[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der flexiblen elektrischen Leitungen und ist bei
der konstruktiven Ausgestaltung einer Steuerleitung anzuwenden, die in Container-Verladeeinrichtungen
eingesetzt wird (Spreader-Leitung).
[0002] Zum Betrieb von Hebezeugen, Transport- und Förderanlagen sind flexible elektrische
Leitungen entwickelt worden, bei denen im Fall der Ausgestaltung als Steuerleitung
die Adern lagenweise zur Seele verseift sind. Im Kern der Leitung kann ein Tragorgan
in Form eines dehnungsarmen Stahlseiles oder eines dehnungsarmen Seiles aus nichtmetallischen
Werkstoffen angeordnet sein (VDE-Vorschrift 250c/8.75, § 814). Als nichtmetallische
Werkstoffe sind beispielsweise Fasern auf Aramid-Basis bekannt (DE-Z "Kunststoffe"
1982, Seite 486). -Der Einsatz einer derartigen Leitung auf einer Container-Verladeeinrichtung
(DE-Z "Siemens-Energietechnik" 1983, Seite 188 bis 191) kann in der Weise erfolgen,
daß die Leitung beim Verfahren des Hebezeuges ständig in einem Trichter abgelegt und
wieder aufgenommen wird. Dabei wird die Leitung über eine größere Höhe senkrecht frei
durch die Luft geführt. Unter ungünstigen Witterungsbedingungen, insbesondere bei
stürmischem Wind, kann es zu starken seitlichen Ausbiegungen der Leitung kommen, die
den Bewegungsablauf der Leitung behindern.
[0003] Für Aufzugsteuerleitungen ist an sich eine Leitungskonstruktion bekannt, bei der
jeweils fünf Adern um einen zugfesten Kern zu einem Bündel verseilt sind und bei der
sechs solcher Ader-Bündel um ein Tragorgan verseilt sind.
[0004] Die so gebildete und mit Textilbeiläufen ausgestattete Seele ist von einer Bespinnung
und einem Kunststoffmantel umgeben. Diese Leitungskonstruktion zeichnet sich durch
hohe Flexibilität, hohe Biegetüchtigkeit und absolute Stabilität des Aderverbandes
aus (DE-Z "Elektrodienst" 1983, Heft
1, Seite 26/27). - Zur Anpassung einer Aufzugsteuerleitung an die technische Entwicklung
auf dem Gebiet der elektronischen Steuerung und an den Einsatz von Mikroprozessoren
ist im übrigen eine Leitungskonstruktion bekannt, bei der die Adern einen kleinen
Querschnitt aufweisen und einlagig um ein Kemelement verseift sind, das aus einer
Bleischnur besteht. Durch dieses Kernelement hohen Gewichtes wird der Einfluß der
lsolier- und Mantelwerkstoffe auf das Lauf- und Hängeverhalten der Leitung zurückgedrängt
(DE-OS 3139018).
[0005] Ausgehend von einer Leitung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1
(DE-Z "Elektrodienst") liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, durch eine konstruktive
Veränderung des Leitungsaufbaues die Führbarkeit der Leitung bei Einwirkung von Windkräften
zu verbessern und damit den Einsatz dieser Leitung als "Spreader-Leitung" zu ermöglichen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß das als Tragorgan
ausgebildete Kemelement aus einem Verband von umflochtenen Bleischnüren besteht, auf
den ein Geflecht aus zugfesten Kunststoffäden aufgebracht ist, daß das Kemelement
jedes Ader-Bündels aus einer umflochtenen Bleischnur besteht und daß in den äußeren
Zwickelräumen der Seele umflochtene Bleischnüre angeordnet sind.
[0007] Die gemäß der Erfindung vorgesehene Ausgestaltung der Leitung bewirkt eine Erhöhung
ihres Eigengewichtes, ohne deren Strömungswiderstand in Querrichtung spürbar zu vergrößern
oder deren Flexibilität zu verringern. Damit ist aber das Maß der seitlichen Auslenkung
der frei hängenden Leitung bei Windeinwirkung herabgesetzt. Dabei tragen die im Tragorgan
angeordneten zugfesten Kunststoffäden, bei denen es sich vorzugsweise um Rovings auf
Aramid-Basis handel sowohl zur Erhaltung der Flexibilität der Leitung als auch zur
Erhaltung der erforderlichen Zugfestigkeit bei. Mit derartigen zugfesten Kunststoffäden
können auch die Zwickelräume des als Tragorgan ausgebildeten Kemelementes ausgefüllt
sein.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der neuen Leitung ist in der Figur dargestellt
[0009] Die Figur zeigt eine bündelverseilte Steuerleitung, in deren Zentrum ein als Tragorgan
ausgebildetes Kemeiement 1 angeordnet ist. Dieses Kemelement besteht aus sieben Bleischnüren
2, die jeweils mit Polyestergarn umflochten sind, wobei sechs Bleischnüre um eine
zentrale Bleischnur herum angeordnet sind. Diese Bleischnüre können parallel verlaufend
oder miteinander verseift angeordnet sein. In den äußeren Zwickelräumen des aus den
Bleischnüren 2 gebildeten Verbandes sind Rovings 3 aus zugfesten Kunststoffäden, beispielsweise
auf der Basis von Aramid, angeordnet Bleischnüre und Zwickelfüllungen sind mit einer
nicht näher bezeichneten Haltewendel umgeben, die ebenfalls aus zugfesten Kunststofffäden
bestehen kann. Darüber ist ein einfaches oder doppeltes, geschlossenes Geflecht 4
aus zugfesten Kunststoffäden, insbesondere aus Aramid-Rovings angeordnet
[0010] Um das Tragorgan 1 sind fünf Aderbündel 5 angeordnet, die jeweils aus einem Kemelement
6 und sechs kunststoffisolierten Adern 7 bestehen. Bei dem Kemelement 6 handelt es
sich ebenfalls um eine umflochtene Bleischnur. Die Zwickelräume jedes Aderbündels
sind mit Lückenfüllungen 8 aus einem Textilgam oder einem Baumwollmischgam ausgefüllt
Jedes Aderbündel ist mit einer Folie 9 aus Polyestervlies umsponnen.
[0011] Weitere umflochtene Bleischnüre 10 sind in den Zwickelräumen der aus dem Tragorgan
1 und den Ader-Bündeln 5 bestehenden Seele angeordnet Die restlichen Zwickelräume
sind in bekannter Weise mit einer Zwickelfüllung
11 aus Jute oder Textilfäden gefülft. Die Leitungsseele als Ganzes ist mit einer zweilagigen
Bespinnung 12 aus Polyestervlies und einem Kunststoffmantel 13 umgeben. - Da es sich
bei der neuen Leitung nicht um eine trommelbare Leitung handelt, können die Aderisolierungen
und der Mantel aus thermoplastischem Kunststoff bestehen, die Aderisolierungen beispielsweise
aus Polyvinylchlorid und der Mantel beispielsweise aus Polyurethan.
1. Flexible elektrische Steuerleitung, bei der auf ein als Tragorgan ausgebildetes
Kemelement mehrere Ader-Bündel aufgeseilt sind,
bei der jedes Ader-Bündel aus einem Kernelement mit darauf aufgeseilten Adern besteht
und bei der die aus dem Tragorgan und den Adem-Bündeln gebildete Seele mit einer Bespinnung
und einem Kunststoffmantel umgeben ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das als Tragorgan ausgebildete Kemelement (1) aus einem
Verband von umflochtenen Bleischnüren (2) besteht, auf den ein Geflecht (4) aus zugfesten
Kunststoffäden aufgebracht ist,
daß das Kemelement (6) jedes Ader-Bündels (5) aus einer umflochtenen Bleischnur besteht
und daß in den äußeren Zwickelräumen der Seele umflochtene Bleischnüre (10) angeordnet
sind.
2. Steuerleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwickelräume des
als Tragorgan ausge- . bildeten Kernelementes (1) mit zugfesten Kunststoffäden (3)
ausgetrenst sind.