[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloß mit zumindest einem Magnetrotor, dessen Drehstellung
durch einen Schlüsselmagneten entsprechend der gewählten magnetischen Kodierung einstellbar
und von einem Abtastelement des Schlosses abtastbar ist.
[0002] Derartige Schlösser sind bekannt und detailliert z.B. in den AT-PSen 341 901 und
357 430 beschrieben. Wesentliche Merkmale dieser und ähnlicher Schlösser sind die
Magnetrotoren, deren Drehlage entsprechend der magnetischen Kodierung durch zugehörige
Schlüsselmagnete einstellbar ist, wobei die richtige Drehstellung durch Abtastelemente
des Schlosses abtastbar ist. Bei richtiger Drehstellung kann das Abtastelement in
eine Ausnehmung des Magnetrotors eingeschoben werden und die Verschiebebewegung steuert
ihrerseits ein Sperrelement, das die Sperrung des Schlosses bewirkt bzw. ein Verdrehen
des Schlosses zuläßt. Derartige Schlösser können z.B. Zylinderschlösser oder Schiebeschlösser
sein.
[0003] In der Praxis zeigte sich bei den Magnetrotoren das Problem der sogen. 180°-Sperrung
und des Pendelns, wie dies nachfolgend anhand der Fig. 1 beschrieben wird.
[0004] Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß der Magnetrotor in
Richtung seiner Achse verschiebbar gelagert ist und daß das Abtastelement zur Abtastung
des Magnetrotors in einer vorbestimmten Verschiebelage des Magnetrotors eingerichtet
ist. Weiters ist gemäß Erfindung die Verschiebbarkeit des Magnetrotors durch Gegenlager
begrenzt, an denen jeweils das zugeordnete Lager des Magnetrotors zu liegen kommt,
und diese beträgt zwischen 10 und 80 % der Länge der Achse des Magnetrotors. Fernerhin
ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß das dem Schlüsselmagnet zugewendete
Lager des Magnetrotors eine größere Lagerreibung aufweist als das andere Lager, daß
das dem Schlüsselmagnet zugewendete Lager plan und das andere Lager für punktförmige
Lagerung ausgebildet ist und daß das Lager kreisringförmig ist. Erfindungsgemäß ist
die Erstreckung a des Abtastelementes größer als die Strecke b vom Lager bis zur umlaufenden
Stoßkante des Magnetrotors und kleiner als die Strecke b + c der Erstreckung vom Lager
bis zur Stoßkante bei Freigabestellung des Magnetrotors. Endlich ist die Erfindung
dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetrotor eine vom Magnetkörper im Abstand angeordnete
Tastscheibe aufweist, die mit einer oder mehreren Ausnehmungen für die Abtastung durch
das Abtastelement versehen ist, und daß der Magnetkörper von einer von der Tastscheibe
getrennten Einfassung umgeben ist, die eine Stoßkante aufweist, deren Außendurchmesser
zumindest den Durchmesser der Tastscheibe aufweist.
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielsweise näher beschrieben.
Fig. 1 dient schematisch der Erläuterung des der Erfindung zugrundeliegenden Problems.
Fig. 2 ist ein Querschnitt durch einen Teil eines erfindungsgemäßen Schlosses, wobei
der Schnitt in der Ebene der Achse des Magnetrotors angeordnet ist.
[0006] Fig. 1 zeigt schematisch den Magnetrotor 1 des Magnetschlosses und den Schlüssel
11 in einer Stellung, bevor er so weit in das Schloß eingeschoben ist, daß der Schlüsselmagnet
2 deckungsgleich über dem Magnetrotor 1 zu liegen kommt. Der Magnetrotor 1 ist um
die Achse 12 frei verdrehbar und weist die beiden Magnetpole S-N auf, wobei die magnetische
Trennlinie 13 hier etwa radial verläuft. Weiters weist der Magnetrotor eine Ausnehmung
9 auf, deren Drehstellung mittels eines weiter unten in Fig. 2 dargestellten Abtastelementes
8 abgetastet werden kann, das hier nur schematisch angedeutet ist.
[0007] Der Schlüssel 11 ist ein falscher Schlüssel, da er mit seinem Schlüsselmagneten 2
den Magnetrotor 1 in die Sperrstellung drehen soll (um 180° verdreht zur eingezeichneten
Lage), sodaß das Abtastelement 8 nicht in die Ausnehmung 9 einrasten kann, sondern
an der i Umfläche des Rotors anstößt. Dennoch kann es geschehen, daß der falsche Schlüssel
11 das Schloß sperrt: Der Magnetrotor 1 hat die eingezeichnete Freigabelage, die z.B.
dadurch vorgegeben ist, daß der Schlüsselmagnet 22, der einem weiteren Magnetrotor
des Schlosses zugeordnet ist, beim Vorbeigleiten den Magnetrotor 1 in diese Stellung
bringt. Die Ausrichtung der Magnetfelder des Schlüsselmagneten 2 und des Magnetrotors
1 resultieren dann nicht in einem Drehmoment, das den Magnetrotor um 180° dreht, sondern
es treten bloße Abstoßungskräfte zwischen den übereinanderliegenden N- und S-Polen
auf. Das Abtastelement 8 kann somit weiterhin in die Ausnehmung 9 eintreten und das
Schloß kann trotz des falschen Schlüssels betätigt werden.
[0008] In jenen Fällen, bei denen der Magnetrotor von den Stellkräften des Schlüsselmagneten
2 in die richtige Lage gedreht wird, tritt das Problem des Pendelns auf. Das Pendeln
ergibt sich daraus, daß der Magnetrotor infolge seiner Masse nicht sofort in der richtigen
Drehlage zum Stillstand kommt, sondern über diese Drehlage nach beiden Richtungen
auspendelt. Bedingt durch die Mechanik des Schlosses kann es geschehen, daß das zugehörige
Abtastelement infolge der Pendelbewegung des Magnetrotors nicht in die Ausnehmung
9 eintreten kann, sondern an der Umfläche des Rotors anstößt, den Rotor in falscher
Drehlage festhält und das Schloß blockiert. Anhand der Fig. 2 wird erklärt, wie gemäß
vorliegender Erfindung die oben beschriebenen Probleme gelöst sind.
[0009] Dargestellt ist ein Schließzylinder, in dessen Kern 14 in einer Kernausnehmung 3
der Magnetrotor 1 angeordnet ist. Parallel zur Ausnehmung 3 ist der Schlüsselkanal
15 vorgesehen, in den der Schlüssel 11 derart eingeschoben ist, daß der Schlüsselmagnet
2 dem Magnetrotor 1 gegenüberliegt. Die Kernausnehmung 3 ist gegenüber dem Schlüsselkanal
durch die Wand 16 und nach oben hin durch einen Abtastschieber 17 abgeschlossen. Der
Abtastschieber 17 ist in Richtung des Pfeiles 18 verschiebbar und trägt das Abtastelement
8, welches bei richtiger Stellung des Magnetrotors 1 in die Ausnehmung 9 eintreten
kann.
[0010] Der Magnetrotor ist so weit wie möglich von Masse befreit und besteht aus dem Magnetkörper
19, der Tastscheibe 20, die eine oder auch mehrere Rotorausnehmungen 9 aufweist. Weiters
ist um den Magnetkörper 19 eine Einfassung 21 angeordnet, die den Magnetkörper 19
schützt und durch die eine Stoßkante 10 ausgebildet ist.
[0011] Der Magnetrotor kann in axialer Richtung um die Strecke c auf- und abgeschoben werden.
Liegt eine 180°-Fehlstellung des Magnetrotors vor, sodaß der Magnetrotor also die
Stellung gemäß Fig. 1 gegenüber dem Schlüsselmagneten einnimmt, dann bewirken die
abstoßenden Kräfte zwischen den Südpolen und den Nordpolen ein Abheben des Magnetrotors
in die in Fig. 2 dargestellte Lage. Dadurch tritt das mit geringen Reibungskräften
versehene spitze Lager 7 in Kontakt mit dem Gegenlager S. Die Stoßkaute 10 weist dabei
eine so kleine Entfernung b vom Gegenlager 5 auf, daß das Abtastelement 8 in die Ausnehmung
9 nicht eintreten kann, sondern an der Stoßkante 10 hängen bleibt. Dadurch wird ermöglicht
daß sich der Magnetrotor 1 nach kurzer Zeit in die richtige, um 180° verdrehte Lage
dreht, wobei es sich hier um äußerst kurze Zeiträume handelt.
[0012] Sobald sich der Magnetrotor um 180° gedreht hat, wird der Magnetrotor durch die anziehenden
Kräfte Süd-Nord, Nord-Süd in seine untere Lage gezogen, sodaß das mit höheren. Reibungskräften
versehene Lager 6 auf das Gegenlager 4 zu liegen kommt. Durch die höhere Reibung des
Lagers 6 wird ein etwaiges Nachpendeln eliminiert.
[0013] Das Lager 6 ist in bevorzugter Weise ringförmig ausgebildet, wobei der Durchmesser
des Ringes die Reibungskräfte bestimmt. Je größer der Durchmesser des Lagers 6, umso
stärker wird das Pendeln unterdrückt.
[0014] Der Magnetrotor ist in besonders vorteilhafter Weise mit sehr geringer Masse aufgebaut.
Das tragende massenreichste Element ist der Magnetkörper 19, der auf die Achse 12
aufgesteckt ist. Die Achse 12 ist einstückig mit der Tastscheibe 20 ausgebildet. Die
Einfassung 21 dient zum Schutz des Magnetkörpers 19 und ist in Fig. 2 im Querschnitt
U-förmig ausgebildet. Der untere Schenkel des U kann auch entfallen, da hier nur der
obere Schenkel die Stoßkante 10 bildet.
[0015] Der Verschiebeweg beträgt in bevorzugter Weise 10 bis 80 %, insbesondere 30 bis 40
% der Länge y der Achse 12. Die erfindungsgemäße Anordnung des Magnetrotors mit dem
Verschiebeweg c ist keinesfalls auf das dargestellte Ausführungsbeispiel der übrigen
Magnetschloßkonstn
lktion beschränkt. Die Gegenlager 4, 5 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel einfach
durch die Wad 16 und den Abtastschieber 17 gebildet. Es können auch baulich besonders
ausgestaltete Lagerstellen vorgesehen werden.
1. Schloß mit zumindest einem Magnetrotor, dessen Drehstellung durch einen Schlüsselmagaeten
entsprechend der gewählten magnetischen Kodierung einstellbar und von einem Abtastelement
des Schlosses abtastbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetrotor (1) in Richtung
seiner Achse (12) verschiebbar gelagert ist und daß das Abtastelement (8) zur Abtastung
des Magnetrotors (1) in einer vorbestimmten Verschiebelage des Magnetrotors eingerichtet
ist.
2. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebbarkeit (c) des
Magnetrotors (1) durch Gegenlager (4, 5) begrenzt ist, an denen jeweils das zugeordnete
Lager (6 oder 7) des Magnetrotors zu liegen kommt.
3. Schloß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebbarkeit (c) des
Magnetrotors zwischen 10 und 80 % der Länge (y) der Achse des Magnetrotors beträgt.
4. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Schlüsselmagnet
(2) zugewendete Lager (6) des Magnetrotors (1) eine größere Lagerreibung aufweist
als das andere Lager (7).
5. Schloß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Schlüsselmagnet (2)
zugewendete Lager (6) plan und das andere Lager (7) für punktförmige Lagerung ausgebildet
ist.
6. Schloß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (6) kreisringförmig
ist.
7. Schloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erstreckung a des Abtastelementes (8) größer als die Strecke b vom Lager (7)
bis zur umlaufenden Stoßkante (10) des Magnetrotors und kleiner als die Strecke b
+ c der Erstreckung vom Lager (5) bis zur Stoßkante (8) bei Freigabestellung des Magnetrotors
(1) ist.
8. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetrotor
eine vom Magnetkörper (19) im Abstand angeordnete Tastscheibe (20) aufweist, die mit
einer oder mehreren Ausnehmungen (9, 22) für die Abtastung durch das Abtastelement
(8) versehen ist.
9. Schloß nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetkörper (19) von einer
von der Tastscheibe (20) getrennten Einfassung (21) umgeben ist, die eine Stoßkante
(10) aufweist, deren Außendurchmesser zumindest den Durchmesser der Tastscheibe (20)
aufweist.