[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hohlleiter mit Primärstrahler gemäss dem
Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 1.
[0002] Bei Satelliten-Fernsehen werden von den Satelliten aus zirkular polarisierte Wellen
abgestrahlt. Je nach Staat oder Sendeunternehmen sind diese Wellen rechts- oder linksdrehend.
Empfangsseitig muss somit die Möglichkeit geschaffen werden, beide Arten mit derselben
Antenne empfangen zu können. Weil schliesslich auch die Möglichkeit geschaffen werden
muss, dass jedermann direkt empfangen kann, ohne auf ein Kabelnetz angewiesen zu sein,
müssen solche Antennen auch seriell bei geringen Kosten herstellbar sein.
[0003] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, einen solchen Primärleiter zu schaffen,
mit dem zirkular polarisierte Wellen bei Satelliten-Funk direkt empfangen werden können.
[0004] Erfindungsgemäss wird dies mit einem Hohlleiter mit den Merkmalen im kennzeichnenden
Teil des unabhängigen Patentanspruchs erreicht. In den abhängigen Patentansprüchen
sind besonders vorteilhafte Ausführungsformen gekennzeichnet.
[0005] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Primärleiter in Schnittansicht nach der Schnittlinie I-I in Fig. 2,
Fig. 2 den Primärleiter gemäss Fig. 1 in Schnittansicht nach der Schnittlinie II-II
in Fig. 1,
Fig. 3A und 3B je eine Schnittansicht des Primärleiters von der Schnittstelle der
Schnittlinie III-III in Fig. 1 aus betrachtet zur Darstellung von zwei Filtertypen,
Fig. 4A und 4B je eine Schnittansicht des Primärleiters von der Schnittstelle der
Schnittlinie IV-IV in Fig. 1 aus betrachtet, zur Darstellung von zwei Auskopplungsarten,
und
Fig. 5 einen Ausschnitt des Primärleiters nach Fig. 1 mit einer zweiten Ausführungsform
des Strahlers.
[0006] Der Primärleiter (aus dem englischen Sprachgebrauch hergeleitet auch Primärfeed genannt)
gemäss Fig. 1 und 2 umfasst einen Auskopplungsteil A, einen Filterteil F, einen Polarisatorteil
P, einen Phasenkorrekturteil K und einen Strahlerteil S. Alle diese Teile sind in
einem geraden quadratischen Hohlleiter 10 angeordnet. Dieser Hohlleiter 10 ist durch
ein Septum 11 aus einem Träger mit metallischer Oberfläche oder einem Metallblech
gebildet und teilt den quadratischen Hohlleiter 16 in zwei identische rechteckige
Hohlleiter 21, 22. Das Septum 11 ist an seinem gegen den Strahler 12 gerichteten Ende
13 abgestuft ausgebildet, wie Fig. 2 deutlich zeigt.
[0007] Der Auskopplungsteil A ist gemäss Fig. 1 und 4A als Hohlleiter-Auskopplung ausgebildet,
und weist für jeden der beiden rechteckigen Hohlleiter 21, 22 je einen Krümmer 23,
24 für die E-Winkel der Hohlleiter 21, 22 auf.
[0008] Der Filterteil F kann entweder mit kapazitiven Koppelelementen gemäss Fig. 1 und
3A oder mit induktiven Koppelelementen gemäss Fig. 3B versehen sein. In diesem Ausführungsbeispiel
sind vier Filterstufen vorgesehen, die je durch Koppelelemente voneinander getrennt
sind. Die induktiven Koppelelemente nach Fig. 3 sind bekanntlich metallische Trennwände
25, 26, deren Stirnkanten 27, 28 einen Abstand zu der durch das Septum 11.gebildeten
Wand aufweisen. Die kapazitiven Koppelelemente gemäss Fig. 3B sind ebenfalls metallische
Trennwände 29, 30 bzw. 29', 30', deren Stirnkanten 31, 32, 31', 32' jeweils am Septum
11 anliegen, aber die mittig in den beiden Hohlleitern 21, 22 eine Spaltöffnung 33,
33' bestimmen.
[0009] Als Auskopplungen im Auskopplungsteil A können Hohlleiterauskopplungen gemäss Fig.
1 und 4A verwendet sein oder.es können Koaxialanschlussstecker 40, 41 gemäss Fig.
4B anstelle der Schlitzöffnungen 42, 43 in die geschlossenen Wände der Hohlleiter
21, 22 eingesetzt werden.
[0010] Während in Fig. 1 und 2 ein Strahler 12 mit beidseits kegelförmiger Ausbildung vorgesehen
ist, könnte auch gemäss Fig. 5 nur aussenseitig eine kegelförmige Spitze und innenseitig
eine stufig ausgebildete Auskopplung vorgesehen sein.
[0011] Das Septum 11 ist zwischen den Hohlleiterwänden des quadratischen Hohlleiters 10
in bekannter Weise stufig ausgebildet. Zur Kompensation der Phasenlage der beiden
polarisierten Wellen ist ein Kompensator K vorgesehen.
[0012] Ein solcher Kompensator kann gemäss Fig. 2 eine einfache Verengung im Hohlleiter
in den senkrecht zur Ebene des Septums angeordneten Wänden sein. In einer zweiten
möglichen Ausbildungsform könnten beidseits je ein plattenförmiges Element aus einem
dielektrischen Material eingesetzt sein. Ein solches Element hat beispielsweise Abmessungen
von 14 x 16 mm und die senkrecht zum Septum verlaufende mittelsenkrechte Ebene dieser
Elemente sollte dann einen Abstand von etwa 15 mm von der Vorderkante der vordersten
Stufe des Septums 11 haben. Mit einem dielektrischen Material, das eine Dielektrizitätskonstante
Er= 2,2 hat, kann eine Phasenkorrektur von etwa 8° erreicht werden, um damit die Phasenwinkel
der TE10 Mode Welle und der TE01 Mode Welle auf 90° einzustellen.
[0013] Ein solcher Primärfeed lässt sich sehr kostengünstig in Spritzgusstechnik herstellen.
Die beiden identischen Schalen müssen nach dem Einsetzen des Septums miteinander verbunden
werden, beispielsweise durch Hartlöten.
[0014] Anstelle der rein kapazitiven oder induktiven Koppelelemente können auch gemischte
kapazitive oder induktive Koppelelemente vorgesehen sein.
1. Hohlleiter mit Primärstrahler, insbesondere für Satelliten-Direktempfang, mit einer
Polarisationsweiche zur Umwandlung von Wellen mit zirkularer Polarisation in Wellen
mit TE10-Mode oder Wellen mit TE01-Mode je nach Drehrichtung der Zirkularpolarisation,
dadurch gekennzeichnet, dass der einerseits geschlossene quadratische Hohlleiter (10)
folgende Abschnitte umfasst:
a) einen Ankopplungsabschnitt (A)
b) einen Filterabschnitt (F)
c) eine Polarisationsweiche (P) mit Phasenkompensator (K) und
d) einen dielektrischen Strahler (S)
2. Hohlleiter nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polarisationsweiche
(P) ein plattenförmiges abgestuftes Septum (13) ist, mit dem der quadratische Hohlleiter
(10) in zwei identische rechteckige Hohlleiter (21, 22) unterteilt ist.
3. Hohlleiter nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Phasenkompensator
(K) eine Verengung des quadratischen Hohlleiters (10) je im Abstand von Septum (13) und Strahler (S) ist, die im quadratischen Hohlleiter (10) einen rechteckigen Abschnitt
bildet, dessen längere Rechteckseiten senkrecht auf der Ebene des Septums(13) stehen.
4. Hohlleiter nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verengung im
Hohlleiter (10) durch entsprechende Formung der metallischen Wände gebildet ist.
5. Hohlleiter nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verengung im
Hohlleiter (10) durch Einlagen aus Platten aus einem dielektrischen Material gebildet
ist.
6. Hohlleiter nach einem der Patentansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Ankopplung (A) in jedem durch das Septum abgegrenzten rechteckigen Hohlleiter
(21, 22) im Abstand von λ/4 vom geschlossenen Ende angeordnet ist.
7. Hohlleiter nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankopplungen
als E-Winkel ausgebildet sind.
8. Hohlleiter nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankopplungen
koaxial mittels in den Hohlleiter eingreifenden Antennen gebildet sind.
9. Hohlleiter nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
der Strahler (S) als Doppelkegel ausgebildet ist.
10. Hohlleiter nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
der Strahler (S) nach aussen hin kegelförmig und gegen den Hohlleiter hin stufig ausgebildet
ist.
11. Hohlleiter nach einem der Patentansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
das Filter im Filterabschnitt (F) durch kapazitive Koppelelemente gebildet ist.
12. Hohlleiter nach einem der Patentansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
das Filter im Filterabschnitt (F) durch induktive Koppelelemente gebildet ist.
13. Hohlleiter nach einem der Patentansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
das Filter im Filterabschnitt (F) eine Kombination von kapazitiven und induktiven
Koppelelementen aufweist.