[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einbringen von Flockungsmitteln
in den Schlamm innerhalb der Einlaufkammer einer Zentrifuge, bestehend aus einem Flockungsmittel-Zuführungsrohr,
das durch das Schlamm-Zuführungsrohr hindurchgeführt ist und in die mit Schlamm-Durchtrittsöffnungen
versehene Einlaufkammer der Zentrifuge hineinragt.
[0002] Aus der deutschen Offenlegungsschrift 28 22 533 ist eine Vollmanteldekantier-Zentrifuge
bekannt, bei der das Flockungsmittel über eine stationär angeordnete Leitung, die
durch das Schlamm-Zuführungsrohr hindurchgeführt ist, in die Einlaufkammer der Zentrifuge
drucklos zugeführt wird. Die Vermischung des Flokkungsmittels mit dem Schlamm erfolgt
hierbei allein durch die in der Einlaufkammer herrschenden Strömungsturbulenzen. Eine
ausreichende Vermischung des Flokkungsmittels mit dem Schlamm ist jedoch hierbei nicht
einmal dann zu erreichen, wenn dem Schlamm mehr Flokkungsmittel zugegeben werden,
als für die Ausflockung der im Schlamm vorhandenen Feststoffpartikeln erforderlich
ist. Eine Überdosierung des Schlammes mit Flockungsmitteln ist jedoch mit erhöhten
Kosten verbunden und daher unwirtschaftlich. Andererseits werden bei dieser bekannten
Art der Flockungsmittelzufuhr in den Schlamm nicht alle im Schlamm befindlichen Feststoffpartikel
von den Flockungsmitteln erreicht, was sich wiederum nachteilig auf die Trennung der
Feststoffe von der Flüssigkeit in der Zentrifuge auswirkt.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Vorrichtung zum Einbringen von
Flockungsmitteln in den Schlamm innerhalb der Einlaufkammer einer Zentrifuge zu schaffen,
die bei geringstmöglichem Flockungsmittel-Verbrauch eine optimale Vermischung des
Flockungsmittels mit dem Schlamm ermöglicht.
[0004] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Flockungsmittel-Zuführungsrohr im Schlammzuführungsrohr
axial verstellbar und/oder drehbeweglich gehalten ist.
[0005] Dadurch, daß gemäß der Erfindung das Flockungsmittel-Zuführungsrohr im Schlamm-Zuführungsrohr
axial verstellbar und/ oder drehbewegliche gehalten ist, kann sehr vorteilhaft der
aus der düsenförmigen Austrittsöffnung des FlockungsmittelZuführungsrohres austretende
Flockungsmittelstrahl genau auf den im peripheren Bereich der Einlaufkammer befindlichen
Schlammfluß gerichtet bzw. eingestellt werden, in dem eine optimale Vermischung von
Schlamm und Flockungsmittel erfolgt. Dieser Bereich liegt, wie inzwischen praktische
Versuche gezeigt haben, zwischen der Prallwand der Einlaufkammer und den Schlamm-Durchtrittsöffnungen
in der Einlaufkammer, und zwar dort, wo die Schlammströmung in Achsrichtung verläuft.
Durch entsprechende Einstellung des Flockungsmittel-Zuführungsrohres gemäß der Erfindung
kann, wie die Praxis ferner gezeigt hat, die Flockungsmittelzugabe auf die jeweils
erforderliche Mindestmenge reduziert werden, wodurch im Vergleich zu den bisher bekannten
Flockungsmittel-Zuführungsvorrichtungen eine Einsparung an Flockungsmitteln in manchen
Fällen bis zu über 50 % erzielt wird.
[0006] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht das Flockungsmittel-Zuführungsrohr
aus mehreren Teilen, die zusammensteckbar oder teleskopartig ineinander verschiebbar
angeordnet sind. Durch diese Ausgestaltung des Flockungsmittel-Zuführungsrohres kann
der Aus- und Einbau des Flockungsmittel-Zuführungsrohres bei geringem Platzbedarf
in einfacher Weise vorgenommen werden.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht das Flockungsmittel-Zuführungsrohr
aus einem flexiblen oder elastischem Werkstoff, insbesondere aus Gummi. Ein derartiges
Flockungsmittel-Zuführungsrohr zeichnet sich besonders durch die leichte Handhabung
beim Ein-und Ausbau sowie durch die Selbstabdichtung an der Durchführungsöffnung im
Schlammzuführungsrohr aus.
[0008] Die Vorrichtung gemäß der Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 einen Teilausschnitt einer Vollmantel-Schnekkenzentrifuge mit Einlaufkammer
und Flockungsmittel- Zuführungsrohr gemäß der Erfindung;
Fig. 2 einen Teilausschnitt einer am Schlammzuführungsrohr angeordneten Halterung
für das Flockungsmittel-Zuführungsrohr gemäß der Erfindung in vergrößertem Maßstab.
Fig. 3 einen Teilausschnitt eines aus mehreren Teilen bestehenden Flockungsmittel-
Zuführungsrohres gemäß der Erfindung,
[0009] Wie Fig. 1 zeigt, besteht die Zentrifuge aus einer Zentrifugentrommel 1, in der koaxial
eine Förderschnecke 2 angeordnet ist, deren Welle als Hohlwelle 3 ausgebildet und
außen von der Schneckelwendel 4 umgeben ist. Die Hohlwelle 3 ist durch eine Stirnwand
5 abgeschlossen, die im zentralen Bereich mit einer Öffnung 6 versehen ist, durch
die ein stationär angeordnetes Schlammzuführungsrohr 7 hindurchgeführt ist. In der
Hohlwelle 3 ist mit Abstand von der Stirnwandung 5 eine Prallwand 8 mit Prallkegel
9 eingebaut, die zusammen mit der Stirnwand 5 und der Hohlwelle 3 eine Einlaufkammer
10 für den Schlamm bildet. In der Hohlwelle 3 sind im Bereich dieser Einlaufkammer
10 mehrere über den Umfang gleichmäßig verteilte Öffnungen 11 für den Schlammdurchtritt
in die Zentrifugentrommel 1 vorgesehen.
[0010] Durch das Schlammzuführungsrohr 7, das in die Einlaufkammer 10 mündet, ist ein Flockungsmittel-Zuführungsrohr
12 hindurchgeführt, das im Endbereich mit einer düsenförmigen Austrittsöffnung 13
versehen ist. Dieses Flockungsmittel-Zuführungsrohr 12 ist im Schlammzuführungsrohr
7 gemäß der Erfindung sowohl axial verstellbar als auch drehbeweglich gehalten. Als
Halterung dient hierzu ein am äußeren Ende des Schlammzuführungsrohres 7 angeordnetes
rohrförmiges Verlängerungsstück 14 mit Feststellschraube 15. Durch Lockern der Stellschraube
15 kann das Flockungsmittel-Zuführungsrohr 12 sowohl in axialer Richtung verschoben
als auch um die Achse verdreht werden. Auf diese Weise kann sehr vorteilhaft das Flockungsmittel-Zuführungsrohr
12 mit der düsenförmigen Austrittsöffnung 13 jeweils so verstellt werden, daß der
aus der düsenförmigen Austrittsöffnung 13 unter Druck austretende Flockungsmittelstrahl
16 auf die im peripheren Bereich innerhalb der Schlammeinlaufkammer 10 befindliche
rotierende Schlammschicht auftrifft und diese mindestens teilweise durchdringt, wobei
eine innige Vermischung von Schlamm und Flockungsmittel erfolgt. Dieser Bereich liegt,
wie durch praktische Versuche ermittelt wurde, zwischen der Prallwand 8 und den Schlammdurchtrittsöffnungen
11, und zwar an der Stelle, wo sich der Schlamm im peripheren Bereich der Einlaufkammer
10 von der Prallwand 8 weg, etwa in Achsrichtung zu den Schlammdurchtrittsöffnungen
11 hin bewegt. Die unter Druck von beispielsweise unter etwa 0,5 bis 10 bar über die
Leitung 12 dem Schlamm in der Einlaufkammer 10 zugeführte Menge an Flockungsmitteln,
kann auf diese Weise optimal eingestellt werden, d.h. auf die Flockungsmittelmenge
eingestellt werden, die nötig ist, um alle im Schlamm vorhandenen Feststoffpartikeln
zu erfassen und auszuflocken. Der Flockungsmittelverbrauch kann auf diese Weise im
Vergleich zu den bisher bekannten Vorrichtungen ganz erheblich reduziert und der Trenneffekt
wesentlich verbessert werden. Um den Aus- und Einbau des Flockungsmittel-Zuführungsrohres
12 in einfacher und besonders platzsparender Weise zu ermöglichen, kann, wie Fig.
2 zeigt, das Flockungsmittel-Zuführungsrohr 12 aus mehreren Teilen 17 bestehen, die
zusammensteckbar oder teleskopartig ineinander verschiebbar angeordnet sind.
[0011] Ferner kann das Flockungsmittel-Zuführungsrohr 12, wie beispielsweise die Fig. 3
zeigt, auch aus einem flexiblen oder einem elastischen Werkstoff, insbesondere aus
Gummi, bestehen und durch eine entsprechende Öffnung 18 in einem am Schlammzuführungsrohr
7 angeordneten Verlängerungsstück 19 hindurchgeführt sein, wobei aufgrund der Elastizität
des unter Druck stehenden Flockungsmittel-Zuführungsrohres 12 ein dichtes Anliegen
und damit Festklemmen in der Öffnung 18 des Verlängerungsstückes in einfacher Weise
erreicht wird. Eine besondere Feststellschraube ist bei dieser Ausbildung und konstruktiven
Anordnung des Flockungsmittel-Zuführungsrohres 12 nicht erforderlich.
[0012] Der Gegenstand der Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. So kann das Flockungsmittel-Zuführungsrohr 12 im Schlammzuführungsrohr
7 auch mittig, seitlich oben in Achsrichtung verlaufend, oder auch schräg dazu verlaufend
angebracht sein. Auch kann das Flockungsmittel-Zuführungsrohr 12 gegebenenfalls außerhalb
des Schlammzuführungsrohres 12 in die Einlaufkammer 10 eingeführt werden. Ferner kann
das Flockungsmittel-Zuführungsrohr 12 gemäß der Erfindung auch sehr vorteilhaft mit
mehreren düsenförmigen Austrittsöffnungen versehen werden.
1. Vorrichtung zum Einbringen von Flockungsmitteln in den Schlamm innerhalb der Einlaufkammer
einer Zentrifuge, bestehend aus einem Flockungsmittel-Zuführungsrohr, das durch das
Schlammzuführungsrohr hindurchgeführt ist und in die mit Schlamm-Durchtrittsöffnungen
versehene Einlaufkammer der Zentrifuge hineinragt, dadurch gekennzeichnet, daß das
Flockungsmittel-Zuführungsrohr (12) im Schlamm-Zuführungsrohr (7) axial verstellbar
und/oder drehbeweglich gehalten ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flockungsmittel-Zuführungsrohr
(12) aus mehreren Teilen (17) besteht, die zusammensteckbar oder teleskopartig ineinander
verschiebbar angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flockungsmittel-Zuführungsrohr
(12) aus einem flexiblen oder elastischen Werkstoff, insbesondere aus Gummi, besteht.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Flockungsmittel-Zuführungsrohr (12) mit wenigstens einer düsenförmigen Austrittsöffnung
(13) versehen ist.