[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Oeffnen einer Metalldose gemäss Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Vorrichtungen zum Oeffnen einer Dose längs am Umfang des Dosenmantels eingeprägter
Schwächungsrillen sind bekannt.
[0003] Aus der US-A-2,753,075 ist eine Aufreisslasche bekannt, die eine v-förmige Ausnehmung
zwischen den Schwächungsrillen im Dosenmantel abdeckt und hermetisch verschliesst.
Die Lasche ist mit einer punktförmigen Schweissverbindung zwischen den Schenkeln der
v-förmigen Ausnehmung mit dem Mantel verbunden. Die Abdichtung der v-förmigen Ausnehmung
erfolgt durch ein zwischen die Lasche und dem Mantel eingebrachtes elastisches Dichtungsmittel
oder durch Lötzinn. Eine Vorrichtung dieser Art hat den Nachteil, dass der Dosenmantel
erst durchbrochen und anschliessend wieder abgedichtet werden muss. Die Herstellung
einer solchen Dose ist aufwendig und eine Verwendung für zu sterilisierende Konserven
nicht geeignet.
[0004] Aus der US-A-2,806,628 ist eine Dose mit einer Aufreisslasche mit einem in diese
eingeprägten v-förmigen Buckel bekannt. Die Verbindung zwischen der Lasche und der
Dose erfolgt längs des v-förmigen Absatzes der durch den Buckel gebildet wird. Diese
bekannte Aufreisslasche, bei der zur Bildung einer v-förmigen Schweisszone oder -linse
durch einen Buckel, d.h. eine Erhöhung eine örtlich begrenzte Auflage der Lasche auf
dem Dosenrumpf erzeugt wird, stellt hohe Ansprüche an die Positionierung auf den Schwächungsrillen,
um eine optimale Aufreissgarantie zu erreichen.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine preisgünstige, aufreissichere
Vorrichtung zum Oeffnen einer Metalldose zu schaffen, welche die Nachteile der bekannten
Anordnungen vermeidet.
[0006] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gemäss den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
[0007] Durch die Verwendung eines Materials für die.Lasche, das eine höhere Festigkeit aufweist
als das Material des Dosenmantels, wird sichergestellt, dass beim Anheben der Lasche
das Blech des Mantels zuerst reisst und die Risse längs den Schwächungslinien verlaufen.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausbildungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
beschrieben.
[0009] Durch die schlechtere Leitfähigkeit des Materials der Lasche wird das Mantelblech
beim Anschweissen der Lasche überhitzt und damit härter. Beim Anheben der Lasche bricht
in der Folge zuerst das Mantelblech längs der Schweisslinse, die Gestalt der Schweisslinse
ist dadurch nur noch von sekundärer Bedeutung.
[0010] Durch das Anbringen von zwei oder drei Schweisspunkten kann mit wenig Energie die
Lasche aufgeschweisst werden, ohne dass auf der Doseninnenseite die Korrosionsschutzschicht
wesentlich in Mitleidenschaft gezogen wird.
[0011] Die nahtnahe Anordnung der Schweisslinse ermöglicht in vorteilhafter Weise die Abdeckung
derselben durch den Nahtschutzlack.
[0012] Ist die Lasche in eine Prägevertiefung eingelegt, so kann ein mit einer solchen Lasche
bestückter Blechzuschnitt auf herkömmlichen Schweissautomaten ohne irgendwelche Anpassungen
verarbeitet werden. Je zwei dicht beieinanderliegende Schwächungsrillen haben den
Vorteil, dass auch dann, wenn der Riss unvorhergesehenerweise die äussere Schwächungsrille
nach innen durchbricht, das Oeffnen nicht misslingt, weil der Riss dann der inneren
Rille folgen kann.
[0013] Anhand illustrierter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher beschrieben. Es
zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Darstellung eines Dosenmantels,
Figuren
2 bis 4 je eine Aufsicht auf eine Lasche und den benachbarten Bereich des Dosenmantels,
Figur 5 einen Schnitt längs Linie V-V in Figur 6,
Figur 6 eine Aufsicht auf die Lasche,
Figur 7 einen Schnitt längs Linie VII-VII in Figur 2.
[0014] In Figur 1 sind der Mantel 1 einer Dose 2 ohne Boden und Deckel und die geschweisste
Längsnaht 3 sowie zwei vollständig umlaufende, parallel nebeneinanderliegende Schwächungsrillen
4 sichtbar. Im Bereich der Schwächungsrillen 4 ist eine Lasche 6 aufgeschweisst. Die
Schweisslinse 5 ist im wesentlichen v-förmig ausgebildet, wobei die Spitze 7 der Schweisslinse
5 in Richtung auf das lose Ende der Lasche 6 zeigt.
[0015] In der vergrösserten Darstellung der Lasche 6 in Figur 2 sind anstelle von zwei Schwächungsrillen
4 deren vier paarweise angebracht. Die Enden 8 der Schweisslinse 5 überlappen die
Rillen 4 beidseitig um einige Zehntelsmillimeter oder etwas mehr und liegen 1 bis
10 Millimeter von der Schweissnaht 3 entfernt. Im Schnitt VII-VII gemäss Figur 7 ist
ersichtlich, dass die Lasche 6 in einer gegen das Doseninnere eingeprägten Vertiefung
9 eingebettet liegen kann. Die Oberfläche des Dosenmantels 1 und der Lasche 6 liegen
dann vorzugsweise im wesentlichen bündig zueinander.
[0016] Aus der Figur 7 ist weiter ersichtlich, dass die Dicke SL der Lasche 6 grösser sein
kann als die Dicke SM des Mantels 1.
[0017] In gebrochener Linie 10 ist der Umriss einer auf der Doseninnenseite auf die Naht
3 aufgetragenen Schutzlackschicht 11 angedeutet. Die ohnehin aufgetragene, zirka 8
- 12 mm breite Schutzschicht 11 überdeckt bei der erfindungsgemässen Anordnung der
Lasche 6 den Bereich der Schweisslinse 5 und schützt auch diesen ohne Mehraufwand
vor Korrosion.
[0018] Eine zum losen Ende der Lasche 6 hin eine Spitze 7 aufweisende Schweisslinse 5 kann
am besten durch eine Buckelschweissung erzielt werden. Dazu wird, beispielsweise gleichzeitig
mit dem Ausstanzen der Lasche 6, ein v-förmiger Buckel 12 geprägt, d.h. eine v-förmige,
eine Kontaktfläche bildende Erhöhung zur Erzeugung einer örtlich begrenzten Schweisszone
(Fig. 5/6).
[0019] Die Verschweissung einer solcherart gestalteten Lasche 6 erfolgt in herkömmlicher
Weise mit einer Buckelschweissvorrichtung, und zwar am flachen Blechzuschnitt, bevor
dieser zu einem zylindrischen Rumpf gerollt und längsnahtgeschweisst wird. Zur Vermeidung
der Anlegierung von Zinn an den Elektroden kann eine bandförmige Zwischenelektrode
eingelegt werden, welche nach jeder Schweissung erneuert wird.
[0020] In den Figuren 3 und 4 sind weitere mögliche Schweisslinsen 5 dargestellt. In der
einfachsten Ausbildung ist diese kreisförmig oder oval ausgebildet und überlappt selbstverständlich
ebenfalls die Schwächungsrillen 4 (Fig. 3). Anstelle von einer Schweisslinse 5 können
auch zwei Linsen 5 nebeneinander und in geringem Abstand liegenden Schweisspunkten
vorgesehen sein (keine Abbildung).
[0021] In der Figur 4 besteht die Schweisslinse 5 aus drei in einem Dreieck angeordneten
Schweisspunkten, wobei eine Ecke des Dreieckes in Richtung auf das lose Ende der Lasche
6 zeigt und - wie bei der Ausbildung nach Figur 2 - den Anfang des Risses beim Abziehen
der Lasche 6 bildet.
[0022] Der Verlauf der Risse ist in den Figuren 2, 3 und 4 als gebrochene Linie 13 sichtbar
gemacht. In Figur 2 ist zudem angedeutet, dass - wenn wegen einer Unstetigkeit in
der äusseren Schwächungsrille 4 (oben) der Riss 13 nach innen "wegläuft" - der Riss
13 längs der inneren Rille 4 fortgeführt und die Dose 2 einwandfrei geöffnet werden
kann.
[0023] Die Lasche 6 ist vorzugsweise auf der Seite der obenliegenden Blechkante 14 an der
Schweissnaht 3 angebracht. Beim Schweissen des Lappens 6 auf den Dosenmantel 1 wird
eine Stromstärke I gewählt, welche zum Schweissen von zwei Gegenständen von der Dicke
SL des Lappens 6 angepasst ist. Infolge der jedoch geringeren Dicke SD des Dosenmantels
1 wird dieser beim Schweissen leicht überhitzt und es findet eine Verhärtung des Materials
längs der Schweisslinse 5 statt. Durch diese Versprödung bricht beim Anheben der Lasche
6 zuerst das Blech längs der Schweisslinse 5 des Dosenmantels 1.
[0024] Anstelle einer gegenüber dem Blech des Dosenmantels 1 dickeren Lasche 6 kann auch
eine Lasche 6 aus einem Material von grösserer Festigkeit als derjenigen von Stahl
verwendet werden. Als geeignete Materialien haben sich z.B. Chromnickelstähle und
legierte,Stähle erwiesen.
[0025] Durch den Einsatz einer Lasche 6 aus einem Material, das auch zäher ist als das Material
des Dosenmantels 1, kann die Dicke SL der Lasche 6 sogar geringer sein als die Dicke
SD des Mantels 1. Dadurch wird die Einprägung im Mantel 1 ebenfalls weniger tief und
damit die Verarbeitung vereinfacht.
1. Vorrichtung zum Oeffnen einer Metalldose längs zweier am Umfang des Dosenmantels
angebrachter Schwächungsrillen mit einer am Dosenmantel zwischen den Schwächungsrillen
angeschweissten Lasche, welche Lasche derart auf dem Dosenmantel aufgeschweisst ist,
dass die durch die Schweissung entstandene Schweisslinse die Schwächungsrillen beidseitig
überlappt und im zentralen Bereich auf der dem nicht verschweissten Ende der Lasche
zugekehrten Seite in eine Spitze ausläuft, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Spitze
(7) aufweisende Schweisslinse (5) aus einer Mehrzahl von ineinandergreifenden Schweisspunkten
zusammengesetzt ist, wobei die Schweisspunkte entsprechend gesetzt oder durch die
Oberflächenstruktur der der Lasche (6) erzeugbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweisslinse (5)
aus drei sich überlappenden, ein Dreieck bildenden Schweisspunkten besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lasche (6) aus einem
Material besteht, dessen Festigkeit grösser ist als die Festigkeit des Materials,
aus dem der Dosenmantel (1) hergestellt ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schweisslinse (5) in einem Abstand von 1,0 bis 6 mm von der Schweissnaht (3) entfernt
am Dosenmantel (1) angebracht ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
am Dosenmantel (1) eine gegen das Innere der Dose (2) gerichtete, die Lasche (6) aufnehmende
Vertiefung (9) eingeprägt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lasche (6) aus einem legierten Stahl oder Chromnickelstahl hergestellt ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schweisslinse (7) zum Schutz gegen Korrosion im Doseninnern mit einer Schutzlaakschicht
(11) überzogen ist, welche Schutzlackschicht (11) zum Schutz der Schweissnaht (3)
aufgebracht worden ist.