(19)
(11) EP 0 178 249 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.04.1986  Patentblatt  1986/16

(21) Anmeldenummer: 85730106.3

(22) Anmeldetag:  14.08.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01B 7/04, H01B 7/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 31.08.1984 DE 3432600

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Bauer, Albert, Dipl.-Ing. (FH)
    D-8632 Neustadt (DE)
  • Carl, Arnd-Günther, Dipl.-Ing. (FH)
    D-8632 Neustadt (DE)
  • Lotter, Klaus, Dipl.-Ing.
    D-8521 Grossenseebach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flexible elektrische Steuerleitung


    (57) Um bei Steuerleitungen, wie sie in Container-Verladeeinrichtungen eingesetzt werden, windabhängige Verlagerungen auszuschalten, wird das Eigengewicht der Leitung erhöht Hierzu sind bei einer bündelverseilten Leitung im zentralen Tragorgan (1), in den Kemelementen jedes Aderbündels (5) und in den Zwickelräumen der Seele umflochtene Bleischnüre (2, 6, 10) angeordnet. Die Tragfähigkeit des zentralen Tragorgans wird durch zugfeste Kunststoffäden (3, 4) in Form eines Geflechtes und gegebenenfalls in Form von Zwicketfüllungen gewährleistet




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der flexiblen elektrischen Leitungen und ist bei der konstruktiven Ausgestaltung einer Steuerleitung anzuwenden, die in Container-Verladeeinrichtungen eingesetzt wird (Spreader-Leitung).

    [0002] Zum Betrieb von Hebezeugen, Transport- und Förderanlagen sind flexible elektrische Leitungen entwickelt worden, bei denen im Fall der Ausgestaltung als Steuerleitung die Adern lagenweise zur Seele verseift sind. Im Kern der Leitung kann ein Tragorgan in Form eines dehnungsarmen Stahlseiles oder eines dehnungsarmen Seiles aus nichtmetallischen Werkstoffen angeordnet sein (VDE-Vorschrift 250c/8.75, § 814). Als nichtmetallische Werkstoffe sind beispielsweise Fasern auf Aramid-Basis bekannt (DE-Z "Kunststoffe" 1982, Seite 486). -Der Einsatz einer derartigen Leitung auf einer Container-Verladeeinrichtung (DE-Z "Siemens-Energietechnik" 1983, Seite 188 bis 191) kann in der Weise erfolgen, daß die Leitung beim Verfahren des Hebezeuges ständig in einem Trichter abgelegt und wieder aufgenommen wird. Dabei wird die Leitung über eine größere Höhe senkrecht frei durch die Luft geführt. Unter ungünstigen Witterungsbedingungen, insbesondere bei stürmischem Wind, kann es zu starken seitlichen Ausbiegungen der Leitung kommen, die den Bewegungsablauf der Leitung behindern.

    [0003] Für Aufzugsteuerleitungen ist an sich eine Leitungskonstruktion bekannt, bei der jeweils fünf Adern um einen zugfesten Kern zu einem Bündel verseilt sind und bei der sechs solcher Ader-Bündel um ein Tragorgan verseilt sind.

    [0004] Die so gebildete und mit Textilbeiläufen ausgestattete Seele ist von einer Bespinnung und einem Kunststoffmantel umgeben. Diese Leitungskonstruktion zeichnet sich durch hohe Flexibilität, hohe Biegetüchtigkeit und absolute Stabilität des Aderverbandes aus (DE-Z "Elektrodienst" 1983, Heft 1, Seite 26/27). - Zur Anpassung einer Aufzugsteuerleitung an die technische Entwicklung auf dem Gebiet der elektronischen Steuerung und an den Einsatz von Mikroprozessoren ist im übrigen eine Leitungskonstruktion bekannt, bei der die Adern einen kleinen Querschnitt aufweisen und einlagig um ein Kemelement verseift sind, das aus einer Bleischnur besteht. Durch dieses Kernelement hohen Gewichtes wird der Einfluß der lsolier- und Mantelwerkstoffe auf das Lauf- und Hängeverhalten der Leitung zurückgedrängt (DE-OS 3139018).

    [0005] Ausgehend von einer Leitung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 (DE-Z "Elektrodienst") liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, durch eine konstruktive Veränderung des Leitungsaufbaues die Führbarkeit der Leitung bei Einwirkung von Windkräften zu verbessern und damit den Einsatz dieser Leitung als "Spreader-Leitung" zu ermöglichen.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß das als Tragorgan ausgebildete Kemelement aus einem Verband von umflochtenen Bleischnüren besteht, auf den ein Geflecht aus zugfesten Kunststoffäden aufgebracht ist, daß das Kemelement jedes Ader-Bündels aus einer umflochtenen Bleischnur besteht und daß in den äußeren Zwickelräumen der Seele umflochtene Bleischnüre angeordnet sind.

    [0007] Die gemäß der Erfindung vorgesehene Ausgestaltung der Leitung bewirkt eine Erhöhung ihres Eigengewichtes, ohne deren Strömungswiderstand in Querrichtung spürbar zu vergrößern oder deren Flexibilität zu verringern. Damit ist aber das Maß der seitlichen Auslenkung der frei hängenden Leitung bei Windeinwirkung herabgesetzt. Dabei tragen die im Tragorgan angeordneten zugfesten Kunststoffäden, bei denen es sich vorzugsweise um Rovings auf Aramid-Basis handel sowohl zur Erhaltung der Flexibilität der Leitung als auch zur Erhaltung der erforderlichen Zugfestigkeit bei. Mit derartigen zugfesten Kunststoffäden können auch die Zwickelräume des als Tragorgan ausgebildeten Kemelementes ausgefüllt sein.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel der neuen Leitung ist in der Figur dargestellt

    [0009] Die Figur zeigt eine bündelverseilte Steuerleitung, in deren Zentrum ein als Tragorgan ausgebildetes Kemeiement 1 angeordnet ist. Dieses Kemelement besteht aus sieben Bleischnüren 2, die jeweils mit Polyestergarn umflochten sind, wobei sechs Bleischnüre um eine zentrale Bleischnur herum angeordnet sind. Diese Bleischnüre können parallel verlaufend oder miteinander verseift angeordnet sein. In den äußeren Zwickelräumen des aus den Bleischnüren 2 gebildeten Verbandes sind Rovings 3 aus zugfesten Kunststoffäden, beispielsweise auf der Basis von Aramid, angeordnet Bleischnüre und Zwickelfüllungen sind mit einer nicht näher bezeichneten Haltewendel umgeben, die ebenfalls aus zugfesten Kunststofffäden bestehen kann. Darüber ist ein einfaches oder doppeltes, geschlossenes Geflecht 4 aus zugfesten Kunststoffäden, insbesondere aus Aramid-Rovings angeordnet

    [0010] Um das Tragorgan 1 sind fünf Aderbündel 5 angeordnet, die jeweils aus einem Kemelement 6 und sechs kunststoffisolierten Adern 7 bestehen. Bei dem Kemelement 6 handelt es sich ebenfalls um eine umflochtene Bleischnur. Die Zwickelräume jedes Aderbündels sind mit Lückenfüllungen 8 aus einem Textilgam oder einem Baumwollmischgam ausgefüllt Jedes Aderbündel ist mit einer Folie 9 aus Polyestervlies umsponnen.

    [0011] Weitere umflochtene Bleischnüre 10 sind in den Zwickelräumen der aus dem Tragorgan 1 und den Ader-Bündeln 5 bestehenden Seele angeordnet Die restlichen Zwickelräume sind in bekannter Weise mit einer Zwickelfüllung 11 aus Jute oder Textilfäden gefülft. Die Leitungsseele als Ganzes ist mit einer zweilagigen Bespinnung 12 aus Polyestervlies und einem Kunststoffmantel 13 umgeben. - Da es sich bei der neuen Leitung nicht um eine trommelbare Leitung handelt, können die Aderisolierungen und der Mantel aus thermoplastischem Kunststoff bestehen, die Aderisolierungen beispielsweise aus Polyvinylchlorid und der Mantel beispielsweise aus Polyurethan.


    Ansprüche

    1. Flexible elektrische Steuerleitung, bei der auf ein als Tragorgan ausgebildetes Kemelement mehrere Ader-Bündel aufgeseilt sind,

    bei der jedes Ader-Bündel aus einem Kernelement mit darauf aufgeseilten Adern besteht

    und bei der die aus dem Tragorgan und den Adem-Bündeln gebildete Seele mit einer Bespinnung und einem Kunststoffmantel umgeben ist,

    dadurch gekennzeichnet, daß das als Tragorgan ausgebildete Kemelement (1) aus einem Verband von umflochtenen Bleischnüren (2) besteht, auf den ein Geflecht (4) aus zugfesten Kunststoffäden aufgebracht ist,

    daß das Kemelement (6) jedes Ader-Bündels (5) aus einer umflochtenen Bleischnur besteht

    und daß in den äußeren Zwickelräumen der Seele umflochtene Bleischnüre (10) angeordnet sind.


     
    2. Steuerleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwickelräume des als Tragorgan ausge- . bildeten Kernelementes (1) mit zugfesten Kunststoffäden (3) ausgetrenst sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht