[0001] Die Erfindung befasst sich mit einer schwenkbaren Stabantenne nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Eine derartige bekannte Antenne ist in der Schrift des deutschen
Gebrauchsmusters GM 74 24 987 beschrieben. Es handelt sich um eine Teleskopantenne,
vorzugsweise zur Montage an Kraftfahrzeugen mit unterschiedlichen Neigungenswinkeln
der Karosseriebleche. Mit dem angegebenen Rastwinkel, d.h. dem Winkel von einer Raststelle
zur nächsten, von 30° bzw. 22,5° mag eine genügende Anpassung an diese Neigungsunterschiede
erreicht werden; die geringen elastischen Grenzausschläge von etwa + 10
0, d.h. dem Bereich, in welchem die Kugel allein durch Federkraft sicher einrastet,
spielen für diese Anwendung von Stabantennen überhaupt keine Rolle, und eine andere
Anordnung ist in der GM-Schrift nicht erwähnt.
[0002] Anders verhält es sich jedoch z.B. bei Stab- oder Rutenantennen für tragbare Funkgeräte.
Beim aufrechten Gehen im Wald ist es äusserst mühsam, tiefhängenden Aesten mit einer
1-2 m langen Vertikalantenne ausweichen zu müssen. Aehnliches gilt beim Fahren auf
Waldwegen mit einem Geländefahrzeug mit darauf montierter Antenne. Im Interesse einer
guten Uebertragungsqualität sollte von der vertikalen Ausrichtung und der Maximalhöhe
der Antenne nur ganz kurze Zeit und ohne störende Hantierungen abgewichen werden.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, die erwähnten Nachteile und Begrenzungen in der Anwendung
von Stabantennen möglichst zu beheben, so dass diese auf möglichst einfache, aber
vielfältige Weise auf tragbaren und fahrbaren Funkgeräten einsetzbar sind. Dies wird
gemäss dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 erreicht. Es ergibt sich der Vorteil,
dass beim Zurückfedern der Antenne um mindestens 30° die meisten Aeste an der ebenfalls
etwas elastischen Antennenrute abgleiten, wonach sich diese durch die Federkraft der
Rastvorrichtung sofort wieder vertikal stellt.
[0004] Anderseits ist es bei einer Ausführung gemäss Patentanspruch 2 ohne weiteres möglich,
ein solches Funkgerät beispielsweise in einem Graben um über 30° aus der Vertikalen
geneigt schräg aufzustellen, wobei die Antenne, durch eine leichte Handbewegung in
die vertikale Richtung gebracht, auch vertikal stehen bleibt; anderseits wird beim
Gehen oder Fahren im Wald mit aufrechtem Gerät trotz gelegentlichem Erreichen der
Zwischenstetlung die Antennenrute infolge der Schwankungen des Geräts 4 stets sofort
wieder die Vertikale einnehmen.
[0005] In den darauffolgenden Patentansprüchen ist ein Kugelgelenk-Antennenträger umschrieben,
welcher vorzugsweise bei einer Antenne gemäss Patentanspruch 2 verwendet wird. Damit
ergeben sich als weitere Vorteile ein wesentlich über 30
0 hinausgehender Grenzwinkel für die Rückfederung und eine gewichts- und kostensparende
Herstellung.
[0006] Die Erfindung wird im folgenden an einem Beispiel an Hand der einzigen Zeichnung
Fig. 1 erläutert.
[0007] In der Figur 1 bilden ein Kugelkopfteil 1 und ein Pfannenteil 2 zusammen das Kugelgelenk
einer schwenkbaren Stabantenne 3, die auf einem Gerät 4 montiert ist. Letztere besteht
aus einer faserverstärkten Kunststoffrute von etwa 1,6 m Länge, mit eingelegtem Leiter,
und ist hier wie das Gerät 4 nur ansatzweise gezeichnet. Die Richtung des Pfeiles
1 als Achsrichtung des mit ausgezogenen Linien gezeichneten Kugelkopfteils 1 entspricht
einer ersten, gestreckten Stellung des Kugelgelenks. In strichpunktierten Linien ist
aber auch eine zweite, verschwenkte Stellung mit der neuen Achsrichtung 1' in bezug
auf die Antenne 3 und das Gerät 4' gezeigt.
[0008] Der Kugelkopfteil 1 besitzt eine Kugel 5, die einstückig mit einem zylindrischen
Hals 6 verbunden ist. Dieser ist seinerseits mit einem Stift 7 mit dem Gerät 4 fest
verstiftet.
[0009] Die Kugel 5 ist gegenüber dem Hals 6 und senkrecht zu dessen Achse 1 gemäss der Erfindung
durch eine ebene Rastfläche 8 mit äusserer Abrundung 9 beschnitten. Schliesslich ist
in die Kugel 5 von der Rastfläche 8 her eine zylindrische, in einen flachen Kegel
auslaufende Bohrung 10 derart eingesenkt, dass siche eine annähernd gleichmässige
Wandstärke des Restmaterials ergibt. Dies ergibt eine Gewichtsersparnis und vermindert
die Gefahr von Spannungsrissen beim Härten.
[0010] Der Pfannenteil 2 des Kugelgelenks besteht aus einer Büchse 21 und einer auf diese
geschraubten und die Kugel umfassenden Muffe 22 und ist durch ein in der ersteren
angebrachtes Gewinde 23 fest mit dem unteren Ende der ruten- oder stabförmigen Antenne
3 verbunden.
[0011] In mittlerer Höhe des Pfannenteils 2, zwischen einem an der Muffe 22 angebrachten
Kugelsitz 24 und dem Gewinde 23 bildet nun die Büchse 21 Teil einer Rastvorrichtung
25. Diese schliesst auch die Rastfläche 8 an der Kugel 5 mit ein sowie einen von einer
starken Schraubenfeder 26 nach unten gedrückten Stössel 27, welcher mit einer kreisförmigen
und gemäss der Erfindung ebenen Stirnfläche 28 gegen die Kugel 5 presst. Eine von
oben eingesenkte zylindrisch-kegelige Sackbohrung 29 gibt dem Stössel 25 eine annähernd
gleichmässige Wandstärke, mit analogen Vorteilen wie bei der Bohrung 10 besprochen.
Vorzugsweise werden mindestens die Stirnfläche 28 des Stössels 27 und die Rastfläche
8 mit Abrundung 9 an der Kugel 5 gehärtet, noch besser aber alle Teile des Kugelgelenks
durchgehärtet, bei Verwendung von rostfreiem härtbarem Stahl und Polieren der Oberfläche.
Vor dem Zusammenbau sind alle dem Verschleiss ausgesetzten Teile mit einem druckfesten
Schmiermittel zu versehen.
[0012] Gemäss der Erfindung ermöglicht diese Anordnung von Gelenk 1, 1',2 und Rastvorrichtung
25, die Antenne 3 gegenüber dem Gerät 4 in vorteilhafter Weise mindestens 30
0 elastisch zu verschwenken und zurückfedern zu fassen. Dies bietet im Feldeinsatz,
beispielsweise mit einem tragbaren Funkgerät, erhebliche Vorteile.
[0013] Der grösstmögliche Verschwenkwinkel a wird durch die Oeffnung der Pfannenmuffe 22
und die Dicke des Stiels 6 konstruktiv in engen Grenzen festgelegt. Es wurde nun gefunden,
dass durch die Anordnung eines Stössels 27 mit ebener Stirnfläche 28 und einer im
wesentlichen ebenen Rastfläche 8 an der Kugel 5 optimale Verhältnisse entstehen können.
Es muss nur dafür gesorgt werden, dass der vom äusseren Rand der Rastfläche 8 und
der Achse des Stiels 6 eingeschlossene Winkel b mindestens so gross ist, wie der um
den Haftreibungswinkel c vermehrte grösstmögliche Verschwenkungswinkel a, aber jedenfalls
grösser als der Grenzausschlag von 30
0, alle Winkel a, b und c bezogen auf das Kugetzentrum. Dabei ist der Haftreibungswinkel
c derjenige Winkel, der sich ergibt, wenn man den Koeffizienten der Reibung beim Uebergang
von Stillstand zu Bewegung, unter Belastung der Feder 26, an den Stirn- und Rastflächen
28 bzw. 8 in der verschwenkten Stellung, als Tangens betrachtet und das Argument bestimmt.
Dieser Winkel beträgt bei gehärteten polierten Stahlflächen etwa 5° und ist natürlich
auch von der Schmierung abhängig. Für diese empfiehlt sich ein druckfestes, festhaftendes
Schmierfett. Diese Toleranzen, zusammen mit denjenigen der Feder 26 und mit der Abrundung
- in unserem Beispiel ca. 6 % des Kugelradius - erfordert, dass die Berechnungen durch
einige Versuche zu ergänzen sind. Immerhin ergab sich, dass bei einer grösstmöglichen
Auslenkung von über 45° der elastische Grenzausschlag, d.h. der Bereich, in welchem
die wegen eines Hindernisses zurückgeschwenkte Antenne sicher wieder in die Vertikale
zurückfedert, über 40° beträgt. Anderseits kann bei dem um ca. 50° geneigten Gerät
die Antenne mit einer leichten, unkritischen Handbewegung in die Vertikale gebracht
werden und hält sich dort auch bei Wind.
[0014] Als Varianten sind noch andere Rastvorrichtungen mit ähnlichen Vorteilen ausführbar,
so z.B. mit nicht-ebenen Rast- und Stirnflächenpaaren. Es könnte auch statt eines
Kugelgelenks ein flaches horizontalachsiges Einebenengelenk kombiniert mit vertikalem
Drehzapfen ausgeführt werden. Solche Varianten werden aber der Kürze halber hier nicht
näher beschrieben.
1. Schwenkbare Stab- oder Rutenantenne, vorzugsweise zur Montage auf einem tragbaren
Funkgerät (4), mit einer Gelenkverbindung zwischen Stab (3) und Gerät (4) wie folgt:
A) ein Gelenk (1,1',2) gestattet eine Verschwenkung in mindestens einer diskreten
oder beliebigen Ebene durch die Stabachse (2,3)
B) eine Rastvorrichtung (25) am Gelenk (1,1',2) bewirkt unter Federkraft (26) das
Festhalten der Antenne (3) in einer ersten Raststellung (1,2), oder aber ein elastisches
Zurückfedern der Antenne (3) nach dem Auslenken derselben von der ersten Raststellung
aus um einen unter einem bestimmten Grenzausschlag liegenden Ausschlag durch eine
quer zur Stabachse (3) wirkende Kraft, wogegen beim Ueberschreiten dieses Grenzausschlages
kein Zurückfedern erfolgt, sondern eine Zwischenstellung (1') oder eine weitere Raststellung
eingenommen wird, gekennzeichnet durch eine derartige Anordnung von Gelenk (1,1',2)
und Rastvorrichtung (25), dass der Grenzausschlag mindestens + 30° in bezug auf die
Raststellung (1,2) beträgt.
2. Stabantenne nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass bei nur einer Raststellung
(1,2) die Federkraft in der nach Ueberschreiten des Grenzausschlages anschliessenden
Zwischenstellung (1',2) und die Anordnung der letzteren derart gewählt t sind, dass
sie bei entsprechend über den Grenzausschlag geneigtem ruhigem Gerät die dann in die
Vertikale abgelenkte Antenne just zu halten vermag, dass bei raschem Aufrichten des
Geräts letztere jedoch durch ihre Trägheit in den elastischen Bereich gerät und vertikal
einrastet.
3. Kugelgelenk-Antennenträger zur Verwendung bei einer Antenne gemäss Patentanspruch
2, mit folgenden Bauteilen:
a) ein Kugelkopfteil (1,1') mit einer auf einem Halse (6) befestigten Kugel (5), wobei
der Hals (6) zum festen Anschluss an das Gerät (4) oder den Stab (3) ausgebildet ist
b) ein die Kugel (5) mindestens teilweise umfassender Pfannenteil (2), wobei die dem
Kugelsitz (22,5) abgekehrte Seite zum festen Anschluss an den Stab (3) bzw. das Gerät
(4) ausgebildet ist, und wobei die Oeffnung der Pfanne (2,22) und die Dicke des Stiels
(6) der Kugel (5) den grösstmöglichen Verschwenkungswinkel a des Gelenks (1,1',2)
festlegen
c) eine Rastvorrichtung (25) mit einer Zylinderbüchse (21) in einem ersten der beiden
Teile a) oder b), in welcher Büchse (21) ein Federelement (26) und ein unter dessen
Vorspannung stehender Stössel (27) untergebracht sind, und mit einer vom Stössel (27,28)
beaufschlagten Rastfläche (8) am zweiten der beiden Teile b) bzw. a), wiefolgt gekennzeichnet:
d) die Büchse (21), die Federelement (26) und der Stössel (27) sind koaxial im Pfannenteil
(2) untergebracht, wobei die für den Eingriff mit der Rastfläche (8) vorgesehene Stirnfläche
(28) des Stössels (27) eben ausgebildet ist und den Boden der Pfanne bildet
e) die Rastfläche (8) ist an der Kugel (5) gegenüber dem Hals (6) und zentrisch zu
dessen Achse (1,1') derart angebracht, dass der von ihrem äussern Rand (9) und der
genannten Achse eingeschlossene Winkel b höchstens so gross ist, wie der um den Haftreibungswinkei
c vermehrte grösstmögliche Verschwenkungswinkel a, aber jedenfalls grösser als der
genannte Grenzausschlag.
4. Kugelkopf-Antennenträger nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der
Winkel a über 450, der Winkel b über 50° und die Rastfläche (8) mit Ausnahme einer äusseren Abrundung
(9) eben sind.
5. Kugelkopf-Antennenträger nach Patentansprüchen 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
dass sowohl in die Kugel (5) als auch in den Stössel (27) Sackbohrungen (10 bzw. 29)
eingesenkt sind, so dass an beiden Teilen je eine etwa gleichmässige Wandstärke übrig
bleibt, und dass mindestens diese beiden Bauteile (5,27) aus härtbarem Werkstoff,
vorzugsweise rostfreiem Stahl, gefertigt und gehärtet und poliert sind.