[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung zündfähiger Feststoff/Gas-Suspensionen
mit einer vertikalen Zuführung für die Feststoff/Primärgas-Suspension und einem diese
konzentrisch umgebenden Sekundärgaskanal sowie Mischstufe für beide Ströme.
[0002] In der Feuerungstechnik, aber auch bei metallurgischen Prozessen ist es häufig erforderlich,
Feststoffe, die verbrannt oder einer chemischen Umsetzung unterworfen werden sollen,
in Form einer Suspension dem eigentlichen Feuerungsraum oder Reaktor zuzuführen.
[0003] Zur Erzeugung derartiger Suspensionen bekannte - häufig als Brenner bezeichnete -
Vorrichtungen können gleichmäßig ineinander angeordnete, teilweise ortsfeste, teilweise
bewegliche Zuführungen besitzen, die zunächst ein Gemisch von Brennstoff und Primärluft
erzeugen und diese anschließend mit Sekundärluft vereinigen (DE-PS 891 597). Um u.a.
eine gute Vermischung von Kohlenstaub und Luft zu erreichen, soll bei einer Ausführungsform
der bekannten Vorrichtung der Primärluft vor der Zugabe von Kohlenstaub mittels eines
Einsatzes im Primärluftrohr ein Drall gegeben werden, der nach der Zugabe des Kohlenstaubes
eine in Drall versetzte Kohlenstaub/Luft-Suspension ergeben soll. Tatsächlich wird
jedoch infolge der - verglichen mit der Luft - hohen Masse des nachträglich zugegebenen
Kohlenstaubs der Drall der Luft stark reduziert bzw. nahezu ganz abgebaut und damit
die angestrebte gute Vermischung aller Komponenten nicht erzielt.
[0004] Bei der aus der DE-AS 12 92 631 bekannten Vorrichtung zum Vermischen von Feststoffteilen
in einem gasförmigen Trägermittel ist eine Wirbelkammer vorgesehen, die in Querschnitt
die Umrißform einer logarithmischen Spirale und eine gegenüber der Auslaßöffnung größere
Einlaßöffnung besitzt. Durch die Einlaßöffnung führt eine koaxial zum Pol verlaufende
und etwa in der Querschnittsebene der Auslaßöffnung endende Zuführleitung für den
Feststoff. Bei Anwendung dieser Vorrichtung tritt der Nachteil auf, daß der Feststoff
mit hoher vertikaler Bewegungskomponente in den Brenn- und Reaktionsraum gelangt und
vor Ausreaktion Kontakt mit dessen Wandung erhält.
[0005] Bei dem aus DE-AS 22 53 074 bekannten Verfahren zur pyrometallurgischen Behandlung
von feinkörnigen, bei Behandlungstemperaturen schmelzflüssige Produkte ergebenden
Feststoffen mit sauerstoffreichen Gasen und gegebenenfalls Energieträgern unter Verwendung
einer Zyklonkammer werden sulfidische NE-Metallerze oder Metallerzkonzentrate, sauerstoffreiche
Gase und gegebenenfalls Energieträger unterhalb der Reaktionstemperatur zu einer Suspension
vermischt, mit einer eine Rückzündung ausschließenden Geschwindigkeit in eine vertikale
Brennstrecke eingetragen und dort zur Reaktion gebracht. Die gebildete, überwiegend
schmelzflüssige Partikeln enthaltende Suspension wird in die Zyklonkammer eingetragen.
[0006] Eine aus DE-OS 32 12 100 bekannte Vorrichtung zur Durchführung metallurgischer Prozesse
von insbesondere sulfidischen NE-Metallkonzentraten sieht eine annähernd vertikal
angeordnete Lanze vor, die Gas/Feststoff-Mischeinrichtungen und eine Beschleunigungsdüse
aufweist, welche von einer Brennerdüse ringförmig umgeben ist. Die Brennerdüse ist
mit einer Zuführung für das Brennstoff-/Zündgemisch ausgestattet. Bei der vorbekannten
Vorrichtung wird in einer kleinen Düse mit Schallgeschwindigkeit die heterogene Mischung
von Feststoff, Schmelze und Gas auf die in einem Herdofen befindliche Schmelze gerichtet.
Die Verweilzeiten des Feststoffes im Strahl sind extrem kurz, so daß der nicht ausreagierte
Partikelstrahl eine heftige Reaktion im Bad und eine starke Badturbulenz auslöst.
Bei der vorbekannten Vorrichtung liegt der Nachteil in einer nicht ausreichenden Mischmöglichkeit
der Gas/Feststoff-Suspension und der extrem kurzen Verweilzeit der Feststoffpartikel
im Gasstrahl, so daß die vorbekannte Vorrichtung nur in Reaktoren mit Schmelzbädern
betrieben werden kann.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Erzeugung zündfähiger
Feststoff/Gas-Suspensionen, insbesondere von sulfidischen Erzkonzentraten, bereitzustellen,
welche die - insbesondere vorgenannten - Nachteile der bekannten Vorrichtungen nicht
aufweist und bei einfacher Konstruktion eine sichere Betriebsweise gestattet.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst, indem die Vorrichtung der eingangs genannten Art entsprechend
der Erfindung derart ausgestaltet ist, daß die Zuführung für die Feststoff/Primärgas-Suspension
als Entspannungstopf ausgebildet ist, der eine tangential angeordnete, im wesentlichen
horizontal mündende Eintragsleitung 1 für die zugeführte Feststoff/Primärgas-Suspension
aufweist, und an den Entspannungstopf 2 anschließend zwei hintereinandergeschaltete,
als Venturi-Diffusoren ausgebildete Mischstufen I, II angeordnet sind, wobei in der
ersten Mischstufe I der Sekundärgaskanal 8 den Diffusor 5, 6, 7 konzentrisch umgibt,
und in der zweiten Mischstufe II im Bereich des mit einer Kühlkammer 18 versehenen
Diffusoraustritts ein diesen ringförmig umgebender Gas-Flammhaltebrenner G mit alternierenden
Brenngas- und Sauerstoffdüsen 14, 14a angebracht ist.
[0009] Das zur Erzeugung der zündfähigen Feststoff/Gas-Suspension erforderlicbe Primär-
und Sekundärgas ist naturgemäß sauerstoffhaltig. Es können Luft, mit Sauerstoff angereicherte
Luft oder technisch reiner Sauerstoff selbst eingesetzt werden.
[0010] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird erreicht, daß eine in die Vorrichtung
eingespeiste zündfähige Gas/Feststoff-Suspension in den Mischstufen völlig homogenisiert
wird und am Ausgang der zweiten Mischstufe ein sicherer Zündvorgang und eine praktisch
vollständige Überführung der Feststoffpartikel in den schmelzflüssigen Zustand innerhalb
des Brennstrahls bewirkt wird. Insbesondere ist der Gas-Flammhaltebrenner wesentlich
für die spontane Zündung des Brennstoffstrahls, für die Flammhaltung sowie für einen
Wärmeenergieschub im Rückströmungsbereich. Im Ergebnis wird durch diese Brennerausgestaltung
eine erhebliche Abflachnug des Zündprofilkegels bewirkt.
[0011] In der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird über den Eintrittsstutzen 1 in den zyklonartigen
Entspannungstopf 2 eine Feststoff/Primärgas-Suspension, wie komplexes sulfidisches
Erzkonzentrat, eingeführt. Der Entspannungstopf besitzt zweckmäßig eine innere keramische
Verschleißschutzschicht, beispielsweise aus Beton. Infolge der pneumatischen Förderung
des Feststoffs einer Korngröße von unter 40
/um und über 40
/um bis 110
/um in den Entspannungstopf und infolge der Rotationsbewegung (Drall) in diesem wird
der Feststoff beim Verlassen des zyklonartigen Entspannungstopfes 2 über den Anschlußstutzen
4 in die Mischstufe I mit einem gewissen Drall geschleudert. Beispielsweise tritt
eine Gas/Feststoff-Suspension mit einer Strömungsgeschwindigkeit von etwa 15 m/sec
in den Venturi-Diffusor der ersten Mischstufe ein. Die als Venturi-Diffusor ausgeführte
Mischstufe I besteht aus dem konvergenten Einmündungsteil 5, der zylindrischen Mischstrecke
6 und dem Diffusorteil 7. Der Venturi-Diffusor der Mischstufe 1 ist über eine Flanschverbindung
auswechselbar mit dem zyklonartigen Entspannungstopf 2 verbunden. Im konvergenten
Teil 5 des Venturi-Diffusors wird ein mit - z.B. etwa 17 bis 27 kg Feststoff/m
3 - beladener Gasstrom beschleunigt und erreicht in der zylinderförmigen Mischstrecke
6 einen hohen Turbulenzgrad. In der Mischstrecke der Mischstufe I der erfindungsgemäßen
Vorrichtung werden bei einer Länge der Mischstrecke 6 von beispielsweise etwa dem
4- bis 6-fachen des Durchmessers Turbulenzgrade von Re = 1,5 bis 1,7 x 10
5 erreicht. Der Diffusorteil 7 besitzt einen Öffnungs- bzw. Neigungswinkel von etwa
3 bis 7 Winkelgraden. Als zweckmäßig hat sich ein Neigungswinkel von 5° erwiesen.
Die Vorrichtungsteile 5, 6, 7 der Mischstufe I dienen der Homogenisierung einer mit
einem Drall eingespeisten Feststoff/Gas-Suspension sowie dem Abbau des Dralls. Der
hohe Turbulenzgrad erzeugt eine Bewegung der Fluidteilchen quer zur Strömungsachse,
wodurch bei entsprechender Verweilzeit, verbleibender Relativbewegung zwischen Gas
und Feststoff sowie zwischen feineren und gröberen Feststoffpartikeln eine wirksame
Homogenisierung des Gemischstromes erreicht wird. Durch die Länge der Mischstrecke
6 von beispielsweise dem 4- bis 5-fachen des Durchmessers werden Wirbel bzw. Strahlablösungen,
die sich im konvergenten Teil 5 ergeben, abgebaut, bevor der Strahl in den Diffusor
7 eintritt. Der geringe Neigungswinkel des Diffusors vermeidet Strahl- und damit Dichteunregelmäßigkeiten.
[0012] Der Sekundärgaskanal 8 ist zweckmäßig als Rohrkrümmer ausgebildet, dessen vertikaler
Teil den Diffusor konzentrisch umgibt. Im Bereich des Diffusoraustritts 7 geht der
Sekundärgaskanal in einen zylinderförmigen Teil 10 eines kleineren Durchmessers über,
wobei dieser kleinere Durchmesser praktisch dem Durchmesser des Diffusoraustritts
entspricht. Der Sekundärgaskanal dient der Einführung eines Reaktionsgasstromes, wie
z.B. eines mit Sauerstoff angereicherten Luftstromes.
[0013] Der Querschnittsübergang 9 des Sekundärgaskanals 8 in die Mischstrecke 10 ist ohne
Querschnittssprung ausgebildet, beispielsweise kurvenförmig (konvex, konkav) oder
konusartig. Auf diese Weise werden eventuelle Feststoffablagerungen, die infolge instabilen
Verhaltens zu Beladungsunregelmäßigkeiten bzw. unregelmäßiger Stoffstromdichte führen,
vermieden. Der Durchmesser der Mischstrecke 10 ist so gewählt, daß ein erheblicher
Turbulenzgrad von R
e = 3 bis 7 x 10
5 erreicht wird. Maßnahmen, wie Länge der Mischstrecke 10 von z.B. dem 5- bis 8-fachen
des Durchmessers, gleitender Übergang in den nachgeschalteten Diffusor 11 mit einer
engen Neigung von beispielsweise 2,5
e, dienen dazu, Ablösung bzw. Wirbelbildung am Brennermund 12 zu vermeiden. Wirbelbildungen
würden zu Unregelmäßigkeiten in der Strahlzündung - z.B. ganz oder selektiv begrenzter
Rückzündung in den Diffusor - und damit zu erheblichen Störungen, z.B. Verbackung,
führen. Querschnittsübergang, Konizität sowie Mündungsdurchmesser des Diffusorteils
7 sind somit in der erfindungsgemäßen Vorrichtung derart aufeinander abgestimmt, daß
eine völlige Vermischung der beiden Ströme - Sekundärgasstrom, Feststoff/Gas-Suspensionsstrom
- und homogene Feststoffverteilung in der Mischstufe II eintritt. Zeckmäßig wird die
erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Geschwindigkeit des Sekundärgasstromes betrieben,
die höher als diejenige des Feststoff/Gas-Suspensionsstromes ist, wobei eine Relativgeschwindigkeit
von 5 bis 15 m/sec eingestellt wird.
[0014] In der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein zweiter Venturi-Diffusor 11 vertikal
hinter den ersten geschaltet und mit diesem über einen Flansch 10a verbunden. Dieser
zweite Venturi-Diffusor bildet die Mischstufe II. Der Neigungswinkel des Diffusors
beträgt 1,5 bis 4, vorzugsweise 2 bis 3 Winkelgrade. Ein Neigungswinkel von 2,5 hat
sich als besonders vorteilhaft erwiesen. Am Ende des Venturi-Diffusors 11 bzw. in
dessen Austrittsbereich ist ein Gas-Flammhaltebrenner angebracht, der den Diffusoraustritt
ringförmig umgibt. Der ringförmig angeordnete Brenner besitzt getrennte Verteilerrohre
16 für jeweils Brenngas und Sauerstoff. Die jeweiligen getrennten Düsen 14, 14a für
Brenngas und Sauerstoff sind alternierend und in einem Teilungsabstand von etwa 40
mm koaxial auf einem
Ringkreis angebracht. Der Abstand zur Abreißkante 17 beträgt etwa 35 bis 40 mm. Die
Düsenköpfe sind mittels Schraubgewinde auswechselbar mit den Zuführungsorganen 15,
15a verbunden. Die Zuführungsorgane 15, 15a sind durch die Kühlkammer 18 hindurchgeführt
und im oberen und unteren Brennerboden druckwasserdicht eingeschweißt. Ein innerer
Leitring 19 dient der gleichmäßigen Verteilung des Kühlwassers. Im allgemeinen hat
die ringförmige Kühlkammer eine Höhe von 10 bis 30 und vorzugsweise von 15 bis 20
cm. Als Werkstoff für den Gas-Flammhaltebrenner dienen Chrom- und Nickel-haltige Edelstähle
(beispielsweise Edelstahl der Werkstoff-Nr. 4571). Diese Werkstoffe und auch die Ausstattung
des Diffusors 11 mit einer Kühlkammer bieten einen guten und ausreichenden sicherheitstechnischen
Schutz gegen Verzunderung des Werkstoffes. Am Austritt des Venturi-Diffusors 11 ist
im Bereich der Ebene des Brennermundes 12 eine über die Ebene hinausragende, schneidenartige
Abreißkante 17 angebracht. Diese vorspringende Abreißkante einer Höhe zwischen 10
und 20 mm dient der genauen Fixierung des Zündbeginns außerhalb des Brennermundes,
jedoch unmittelbar an diesem. Diese Maßnahme bewirkt, daß die hochtemperierten rückströmenden
Verbrennungsgase und der Feststoff/Gas-Gemischstrahl in einem spitzen Winkel aufeinandertreffen.
Auf diese Weise bietet die Ringgrundfläche des Gas-Flammhaltebrenners praktisch keine
Angriffsmöglichkeiten für Feststoffansätze. Ferner verhindert die Abreißkante 17 Zündunregelmäßigkeiten,
die bei einem durch Wirbel gestörten Fluidstrahl vor Austritt aus dem Venturi-Diffusor
11 auftreten können. Diese Unregelmäßigkeiten bewirken eine Belastung der Diffusor-Innenfläche
durch frühzeitige Reaktion, Überhitzung und Verbackung.
[0015] Dennoch ist ein zusätzlicher Schutz der Bauteile des Gas-Flammhaltebrenners an den
insbesondere hohen Temperaturen ausgesetzten Bereichen zweckmäßig, wie die Flächen
des Brennermundes 12, der untere Boden und die Mantelflächen der Kühlkammer 18. Geeignete
Schutzschichten sind solche aus z.B. Cobalt oder Zirconium, die bei den Betriebstemperaturen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung weder zur Verzunderung noch zum Legieren mit geschmolzenen
Bestandteilen der Feststoff-Suspension, wie Kupfer oder Blei, neigen. Die Abreißkante
17 ist - wie auch die übrigen Konstruktionsteile der Vorrichtung - zweckmäßig ganz
oder teilweise aus Chromnickelstählen hergestellt. Zur weiteren Verbesserung der Standzeit
kann es zweckmäßig sein, den äußeren Bereich, nämlich dieSchneide der Abreißkante,
durch Schmelz- oder Sinterauftrag eines Werkstoffes auf Basis z.B. Cobalt oder Zirconium,
zu schützen. Die Auswahl des Werkstoffes richtet sich nach dem Lösungsvermögen der
Fest-Flüssig-Bestandteile im Reaktionsstrahl.
[0016] Unter den vorgenannten Ausbildungen halten die Werkstoffe den Betriebsbedingungen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung von hoher Temperatur und Austrittsgeschwindigkeiten
des Gemischstrahls von etwa 19 bis 28 m/s ohne Schaden stand.
[0017] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sitzt der Gas-Flammhaltebrenner bzw.
die gesamte Vorrichtung auf dem oberen Rand eines an sich bekannten vertikalen Brennschachtes
13 mittels Flanschverbindung 13a - mit sprungartigem Übergang - auf, während der untere
Rand des Brennschachtes in an sich bekannter Weise auf einer horizontalen Schmelzzyklonkammer
in fester Verbindung aufsitzt. Die Länge des Brennschachtes 13 richtet sich nach der
Größe des sogenannten Konzentratbrenners. Die Brennschachtlänge ist um so kürzer,
je kleiner der Abstand x des Punktes der maximalen Flammentemperatur vom Brennermund
ist. Dieser Abstand x ist durch die Beziehung festgelegt
[0018] 
worin bedeuten:
f = Funktion
WA = Austrittsgeschwindigkeit am Brennermund
dA = Durchmesser Brennermund
k = Brennerbeiwert
[0019] Beispielsweise beträgt bei einem Durchsatz von etwa 8 t/h bestimmter Kupferkonzentrate
die Länge des Brennschachtes etwa 180 cm. Mit größerwerdender Produktionseinheit (Konzentratbrenner)
kann d
A größer und damit die Flammenlänge x und die Brennschachtlänge kleiner werden. Die
Zyklonkammer weist bei einer Länge von üblicherweise etwa 1 m einen Durchmesser von
etwa 95 cm auf.
[0020] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht im Bereich der Einmündung des Brennschachtes
13 in die horizontale Brennkammer 20 einen als Zündbrenner wirkenden, an sich bekannten
Zweikammer-Vorgemischbrenner vor. Dieser Zündbrenner ist im Boden der horizontal liegenden
Zyklonkammer, vorzugsweise im Mantel des Zyklons, angebracht und die Strahlachse ist
auf die untere Innenwandung der Zyklonkammer gerichtet. Für die Zündung dieses Zündbrenners
23 ist eine Zündkerze 29 innerhalb einer aus feuerfester Stampfmasse bestehenden Haube
vorgesehen. Der aus der Haube austretende stabile Flammstrahl wird in einen sprunghaft
erweiterten zylindrischen Brennkanal 24 geleitet.
[0021] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Zweikammer-Vorgemischbrenner
23 im Zündkanal 24 achsial mit einer Hochdruck-Vollstrahldüse 25 ausgerüstet. In diese
Düse kann ein reduzierend wirkendes flüssiges Mittel, wie Öl, eingegeben und durch
den Gas-Brennstrahl des Vorgemischbrenners 23 hindurch in die Zyklonkammer eingespritzt
werden. Das Reduktionsmittel dient in an sich bekannter Weise der Reduktion anfallender
Schlacke, welche zweckmäßig vor Ablauf der Schmelze aus der Zyklonkammer in ein üblicherweise
nachgeschaltetes Zwischengefäß reduziert wird. Bei dieser Anordnung der Düse wird
in vorteilhafter Weise die Düse durch den (noch nicht gezündeten) Gas/Luft-Strom gekühlt
und Beeinträchtigungen der Düse durch Crack-Prozesse vermieden. Über den zentralen
Stutzen 28 kann die Flammenüberwachung durch optische Vorrichtungen vorgenommen werden.
Darüber hinaus kann der Zündbrenner 23 zur Gewährleistung eines sicheren Schmelzbetriebes
in Abhängigkeitsschaltung mit allen anderen Brennern betrieben werden.
[0022] Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich insbesondere zur pyrometallurgischen
Behandlung von sulfidischen NE-Metallerzen oder sulfidischen NE-Metallerzkonzentraten.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden eine rasche und vollständige Durchzündung
des aus den Mischstufen austretenden Gemischstrahls bei kleiner Flammenlänge und hoher
Flammentemperatur in kurzem Abstand vom Brennermund erzielt. Hierdurch erfolgt bei
Strahlaustrittsgeschwindigkeiten im an sich bekannten Bereich von unter 30 m/sec ein
praktisch vollständiger Übergang der Feststoffpartikel in den schmelzflüssigen Zustand.
[0023] Die Weiterbehandlung des an der Innenwandung des Zyklons ablaufenden Schmelzfilms
erfolgt in bekannter Weise. Das heißt, am Austritt der Zyklonkammer läuft der gesammelte
Schmelzfilm als Strahl durch einen Austrittsschlitz in eine Sekundärkammer ab und
gelangt über einen vertikalen Fallschacht in einen Vorherd. Im Vorherd werden die
Schmelzkomponenten von unterschiedlichem Gewicht, wie Stein und Schlacke, separiert
und getrennt abgezogen.
[0024] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist auf die Behandlung einer Vielzahl von Feststoffen
anwendbar. Besonders geeignet sind sulfidische NE-Metallerze oder NE-Metallkonzentrate
und sulfidische Eisenerze oder Eisenerzkonzentrate. Sie ist jedoch auch bestens geeignet
für die Behandlung oxidischer, gegebenenfalls vorreduzierter Eisenerze oder Eisenerzkonzentrate
sowie auch für die Behandlung von hüttenmännischen Zwischenprodukten.
[0025] Die Erfindung wird anhand der Figuren und des Ausführungsbeispiels näher und beispielhaft
erläutert.
[0026] Es veranschaulichen
Fig. 1 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung;
Fig. 2 einen Schnitt durch den Brennschacht und die Zyklonkammer als unteren Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0027] In der Vorrichtung gemäß Fig. 1 wird die einzusetzende Feststoff/Gas-Suspension durch
den Eintrittsstutzen 1 in den Entspannungstopf 2 gegeben. Dieser besitzt in 3 einen
konischen Teil und in 4 einen zylindrischen Teil als Anschlußstutzen. Dieser Anschlußstutzen
ist über einen Flansch 4a mit der Mischstufe I verbunden. Diese Mischstufe wird gebildet
aus einem Venturi-Diffusor mit dem konvergenten Teil 5, dem zylinderförmigen Mischstreckenteil
6 und dem Diffusorteil 7. Der Venturi-Diffusor wird von dem Sekundärgaskanal 8 konzentrisch
umgeben. Der Sekundärgaskanal ist als Rohrkrümmer ausgebildet, der sich über den Übergang
9 in einen zylindrischen Mischstreckenteil 10 verminderten Durchmessers verjüngt.
Über Flansch 10a ist die Mischstufe I mit der Mischstufe II verbunden. Der Venturi-Diffusor
11 ist an seinem Austrittsteil mit einem ringförmigen Gas-Flammhaltebrenner G ausgerüstet.
Der Gas-Flammhaltebrenner besitzt getrennte Verteilerrohre 16 für jeweils Brenngas
und Sauerstoff, die an die getrennten
Zulei- tungsrohre 15, 15a für Brenngas und Sauerstoff angeschlossen sind. Die
Zuleitungsrohre 15, 15a sind an ihrem Austritt über Schraubgewinde mit auswechselbaren
Düsen 14, 14a versehen. Mit 17 ist eine ringförmige Abreißkante bezeichnet. Die Kühlkammer
18 ist mit einem inneren Leitring 19 für die gleichmäßige
Verteilung des unter Druck stehenden Kühlwassers versehen. Mittels Flansch 13a sitzt
der Brenner auf dem Brennschacht 13 auf. Der
Brennermund 12 mündet übergangslos in den Brennschacht 13.
[0028] In Fig. 2 ist der Übergang bzw. die Einmündung des Brennschachts 13 in die horizontale
zyklonkammer 20 dargestellt. Im Bereich der Einmündung ist im Zylinderboden 22 der
Zyklonkammer 21 ein Zweikammer-Vorgemischbrenner 23 mit zündkanal 24 eingebaut. Die
Strahlrichtung 27 dieses Brenners ist auf die untere Innenwandung der Zyklonkammer
gerichtet. Eine Zündkerze 29 zündet das Gasgemisch 28 sowie den über die Vollstrahldüse
25 austretenden Strahl 26 flüssigen Brennstoffs.
Ausführungsbeispiel
[0029] 7.000 kg/h Kupferkonzentrat werden aus vorgeschalteten Bunker-, Trocknungs-, Zuteiler-
und Mischanlagen mit 390 m
3 Primärluft als Trägergas über eine Förder-Rohrleitung dem Eintrittsstutzen 1 des
Entspannungsgefäßes 2 zugeführt.
[0031] Als Schlackenbildner wird Si0
2 in Form von Sand in einer Menge von 1,3 t/h dem Konzentrat-Luftstrom vor Eintritt
in den Stutzen 1 zugeführt, um das sich bildende FeO in einer Schlacke abzubinden.
Hierzu wird Sand mit einer Restfeuchte von 0,1 % und einer Korngröße bis 0,7 mm verwendet.
[0032] Der Fluidstrom aus 7.000 kg/h'Konzentrat, 1.300 kg/h Sand und 350 m
3/h Förderluft gelangt über den Stutzen 1 in das Entspannungsgefäß 2 und tritt aus
diesem über die Einschnürung 5 in die Mischstrecke 6 der Mischstufe II ein, in der
der Strahl auf eine Geschwindigkeit von 39 m/s beschleunigt wird. Bei dem gewählten
Durchmesser der Mischstrecke 6 wird ein Turbulenzgrad von Re = 1,67 x 10
5 erreicht. Das Verhältnis L : D beträgt 5. Der Strahl passiert alsdann den mit einem
Radius von 100 mm stufenlos ausgebildeten Übergang von Mischstrecke 6 in den Diffusor
7, der eine Neigung von 5 Winkelgraden und einen größten Durchmesser von 95 mm hat.
[0033] Der homogenisierte Fluidstrahl tritt aus dem Venturi-Diffusor 7 mit einer Geschwindigkeit
von z.B. 15,9 m/s aus und zusamen mit dem Sekundärstromgemisch aus 600 m
3/h Luft mit 1.800 m
3/h Sauerstoff innerhalb des Sekundärgaskanals 8 in den Fangteil der Mischstrecke 10
der Venturi-Mischstufe II ein.
[0034] Die Relativgeschwindigkeit zwischen dem aus Diffusor 7 austretenden Strahl und dem
ihn umgebenden Sekundärstrom innerhalb des Sekundärgaskanals 8 beträgt 9,3 m/s.
[0035] Die Mischung beider Ströme erfolgt in der Mischstrecke 10 bei einer mittleren Strahlgeschwindigkeit
von 70,5 m/s und einem Streckenverhältnis L : D = 5,4 und einem anfänglichen Turbulenzgrad
von Re = 6 x 10
5. Die Strahlmischung wird nunmehr in den Diffusor 11 der Mischstufe II übergeführt.
Zur Vermeidung von Strahlablösungen hat der Diffusor 11 eine Neigung von 2,5 Winkelgraden.
Aus dem Brennermund 12 tritt der noch ungezündete Fluidstrahl mit einer mittleren
Geschwindigkeit von 19,5 m wirbelfrei aus.
[0036] Infolge des Durchmessersprunges von 230 mm am Brennermund 12 auf 500 mm im Brennschacht
13 sowie der axialen Ausrichtung des homogenisierten austretenden Strahles ergibt
sich eine äußere Rückströmung von heißen Verbrennungsprodukten und Gasen, die zusammen
mit der Flammhalte-Einrichtung 14 und 14a unmittelbar an der Abreißkante 17 zur Durchzündung
des Fluidstrahles führt.
[0037] Die eingesetzte Brennstoffmenge für die Flammhaltung beträgt bei einem Konzentratdurchsatz
von 6.000 bis 10.000 kg/h ca. 30 m
3 Erdgas. Im Bereich des Brennermundes 12 tritt der homogenisierte Fluidstrahl über
die AbreiBkante 17 wirbelfrei aus, ohne daß es im Grenzschichtbereich der Diffusor-Innenwand
am Ende des Diffusors 11 zu Ablösungen und Wirbelbildungen kommt.
[0038] Der gerichtete Strahl taucht über die Abreißkante 17 im spitzen Winkel - und über
die ihn umgebende hochreaktive, durch den
Flammhaltebrenner intensivierte Rückströmung - frei in den Brennschacht 13 ein. Es
ergibt sich unter Berücksichtigung der Strahlaustrittsgeschwindigkeit von 18,5 m/s
am Brennermund und der Flugbahn der Feststoffreaktanten ein
Zündpro- fil gemäß Figur 3 im Bereich des Eintritts in den Brennschacht 13. Infolge
des Querschnittssprunges Brennermund 12 zu Schacht 13 und der Verbrennungsreaktion
werden die reagierenden Feststoffteilchen z.T. in Richtung der gekühlten Schachtwand
abgelenkt und treffen bei der erfindungsgemäßen Anordnung ausreagiert und schmelzflüssig
auf die Schachtwand. Der an der Schachtwand ablaufende Schmelzenfilm erstarrt bis
zu einer Dicke, die dem Wärmedurchgang zu den Kühlrohren der Schachtwand entspricht
und bildet eine Schutzschicht auf dem Kühlrohrmantel aus. Auf der erstarrten Schicht
läuft der randgängige Anteil der Schmelze rückstandslos und in gewünschter Stabilisierung
in Richtung
Zyklongefäß ab.
[0039] Der Ausbrand erfolgt innerhalb des Brennschachtes entsprechend dem Diagramm der Fig.
4, wobei der Strahl gemäß Fig. 4 auf kurzem Wege x die maximale Temperatur von 1.640
°C erreicht und kurz danach zur Trennung von Gasphase und Schmelze tangential in die
Zyklonkammer 20 eintritt.
[0040] Im vorliegenden Beispiel verläuft der Prozeß autogen. In Fällen der Verarbeitung
von weniger Reaktionswärme enthaltenden Mischungen wird über den Stutzen 1 zusätzlich
Brennstoff, z.B.Kohlenstaub, zugeführt.
[0041] Aus der über die gekühlten Wandungen der Reaktoranlage abgeführten Reaktionswärme
ergibt sich eine Dampfproduktion von 0,9 bis 1 t Dampf (60 bar) je t Konzentrat.
[0044] Kupferstein und Schlacke werden zusammen mit einer Schmelzentemperatur von 1.300
°C aus dem unteren Berich des liegenden Zyklongefäßes abgeführt.
[0045] Das in axialer Richtung aus dem Zyklongefäß 20 austretende Abgas hat eine Temperatur
von 1.320 °C und enthält 56 % SO
2 sowie 5 % Rest-0
2.
[0047] Der in der Zyklongefäßwand 22 angeordnete flammüberwachte Pilotbrenner 23 dient der
Zünd- und Flammsicherung des Gesamtschmelzaggregates während des Schmelzetriebes sowie
der Zündung und Überwachung der Erdgasflamme während der Aufheizphase, in der bis
zu einer Ofenraumtemperatur von 1.200 °C aufgeheizt wird. Zum Aufheizen werden die
Gasdüsen des Flammhaltebrenners G mit bis zu 150 m
3/h Erdgas ohne Sauerstoff betrieben. Der erforderliche Sauerstoff wird dabei in Form
von Luft über den Sekundärgaskanal 8, Mischstrecke 10 und Diffusor 11 dem Brennschacht
13 zugeführt.
[0048] Der Zweikammer-Vorgemischbrenner 23 ist mit einer Hochdruck-Vollstrahldüse ausgerüstet,
die zum Zwecke der Reduktion im Schmelzenbereich des Zyklon 20 mit einem Reduktionsmittel,
z.B. Öl, betrieben wird.
1. Vorrichtung zur Erzeugung zUndfähiger Feststoff/Gas-Suspensionen mit einer vertikalen
Zuführung für die Feststoff/Primärgas-Suspension und einem diese konzentrisch umgebenden
Sekundärgaskanal sowie Mischstufe für beide Ströme, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuführung für die Feststoff/Primärgas-Suspension als Entspannungstopf (2) ausgebildet
ist, der eine tangential angeordnete, im wesentlichen horizontal mündende Eintragsleitung
(1) für die zugeführte Feststoff/Primärgas-Suspension aufweist, und an den Entspannungstopf
(2) anschließend zwei hintereinandergeschaltete, als Venturi-Diffusoren ausgebildete
Mischstufen (I, II) angeordnet sind, wobei in der ersten Mischstufe (I) der Sekundärgaskanal
(8) den Diffusor (5, 6, 7) konzentrisch umgibt, und in der zweiten Mischstufe (II)
im Bereich des mit einer Kühlkammer (18) versehenen Diffusoraustritts ein diesen ringförmig
umgebender Gas- Flammhaltebrenner (G) mit alternierenden Brenngas- und Sauerstoffdüsen
(14, 14a) angebracht ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Entspannungstopf (2) und
Mischstufen (I, II) über Flansche (4a, lOa) miteinander verbunden sind.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sekundärgaskanal
(8) im Bereich des Diffusoraustritts (7) in einen zylinderförmigen Teil (10) kleineren
Durchmessers übergeht, dessen Durchmesser praktisch dem Durchmesser des Diffusoraustritts
(7) entspricht.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Diffusoraustritt
der zweiten Mischstufe (II) im Bereich des Brennermundes eine über die Ebene hinausragende,
schneidenartige Abreißkante (17) aufweist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Brenner
(G) bzw. die gesamte Brennervorrichtung auf dem oberen Rand eines vertikalen Brennschachtes
(13) mittels Flanschverbindung (13a) aufsitzt.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der untere
Rand des Brennschachtes auf einer horizontalen Schmelzzyklonkammer (20) aufsitzt.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Einmündung des Brennschachtes (13) in die horizontale Zyklonkammer (20) ein Zweikammer-Vorgemischbrenner
(23) in den Boden, vorzugsweise in den Mantel der Zyklonkammer (20), eingebaut und
mit der Brennerachse auf die untere Innenwandung gerichtet ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekenn- zeichnet, daß der Vorgemischbrenner
(23) im Zündkanal (24) zusätzlich mit einer Hochdruck-Vollstrahldüse (25) ausgerüstet
ist.