedt (DE)
  • Allermann, Martin, Dipl.-Ing.
    D-2733 Tarmstedt (DE)

(74) Vertreter: Bruse, Willy Hans Heinrich 
Edisonstrasse 14
28357 Bremen
28357 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Handwerkzeug mit Vorrichtung zum Ausüben eines Drehmomentschlages


    (57) Es wird ein Handwerkzeug mit Vorrichtung zum Ausüben eines Drehmomentschlages zur Bewegung von Muttern auf einem Bolzengewinde beschrieben, wobei das Handwerkzeug einen koaxial zur Gewindeachse mit der Mutter verbindbaren Schaft und eine dazu querverlaufend angeordnete Schlagstange aufweist, die zwischen Amboßflächen des Schaftes radial zum Schaft beweglich ist. Der Schaft ist als Rohrschaft ausgebildet und weist Amboßflächen für die Schlagstange auf, die durch die Enden zweier sich zur Längsachse des Rohrschaftes diametral gegenüberliegend angeordnete Schlitzausnehmungen in der Wandung des Rohrschaftes gebildet sind. Die Schlagstange ist dabei aus mehreren teleskopartig ineinander verschiebbaren Rohrabschnitten zusammengesetzt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Handwerkzeug mit integrierter Vorrichtung zum Ausüben eines Drehmomentschlages zur Bewegung von Muttern auf einem Bolzengewinde mit Ausbildungsmerkmalen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Die Erfindung betrifft insbesondere ein Schlüsselwerkzeug zum Lösen und Festziehen von Radmuttern, vor allem größerer Fahrzeuge, wie Lästkraftwagen,, Anhänger, Baufahrzeuge oder dgl.

    [0002] Ein solches Schlüsselwerkzeug ist aus der DE-OS 32 15 848 bekannt. Bei diesem mit der Hand bedienbaren Schlüsselwerkzeug bildet ein Rundstab den Schaft, der an seinen Enden mit einer Schlüsselnuß auswechselbar verbunden ist. Auf dem Rundstab sind an einer Stelle quer zur Achse des Rundstabes verlaufend.zwei Scheiben befestigt, die einen Abstand voneinander aufweisen und außerdem durch zwei sich diametral zu der erwähnten Achse gegenüberliegende Zapfen überbrückt sind. Die Schlagstange ist zwischen den beiden Scheiben auf der Rundstange gelagert, so daß sie in der Radialebene jeweils bis zum Auftreffen auf Amboßflächen dieser beiden Zapfen frei beweglich ist. Durch das Ausnutzen dieses Bewegungsspielraumes können Drehmomentschläge auf den Schaft und somit auf die Mutter ausgeübt werden. Bekannt ist aus dieser Druckschrift auch die Anbringung von Verdickungen an den Enden der Schlagstange, um dadurch den möglichen Drehmomentschlag zu erhöhen. Da das Werkzeug jedoch als Bordwerkzeug ständig mitgeführt oder doch wenigstens in einer klein zu haltenden Werkzeugkiste untergebracht werden muß, wirkt sich die sperrige Ausbildung störend aus, wobei von vornherein ein Kompromiß zwischen dem zugestandenen Raum für die Unterbringung des Werkzeuges und der für die optimale Wirkung erforderlichen Größenabmessung einzugehen ist. Außerdem ist es nachteilig, daß der Schaft aus einem Rundstab besteht, so daß der Drehmomentschlag durch die Materialelastizität teilweise gedämpft wird. Der Abstand der Schlagstange von der Schlüsselnuß ist unveränderbar. Ein größerer Abstand dämpft den Drehmomentschlag stärker. Ein kleinerer Abstand macht das Werkzeug häufig unanwendbar, z.B. bei tiefgezogenen Felgen.

    [0003] Gegenüber der bekannten Anordnung ist es Aufgabe der Erfindung, ein solches Handwerkzeug in der Weise auszubilden, daß es raumsparender verstaut werden kann und den erzeugten Drehmomentschlag weniger dämpft.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß eine Ausbildung des Handwerkzeugs mit Merkmalen nach dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 vorgesehen.

    [0005] Diese Ausbildungsmerkmale führen zu einer torstonssteifen Ausbildung des Schaftes und zu einer biegefesten Ausbildung der Schlagstange. Außerdem ermöglichen diese Ausbildungsmerkmale das Zusammenschieben des Handwerkzeugs auf engstem Raum für die Unterbringung an Bord eines Fahrzeuges, insbesondere in einer relativ kleinen Werkzeugkiste. Der Gewinn an größerer Torsionssteifigkeit des Schaftes ist von erheblicher Bedeutung, weil dadurch eine wesentlich geringere Dämpfung des auf die Mutter auszuübenden Drehmomentschlages eintritt. Von besonderem Vorteil ist schließlich, daß die Teile des Handwerkzeugs mit Ausbildungsmerkmalen nach der Erfindung aus handelsüblichem Profilmaterial geschnitten werden können, so daß das Werkzeug mit äußerst geringem Aufwand herstellbar ist. In einfacher Weise werden die Amboßflächen zur Obertragung des Drehmomentes von der Schlagstange auf den Schaft durch die Enden der Schlitzausnehmungen in dem Rohrkörper des Schaftes gebildet. Die Schlagstange selbst ist aus mehreren teleskopartig ineinandergreifenden Rohrabschnitten zusammengesetzt, die in der ausgezogenen Stellung der Teleskopausbildung durch Federbügel aneinander gehalten sind. Bei einer besonderen Ausführungsform wird das mit dem Schaft verbindbare Ende der Schlagstange aus einem Rundstahl hoher Festigkeit und kurzer Länge gebildet, der die beiden Schlitzausnehmungen des Schaftes durchgreift. Für die Sicherung dieses Endes der Schlagstange im Schaft sind Querstifte vorgesehen, von denen wenigstens der äußere als Federklammer ausgebildet ist und leicht herausgenommen werden kann. Dies ermöglicht eine Zusammenlegung des Werkzeuges für die Unterbringung in einem Stauraum und gleichzeitig den Vorteil der Verbindung der Schlagstange mit dem Schaft an unterschiedlichen Stellen. Zu diesem Zweck ist der Schaft nach einem weiteren Erfindungsgedanken an mehreren Stellen mit Schlitzausnehmungen versehen, die sich paarweise diametral gegenüberliegen und die paarweise einen unterschiedlichen Abstand von den Schaftenden aufweisen. Dadurch ist es möglich, einerseits das Gerät an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen und andererseits diese Anpassung so vorzunehmen, daß die größtmögliche Wirkung des Werkzeugs erreicht werden kann.

    [0006] Zur Erläuterung der Erfindung und einiger ihrer wesentlichen Einzelheiten ist auf der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:

    Figur 1 eine Seitenansicht eines Handwerkzeuges gemäß der Erfindung und

    Figur 2 einen vergrößerten Querschnitt durch den Schaft nach der Linie 11 bis II in der Figur 1.



    [0007] Das Handwerkzeug gemäß der Erfindung weist einen Rohrschaft 1 auf, welcher an beiden Enden mit Vorkehrungen 2 zur Verbindung mit einer Schlüsselnuß oder einem ähnlichen Werkzeugteil versehen ist. An zwei Stellen, die beide einen unterschiedlich großen Abstand von den Enden des Rohrschaftes 1 aufweisen, sind zwei Schlitzausnehmungen 3 und 4 sich paarweise gegenüberliegend im Rohrschaft 1 vorgesehen. Diese Schlitzausnehmungen 3 und 4 dienen zur Verbindung des Rohrschaftes 1 mit der Schlagstange 5, die aus mehreren teleskopartig ineinander verschiebbaren Rohrabschnitten 6 und 7 zusammengesetzt ist. Das innere, mit dem Rohrschaft 1 verbindbare Teil 8 der Schlagstange 9 ist bei dem Ausführungsbeispiel aus einem Rundstab hoher Festigkeit hergestellt. Dieser Rundstab 8 durchgreift ein Paar der,Schlitze 3' und 4, deren Breite dem Durchmesser des Rundstabes angepaßt ist, deren Länge in der Radialebene des Rohrschaftes jedoch größer als der Durchmesser des Teiles 8 ist. Die Enden der Schlitze 3 und 4 beiderseits bilden Amboßflächen 9, auf die der Teil 8 auftrifft, wenn die Schlagstange 5 in der Radialebene des Rohrschaftes in dem ihm durch die Amboßflächen 9 begrenzten Spielraum bewegt wird. Beiderseits des Rohrschaftes 1 durchdringen den Rundstab 8 Querstifte 10 und 11, von denen der Querstift 10 fest angeordnet sein kann, der Querstift 11 jedoch als Federklammer ausgebildet ist, so daß eine leichte Demontage vorgenommen werden kann. Durch das Herausnehmen der Federklammer 11 kann der Rundstab 8 der Schlagstange 5 auch in das andere der beiden gezeichneten Schlitzausnehmungen 3 und 4 eingesetzt und durch-Wieder-einsetzen der Federklammer 11 gesichert werden. Zur Verbindung der Rohrabschnitte 6 und 7 untereinander sowie des Rohrabschnittes 6 mit dem Rundstab 8 sind Federbügel 12 vorgesehen, die mit ihren beiden Enden Bohrungen 13 des jeweils äußeren Rohrabschnittes durchgreifen und in der ausgezogenen Lage der Teleskopausbildung in Ausnehmungen 14 am Umfang des jeweils inneren Rohrabschnittes eingreifen. Die gleiche Verbindung ist zwischen dem Rohrabschnitt 6 und dem Rundkörper 8 vorgesehen. Die Ausnehmungen 14 sind in Einschubrichtung der Teleskopausbildung durch eine Keilfläche 15 begrenzt, so daß dieEnden der Federbügel beim Zusammenschieben der Teleskopausbildung mühelos aus den Ausnehmungen 14 herausgleiten können. Durch diese Ausbildung kann eine beliebig lange Schlagstange auf kürzestem Raum untergebracht werden, um die erfindungsgemäßen Ziele zu erreichen. Zur Erhöhung des mit dem Handwerkzeug ausübbaren Drehmomentschlages kann in den freienEnde des äußeren Rohrabschnittes 7 ein Zusatzgewicht 16 angeordnet sein, welches'fest oder lose mit dem Rohrabschnitt 7 verbunden ist.


    Ansprüche

    1. Handwerkzeug mit Vorrichtung zum Ausüben eines Drehmomentschlages zur Bewegung von Muttern auf einem Bolzengewinde, welches einen koaxial zur Gewindeachse mit der Mutter verbindbaren Schaft und eine dazu querverlaufend angeordnete Schlagstange aufweist, die zwischen Amboßflächen des Schaftes radial zum Schaft frei beweglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Rohrschaft (1) Amboßflächen (9) durch die Enden zweier sich-zur Längsachse des Rohrschaftes (1) diametral gegenüberliegend angeordnete Schlitzausnehmungen (3,4) in -der Wandung des Rohrschaftes (1) gebildet sind und daß die Schlagstange (5) aus mehreren teleskopartig ineinander schiebbaren Rohrabschnitten (6,7) zusammengesetzt ist.
     
    2. Handwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rundstahl (8) hoher Festigkeit die beiden Schlitzausnehmungen (3,4) des Rohrschaftes (1) durchgreift und mit dem einen (inneren) Ende der Teleskopausbildung der Schlagstange (5) befestigt ist.
     
    3. Handwerkzeug nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rundstahl (8) in den Schlitzausnehmungen (3,4) mit geringem Bewegungsspielraum in Richtung seiner Längsachse durch Querstifte (10,11) gesichert ist.
     
    4. Handwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Querstift (11) eine herausnehmbare Federklammer ist.
     
    5. Handwerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrabschnitte (6,7) der Teleskopausbildung der Schlagstange (5) durch Federbügel (12) miteinander verbunden sind, deren beide Enden Bohrungen (13) des jeweils äußeren Rohrabschnittes der Teleskopausbildung durchgreifen und in der äüsgezogenen Lage der Rohrabschnitte in Ausnehmungen (14) am Umfang des jeweils inneren Rohrabschnittes eingreifen.
     
    6. Handwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (14) am Umfang des jeweils inneren Rohrabschnittes in Einschubrichtung eine keilförmige Begrenzung (15) aufweisen.
     
    7. Handwerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 6', dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schlitzausnehmungen (3,4) sich paarweise diametral gegenüberliegend mit unterschiedlichem Abstand von den Enden des Rohrschaftes (1) angeordnet sind.
     
    8. Handwerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende der Schlagstange (5) mit Zusatzgewichten (16) verbindbar ist.
     
    9. Handwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß Zusatzgewichte in den äußeren Rohrabschnitt (7) der Teleskopausbildung der Schlagstange einsetzbar sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht