(19)
(11) EP 0 177 953 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.04.1986  Patentblatt  1986/16

(21) Anmeldenummer: 85112818.1

(22) Anmeldetag:  10.10.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A61H 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 12.10.1984 DE 3437416

(71) Anmelder: Adamek-Hetzel, Karl
D-4400 Münster (DE)

(72) Erfinder:
  • Adamek-Hetzel, Karl
    D-4400 Münster (DE)

(74) Vertreter: Schulze Horn, Stefan, Dipl.-Ing. M.Sc. 
Goldstrasse 50
48147 Münster
48147 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Massagegürtel mit rotierbaren Holzklötzen


    (57) Massagegürtel mit einem, den Rand bildenden, umlaufenden, geschlossenen Profil aus elastischem Material, wobei quer zwischen den Längswänden Drahtstege verlaufen, auf denen mindestens ein länglicher Holzklotz rotierbar aufgesteckt ist, bei dem auf jedem Drahtsteg (1) drei Holzklötze (2) aufgesteckt sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Massagegürtel mit einem, den Rand bildenden, umlaufenden, geschlossenen Profil aus elastischem Material, wobei quer zwischen den Längswänden Drahtstege verlaufen, auf denen mindestens ein länglicher Holzklotz rotierbar aufgesteckt ist.

    [0002] Für die Selbstmassage von Muskelverspannungen, insbesondere im Schulter- und Rückenbereich, sind handgeführte Massagegeräte bekannt, die etwa die Form eines Gürtels aufweisen. Dieser Gürtel wird mit mehr oder weniger großem Andruck über die betreffenden Körperpartien hin und her bewegt und übt dabei eine Massagewirkung aus. Diese wird entweder durch eine gewisse Oberflächenrauhheit des Gürtels oder durch an diesem angebrachte, drehbare Klötzchen hervorgerufen. Bei einem bekannten Massagegürtel der letztgenannten Art wird der Rand aus einem umlaufenden, elastischen, geschlossenen Profil gebildet. Quer zum Rand verlaufen von einer Seite zur anderen Drahtstege, auf denen zwei längliche Holzklötze drehbar aufgesteckt sind.

    [0003] Ein derartiger Massagegürtel erzielt zwar schon eine Massagewirkung, weist jedoch noch einige Nachteile auf. Dadurch, daß auf jeden quer verlaufenden Drahtsteg nur ein oder zwei Holzklötze aufgesteckt sind, wird ein relativ großer Bereich der massierten Muskeloberfläche von einem einzelnen Klotz überdeckt. Infolge der großen Auflagefläche eines einzelnen Klotzes ist die auf den Muskel ausgeübte Kraft und damit die Massagewirkung relativ gering. Ein weiterer Nachteil ergibt sich daraus, daß die Holzklötze des bekannten Massagegürtels alle in derselben Richtung für die Aufnahme des Drahtsteges durchbohrt sind. Dies führt dazu, daß bei der Bewegung des Gürtels über den Körper eine fast gleichförmige Kraft ohne größere Variationen auf den Muskel ausgeübt wird. Wesentlich für eine gute Wirkung einer Massage ist aber der deutliche Wechsel von Ausübung und Zurücknahme einer kleinflächigen Krafteinwirkung auf den Muskel.

    [0004] Es stellt sich daher die Aufgabe, einen Massagegürtel zu schaffen, der die oben genannten Nachteile vermeidet und insbesondere eine hohe Kraft auf den Muskel ausübt und gleichzeitig einen Wechsel von Ausübung und Zurücknahme der Kraft gewährleistet und der an unterschiedliche Anwendungen und Bedürfnisse des Anwenders hinsichtlich der Intensität der Massage anpaßbar ist.

    [0005] Die Lösung der Aufgabe geligt durch einen Massagegürtel mit einem, den Rand bildenden, umlaufenden, geschlossenen Profil aus elastischem Material, wobei quer zwischen den Längswänden Drahtstege verlaufen, auf denen mindestens ein länglicher Holzklotz rotierbar aufgesteckt ist, bei dem auf jedem Drahtsteg drei Holzklötze aufgesteckt sind.

    [0006] Hierdurch wird erreicht, daß bei etwa unveränderter Gesamtbreite des Gürtelsgegenüber dem bekannten Gürtel die Auflagefläche der Holzklötze auf der Körper- bzw. Muskeloberfläche geringer und damit die auf den Muskel ausgeübte Kraft größer wird.

    [0007] Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, daß die Bohrungen eines Holzklotzes zum Hindurchführen des Drahtsteges gegenüber der Mittelachse des Klotzes einen Winkel « zwischen 2° und 250 aufweist und daß weiterhin die Öffnungen der Bohrungen zu den Ecken hin verlagert sind. Durch jede dieser Maßnahmen und insbesondere durch eine Kombination beider, d. h. diagonale und exzentrische Führung der Bohrungen, wird erreicht, daß bei einer Drehung der Klotz nicht nur abwechselnd mit einer flachen Seite oder einer Kante auf den Muskel trifft, sondern zudem eine Taumel- oder Trudelbewegung ausführt. Es wird dadurch ein wesentlich größerer Unterschied zwischen Kraftausübung und -zurücknahme erzielt, denn der Hub eines Klotzes, d. h. die Variation des Abstandes des während der Drehung dem Muskel gerade zugewandten Teils des Klotzes von seiner Drehachse, ist wesentlich größer. Da nunmehr nicht nur Flächen oder relativ lange Kanten des Klotzes auf den Muskel treffen, sondern auch Ecken des Klotzes, wird die Tiefenwirkung der Massage verbessert. Dies ist für eine Entspannung von verspannten Muskeln sehr wesentlich, denn eine oberflächennahe Einwirkung ist hier nicht ausreichend.

    [0008] Um eine Anpassung an unterschiedliche Anwendungen und Bedürfnisse des Anwenders zu gewährleisten, weist der erfindungsgemäße Massagegürtel in weiteren Ausführungen Klötze mit einem Bohrungswinkel d auf, der zwischen 6 und 20°, zwischen 10 und 160 oder bei etwa 13 liegt. Durch eine derartige Abstufung des Winkels α ist der Massagegürtel in seiner Wirkungsintensität ausreichend variabel und für unterschiedliche Anwendungen und Anwender anpaßbar, denn eine Verringerung der Winkelbandbreite auf im Extremfall etwa Null, führt zu einer Verringerung des Unterschiedes zwischen Kraftausübung und -zurücknahme am Muskel und damit zu einer sanfteren Massage.

    [0009] Eine weitere Ausführungsform des Massagegürtels weist in einer Reihe, d. h. auf einem Drahtsteg, Klötze mit gleicher Größe des Winkels o( auf, wobei besonders vorteilhaft der Winkel α von auf nebeneinander liegenden Drahtstegen (1) aufgesteckten Klötzen(2) unterschiedlich ist. Durch diese Anordnung wird der Wechsel von Kraftausübung und -zurücknahme nicht nur in der zeitlichen Abfolge während der Rollbewegung der Klötze erreicht, sondern auch räumlich über die Länge des Gürtels verteilt. Diese Ausführung des Massagegürtels erlaubt dem Benutzer außerdem, durch entsprechendes Verschieben des Gürtels die Massage mehr mit kleinwinkligen oder mehr mit großwinkligen Klötzen durchzuführen. Wegen der unterschiedlichen Winkel α ergibt sich eine unterschiedliche Intensität der Massage je nach Belieben des Anwenders.

    [0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der Massagegürtel Klötze unterschiedlichen Durchmessers auf, d. h. die äußeren Flächen und Kanten laufen in größerem oder kleinerem Abstand von der Drehachse um. Sinnvoll haben dabei auf einen Drahtsteg aufgesteckte Holzklötze einen etwa gleichen Durchmesser, aber einen anderen, als die Klötze auf benachbarten Drahtstegen. Hierdurch wird eine günstig auf den Muskel wirkende Abfolge von stärkerer und schwächerer Einwirkung erzielt.

    [0011] Die Länge der Drahtstege und damit der Abstand der gegenüberliegenden Teile des Randprofils ist so gewählt, daß eine gute Handhabung des Gürtels gegeben ist und daß sich die Holzklötze auf den Drahtstegen leicht drehen können.

    [0012] Es ist somit ein Massagegürtel geschaffen, der in vielfältiger Weise an unterschiedliche Anwendungen und Anwender anpaßbar ist und eine gute Massagewirkung und vor allem Tiefenwirkung erzeilt, so daß von einer guten Lösung der gestellten Aufgabe gesprochen werden kann. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Massagegürtels wird im folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen im einzelnen:

    Figur 1 einen Abschnitt des Massagegürtels in Ansicht und

    Figur 2 einen Holzklotz mit darin angebrachter Bohrung im Schnitt.



    [0013] Wie Figur 1 zeigt, besteht der Massagegürtel im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem umlaufenden, hohlen Randprofil 3, das flexibel ist und die Enden 1' von Drahtstegen 1 aufnimmt. Auf die Drahtstege 1 aufgesteckt sind Holzklötze 2. Die Holzklötze 2 haben eine etwa quaderförmige Gestalt mit annähernd quadratischem Querschnitt senkrecht zu ihrer Längsachse 5. Wie insbesondere Figur 2 zeigt, weisen die Holzklötze 2 Bohrungen 4 auf, die unter einem Winkel d relativ zur Längsachse 5 des Klotzes 2 verlaufen und ein leichtgängiges Drehen der Klötze 2 auf den Drahtstegen 1 erlauben.


    Ansprüche

    1. Massagegürtel mit einem, den Rand bildenden, umlaufenden, geschlossenen Profil aus elastischem Material, wobei quer zwischen den Längswänden Drahtstege verlaufen, auf denen mindestens ein länglicher Holzklotz rotierbar aufgesteckt ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß auf jedem Drahtsteg (1) drei Holzklötze (2) aufgesteckt sind.
     
    2. Massagegürtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (4) eines Holzklotzes (2) zum Hindurchführen des Drahtsteges (1) gegenüber der Mittelachse des Klotzes (2) einen Winkel α zwischen 2 und 25 aufweist.
     
    3. Massagegürtel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen der Bohrungen (4) zu den Ecken der Austrittsflächen hin verlagert sind.
     
    4. Massagegürtel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich- net, daß der Winkel α zwischen 6 und 20 beträgt.
     
    5. Massagegürtel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich- net, daß der Winkel α zwischen 10 und 16 beträgt.
     
    6. Massagegürtel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich-0 net, daß der Winkel « ca. 13 beträgt.
     
    7. Massagegürtel nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf einen Drahtsteg (1) Klötze 2 mit gleicher Größe des Winkels α aufgesteckt sind.
     
    8. Massagegürtel nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel α von auf nebeneinander liegenden Drahtstegen (1) aufgesteckten Klötzen (2) unterschiedlich ist.
     
    9. Massagegürtel nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die rotierbaren Holzklötze (2) unterschiedliche Durchmesser aufweisen.
     




    Zeichnung