[0001] Die Erfindung betrifft einen Linearantrieb, insbesondere Servo-Linearantrieb, mit
einem in einer Zylinderbohrung eines Zylindergehäuses linear laufenden Kolben, mit
das Zylindergehäuse stirnseitig abschließenden Zylinderköpfen und mit im Bereich der
Zylinderköpfe angeordneten Ventilen, mit denen der Zylinderbohrung ein Druckmedium
zum Auslenken des Kolbens zuführbar ist, wobei die Zylinderköpfe mit Einbauräumen
versehen sind, die über einen Kanal mit der Zylinderbohrung verbunden sind und in
die Ventile in Gestalt einer Ventilpatrone einschiebbar sind.
[0002] Ein derartiger Linearantrieb ist aus der DE-OS 31 30 056 bekannt. Weitere pneumatische
Antriebe sind in der DE-OS 32 35 784, der DE-AS 26 48 608, der DE-OS 20 62 134 und
der DE-OS 33 26 098 beschrieben.
[0003] Linearantriebe der eingangs genannten Art werden für verschiedene Positionieraufgaben,
beispielsweise bei Handhabungsgeräten, verwendet. Sie dienen zum einachsigen Verfahren
beispielsweise eines Greifers oder eines anderen Werkzeuges oder aber eines weiteren
Antriebes einer anderen Linear- oder Drehachse.
[0004] Den bekannten Linearantrieben ist gemeinsam, daß ein Kolben durch ein pneumatisches
oder hydraulisches Druckmedium in einem Zylindergehäuse ausgelenkt und dessen Bewegung
mittels einer Kolbenstange oder - kolbenstangenlos - mittels eines Seiles oder Bandes
auf ein externes Gehäuseteil übertragen wird. Dieses Gehäuseteil und das Zylindergehäuse
sind mit flanschartigen Anschlüssen versehen, um die Verbindung zu einem Werkzeug
oder weiteren Antrieben herstellen zu können.
[0005] Bei dem eingangs genannten bekannten Linearantrieb wird das Zylindergehäuse stirnseitig
mit zwei Zylinderköpfen abgeschlossen, auf die wiederum in axialer Richtung von außen
jeweils eine Ventileinheit aufgesetzt ist. Zum Ansteuern der Ventile beider Ventileinheiten
sind daher Schlauch- und Kabelverbindungen zu beiden Ventileinheiten erforderlich,
und weitere, an den Linearantrieb angeflanschte Werkzeuge oder Antriebe bedürfen wiederum
einer gesonderten Verschlauchung und Verkabelung.
[0006] Diese Vielzahl von Schlauch- und Kabelverbindungen birgt nicht nur die Gefahr von
Störungen, weil frei verlaufende Verbindungen dieser Art naturgemäß Belastungen ausgesetzt
sind, es wird auch die Beweglichkeit und Reaktionsgeschwindigkeit des aus mehreren
Antrieben und/oder Werkzeugen zusammengesetzten Handhabungsgerätes vermindert, weil
auf die frei herumhängenden Schlauch- und Kabelverbindungen Rücksicht genommen bzw.
diese mitgeschleppt werden müssen.
[0007] Weiterhin hat die bekannte Anordnung mit beidseitig an die Zylinderköpfe angesetzten
Ventileinheiten den Nachteil, daß die Gesamtlänge des Antriebes deutlich größer wird
als die eigentlich nutzbare Verfahrlänge und daß das Gewicht recht hoch wird, was
insbesondere dann nachteilig sein kann, wenn eines der freien Enden des Linearantriebes
mit einer relativ schweren angesetzten Ventileinheit im Raum verfahren werden muß.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Linearantrieb der eingangs
genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß die externe Verschlauchung und Verkabelung
auf ein Minimum reduziert wird, daß Baulänge und Gewicht reduziert werden und damit
auch die Arbeitsgeschwindigkeit erhöht werden kann, so daß er bevorzugt als Servo-Linearantrieb
einsetzbar ist, das heißt z.B. als Signal/Weg-Wandler für Handhabunsgeräte.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Einbauräume der Zylinderköpfe
über Längskanäle zur Aufnahme von Druckmedien oder elektrischen Leitungen miteinander
verbunden sind.
[0010] Die Erfindung hat damit gegenüber den bekannten Linearantrieben den wesentlichen
Vorteil, daß keine gesonderte Ventileinheit vorgesehen werden muß, sondern daß vielmehr
die gesamte Verkabelung und Verschlauchung in den Antrieb selbst integriert wird.
Die Verbindung von Ventil und Zylinderbohrung einerseits sowie den Zuführungen für
Druckmedium und Steuerleitungen andererseits ist ebenfalls in den Zylinderkopf selbst
integriert, so daß es einer zusätzlichen Führung von Kabeln oder Schläuchen nicht
bedarf. Das Einsetzen eines Ventils in Gestalt einer Ventilpatrone hat schließlich
den Vorteil, daß die Wartung erfindungsgemäßer Linearantriebe stark vereinfacht wird
und auch für unterschiedliche Steuerungsaufgaben unterschiedliche Ventiltypen leicht
gegeneinander ausgetauscht werden können.
[0011] Die Erfindung hat ferner den ganz wesentlichen Vorteil, daß alle erforderlichen Schläuche
und Kabel nur zu einem der beiden Zylinderköpfe geführt werden müssen und daß die
interne Weiterleitung von Druckmedien und Steuersignalen innerhalb des Antriebes selbst
erfolgt. Es entfallen damit frei im Raum verlaufende Kabel und Schläuche, wie dies
beim Stand der Technik noch erforderlich ist. Damit entfallen nicht nur bekannte Störquellen,
es werden vielmehr auch die Bewegungsfreiheit und die Arbeitsgeschwindigkeit erhöht,
weil auf separate Schläuche oder Kabel des jeweils anderen Zylinderkopfes keine Rücksicht
genommen zu werden braucht.
[0012] Besonders bevorzugt ist bei diesem Ausführungsbeispiel, wenn die Längskanäle im Zylindergehäuse
verlaufen.
[0013] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Außenabmessungen sich überhaupt nicht ändern,
gleichwohl aber alle internen Verbindungen hergestellt werden können. Bei einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Ventilpatrone mit ihrer Längsachse quer zur Längsachse der Zylinderbohrung
angeordnet.
[0014] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß in Längsachse des Antriebes wirkende Beschleunigungskräfte
während des Betriebes des Antriebes sich nicht auf die Elemente des Ventils, insbesondere
den in der Längsachse der Ventilpatrone verlaufenden Ventilschieber übertragen können.
Die Funktion des Ventils ist daher auch bei großen Beschleunigungskräften des Antriebes
sicher gewährleistet.
[0015] Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist mindestens ein Zylinderkopf mit
weiteren Einbauräumen für Ventile versehen, von denen Kanäle zu einer flanschartigen
Oberfläche des Zylinderkopfes führen.
[0016] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß zusätzliche Miniatur-Magnetventile integriert
werden können, die zur Ansteuerung von Bremsen, Greifern, Rotationsantrieben, Kurzhubantrieben
u.dgl. dienen können. Es entfallen somit die bereits eingangs erwähnten, beim Stand
der Technik erforderlichen Kabel und Schläuche zu diesen nachgeschalteten Einrichtungen,
die ebenfalls die Bewegungsfreiheit und damit Ansprechgeschwindigkeit des gesamten
Handhabungsgerätes vermindern können. Bei einer Gruppe von Ausführungsbeispielen der
Erfindung sind die beiden Zylinderköpfe gleich aufgebaut, und in beiden Zylinderköpfen
sind Einbauräume vorgesehen, in denen sich 3/2-Servoventile befinden, mit denen die
Kanäle wahlweise an eine Druckquelle oder einen Auslaß schaltbar sind.
[0017] Bei einer Variante dieses Ausführungsbeispieles sind die Ventile als Wege-Servoventile
ausgebildet.
[0018] Dies hat den Vorteil guter Dynamik wegen kleiner Leitungslängen und Totvolumina,
außerdem wird das Regelungsverhalten verbessert, und es kann durch Einzelansteuerung
mit unterschiedlichen Signalverläufen Energie gespart werden.
[0019] Bei einer zweiten Variante dieses Ausführungsbeispieles sind die Ventile als Druck-Servoventile
ausgebildet.
[0020] Diese Maßnahme hat den Vorteil einer internen Druckrückführung zur Verbesserung des
Regelverhaltens, außerdem bestehen praktisch keine Justageprobleme.
[0021] Bei einer dritten Variante dieses Ausführungsbeispieles sind die Ventile als ein
Druck-Servoventil und als ein Wege-Servoventil ausgebildet.
[0022] Diese Variante verbindet die Vorteile von beiden zuvor genannten Varianten.
[0023] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in einem Zylinderkopf ein
Einbauraum mit einem 4/3-Wege-Servoventil angeordnet, und in dem anderen Zylinderkopf
ist ein weiterer, zur Zylinderbohrung führender Kanal vorgesehen, wobei dieser über
den Längskanal mit dem Einbauraum verbunden ist. Mit dem 4/3-Wege-Servoventil sind
der Kanal und der weitere Kanal sperrbar oder wahlweise an eine Druckquelle oder einen
Auslaß schaltbar.
[0024] Dieses Ausführungsbeispiel hat den Vorteil, daß weder Justage- noch Driftprobleme
auftreten können.
[0025] Es ist erfindungsgemäß jedoch auch möglich, statt eines beidseitig wirkenden Zylinderantriebes
einen einseitig wirksamen Antrieb vorzusehen, bei dem in einem Zylinderkopf ein Einbauraum
vorgesehen ist, der Kolben sich gegen den anderen Zylinderkopf mittels einer Feder
abstützt und das Ventil ein 3/2-Servoventil ist. Auch Differentialkolben oder eine
Konstantdruck-Anordnung können verwendet werden.
[0026] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel sind zwei Varianten möglich, bei denen das Ventil
entweder als Wege-Servoventil oder als Druck-Servoventil ausgebildet ist.
[0027] Bei beiden Varianten ergibt sich jedoch der Vorteil geringerer Kosten, weil nur ein
Ventil vorgesehen ist, sowie einer platzsparenden Bauweise. Diese Varianten werden
daher besonders bevorzugt bei Antrieben mit relativ kurzen Hüben.
[0028] Bei allen zuvor genannten Ausführungsbeispielen kann eine Längenmeßeinrichtung vorgesehen
sein, mit der die Linearbewegung des Kolbens relativ zum Zylindergehäuse erfaßt wird.
Diese Längenmeßeinrichtung erfaßt damit die Ist-Lage des Kolbens, die in einem elektronischen
Steuergerät mit einer Soll-Lage verglichen werden kann, wobei die Differenz der beiden
Werte zum Ansteuern der Ventile dient.
[0029] Auf diese Weise kann der gesamte Linearantrieb geregelt betrieben werden.
[0030] Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
[0031] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung in Längsrichtung durch ein erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Linearantriebes;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung in radialer Richtung entlang der Linie II-II von Fig.
1;
Fig. 3 eine Darstellung wie Fig. 2, jedoch entlang der Linie III-III von Fig. 1;
Fig. 4 eine Schemadarstellung eines Schaltplanes mit elektrischen Leitungen und Druckleitungen
zur Erläuterung der Lageregelung und Ansteuerung eines erfindungsgemäßen Linearantriebes;
Fig. 5 eine Variante der Ansteuerung gemäß Fig. 4;
Fig. 6 eine weitere Variante der Ansteuerung gemäß Fig. 4;
Fig. 7 noch eine weitere Variante der Ansteuerung gemäß Fig. 4;
Fig. 8 eine vereinfachte Darstellung wie Fig. 4, jedoch für einen einfach wirkenden
Zylinder;
Fig. 9 eine Variante der Ansteuerung gemäß Fig. 8;
Fig. 10 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Linearantriebes in kolbenstangenloser
Ausführung.
[0032] In Fig. 1 ist mit 10 gesamthaft ein Linearantrieb bezeichnet. Ein Zylindergehäuse
11 umschließt eine Zylinderbohrung 12, in der ein Kolben 13 läuft. Der Kolben 13 betätigt
eine Kolbenstange 14, die beidseitig durch Durchlaßbohrungen 15 bzw. 16 in Zylinderköpfen
17 bzw. 18 geführt ist. Ein Ende 19 der Kolbenstange 14 trägt einen in Fig. 1 nicht
dargestellten Flansch zum Anschluß an weitere Antriebe oder Werkzeuge. Ein gegenüberliegendes
Ende 20 der Kolbenstange 14 arbeitet mit einer in Fig. 1 nur schematisch angedeuteten
Längenmeßeinrichtung 21 zusammen.
[0033] Wie man aus Fig. 1 und Fig. 2 erkennen kann, ist der Zylinderkopf 17 mit einem unteren
Einbauraum 30 versehen, der sich quer zur Längsachse des Linearantriebes 10 erstreckt
und über einen Kanal 31 mit der Zylinderbohrung 12 verbunden ist. In entsprechender
Weise ist im Zylinderkopf 17 ein oberer Einbauraum 32 vorgesehen, von dem ein Kanal
33 jedoch zu einer Oberfläche 41 des Zylinderkopfes 17 führt, die flanschartig ausgebildet
sein kann.
[0034] Der gegenüberliegende Zylinderkopf 18 ist identisch aufgebaut wie der Zylinderkopf
17 und verfügt demzufolge über Einbauräume 30a, 32a sowie Kanäle 31a bzw. 33a und
eine Oberfläche 41a.
[0035] Wenn die Oberflächen 41 oder 41a flanschartig ausgebildet sind, können an ihnen weitere
Antriebe oder Werkzeuge befestigt sein, wie dies bereits weiter oben zum Flansch am
Ende 19 der Kolbenstange 14 geschildert wurde. Der Linearantrieb 10 ist dann ein Glied
in einer Kette von Antrieben und/oder Werkzeugen, die beispielsweise ein Handhabungsgerät
bilden.
[0036] Man erkennt aus Fig. 1 und 2, daß die Ausführungsform mit in die Zylinderköpfe 17,
18 integrierten Einbauräumen 30, 30a, 32, 32a besonders platzsparend ist und eine
unmittelbare Verbindung über die Kanäle 31, 31a mit der Zylinderbohrung 12 bzw. über
die Kanäle 33, 33a mit nachgeordneten Antrieben oder Werkzeugen gestattet.
[0037] Es versteht sich, daß beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 auch ein einfach wirkender
Kolben 13 Verwendung finden kann, bei dem sich der Kolben 13 beispielsweise gegenüber
dem Zylinderkopf 18 über eine Feder abstützt und der Einbauraum 30a dann nicht vorgesehen
zu sein braucht.
[0038] In Fig. 2 ist mit weiteren Einzelheiten dargestellt, wie eine Ventilpatrone 35 in
den Einbauraum 30 eingesetzt ist. Die Ventilpatrone 35 umfaßt eine Vorstufe 36, die
beispielsweise ein Torquemotor, eine Tauchspule, ein System Tauchspule-Düse-Prallplatte
oder ein Elektromagnet sein kann. Die Ventilpatrone 35 umfaßt ferner eine Hauptstufe
37, die beispielsweise ein Schieberventil oder ein Sitzventil sein kann. Bei dem in
Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Schieber 38 zu erkennen, der zwischen
einem Zufluß 39 und einem Abfluß 40 wirkt.
[0039] Im einfachsten Falle braucht daher der Einbauraum 30 von außen nur mit einem Steuerkabel
für die Vorstufe 36 und einem Druckluftanschluß für die Hauptstufe 37 versehen zu
sein.
[0040] Man erkennt aus Fig. 2 weiter, daß die Längsachse des Schiebers 38 sich quer zur
Längsachse des Linearantriebes 10 erstreckt, so daß bei in Richtung der Längsachse
des Linearantriebes 10 wirksamen Beschleunigungskräften während des Betriebes des
Antriebes sich keine Störungen hinsichtlich der axialen Lage des Schiebers 38 ergeben
können.
[0041] Aus dem im unteren Teil von Fig. 1 erkennbaren Teilausschnitt und aus Fig. 3 kann
man erkennen, daß weiterhin Längskanäle 34 und 34a parallel zur Zylinderbohrung 12
verlaufend vorgesehen sein können. Beispielsweise kann der Längskanal 34 für das Druckmedium,
beispielsweise Druckluft, und der Längskanal 34a zur Aufnahme von elektrischen Steuerkabeln
vorgesehen sein.
[0042] In diesem Falle würde es dann im einfachsten Fall genügen, zum Zylinderkopf 17 eine
Druckleitung und zwei Steuerkabel zu führen, wobei der Druck über den Längskanal 34
und eines der Steuerkabel über den Längskanal 34a zum Zylinderkopf 18 geleitet werden
kann, der dann einer eigenen Verkabelung und Verschlauchung nicht mehr bedarf. Es
genügt demzufolge am Zylinderkopf 17 ein einziger zentraler Druckluftanschluß und
ein einziger zentraler Elektroanschluß zur Ansteuerung sämtlicher Ventile des Linearantriebes
10 selbst sowie ggf. auch der nachgeordneten Antriebe oder Werkzeuge, wenn auch die
in den Einbauräumen 32 und 32a angeordneten Ventile in der genannten Weise gesamthaft
vom gemeinsamen Anschluß versorgt werden.
[0043] Fig. 4 zeigt in schematischer Darstellung die Ansteuerung eines erfindungsgemäßen
Linearantriebes 50, der mit einer Kolben-Zylinder-Einheit 51 arbeitet, die doppelt
wirkend ausgebildet ist. Eine Kolbenstange 52 wirkt am einen Ende mit einer Längenmeßeinheit
53 zusammen, während ein Arbeitsende 54 der Kolbenstange 52 in der bereits erwähnten
Weise mit einem Flansch versehen ist.
[0044] Die Kolben-Zylinder-Einheit 51 ist mit einem linken Anschluß 56 und einem rechten
Anschluß 57 für das Druckmedium versehen. Zum linken Anschluß 56 bzw. zum rechten
Anschluß 57 führt jeweils ein 3/2-Wege-Servoventil 58 bzw. 59. Die beiden Eingänge
der Ventile 58, 59 sind mit einer Druckquelle 60 bzw. einem Auslaß 61 beschaltet.
Erregerspulen 63 bzw. 64 der Ventile 58, 59 sind an ein elektronisches Steuergerät
65 angeschlossen. Dem Steuergerät 65 wird über eine Leitung 66 von der Längenmeßeinheit
53 ein Wert zugeführt, der dem Lage-Ist-Wert des Kolbens entspricht. Über einen Eingang
67 kann dem Steuergerät 65 ein Soll-Wert zugeführt werden. Aus der Differenz von Soll-Wert
und Ist-Wert bildet das Steuergerät 65 Signale, mit denen die Spulen 63 bzw. 64 angesteuert
werden.
[0045] Sind die Ventile 58, 59 in der in Fig. 4 eingezeichneten Position, wird der Kolben
beidseitig mit Druck beaufschlagt und verharrt in der eingezeichneten Position.
[0046] Wird nun beispielsweise das Ventil 58 nach links umgeschaltet, wird der linke Anschluß
56 mit dem Auslaß 61 verbunden, und der Kolben kann sich nach links bewegen.
[0047] Die Ventile 58, 59 sind, wie erwähnt, als Wege-Servoventile ausgebildet.
[0048] Im Gegensatz dazu ist bei der Variante gemäß Fig. 5 eine Anordnung gewählt worden,
bei der Ventile 70, 71 zwar in derselben Weise verschaltet sind, wie dies bereits
Fig. 4 zeigte, die Ventile 70, 71 sind jedoch als Druck-Servoventile ausgebildet,
wozu Leitungen 72 bzw. 73 von den Anschlüssen 56 bzw. 57 auf die Stirnfläche der Schieber
der Ventile 70, 71 geführt sind. Diese interne Druckrückführung führt zu einer Verbesserung
des Regelverhaltens, so daß Justageprobleme, wie sie bei den Wege-Servoventilen 58,
59 gemäß Fig. 4 gelegentlich auftreten können, vermieden werden.
[0049] Die weitere Variante gemäß Fig. 6 stellt nun eine Kombination der beiden Varianten
gemäß Fig. 4 und 5 dar, weil am Anschluß 56 ein Druck-Servoventil 75 und am Anschluß
57 ein Wege-Servoventil 76 vorgesehen ist.
[0050] Bei der weiteren Variante gemäß Fig. 7 wird statt zweier Ventile ein gemeinsames
4/3-Wege-Servoventil 80 verwendet, in dessen mittlerer, in Fig. 7 eingezeichneter
Schaltstellung beide Anschlüsse 56, 57 versperrt sind. Schaltet das Ventil 80 jedoch
beispielsweise nach rechts, werden die Anschlüsse 56, 57 über Kreuz mit der Druckquelle
60 bzw. dem Auslaß 61 verbunden, und der Kolben (vgl. Fig. 4) bewegt sich nach rechts.
[0051] Bei der in Fig. 8 gezeigten Variante wird eine Kolben-Zylinder-Einheit 85 verwendet,
die einen einfach wirkenden Kolben 86 aufweist. Der Kolben 86 stützt sich nämlich
nach rechts mit einer Feder 87 ab, und es ist daher lediglich ein einziges Ventil,
beim Ausführungsbeispiel nämlich ein 3/2-Wege-Servoventil 88, erforderlich, das über
einen Anschluß 89 mit dem links vom Kolben 86 gelegenen Druckraum verbunden ist. Bei
der in Fig. 8 eingezeichneten Stellung des Ventils 88 wird der Kolben 86 gegen die
Kraft der Feder 87 nach rechts bewegt, und eine Ruhestellung des Kolben 86 kann durch
zyklisches Umschalten des Ventils 88 erzielt werden.
[0052] Wie bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 4 bis 7 kann auch das Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 8 durch eine Variante gemäß Fig. 9 verändert werden, bei der statt eines
Wege-Servoventils ein 3/2-Druck-Servoventil 90 verwendet wird, das an den Anschluß
89 angeschlossen ist. Hierfür gelten dieselben Überlegungen, wie sie weiter oben zu
den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 4 bis 6 angestellt wurden.
[0053] Schließlich ist in Fig. 10 dargestellt, daß der erfindungsgemäße Linearantrieb nicht
nur auf solche Antriebe beschränkt ist, bei denen der Kolben mit einer Kolbenstange
zusammenwirkt.
[0054] Fig. 10 zeigt vielmehr einen Linearantrieb 100 mit einem Kolben 101, der in einem
Zylindergehäuse 102 läuft, das von Zylinderköpfen 103, 104 stirnseitig begrenzt ist.
Im Unterschied zu den seither geschilderten Ausführungsbeispielen greift am Kolben
101 jedoch beidseitig ein Seil 105 oder ein Band o. dgl. an, das durch druckdichte
Durchführungen in den Zylinderköpfen 103 bzw. 104 läuft, dort über Umlenkrollen 106
bzw. 107 umgelenkt wird und außerhalb des Zylindergehäuses 102 ebenfalls beidseitig
an einem Schlitten 108 angreift, der auf dem Zylindergehäuse 102 läuft.
[0055] Wird beispielsweise der Kolben 101 nach links ausgelenkt, drehen sich die Umlenkrollen
106, 107 in Uhrzeigerrichtung, und der Schlitten 108 verfährt nach rechts auf dem
Zylindergehäuse 102. Eine in Fig. 10 nicht dargestellte Längenmeß- 'einrichtung wirkt
dabei zwischen dem Schlitten 108 und dem Zylindergehäuse 102.
[0056] Man erkennt, daß die Zylinderköpfe 102, 103 in derselben Weise, wie dies ausführlich
zu den Fig. 1 bis 3 geschildert wurde, mit Einbauräumen und Kanälen versehen sind,
ebenso kann das Zylindergehäuse 102 Längskanäle aufweisen. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen
sind daher von der speziellen Ausbildung des Antriebes mit oder ohne Kolbenstange
vollkommen unabhängig.
1. Linearantrieb mit einem in einer Zylinderbohrung (12) eines Zylindergehäuses (11;
102) linear laufenden Kolben (13; 101), mit das Zylindergehäuse (11; 102) stirnseitig
abschließenden Zylinderköpfen (17, 18; 103, 104) und mit im Bereich der Zylinderköpfe
(17, 18; 103, 104) angeordneten Ventilen (58, 59; 70, 71; 75, 76; 80; 88; 90), mit
denen der Zylinderbohrung (12) ein Druckmedium zum Auslenken des Kolbens (13; 101)
zuführbar ist, wobei die Zylinderköpfe (17, 18; 103, 104) mit Einbauräumen (30, 30a)
versehen sind, die über einen Kanal (31, 31a) mit der Zylinderbohrung (12) verbunden
sind und in die Ventile (58, 59; 70, 71; 75, 76; 80; 88; 90) in Gestalt einer Ventilpatrone
(35) einschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß Einbauräume (30, 30a) der Zylinderköpfe
(17, 18) über Längskanäle (34, 34a) zur Aufnahme von Druckmedien oder elektrischen
Leitungen miteinander verbunden sind.
2. Linearantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längskanäle (34,
34a) im Zylindergehäuse (11) verlaufen.
3. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Zylinderkopf (17, 18) mit weiteren Einbauräumen (32, 32a) versehen ist, von denen
Kanäle (33, 33a) zu einer vorzugsweise flanschartigen Oberfläche (41, 41a) des Zylinderkopfes
(17, 18) führen.
4. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventile 3/2-Servoventile (58, 59; 70, 71; 75, 76), vorzugsweise Wege-Servoventile
(58, 59), Druck-Servoventile (70, 71) oder ein Druck-Servoventil (75) und ein Wege-Servoventil
(76) sind, mit denen die Kanäle (31, 31a) wahlweise an eine Druckquelle (60) oder
einen Auslaß (61) schaltbar sind.
5. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in
einem Zylinderkopf (17) ein Einbauraum (30) mit einem 4/3-Wege-Servoventil (80) angeordnet
ist, daß in dem anderen Zylinderkopf (18) ein weiterer, zur Zylinderbohrung (12) führender
Kanal (31a) vorgesehen und dieser über den Längskanal (34) mit dem Einbauraum (30)
verbunden ist und daß mit dem 4/3-Wege-Servoventil (80) der Kanal (31) und der weitere
Kanal (31a) sperrbar oder wahlweise an eine Druckquelle (60) oder einen Auslaß (61)
schaltbar sind.
6. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in
einem Zylinderkopf (17) ein Einbauraum (30) vorgesehen ist, daß der Kolben (86) sich
gegen den anderen Zylinderkopf (18) mittels einer Feder (87) abstützt und daß das
Ventil ein 3/2-Servoventil (88, 90), vorzugsweise ein Wege-Servoventil (88) oder ein
Druck-Servoventil (90), ist.
7. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolben (13) eine Kolbenstange (14) bewegt, deren eines Ende (20) mit einer Längenmeßeinrichtung
(21) zusammenarbeitet.
8. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolben (101) kolbenstangenlos mit einem Seil (105), Band o. dgl. läuft, wobei das
Seil (105) einen auf dem Zylindergehäuse (102) laufenden Schlitten (108) zieht und
zwischen Schlitten (108) und Zylindergehäuse (102) eine Längenmeßeinrichtung wirkt.
9. Linearantrieb nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Längenmeßeinrichtung
(21) an ein elektronisches Steuergerät (65) angeschlossen ist, dem weiterhin über
einen Eingang (67) ein Soll-Wert zuführbar ist und daß das Steuergerät (65) die Ventile
(58, 59; 70, 71; 75, 76; 80; 88; 90) steuert.