[0001] Die Erfindung betrifft einen Pralltrockner mit einem um eine waagerechte Achse umlaufenden,
mit Schlagwerkzeugen versehenen offenen Rotor, mit einem Gehäuse, das oberhalb des
Rotors Öffnungen für den Eintritt der Heißgase, für den Eintritt des zu zerkleinernden
und zu trocknenden Gutes und für den Austritt der Heißgase und des zerkleinerten und
getrockneten Gutes und das unterhalb des Rotors einen geschlossenen Boden und eine
durch eine in der Gehäusewand vorgesehene Austrittsöffnung mit dem Mahlraum in Verbindung
stehende Fangtasche für unzerkleinerbare Teile aufweist.
[0002] Pralltrockner dieser Gattung sind aus der DE-PS 637 713 und aus der Anzeige der Firma
F. L. Smidth & Co. in der Zeitschrift ROCK PRODUCTS, August 1981, Seite 5, bekannt.
Sie werden im allgemeinen zum Trocknen von Materialien verwendet, die bereits vorzerkleinert
wurden oder die von Natur aus, d. h. nach ihrer Gewinnung, eine für einen weiteren
Aufschluß durch Schlag- und Prallbehandlung unter gleichzeitiger Trocknung geeignete
Korngröße aufweisen. Bei dieser Vorzerkleinerung oder sonstigen Vorbehandlung wurden
nicht zerkleinerbare Teile bereits zum größeren Teil aus ihnen entfernt, so daß diese
Pralltrockner keine größeren Einrichtungen hierfür benötigen.
[0003] In neuerer Zeit haben sich jedoch Anwendungsfälle für den Pralltrockner ergeben,
bei denen das zu trocknende Gut doch auch erhebliche Mengen an unzerkleinerbaren Teilen
enthält, so daß es zum Schutze des Pralltrockners entsprechender Einrichtungen bedarf.
Ein solcher Anwendungsfall ist z. B. die Trocknung von auf Deponien abgelagerter Schlammkohle,
um diese einer energetischen Nutzung zuführen zu können. In diesem Gut können neben
harten Flintsteinen oder dergleichen auch Metallteile vorkommen.
[0004] Während bei den Hammer- oder Prallmühlen oder auch Prallbrechern in bekannter Weise
einfache, mit unter der Wirkung der vom Rotor geschleuderten Teile sich öffnenden
Verschlußklappen versehene Gehäuseöffnungen vorgesehen werden können, durch die die
unzerkleinerbaren Teile sofort nach ihrem Eintritt in die Mühle oder den Brecher in
mehr oder weniger offene Fangtaschen gelangen, ist eine solche Bauart bei der Mahltrocknung
dienenden Zerkleinerungsmaschinen nicht möglich, weil durch sie heiße Trocknungsgase
hindurchgesaugt werden, so daß in ihnen ein Unterdruck herrscht und Öffnungen im Gehäuse
Kaltlufteinströmungen von außen ermöglichen, die die Heißgastemperatur herabsetzen
und den pneumatischen Abtransport des Gutes stören. Außerdem würde dabei viel noch
nicht genügend zerkleinertes und getrocknetes Gut aus dem Gutstrom abgeschieden werden,
das nicht ohne weiteres in den Pralltrockner zurückgeführt werden kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Pralltrockner zu schaffen, der trotz
des in ihm herrschenden Unterdrucks ein Mahlgut verarbeiten kann, das in größerem
Ausmaß unzerkleinerbare Teile enthält, und der über lange Betriebszeiten diese Teile
aussondern kann, ohne daß dabei Mahlgut verloren geht und Störungen des Zerkleinerungs-und
Trocknungsverfahrens durch Kaltlufteinströmungen in den Pralltrockner auftreten.
[0006] Sie besteht darin, daß bei einem Pralltrockner der eingangs beschriebenen Art die
Fangtasche als gegenüber dem Mahlraum und gegenüber der Außenluft durch Verschlußklappen
abschließbare Schleusenkammer ausgebildet ist und daß - wie bei Zerkleinerungsmaschinen
mit einem Rost unterhalb des Rotors bekannt - die in der Gehäusewand vorgesehene Abschlußklappe
oder Abschlußklappen durch eine Steuervorrichtung betätigbar ist bzw. sind, die bei
Auftreten eines unzerkleinerbaren Teils im Mahlraum nacheinander die Gutzufuhr unterbricht,
die Klappe oder Klappen öffnet, diese nach kurzer Zeit wieder schließt und die Gutzufuhr
wieder in Gang setzt.
[0007] Durch die Kombination der beiden vorgenannten Merkmale wird erreicht, daß in die
Schleusenkammer praktisch nur unzerkleinerbare Teile gelangen, aber kein Mahlgut.
Deshalb kann es bei angemessener Größe der Schleusenkammer im Laufe einer Betriebsperiode
nicht vorkommen, daß der Betrieb wegen überfüllung der Schleusenkammer unterbrochen
werden muß.
[0008] Im Gegensatz zu der das zweite Merkmal aufweisenden Hammermühle gemäß der FR-OS 2
340 772 bleiben die unzerkleinerbaren Teile beim Patentgegenstand auch getrennt von
dem fertigen Mahl- und Trocknungsgut, während sie dort zusammen mit jenem nach unten
ausfallen und später gesondert ausgesondert werden müssen.
[0009] Bei den eingangs genannten bekannten, der Mahltrocknung dienenden Zerkleinerungsmaschinen
(DE-PS 637 713 und ROCK PRODUCTS) sind die nach außen geschlossenen Fangtaschen zum
Mahlraum hin vollkommen offen. Sie füllen sich daher während des Betriebes mit Mahlgut,
so daß für unzerkleinerbare Teile sehr bald kein Raum mehr ist. Während des Betriebes
können sie von außen nicht geöffnet werden, weil einerseits dann kalte Außenluft einströmen
kann und andererseits sich dies aus Sicherheitsgründen für das Personal verbietet.
Ist eine Entleerung der Fangtaschen notwendig, so müssen diese Mahltrockner stillgesetzt
werden, was zu längeren Betriebsunterbrechungen führt, weil die Rotoren verhältnismäßig
lange Auslaufzeiten haben.
[0010] Das Einschalten der Steuervorrichtung kann durch das Bedienungspersonal von Hand
erfolgen, da sich das Vorhandensein von unzerkleinerbaren Teilen in einem Pralltrockner
durch unüberhörbare, die normalen Betriebsgeräusche übertönende Schlaggeräusche anzeigt.
Man kann das aber auch durch ein auf derartige Geräusche ansprechendes Organ, ein
sogenanntes elektronisches Ohr, bewerkstelligen lassen. Ebenso kann nach einer kurzen
Zeit bzw. nach Wegfall der die normalen Betriebsgeräusche übertönenden Geräusche die
Steuervorrichtung von Hand oder durch das Organ wieder zurückgestellt werden. Die
Verwendung solcher Organe zum Steuern der Mahlgutzufuhr bei Kugelmühlen zur Erzielung
einer möglichst gleichmäßigen und optimalen Mahlgutfüllung der Mühle ist allerdings
bekannt. Dort wird die Mahlgutzufuhr bei Auftreten solcher Geräusche aber erhöht,
während sie im vorliegenden Fall unterbrochen wird.
[0011] Die Austrittsöffnung oder -öffnungen können an verschiedenen Stellen des Pralltrocknergehäuses
vorgesehen werden. Die Erfindung ermöglicht einen wirkungsvollen Betrieb des Pralltrockners
mit der besonders günstigen Anordnung der Austrittsöffnung im Bodenbereich des Gehäuses,
wobei es vorteilhaft ist, wenn sich die Verschlußklappe nach außen in die Schleusenkammer
hinein öffnen läßt, so daß die unzerkleinerbaren Teile vom Rotor tangential aus dem
Gehäuse in die Schleusenkammer geschleudert werden.
[0012] Es ist aber auch möglich, eine Öffnung allein oder zusätzlich zu einer im Bodenbereich
angeordneten Öffnung in bekannter Weise (ROCK PRODUCTS) oberhalb des Rotors im Bereich
der Austrittsöffnung für die Heißgase und das zerkleinerte und getrocknete Gut in
der Gehäusewand vorzusehen. Bei dieser Anordnung der Öffnung wird die Verschlußklappe
in weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes so angelenkt, daß sie in den
Mahlraum hinein öffnet und so ausgebildet ist, daß sie in der Öffnungsstellung die
vom Rotor hochgeschleuderten unzerkleinerbaren Teile in die von der Klappe freigegebene
Austrittsöffnung umlenkt, die bei bevorzugter Anordnung der Schleusenkammer unterhalb
des Gehäusebodens mit dieser durch einen außen am Pralltrocknergehäuse entlanggeführten
Schacht verbunden ist. Eine ähnliche Anordnung einer Abschlußklappe für eine Austrittsöffnung
ist allerdings bei einer offenen Zerkleinerungsmaschine bereits aus der DE-PS 27 13
177 bekannt.
[0013] In der Zeichnung ist ein Pralltrockner gemäß der Erfindung beispielsweise im Schnitt
dargestellt. In dem unteren Teil des Gehäuses 1 ist ein Rotor 2 um eine waagerechte
Welle 3 im Sinne des Pfeiles a drehbar angeordnet. Der Rotor ist mit Schlagleisten
4 versehen. Das Gehäuse verläuft in seinem unteren Teil konzentrisch um den Rotor,
so daß sich die Schlagleisten auf dem unteren Teil ihres Schlagkreises mit geringem
Abstand an der Gehäusewand entlangbewegen und ein Teil des durch den Stutzen 5 über
eine Schleuse 6 mittels einer Aufgabevorrichtung 7 aufgegebenen Gutes an der Wand
entlangbewegen, nachdem es von den Schlagleisten gegen Prallwände 8 geschleudert und
dabei zerkleinert wurde. Der andere Teil des Gutes wird, wenn es fein und genügend
getrocknet ist, von den Heißgasen direkt aus der Prallzone entfernt.
[0014] Durch den Stutzen 9 treten heiße Gase in das Gehäuse 1 ein, und sie verlassen das
Gehäuse zusammen mit dem zerkleinerten und getrockneten Gut durch den Stutzen 10,
der den Übergang zu einem darauf aufgesetzten Nachtrocknungsrohr (nicht dargestellt)
bildet.
[0015] Unterhalb des Pralltrocknergehäuses 1 ist eine Schleusenkammer 11 vorgesehen, die
durch eine Klappenschleuse 12 entleerbar ist. Im Bereich dieser Schleusenkammer ist
in der Gehäusewand eine Öffnung 13 vorgesehen, die mit einer Verschlußklappe 14 versehen
ist, die derart mit Bezug auf das Pralltrocknergehäuse nach außen, d. h. in die Schleusenkammer
11 hinein, ausschwenkt, daß in den Pralltrockner gelangende unzerkleinerbare Teile
ungehindert in die Schleusenkammer geschleudert werden.
[0016] Oberhalb des Rotors 2 in der Nähe der Ausströmöffnung 10 ist in der Seitenwand des
Pralltrocknergehäuses 1 eine weitere Öffnung 15 vorgesehen, die ebenfalls mit einer
Verschlußklappe 16 versehen ist. Diese Öffnung ist über einen Schacht 17 mit der Schleusenkammer
11 verbunden. Die Verschlußklappe 16 schwenkt bei der Öffnungsbewegung ins Innere
des Pralltrocknergehäuses 1 und ist gekrümmt ausgebildet, so daß sie vom Rotor 2 nach
oben geschleuderte Teile in die Öffnung 15 umlenkt. Sie gelangen dann durch den Schacht
17 in die Schleusenkammer 11.
[0017] Mit 18 ist eine Steuervorrichtung bezeichnet, die durch einen Handhebel 19 in Tätigkeit
gesetzt wird. Sie ist so ausgebildet, daß sie zunächst die Aufgabevorrichtung 7 stillsetzt,
dann ggf. nach einer kurzen Zeitverzögerung - damit alles im Pralltrocknergehäuse
enthaltene Trocknungsgut das Gehäuse verlassen hat - die Verschlußklappen 14 und 16
öffnet, damit die unzerkleinerbaren Teile, die den Trockner durch den Austrittsstutzen
10 nicht verlassen können, durch diese Öffnungen in die Schleusenkammer 11 gelangen,
ohne daß kalte Luft von außen in den Trockner einströmen kann. Nach kurzer Zeit werden
durch die Steuervorrichtung manuell oder automatisch die Verschlußklappen wieder geschlossen
und danach wird die Aufgabevorrichtung wieder in Betrieb gesetzt, so daß der Trockner
weiterarbeiten kann.
[0018] Das In-Tätigkeit-Setzen der Steuervorrichtung kann auch durch ein Organ 20 erfolgen,
das auf ganz bestimmte Schlaggeräusche reagiert, die entstehen, wenn unzerkleinerbare
Teile in den Pralltrockner gelangt sind. Als Organ ist ein sogenanntes elektronisches
Ohr vorgesehen, das aus einem Körperschall-Mikrophon als Schwingungsaufnehmer und
einer elektronischen Schaltung besteht, mittels der die Grundgeräusche schaltungsmäßig
eleminiert werden. Die Grundgeräusche in Lautstärke übertönende und/oder andere Frequenzen
aufweisende Geräusche werden gemessen und zu einem Schaltsignal geformt, daß auf die
Steuereinrichtung 18 einwirkt. Sobald die unzerkleinerbaren Teile den Pralltrockner
verlassen haben, keine Geräusche in einer einstellbaren Zeit meßtechnisch mehr wahrgenommen
werden, fällt das Steuersignal wieder auf Null, so daß über die Steuervorrichtung
in zuvor beschriebener Weise der Pralltrockner seine Arbeit wieder aufnimmt.
[0019] Die Steuerverbindungen der Steuervorrichtung 18 zu der Aufgabevorrichtung 7 und den
Verschlußklappen 14 und 16 werden durch die strichpunktierten Linien 21 symbolisiert.
1. Pralltrockner mit einem um eine waagerechte Achse umlaufenden, mit Schlagwerkzeugen
versehenen offenen Rotor, mit einem Gehäuse, das oberhalb des Rotors Öffnungen für
den Eintritt der Heißgase, für den Eintritt des zu zerkleinernden und zu trocknenden
Gutes und für den Austritt der Heißgase und des zerkleinerten und getrockneten Gutes
und das unterhalb des Rotors einen geschlossenen Boden und eine durch eine in der
Gehäusewand vorgesehene Austrittsöffnung mit dem Mahlraum in Verbindung stehende Fangtasche
für unzerkleinerbare Teile aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Fangtasche als
gegenüber dem Mahlraum und gegenüber der Außenluft durch Verschlußklappen (14, 16
bzw. 12) abschließbare Schleusenkammer (11) ausgebildet ist und daß - wie bei Zerkleinerungsmaschinen
mit einem Rost als Boden bekannt - die in der Gehäusewand (1) vorgesehene Abschlußklappe
oder Abschlußklappen (14, 16) durch eine Steuervorrichtung 18 betätigbar ist bzw.
sind, die bei Auftreten eines unzerkleinerbaren Teils im Mahlraum nacheinander die
Gutzufuhr (7) unterbricht, die Klappe oder Klappen öffnet, diese nach kurzer Zeit
wieder schließt und die Gutzufuhr wieder in Betrieb setzt.
2. Pralltrockner nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein auf die normalen Betriebsgeräusche
übertönende Geräusche ansprechendes Organ (20), das bei Auftreten solcher Geräusche
die Steuervorrichtung (18) in Tätigkeit setzt und nach Wegfall dieser Geräusche die
Steuervorrichtung wieder zurückstellt.
3. Pralltrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Austrittsöffnung
(13) im Bodenbereich des Pralltrocknergehäuses (1) eine in die unterhalb des Bodenbereichs
angeordnete Schleusenkammer (11) hinein öffnende Verschlußklappe (14) vorgesehen ist.
4. Pralltrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Austrittsöffnung
(15) oberhalb des Rotors (2) im Pralltrocknergehäuse (1) im Bereich der Austrittsöffnung
(10) für die Heißgase und das zerkleinerte und getrocknete Guteine in den Mahlraum
hinein öffnende Verschlußklappe (16) vorgesehen ist, die so ausgebildet ist, daß sie
in ihrer Öffnungsstellung die vom Rotor hochgeschleuderten unzerkleinerbaren Teile
in die von der Verschlußklappe freigegebene Austrittsöffnung umlenkt, die bei der
bevorzugten Anordnung der Schleusenkammer (11) unterhalb des Gehäusebodens mit dieser
durch einen außen am Gehäuse entlanggeführten Schacht (17) verbunden ist.