[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Verminderung der Schwingungen
von Sehrohren und ähnlichen ausfahrbaren gegebenenfalls auch drehbaren Vorrichtungen,
wie z.B. Geräteträgern und Antennen, bei Unterseebooten.
[0002] Werden Sehrohre oder ähnliche rohr- oder stangenförmige Vorrichtungen in ganz oder
teilweise ausgefahrenem Zustand durch das Wasser bewegt, können an ihnen Schwingungen
auftreten, die die Benutzung dieser Vorrichtungen erschweren oder sogar unmöglich
machen. Eine der Ursachen für die Schwingungen ist in der Ablösung von Wirbeln zu
sehen. Es kann sich unter bestimmten Bedingungen eine Kärmänsche Wirbelstraße bilden.
Die Entstehung von Wirbeln hängt z.B. vom Durchmesser des Rohres, von der -Anströmgeschwindigkeit
und von der temperaturabhängigen Zähigkeit des Wassers ab. Außerdem kann die Wirbelbildung
durch andere gleichzeitig ausgefahrene Geräte oder durch vom Turm des U-Bootes erzeugten
Turbulenzen beeinflußt werden. Wenn die Frequenz der Wirbel sich bei zunehmender Wassergeschindigkeit
beziehungsweise Fahrtgeschwindigkeit des Unterseebootes an die Eigenfrequenz des Sehrohres
annähert, gerät das Sehrohr in Resonanzschwingungen, die auch bei weiterer Erhöhung
der Geschwindigkeit noch andauern, so daß die Benutzung des Sehrohres über einen verhältnismäßig
großen Geschwindigkeitsbereich, bei dem eine Beobachtung durch das Sehrohr erwünscht
ist, beeinträchtigt wird.
[0003] Da sich die Wirbel abwechselnd an den beiden Seiten des Sehrohres ablösen, schwingt
das Rohr stärker zu den Seiten hin als in Fahrtrichtung. Bei einem Sehrohr, dessen
ausgefahrene freie Länge etwa 4,20 m betrug, wurden bei einer bestimmten Geschwindigkeit
seitliche Ausschläge von + 40 mm entsprechend einer Beschleunigung von 10 g und Ausschläge
in Fahrtrichtung von etwa + 8 mm beobachtet, wobei die Frequenz der Schwingungen etwa
7 bis 8 Hz betrug. Derartige Verbiegungen des Sehrohres beeinflussen dessen optisches
System in nachteiliger Weise, so daß genaue Beobachtungen nicht mehr möglich sind.
[0004] Zur Dämpfung von Schwingungen an hohen, schlanken Bauwerken,wie z.B Schornsteinen
oder Masten,wurde bereits vorgeschlagen, ringförmige Dämpfermassen über federnde oder
schwingungsdämpfende Elemente nahe dem oberen Ende dieser Bauwerke anzuordnen. Die
bekannten Lösungen, bei denen die Schwingungen im wesentlichen durch Wind erregt werden,
sind jedoch nicht ohne weiteres auf Sehrohre oder ähnliche Vorrichtungen an U-Booten
übertragbar, bei denen die Schwingungen durch die Wasserströmung erzeugt werden und
die besonderen Bedingungen auf einem Unterseeboot zu beachten sind.
[0005] Für einen ausfahrbaren Antennenträger eines U-Bootes wurde schon vorgeschlagen, den
rohrförmigen Antennenträger mit einer ebenfalls ausfahrbaren Strömungsprofilverkleidung
zu versehen. Da die eingefahrene Verkleidung eine feste Lagerung des Antennenträgers
oben im Turm ausschließt, ist hier weiter vorgesehen, das obere Lager des Antennenträgers
unterhalb der Verkleidung über eine Traverse mit einer festen Führung zu verbinden,
an der entlang die Traverse beim Ausfahren nach oben verschoben wird. Obwohl die Strömungsprofilverkleidung
die Wirbelbildung günstig beeinflussen kann, lassen sich Schwingungen nicht für alle
in der Praxis auftretenden Bedingungen vermeiden. Nachteilig ist bei dieser Lösung
der Aufwand für das Ausfahren von Antennenträgern und Verkleidung, die geringere Steifigkeit
des an der Traverse befindlichen oberen Lagers und die sich aus der zusätzlichen'Verkleidung
ergebende Erhöhung des Schwerpunktes der gesamten Einrichtung.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, mit der bei
einem Sehrohr oder einer ähnlichen aus einem Unterseeboot ausfahrbaren Vorrichtung
auftretende Schwingungen weitgehend verhindert werden, wobei die Einrichtung einfach
ausgebildet, direkt am Sehrohr angeordnet und gegebenenfalls auch noch nachträglich
anbringbar sein soll und die die Drehbarkeit des Rohres sowie das Ein- und Ausfahren
desselben nicht behindern darf.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird an dem Sehrohr beziehungsweise an einer ähnlichen
Vorrichtung eine Dämpfungseinrichtung angeordnet, die eine in schwingungsdämpfender
Weise bewegliche Dämpfungsmasse enthält, welche wenigstens einen Teil der Schwingungsausschläge,
die insbesondere bei der niedrigsten Eigenfrequenz des Rohres unangenehm werden, in
einem ausreichend breiten Frequenzbereich absorbiert. Die auch als Schwingungstilger
zu bezeichnende Dämpfungseinrichtung ist entsprechend den besonderen Verhältnisses
an einem Sehrohr von U-Booten ausgebildet und angeordnet. Vorzugsweise wird die Dämpfungseinrichtung
am oberen Ende des Sehrohres angebracht. Optimal ist eine Anordnung oben auf dem Kopf
des Sehrohres, gegebenenfalls unter Einbeziehung von dort befindlichen Einrichtungen
wie z.B. einer Antenne, deren Masse in diesem Fall als Teil der Dämpfungsmasse wirksam
werden kann. Auch eine Anordnung im Kopf des Sehrohres oder unmittelbar darunter innerhalb
des Rohres wäre als sehr günstig anzusehen, Derartige Anordnungen erfordern jedoch
erhebliche konstruktive Änderungen am Sehrohr. Zur Verwendung bei Sehrohren üblicher
Konstruktion wird daher die Anbringung einer schwingungsfähig gelagerten, ringförmigen,
teilbaren Dämpfungsmasse unterhalb des Kopfes des Sehrohres vorgesehen. Die Dämpfungsmasse
umgibt das Sehrohr und ist an einem oder mehreren Befestigungsringen schwingungsdämpfend
elastisch gelagert, wobei die Befestigungsringe durch Klemmung oder in anderer geeigneter
Weise an dem Rohr angebracht sind. Die Dämpfungsmasse wird über Federn z.B. über federnde
Elemente aus Gummi oder ähnlichem elastischen Material in hängender oder stehender
Anordnung mit einem Befestigungsring verbunden oder zwischen zwei Befestigungsringen
eingespannt. Zur Dämpfung der Schwingungen der Dämpfungsmasse relativ zum Rohr können
geeignete federnde Elemente, in denen ausreichende Dämpfungseigenschaften integriert
sind, oder zusätzliche Reibungsdämpfer oder eine hydraulische Dämpfung vorgesehen
werden.
[0008] Die Masse der gedämpft schwingungsfähigen Dämpfungsmasse beträgt 0,5 bis 10 %, vorzugsweise
1 bis 5 % der Masse des ausgefahrenen Teils des Sehrohres oberhalb dessen oberen Lagers.
Eine Dämpfungsmasse von 3 % oder weniger wird als besonders vorteilhaft insbesondere
bezüglich der Anordnungsverhältnisse angesehen. Ein Dämpfungsmaß (nach Lehr, s. "Leitfaden
der angewandten Mathematik und Mechanik", Verlag Teubner, 1961, Seite 65) von 0,1
bis 0,3 vorzugsweise von etwa 0,2 bei der 1. Eigenfrequenz wird angestrebt, um die
Dämpfung über einem Frequenzbereich zu optimieren, der auch durch die Dämpfungseinrichtung
hervorgerufen weitere Resonanzfrequenzen in der Nähe der ursprünglichen Eigenfrequenz
umfaßt.
[0009] Die äußeren Abmessungen der Dämpfungseinrichtung werden so gewählt, daß die Einrichtung
durch das oberste, am Aufbau des U-Bootes befindliche Lager hindurchgezogen werden
kann. Es wird daher auch eine nur-verhältnismäßig kleine radiale Relativbewegung zwischen
der Dämpfungsmasse und dem Rohr angestrebt. Zur Begrenzung dieser Relativbewegungen,
insbesondere wenn sie nicht durch Schwingungen, sondern durch andere Kräfte hervorgerufen
werden, sind einfache Anschlagpuffer zwischen Rohr und Dämpfungsmasse vorzusehen,
die eine Beschädigung des Rohres durch die Dämpfungsmasse verhindern, den Durchmesser
der Einrichtung aber nicht vergrößern. Bei bevorzugten Ausführungen der Dämpfungseinrichtung
ist ferner eine äußere Form zu wählen, die nicht zu einem stärkeren Wasserauswurf
hinter dem Sehrohr führt, wenn es durch die Wasseroberfläche während der Fahrt des
U-Bootes ausgefahren wird. Ein äußerer Schutzmantel, der eine strömungsgünstige, den
[0010] Wasserauswurf gering haltende Form besitzen sollte, ist zweckmäßig, auch um die Einrichtung
gegen Beschädigungen zu schützen. Der Schutzmantel kann als druckfestes Gehäuse ausgebildet
sein und ein hydraulisches Dämpfungsmittel wie beispielsweise Siliconöl enthalten.
In einer anderen, bevorzugten Ausführung ist der Schutzmantel mit Öffnungen zum Eintritt
und Austritt des Wassers versehen, wodurch sich wenigstens für die eingetauchte Dämpfungseinrichtung
eine stärkere Dämpfung infolge des im Inneren vorhandenen Wassers ergibt.
[0011] Zur Verminderung des Strömungswiderstandes der Dämpfungseinrichtung und des Wasserauswurfs
kann die Dämpfungsmasse in einer anderen bevorzugten Ausführung als drehbarer Strömungskörper
ausgebildet sein, der sich unabhängig von der Drehung des Sehrohrs stets in Fahrtrichtung
einstellt.
[0012] Weitere Einzelheiten sind in den Patentansprüchen angegeben und werden anhand der
beigefügten schematischen Zeichnungen, die Beispiele verschiedener Sehrohre zeigen,
beschrieben. In diesen vereinfachten Zeichnungen ist eine Anzahl verschiedener Lösungsmöglichkeiten
dargestellt. Die für einen einzelnen Anwendungsfall zweckmässige Ausführung einer
Dämpfungseinrichtung ist unter Berücksichtigung des vorgesehenen Sehrohres o.ä., der
für notwendig gehaltenen Dämpfung und der Operationsbedingungen des Bootes usw. zu
wählen, wobei auch Einzelheiten einer Ausführung bei einer anderen verwendet werden
können.
[0013] Es zeigen:
Fig. 1 Eine Dämpfungseinrichtung an einem Sehrohr, wobei die Teile dieser Einrichtung
vertikal geschnitten sind, sowie das oberste Lager für das ausgefahrene Sehrohr,
Fig. 2 einen horizontalen Schnitt durch einen Befestigungsring entsprechend II - II
in Fig. 1,
Fig. 3 eine Dämpfungseinrichtung mit drei hydraulischen Dämpfern,
Fig. 4 eine Dämpfungseinrichtung mit Metallfeder,
Fig. 5 eine weitere Dämpfungseinrichtung mit einem druckfesten Schutzmantel,
Fig. 6 eine weitere Dämpfungseinrichtung mit einem druckfesten Schutzmantel für die
Aufnahme eines flüssigen Dämpfungsmittels und mit Bohrungen in der Dämpfungsmasse
für die Beeinflussung des Durchflusses des Dämpfungsmittels,
Fig. 7 eine weitere Dämpfungseinrichtung, die innerhalb des Rohres unter dem Kopf
des Sehrohres angeordnet ist,
Fig. 8 eine weitere Dämpfungseinrichtung, bei der Dämpfungsmasse als um das Rohr drehbarer
Strömungskörper ausgebildet ist,
Fig. 9 einen horizontalen Schnitt durch die Dämpfungsmasse entsprechend X-X in Fig.
9,
Fig.10 eine weitere Dämpfungseinrichtung, die oben auf einem Sehrohr angeordnet ist,
FIg.11 eine weitere Dämpfungseinrichtung, die unter einem oberen Zusatzgerät oben
auf dem Sehrohr angeordnet ist,
FIg.12 ein Diagramm mit 2 Kurven, die das frequenzabhängige Schwingungsverhalten eines
Sehrohres mit und ohne Dämpfungseinrichtung zeigen.
[0014] In allen Zeichnungen werden nachstehende Bezugsziffern für die Teile gleicher Funktion
benutzt, auch wenn die äußere Form der Teile unterschiedlich ist: 1 = Kopf des Sehrohrs,
2 = Rohr des Sehrohrs, 3 = Dämpfungsmasse, 4 = unterer Befestigungsring, 5 = oberer
Befestigungsring, 6 = federnde Elemente, 7 = Schutzmantel, 8 = Raum innerhalb des
Schutzmantels, 10 = Dämpfungseinrichtung insgesamt. Soweit es zweckmäßig schien, wurden
diese Teile durch zusätzliche kleine Buchstaben unterschieden.
[0015] Fig. 1 zeigt eine übliche Sehrohreinrichtung, an der eine erfindungsgemäße Dämpfungseinrichtung
10 angebracht ist. Das Sehrohr besteht aus dem Kopf 1, einem hohlzylindrischen Rohr
2, das beispielsweise 4,20 m lang sein kann und im wesentlichen einen Durchmesser
von etwa 180 mm hat, einem unteren Teil 12 mit größerem Durchmesser, der bei ausgefahrenem
Sehrohr in einem oberen Lager 11 drehbar gelagert ist, das sich dicht unter der oberen
Fläche 13 des Aufbaus oder Turms befindet. Der untere Teil 12 kann in mehreren weiteren
Lagern geführt sein, die nicht dargestellt sind. In eingefahrenem Zustand ist der
Kopf 1 bis unter die Fläche 13 durch das Lager 11 hindurch zurückgezogen.
[0016] Bei der Ausführung nach Fig. 1 wird die Dämpfungseinrichtung 10 möglichst dicht unter
dem Kopf 1 an dem Rohr 2 angebracht. Zwischen einem unteren und einem oberen Befestigungsring
4,5 ist die ringförmige Dämpfungsmasse 3 mit Zwischenräumen oder Spalten mittels federnder
Elemente 6 so eingespannt, daß sie in einer Ebene rechtwinklig zur Achse A-A des Rohres
2 nach jeder Richtung hin schwingen kann. Die federnden Elemente 6 lassen eine begrenzte
Bewegung der Dämpfungsmasse 3 zu, dämpfen diese Bewegung aber zugleich. Die federnden
Elemente 6 können aus natürlichen oder künstlichem Gummi mit einer hohen inneren Reibung
bei Verformung bestehen. Die Elemente 6 werden in Vertiefungen 6x in den Befestigungsringen
4, 5 und in der Dämpfungsmasse 3 durch Einkleben oder Einpressen oder in ähnlicher
Weise befestigt. Vorzugsweise werden wenigstens vier Elemente 6 von kreisförmigem
Querschnitt jeweils zwischen einem Befestigungsring und der Dämpfungsmasse eingesetzt,
wobei sie sich etwa parallel zur Achse A-A des Rohres 2 erstrecken.
[0017] Die Dämpfungsmasse 6 und die Befestigungsringe 4, 5 sind zweiteilig, so daß sie jederzeit
an einem Rohr 2 angebracht beziehungsweise von ihm z.B. zum Zwecke der Wartung gelöst
werden können. Fig. 2 zeigt einen horizontalen Schnitt durch die beiden Hälften eines
Befestigungsrings 4, der durch Schrauben 14 zusammengehalten und an dem Rohr 2 festgeklemmt
wird.
[0018] In Fig. 1 ist unterhalb des Lagers 11 eine schockfeste Abstützung 15 vorgesehen,
an der die Dämpfungseinrichtung 10 oder wenigstens die Dämpfungsmasse 3 bei eingefahrenem
Sehrohr anliegen. Die Abstützung 15 kann aus einem elastischen, dämpfenden Material
bestehen oder aus einer nicht dargestellten Einrichtung, die an die Dämpfungseinrichtung
herangeschwenkt werden kann.
[0019] Das Einfahren des Sehrohres bis unter die obere Fläche 13 des Turms bedingt, daß
die äußeren Abmessungen der Dämpfungseinrichtung 10 möglichst bei jeder Winkelstellung
des Rohres nicht größer sind als der Innendurchmesser des Lagers 11.
[0020] Bei der Ausführung nach Fig. 3 ist die Dämpfungsmasse 3 a auf einem Befestigungsring
4 stehend angeordnet, wobei als federnde Elemente handelsübliche, hydraulische Elemente
6 a verwendet werden, die mittels einer Schraube 50 an der Dämpfungsmasse 3 a befestigt
sind. Die Grundfläche 51 der Dämpfer 6 a wird an dem Befestigungsring 4 durch nicht
dargestellte Schrauben oder in anderer geeigneter Weise fest angebracht. Damit das
Sehrohr auch bei außergewöhnlichen, nicht auf Schwingungen zurückzuführenden Kräften
und Bewegungen der Masse 3 a nicht beschädigt werden kann, ist ein Anschlagpuffer
49 beispielsweise in Form eines eingelegten Gummiringes im Inneren der Dämpfungsmasse
3 a dargestellt.
[0021] Bei einem ausgeführten Beispiel gemäß etwa der Fig. 3 wurden 3 hydraulische Dämpfer
6 a verwendet. Der Gesamtfederbereich betrug 16 N/mm, der Federweg betrug etwa 3 bis
4 mm, die Dämpfung 0,25 und die federnde Masse 5 bis 6 kp.
[0022] Bei Versuchen mit einem in Sehrohrtiefe getaucht fahrenden U-Boot, an dessen Sehrohr
ein solcher Schwingungstilger angebracht war, wurde eine deutliche Verminderung der
Schwingungen gegenüber Vergleichsversuchen ohne Schwingungstilger festgestellt.
[0023] In Fig. 4 sind als federnde Elemente zwischen der Dämpfungsmasse 3 g und dem Sehrohr
2 Spiralfedern 6 g aus Metall dargestellt, deren Achsen in einer Ebene liegen, die
rechtwinklig zur Achs A-A des Sehrohres 2 ist. Es sind vier um 90° versetzte, gerade
Spiralfedern 6 g angedeutet, die einerseits an einer Stelle 133 an einer Platte 100
an der Innenseite der Dämpfungsmasse 3 g und andererseits an einer weiteren Platte
101 anliegen, die an einem rohrförmigen mittleren Teil 104 des Befestigungsrings 4
g angebracht ist. Die Enden der Federn werden mittels Schrauben 102 Befestigungsplatten
103 an einer der Platten 100, 101 gehalten. Bei radialen Bewegungen der Dämpfungsmasse
3 g werden die Federn 6 g aus ihrer neutralen Stellung ausgelenkt und wechselweise
auf Zug und Druck beansprucht, wobei auch Verformungen des kreisförmigen Federquerschnitts
C möglich sind, wenn die Bewegungsrichtung etwa quer zur Achse einer Feder liegt.
[0024] Obwohl vier gerade Spiralfedern ausreichend sind, in jeder Richtung auftretende Schwingungen
zu dämpfen, können auch mehr oder weniger Federn verwendet werden. In einer nicht
dargestellten Ausführung kann auch eine Spiralfeder ringförmig zwischen dem mittleren
Teil 104 des Befestigungsringes 4 g und der ringförmigen Dämpfungsmasse 3 g eingesetzt
werden.
[0025] Die Federn 6 g bestehen aus seewasserbeständigem, rostfreiem Stahl. Für die in Fig.
4 gezeigte Dämpfungsanordnung ist daher ein Schutzmantel nicht erforderlich, da auch
anderen Teile aus seewasserbeständigem Material hergestellt werden.
[0026] Die Federn 6 g können als Drahtseilfedern ausgebildet sein, die infolge der Reibung
zwischen den einzelnen Drähten bereits eine gute Dämpfung der Schwingungen bewirken.
Eine Dämpfung kann auch oder zusätzlich dadurch erreicht werden, daß die Dämpfungsmasse
3 g auf einem Reibbelag 106 aufliegt, der auf eine etwa horizontale Fläche des Befestigungsringes
4 g aufgebracht ist. Ein weiterer Reibbelag 107 ist an einem losen oberen Ring 108
vorgesehen. Der Ring 108 wird durch Einstellschrauben 109 angedrückt, die im oberen
Teil 105 des Befestigungsringes 4 g angeordnet sind. Mit Hilfe der Schrauben 109 läßt
sich die Reibung an den Re:b-belägen 106, 107 und damit auch die Dämpfung wenigstens
zum Teil einstellen. Auch die in Fig. 4 dargestellten ringförmigen Teile der Dämpfungseinrichtung
10 sind zweiteilig, wobei z.B. der Befestigungsring 4 g durch Schrauben 110 zusammengehalten
und an das Sehrohr 2 geklemmt wird. Um den Ablauf von Wasser aus dem Raum zwischen
der Dämpfungsmasse 3 g und dem mittleren Teil 104 des Befestigungsringes 4 g zu ermöglichen,
können im Befestigungsring Bohrungen 111 vorgesehen sein.
[0027] Fig. 5 zeigt ein Sehrohr, bei dem u.a. über dem Kopf 1 noch ein Zusatzgerät 60, beispielsweise
eine Antenne, angeordnet ist und bei dem der Durchmesser des Rohres 2 nach oben kleiner
wird. Bei dieser Ausführung ist eine an einem Befestigungsring 5 hängende Dämpfungsmasse
3 b dargestellt. Die Dämpfungseinrichtung 10 ist von einem Schutzmantel 7 b umgeben,
dessen äußere Form sowohl an das Sehrohr anzupassen ist, als auch hinsichtlich des
Wasserauswurfs beim Ausfahren und bei der Fahrt mit ausgefahrenem Sehrohr strömungsgünstig
für alle vorkommenden Winkelstellungen des Rohres ausgebildet sein soll.
[0028] Der Schutzmantel 7 b kann ein Gehäuse bilden, das auch noch bei der größten Tauchtiefe
des U-Bootes druckfest ist. Das Gehäuse kann mit Öl oder mit einer anderen hydraulischen
Dämpfungsflüssigkeit gefüllt sein. Siliconöl wird bevorzugt. Der Durchmesser des Schutzmantels
7 b ist kleiner als Durchmesser des unteren Teiles 12 des Rohres, so daß auch bei
dieser Ausführung der Kopf 1 bis durch das hier nicht gezeigte obere Lager eingefahren
werden kann (vergl. Fig. 1).
[0029] Auch bei der in Fig. 6 gezeigten Ausführung bildet der Schutzmantel 7 c ein druckfestes
Gehäuse, das mit Siliconöl gefüllt sein kann. Zur Beeinflussung der Dämpfung durch
die Flüssigkeit ist die Dämpfungsmasse 3 c mit etwa radial verlaufenden Bohrungen
71 versehen. Die Form und Größe der Bohrungen 71 sowie der vorhandenen Zwischenräume
und Spalte innerhalb des Innenraumes 8 des Schutzmantels 7 c, die die Dämpfungsmasse
3 c umgeben, bestimmen in Verbindung mit den Eigenschaften der Dämpfungsflüssigkeiten
und der elastischen Lagerung das Ausmaß der Dämpfung.
[0030] Die in Fig. 5 und 6 dargestellten Schutzmäntel 7 können auch nicht druckfest ausgeführt
sein und mit Wasserein-und Austrittsöffnungen versehen werden. Bei geeigneter Anordnung
dieser Öffnungen oder bei verschließbaren unteren öffnungen kann so das Seewasser
selbst als Dämpfungsmittel dienen.
[0031] Fig. 7 zeigt eine Einrichtung, bei der die Dämpfungsmasse 3 innerhalb des Rohres
2 angeordnet ist. In diesem Falle ist eine Einspannung zwischen einem oberen und einem
unteren Befestigungsring 4, 5 zweckmäßig, da der Raum in dem Rohr 2 nicht ausreichend
ist, um größere Bewegungen der Masse 3 zuzulassen. Diese Ausführungsform wäre vorteilhaft,
da sie keine Änderung an der äußeren Form des Sehrohres erfordert, die üblicherweise
hinsichtlich des Wasserauswurfs als optimal entwickelt wurde. Die im Sehrohr vorhandenen
optischen und sonstigen Einrichtungen lassen jedoch die Anordnung einer Dämpfungsmasse
im Inneren des Rohres häufig nicht ohne weiteres zu.
[0032] In Fig. 8 und 9 ist eine als Strömungsprofil ausgebildete, drehbare am Rohr 2 angeordnete
Dämpfungsmasse 3 d dargestellt. Die Masse 3 d ist mittels Kugeln 91, 92 und Lagerringen
91 d, 92 d auf einem
'Befestigungsring 4 d gelagert. Sie wird durch federnde Elemente 6 d auf einem mit
dem einen Kugellager 91 verbundenen Ring 94 radial beweglich abgestützt und wird durch
die Elemente 6 d zentriert. Ein Reibring 93 wird durch die Federn 95, die in Sacklöchern
95 d ruhen, gegen das andere Kugellager 92 gedrückt. Damit sind gedämpfte radiale
Bewegungen der Dämpfungsmasse 3 d möglich, ohne daß die Drehbarkeit um das Rohr 2
behindert wird. Fig. 9 zeigt, daß auch in diesem Fall die Dämpfungsmasse 3 d zweiteilig
ist und daß der Dämpfungsmasse 3 d ein strömungsgünstiger horizontaler Querschnitt
gegeben werden kann, bei dem sie sich, wenigstens so lange sie ganz oder teilweise
im Wasser ist, in der durch den Pfeil B angegebenen Fahrtrichtung einstellt. Auch
dieser Querschnitt muß so bemessen sein, daß er durch das obere Lager einziehbar ist.
[0033] In einer weiteren nicht dargestellten Ausführung kann eine drehbare Dämpfungseinrichtung
gemäß Fig. 8 und 9, auch auf dem Rohr höhenverschiebbar angeordnet sein, so daß es
möglich ist, sie stets in der Höhe der Wasseroberfläche zu halten und so den Wasserauswurf
des Rohres durch das sich in Fahrtrichtung einstellende Strömungsprofil der Dämpfungsmasse
3 d sehr klein zu halten.
[0034] Bei der Ausführung nach Fig. 10 ist die Dämpfungseinrichtung 10 auf dem Kopf 1 eines
Sehrohres 2 angeordnet. Ein als Ring oder Platte 4 e ausgebildetes Befestigungselement
trägt an federnden Elementen 6 die Dämpfungsmasse 3 e. Auch hier ist ein Schutzmantel
7 e zweckmäßig, der mit öffnungen für den Durchlaß versehen sein kann oder der druckfest
ausgeführt ist und in seinem Innenraum 8 eine dämpfende Flüssigkeit enthält.
[0035] Die Ausführung gemäß Fig. 11 ist für ein Sehrohr vorgesehen, auf dessen Kopf 1 ein
Zusatzgerät 60 z.B. eine Radarwarnantenne angeordnet ist. Auf dem Kopf 1 wird ein
Befestigungsring 4 f angebracht, der mittels federnder Elemente 6 eine Dämpfungsmasse
3 f trägt, auf der das Zusatzgerät 60 befestigt wird. Das Zusatzgerät 60 kann sich
somit mit der Dämpfungsmasse 3 f bewegen und bildet einen Teil der für die Dämpfung
der Schwingungen des Sehrohres wirksamen Masse, so daß die Dämpfungsmasse 3 f selbst
entsprechend kleiner ausgeführt werden kann. Auch bei dieser Ausführung kann ein Schutzmantel
7 f vorgesehen sein, der den Zwischenraum 8 zwischen der Dämpfungsmasse 7 f und dem
Befestigungsring 4 f nach außen abschließt. Es ist jedoch ein balgartiger, flexibler
Schutzmantel 7 f erforderlich, der schwingende Bewegungen der Dämpfungsmasse 3 f nicht
ausschließt, der aber gegebenenfalls selbst noch zur Dämpfung der Schwingungen beitragen
kann.
[0036] In Fig. 12 sind zwei bei einem Test ermittelte Kurven dargestellt. Ein Sehrohr mit
einer freien Länge von etwa 4,2 m oberhalb eines Lagers und mit einer Masse von etwa
260 kg auf dieser freien Länge wies eine Eigenfrequenz von etwa 8,8 Hz auf. An diesem
Rohr wurde unterhalb des Kopfes ein Schwingungstilger in Form einer hohlzylindrischen
Dämpfungsmasse von etwa 6,2 kg mit einer Eigenfrequenz von 8 Hz angebracht, der auf
einem Befestigungsring auf vier Gummifedern von 15 mm Durchmesser (Gummihärte 55 shore),
stand. Rechnerisch ergab sich ein Dämpfungsmaß von 0,168 (nach Lehr). Die Meßeinrichtung
zeigte nicht den tatsächlichen Ausschlag oder einen ähnlichen Wert, sondern nur einen
Faktor TRANS an. Ohne Dämpfung wurde, wie die Kurve C 1 zeigt, dieser Faktor mit dem
größten Wert 60 bei 8,8 Hz ermittelt, mit der angebauten Dämpfungsmasse ergab sich
ein Faktor 3,5 bei 8,8 Hz, wobei allerdings bei den Frequenzen von 7,8 Hz und 9,7
Hz für den Faktor Werte bis etwa 6,5 auftraten, die hier etwas höher lagen als ohne
Dämpfung, wie Kurve C 2 erkennen läßt. Wenn der Faktor TRANS = 60 einem ungedämpften
maximalen Ausschlag von 40 mm entspricht, bewirkt die in diesem Test vorgenommene
Dämpfung, daß der maximale Ausschlag auf etwa 4,5 mm reduziert werden kann. Dieser
Test zeigte, daß mit verhältnismäßig geringem Aufwand eine erhebliche Verbesserung
des Schwingungsverhaltens von Sehrohren erzielbar ist. Die Testanordnung wird jedoch
noch nicht als eine optimale Lösung angesehen, diese ist vielmehr erst im Rahmen der
vorliegenden Erfindung durch weitere praktische Untersuchungen für bestimmte U-Boote,
Fahrbedingungen und Sehrohre zu ermitteln, wobei die Möglichkeiten der Hersteller
und die Anforderungen der Benutzer aufeinander abzustimmen sind.
1. Einrichtung zur Verminderung der Schwingungen von Sehrohren und ähnlichen Vorrichtungen
insbesondere bei Unterseebooten, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dämpfungseinrichtung
(10) eine am oberen Ende des Sehrohres (1, 2) angebrachte Dämpfungsmasse (3) umfaßt,
die in einer rechtwinklig zur Sehrohrache (A-A) befindlichen Ebene an federnden Elementen
(6) schwingungsdämpfend beweglich angeordnet ist, wobei die äußeren Abmessungen der
Einrichtung (10) bei jeder Winkelstellung des Sehrohres (1, 2) den Innendurchmesser
des oberen Lagers (11) nicht überschreiten und die Dämpfungsmasse (3) beim Einziehen
des Sehrohres bis wenigstens in das obere Lager (11) hinein einziehbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse der Dämpfungsmasse
(3) 0,5 % bis 10 %, vorzugsweise 1 % bis 3 % der Masse des ausfahrbaren Teiles des
Sehrohres (1, 2) oberhalb des oberen Lagers (11) beträgt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Dämpfung
bewirkenden Elemente (6, 71, 106, 107) so ausgebildet sind, daß das Dämpfungsmaß (nach
Lehr) 0,1 bis 0,3 vorzugsweise etwa 0,2 beträgt.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine
ringförmige Dämpfungsmasse (3) um das Sehrohr (2) herum angeordnet ist und von wenigstens
einem am Sehrohr (2) angebrachten Befestigungsring (4,5) gehalten wird, wobei alle
das Sehrohr (2) umgebenden Teile teilbar sind und die Befestigungsringe (4, 5) durch
Klemmung an dem Sehrohr (2) befestigt sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die federnden Elemente
(6) hydraulische Dämpfer sind. (Fig. 3).
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die federnden
Elemente (6) Federn aus Metall sind, die vorzugsweise als Spiralfedern (6 g) ausgebildet
und in der Weise um das Rohr (2) herum angeordnet sind, daß sich die Mittelachsen
der Spiralfedern in einer Ebene befinden, die rechtwinklig zur Achse (A-A) des Rohres
(2) liegt (Fig. 4).
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsmasse
(3) und die Befestigungsringe (4, 5) von einem in möglichst jeder Winkelstellung strömungsgünstigen
Schutzmantel (7) umkleidet sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum (8) innerhalb
des Schutzmantels (7) mit einer die Schwingungen dämpfenden Flüssigkeit gefüllt ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsmasse
(3 d) auf dem Befestigungsring (4 d) drehbar gelagert ist und die äußere Form der
Dämpfungsmasse (3 d) ein für die Strömung günstiges Profil besitzt, so daß sich die
Dämfpungsmasse als Strömungskörper unabhängig von der Winkelstellung des Sehrohres
in eine Stellung drehen kann, die für die an dem Sehrohr vorbeifließende Strömung
günstig ist (Fig. 8 und 9).
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dämpfungsmasse (3) innerhalb des Sehrohres (2) angeordnet ist (Fig. 7).
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dämpfungsmasse (3 e) auf dem Kopf (1) des Sehrohres (2) angeordnet ist (Fig. 10).
12. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
nahe dem oberen Lager (11) für das ausgefahrene Rohr (2, 12) eine schockfeste Abstützung
(15) angeordnet ist, an der die Dämpfungseinrichtung (10) bei eingefahrenem Sehrohr
abstützbar ist.