[0001] Die Erfindung betrifft ein Leder, insbesondere ein Spaltleder, das an zumindest einer
Seite mit Vertiefungen versehen ist und saugfähige, abstehende Fasern aufweist und
das an dieser Seite mit einer Zurichtung versehen ist. Unter dem Begriff "Leder" werden
auch Lederfaserwerkstoffe verstanden.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Zurichten eines solchen Leders, insbesondere
Spaltleders, sowie eine Vorrichtung zur Herstellung von zugerichtetem Leder, insbesondere
Spaltleder.
[0003] Es ist bereits bekannt, Spaltleder mit einer Zurichtung zu versehen, welche eine
strukturierte Oberfläche, beispielsweise eine ledernarbenartig strukturierte Oberfläche
aufweist. Hiebei wird eine flüssige, nasse, die Zurichtung bildende Masse direkt auf
die Oberseite des Spaltleders, beispielsweise durch Gießen, Streichen, Plüschen, Sprühen,
Drucken, oder mittels einer Walzenauftragsmaschine aufgebracht und durch Trocknen
verfestigt. Damit die Zurichtung eine ledernarbenartig strukturierte Oberfläche erhält,
muß bei diesem bekannten Verfahren nach dem Trocknen der flüssigen Zurichtungsmasse
bzw. nach dem Verfestigen der Zurichtung das zugerichtete Spaltleder geprägt werden.
Dieses Prägen des Spaltleders erfolgt in einer Prägepresse unter Hitzeeinwirkung bei
sehr hohem Druck. Dadurch verändert sich die Struktur des Spaltleders und der Zurichtung
in unerwünschter Weise. Das zugerichtete Spaltleder wird nicht nur dünner, sondern
auch härter und steifer. Weiters wird hiedurch eine vorhandene Wasserdampfdurchlässigkeit
der Zurichtung verringert oder zerstört, weil beim Prägen unter Hitze und Druck die
in der Zurichtung vorhandenen Poren wieder geschlossen bzw. zerstört werden.
[0004] Ein wesentlicher Nachteil bei diesem bekannten Verfahren ist darin gelegen, daß für
die Herstellung der Zurichtung nur thermoplastische Kunststoffe verwendet werden können,
welche unter Wärme und Druck verformbar sind, da sonst ein nachträgliches Prägen der
strukturierten Oberfläche in die verfestigte Zurichtung nicht möglich ist. Solche
thermoplastische Kunststoffe weisen jedoch schlechtere Eigenschaften auf als nichtthermoplastische
oder weniger thermoplastische Kunststoffe.
[0005] Nachteilig ist ferner, daß das Prägen der strukturierten Oberfläche in einem gesonderten
Arbeitsvorgang erfolgt, d.h. das zugerichtete Spaltleder muß weiterbehandelt, also
in der Regel manuell in eine Prägepresse eingelegt werden.
[0006] Aus der EU-A 105 046 ist es auch bekannt, die flüssige Zurichtungsmasse nicht unmittelbar
auf das Spaltleder aufzutragen, sondern diese flüssige Zurichtungsmasse auf eine mit
einem Antihaftbelag versehene, eine der gewünschten Strukturierung entsprechende Oberfläche
aufweisende Unterlage in mehreren Schichten aufzubringen, wobei das Spaltleder auf
die letzte Schicht in ihrer Naßphase gelegt wird und anschließend das so zugerichtete
Spaltleder in einer Rollenpresse verpreßt und/oder einer Vakuumbehandlung unterworfen
wird. Bei dieser Vorgangsweise wird zwar eine unerwünschte Verfestigung bzw. Verhärtung
und eine unerwünschte Verringerung der Dicke des zugerichteten Spaltleders weitgehend
vermieden, dafür ist jedoch die Verbindungzwischen der Zurich- tung und dem Spaltleder
schlechter.
[0007] In der EU-A 105 046 wird weiters bereits vorgeschlagen, zunächst einen Teil der Zurichtungsmasse
auf eine Unterlage aufzubringen und verfestigen zu lassen, hierauf einen weiteren
Teil der Zurichtungsmasse auf eine Seite des Spaltleders aufzutragen und dieses mit
der aufgetragenen Zurichtungsmasse in ihrer Naßphase auf die Unterlage derart aufzulegen,
daß die mit der Zurichtung versehene Seite des Spaltleders auf der verfestigten Zurichtung
auf der Unterlage aufliegt und die zurichtungsfreie trockene Seite des Spaltleders
nach oben zeigt. Die Unterlage weist hiebei eine negative, der gewünschten ledernarbenartig
strukturierten Oberfläche der Zurichtung entsprechende Formgebung auf, so daß beim
Trocknen der Zurichtungsmasse unter leichtem Druck gleichzeitig die Zurichtung ein
ledernarbenähnliches Aussehen erhält. Bei dieser Vorgangsweise erfolgt die Strukturierung
der Zurichtung derart, daß das Spaltleder seine Dicke, Weichheit und Wasserdampfdurchlässigkeit
nicht oder nur kaum verändert. Derart hergestellte zugerichtete Spaltleder sind also
weich, geschmeidig und kommen in ihrem Aussehen und ihren Eigenschaften dem vollnarbigen
Leder am nächsten. Der wesentliche Nachteil bei dieser bekannten Vorgangsweise ist
jedoch darin gelegen, daß das Spaltleder unmittelbar nach dem Aufbringen der nassen
Zurichtungsmasse manuell umgedreht werden muß, damit die mit der Zurichtungsmasse
versehene Seite des Spaltleders nach unten weist und im nassen Zustand mit der eine
entsprechende Struktur aufweisenden Unterlage in vollflächige Berührung gebracht wird.
Insbesondere bei großen Spalten schafft das manuelle Umdrehen beträchtliche Schwierigkeiten
und ist mit großer körperlicher Anstrengung verbunden. Außerdem kommt es beim manuellen
Umdrehen und Auflegen auf die Unterlage häufig zu Lufteinschlüssen zwischen der Unterlage
und der mit der Zurichtung versehenen Seite des Spaltleders, wodurch die Haftung der
Zurichtung verschlechtert wird und das Aussehen der mit der ledernarbenartigen Struktur
versehenen Zurichtung an den Stellen, wo die Lufteinschlüsse vorhanden sind, wesentlich
beeinträchtigt wird. Dieses Aussehen wird weiters auch dadurch beeinträchtigt, daß
die noch nasse Zurichtung durch das Anfassen des Spaltleders zum manuellen Umdrehen
beschädigt wird, und dadurch, daß dann, wenn das Spaltleder auf der Unterlage nicht
in der richtigen Lage abgelegt wird, ein nachträgliches Verschieben erforderlich ist.
[0008] Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein zugerichtetes Leder,
vor allem ein zugerichtetes Spaltleder, zu schaffen, bei welchem die eine strukturierte
Oberfläche aufweisende Zurichtung sehr dünn gemacht werden kann, so daß die Eigenschaften
des Leders, insbesondere des Spaltleders, durch Aufbringen der Zurichtung nicht wesentlich
verändert werden, wobei sich die grobe faserige Struktur des Spaltleders nicht auf
der Oberfläche der Zurichtung abzeichnet und eine untrennbare Verbindung zwischen
dem Leder und der Zurichtung gewährleistet ist.
[0009] Des weiteren soll durch die vorliegende Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung
geschaffen werden, durch welches bzw. durch welche die Herstellung eines solchen zugerichteten
Leders auf einfache und sichere Weise ermöglicht wird. en die Im besonderen sollen
auch die für die Durchführung eines Farbwechsels bei der Zurichtung anfallenden Arbeiten
verringert werden.
[0010] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Leder, insbesondere
Spaltleder, an jener Seite, an der es mit Vertiefungen versehen ist und saugfähige,
abstehende Fasern aufweist, mit einer von einer wässerigen Kunststoffdispersion gebildeten
Schicht verbunden ist, die die Vertiefungen ausfüllt und die abstehenden Fasern vollständig
aufnimmt, und die zumindest einen Teil der Zurichtung bildet, wobei die Zurichtung
an der dem Leder abgewendeten Seite mit einer strukturierten Oberfläche versehen ist.
Dadurch, daß die von der wässerigen Kunststoffdispersion gebildete Schicht die Vertiefungen
des Leders ausfüllt und die abstehenden Fasern desselben vollständig umschließt, wird
nicht nur eine absolut untrennbare Verbindung zwischen dieser Schicht und dem Leder
sichergestellt, sondern auch gewährleistet, daß die Oberfläche der Zurichtung lediglich
die gewünschte strukturierte Form besitzt, sich jedoch die Vertiefungen des Leders
und die von dieser Leder abstehenden Fasern nicht auf dieser Oberfläche der Zurichtung
abzeichnen.
[0011] Unter dem Begriff "wässerige Kunststoffdispersion" werden hochpolymere Kunststoffe
verstanden, die Wasser enthalten oder in Wasser dispergiert sind, und die durch Entzug
des Wassers, beispielsweise durch Verdampfen, vorzugsweise unter Wärmezufuhr, Filme
bilden.
[0012] Die Zurichtung kann aus einer einzigen, von der wässerigen Kunststoffdispersion gebildeten
Schicht bestehen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht jedoch
die Zurichtung aus zwei Schichten, wobei die innere, dem Leder benachbarte und die
abstehenden Fasern vollständig aufnehmende Schicht von der wässerigen Kunststoffdispersion
gebildet ist und die äußere, die strulzturierte Oberfläche aufweisende Schicht aus
einer wässerigen Kunststoffdispersion oder aus einer flüssigen Kunststofflösung gebildet
ist.
[0013] Unter dem Begriff "flüssige Kunststofflösung" werden in einem Lösungsmittel gelöste
hochpolymere Kunststoffe verstanden, die beim Sprühen oder Streichen Filme bilden,
die sich durch Lösungsmittelentzug, beispielsweise durch Verdunsten des Lösungsmittels,
verfestigen.
[0014] Eine solche Ausbildung ermöglicht ein rascheres Verfestigen der die Zurichtung bildenden
Kunststoffdispersion bzw. Kunststofflösung durch Verdunsten des Wassers bzw. Lösungsmittels,
da dann die Dicke jeder dieser Schichten dünner gehalten werden kann und die erste
Schicht sich bereits verfestigt, bevor die zweite Schicht gebildet wird. Vor allem
aber ermöglicht es diese Ausbildung, die strukturierte Sichtfläche der Zurichtung
durch Anordnung der äußeren Schicht gesondert herzustellen und den jeweiligen Wünschen
anzupassen, wogegen die innere Schicht, welche die Vertiefungen des Leders ausfüllt
und die vom Leder abstehenden Fasern aufnimmt, unverändert belassen werden kann.
[0015] Obwohl es bei einem zweischichtigen Aufbau selbstverständlich möglich ist, beide
Schichten einzufärben bzw. auch die innere Schicht mit einem gewissen Pigmentzusatz
bzw. Zusatz an Farbstoffen zu versehen, ist es gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
zweckmäßig, die innere, dem Leder benachbarte und dessen abstehende Fasern vollständig
aufnehmende Schicht gegenüber dem Leder und gegenüber der äußeren, die strukturierte
Oberfläche aufweisenden Schicht farbneutral auszubilden und in der äußeren Schicht
Pigmente und/oder Farbstoffe einzubetten, welche die Farbe der Zurichtung bestimmen.
Die farbneutrale innere Schicht kann beispielsweise ein milchiges Aussehen besitzen.
Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß dann, wenn eine Änderung der Farbgebung der
Zurichtung vorgenommen werden soll, lediglich die die äußere Schicht bildende wässerige
Kunststoffdispersion oder flüssige Kunststofflösung durch eine andere ersetzt werden
muß bzw. die im folgenden noch näher beschriebene Auftragsvorrichtung für diese Kunststoffdispersion
oder Kunststofflösung ausgetauscht werden muß. Eine Farbanpassung bei der die innere
Schicht bildenden Kunststoffdispersion ist in diesem Fall nicht erforderlich. Die
farbneutrale Ausbildung der inneren Schicht gewährleistet weiters, daß eine vorhandene
Einfärbung des Leders, welches mit der Zurichtung versehen wird, auf der Oberseite
der Zurichtung nicht sichtbar wird, selbst wenn stark eingefärbtes Leder verwendet
wird.
[0016] Zweckmäßig ist die innere Schicht dicker als die äußere Schicht. Die innere Schicht
nimmt dann mit Sicherheit alle vom Leder abstehenden Fasern auf und füllt alle Vertiefungen
des Leders aus, es ist also dann nicht erforderlich, daß die äußere, vorzugsweise
mit der Pigmentierung versehene Schicht sehr dick ist. So beträgt die Dicke der inneren
Schicht zweckmäßig mehr als 0,11 mm, vorzugsweise mehr als 0,21 mm, wogegen die Dicke
der äußeren Schicht weniger als 0,16 mm, vorzugsweise weniger als 0,10 mm, beträgt.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die innere Schicht eine Poren- bzw. Schaumstruktur
aufweist. Diese Schicht ist dann in gewünschter Weise wasserdampfdurchlässig. Außerdem
wird der farbneutrale Aufbau dieser inneren Schicht hiedurch begünstigt. Die Poren-
bzw. Schaumstruktur kann insbesondere dadurch erreicht werden, daß zumindest in die
innere Schicht Mikrohohlkugeln mit einem Durchmesser von 0,008 bis 0,10 mm eingebettet
sind, deren dünne Hülle aus thermoplastischem Material, vorzugsweise aus Vinylidenchlorid.-Copolymerisat
, besteht. Solche Kikrohohlkugeln sind an sich bekannt. Optimale Ergebnisse werden
erzielt, wenn die innere Schicht mehr als 8 Vol.-% Mikrohohlkugeln enthält.
[0018] Für optimale Ergebnisse ist auch die Dichte der Schichten Wesentlich. Zweckmäßig
weist die innere Scheicht eine Dichte zwischen 0,6 und 0,8 und die äußere Schicht
eine Dichte zwischen 0,62 und 1,24 auf.
[0019] Gesäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann in wenigstens einer Schicht eine
beispielsweise aus einem Tex - tilmaterial oder aus einem Vliesmaterial mit einem
Flächengewicht unter 80 g/m
2 bestehende Verstärkungseinlage angeordnet sein. Durch diese Verstärkungseinlage wird
die 'Wassercadampfdurchlässigkeit der Zurichtung in gewünschter Weise erhöht. Außerder:
wirkt die Einlage wie eine Armierung und verhindert ein übermäßiges Ausdehnen und
damit eine Zerstörung der Zurichtung durch Zugbeanspruchung.
[0020] Soll die strukturierte Oberfläche der äußeren Schicht ein besonderes Aussehen erhalten,
so kann auf diese OberfläChe eine zusätzliche dünne Finish-Schicht, beispielsweise
eine dem Glanz oder die Farbe beeinflussemde Schicht ange - eine den Glanz oder die
Farbe beeinflussende Schicht, angeordnet sein. Diese zusätzliche Schicht bildet an
sich keinen unmittelbaren Bestandteil der Zurichtung, welche, wie erwähnt, zweckmäßig
aus zwei Schichten aufgebaut ist, die Dicke dieser zusätzlichen, erst später aufgebrachten
Schicht, ist daher auch nicht der Dicke der Zurichtung zuzumessen.
[0021] Die strukturierte Oberfläche der Zurichtung kann je nach Wunsch ein ledernarbenähnliches
Aussehen oder das Aussehen eines feingeschliffenen vollnarbigen Leders aufweisen,
wobei sich im letzteren Fall ein Veloureffekt ergibt.
[0022] Die Schaumstrukturkann weiters dadurch verbessert werden, daß erfindungsgeäß zumindest
die äußere Schicht feinste Zelluloseteilchen oder wärmesensible Substanzen, z.B. Polyvinylmethyläther,
enthält, und zwar vorzugsweise in einer Menge von weniger als 6 gew.%, bezogen auf
den Feststoffarteil den wasserigen Kunstoffdispersion bzw. flüssigen Kunststofficsung.
Polyvnylmethyläther ist im kalten Wasser löslich, koaguliert jedoch bei ErWärmung,
wodurch sich die gewünschte Verbesserung der Schaumstruktur und damit der Wasserdampfdurchlassigkeit
der Zurichtungergibt.
[0023] Zweckmnäßig weist das Spaltleder zusammen mit der Zurichtung eine Wasserdampfdurchlässigkeit
von mehr als 0,3 mg/cm
2 auf. Diese Wasserdampfdurchlässigkeit wird hiebet nach JUP 13 genessen, es ist dies
die europäische Prüfvorschrift für die Wasserdampfdurchlässigkeit bei Leder.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Zurichten von Leder, insbesondere von Spaltleder,
besteht im wesentlichen darin, daß auf das Leder zur Bildung der Zurichtung eine wässerige
Kunststoffdispersion in einer Menge zwischen 150 g/m
2 und 450 g/m
2 in der Kaßphase, vorzugsweise in einer Menge von etwa 300 g/m
2 in der Naßphase, aufgetragen wird, daß anschließend das Leder mit der die Zurichtung
aufweisenden Seite unten auf eine mit einer strukturierten Oberfläche versehene Unterlage
aufgelegt wird, und daß schließlich das Leder mit der aufgetragenen Kunststoffdispersion
verpreßt und/oder einer Vakuumbehandlung unterworfen wird. Durch Auftragen der Kunststoffdispersion
in der angegebenen Menge wird eine Zurichtung mit einer solchen Dicke hergestellt,
daß einerseits eine gute, untrennbare Verbindung mit dem Leder erfolgt, wobei eine
vollständige Einbettung der vom Leder abstehenden Fasern gewährleistet ist, anderseits
die Eigenschaften des Leders durch die Zurichtung nicht in nachteiliger Weise beeinflußt
werden. Dadurch, daß das Leder mit der die Zurichtung aufweisenden Seite unten auf
eine mit der strukturierten Oberfläche versehene Unterlage aufgelegt wird, wird die
Strukturierung in der Zurichtung unmittelbar beim Verfestigen derselben in situ hergestellt,
so daß kein gesonderter Arbeitsvorgang hiefür erforderlich ist, wobei eine blasenfreie
verfestuigung der Zurichutung bei. gleichzeitiger Bildung der Strukturierung durch
den Preßvorgang und/oder die Vakuumbehandlung unterstützt wird.
[0025] Damit die dem Leeder benachabarte und dessen abstehende Fasern vollständig aufnehmende
Schicht die gewünschte Schaunstruktur aufweist, werden zweckmäßig vor dem Auftragen
der wässerigen Kunststoffdispersion dieser Mikrohohlkugeln mit einem Durchmesser von
0,008 bis 0,1 mm $ beigemengt, deren dünne Hülle aus thermoplastischem Material, vorzugsweise
aus Vinylidenchlorid-Copolymerisat, besteht.
[0026] wird die Zurichtung aus zwei Schichten gebildet, so wird erfindungsgemäß vor dem
Auflegen des mit einer wässerigen Kunststoffdispersion versenenen Leders auf die strukturierte
Oberflache der Uneterlage auf diese eine weitere wässerige Kunststoffdispersicn oder
eine flüssige Kunststofflösung aufgebracht werden, wobei das Leder erst nach dem Verfestigen
dieser weiteren wässerigen Kunststoffdisper- sion bzw. flüssigen kunststofflösung
auf die Unterlage aufgebracht wird Diese Weietere wässerige Kunststoffdispersion bzw
.flüssige Kunststofflosung Kann dann beispielsweise di - rekt ein Finish bilden .Der
Aufbau der Zurichtung aus zwei Shichten , von welchen die dem Leder benachbarte Schicht
vorzugsweise dicker ist als die Schicht mit der. strukturier ten Oberfläche, ergibt
den Vorteil , daß die Zurichtung bessere Abrieteigenschaften aufweist als eine aus
einer einzigen Schicht gebildete Zurichtong.
[0027] Die Verfestigung der die Zurichtungbildenden Schicht bzw. Schichten läßtsich daduch
beschleunigen, daßwährend dem Auftragen wässerigen Kunststoffdis-und/oder nach dem
Auftragen derwässerigen Kunststoffdispersion bzw. flüssigen Kunststofflösung diese
erwärmt wird, sc daß das Wasser bzw. Lösungsimittelrascher entweicht. Eine solche
Erwärmung kann auf elektrischem Wege, beispielsweise durch Infrarotstrahlung, aber
auch durch einen Gasbrenner, erifolgen. Di es ist besondersdann vorteilhaft; wennder
Aufbau der Zurichtung aus zwei Schichten erfolgt, weil in diesem Fall die auf die
Oberfläche der Unterlage aufgebrachte wässerige Kunststoffdispersion bzw. flüssige
Kunststofflösung sich von der erwärmten Unterlag ausgehend verfestigt, so daß in dem
die Oberfläche der Zurichtung bildenden Bereich mit Sicherheit keine Blasen entstehen,
da sich dort sofort bei Kontakt der wässerigen Kunststoffdispersion bzw. flüssigen
Kunststofflösung der erwärmten Unterlage eine feste Haut bildet.
[0028] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die wässerige Kunststoffdispersion mittels weigstens
einer Auftragswalze auf das Leder aufgetragen, wird. Hiebei wird zweckmäßig das Leder
an der Auftragswalze vorbeibewegt, Wobei die Rotationsrichtung der Auftragswalze zur
Bewegungsrichtung des Leders entgegengesetzt ist. Dadurch wird sichergestellt, daß
unter Ausnützung der Scherkräfte die von Leder abstehenden Fasern vollständig in die
in einem, einzigen Arbeitsvorgang aufgetragene Schicht eingebettet werden und somit
nach Verfestigung untrennbar mit dieser Schicht verbunden sind.
[0029] Zweckmäßig wird eine flüssige Kunststoffiösung bzw. eine wässerige Kunststoffdispersion
verwendet, die mehr als 40 Vol.-% Feststoffanteile enthält. Hiebei ist es von Vorteil,
wenn insbesondere die auf die Unterlage aufgebrachte wässerige Kunststoffdispersion
oder flüssige Kunststoffiösung Pigmente und/oder Farbstoffe enthält, die dann die
Farbe der Zurichtung bestimmen. Vorzugsweise wird eine vernetzbare, im wesentlichen
nicht thermoplastische Polyurethan- und/oder Polybutadien-Dispersion verwendet.
[0030] Insbesondere dann, wenn die Unterlage aus einer Silikonplatte besteht, ist es von
Vorteil, wenn erfindungsgesäß die wässerige Kunststoffdispersion auf die Unterlage
aufgegossen oder aufgesprüht wird. Durch das Aufgießen oder Aufsprühen einer dünnen
Schicht auf die beheizte und daher- mehr als 70° heiße Unterlage bilden sich gleichfalls
in gewünschter Weise Mikroporen, denn die Verfestigung der aufgegossenen oder aufgesprühten
Dispersion setzt bereits beim Auftreffen auf die beheizte Unterlage ein.
[0031] Es kann aber euch die Unterlage aus einem mit einer entsprechenden Strukturierung
versehenen Papier bestehen; das zweckmäßig mit einer Beschichtung versehen ist. In
diesem Fall ist es von Vorteil, die flüssige Kunststofflösung auf die Unterlage mittels
einer Rakel aufzubringen.
[0032] Zweckmäßig hat die auf die Unterlage durch Gießen oder Sprühen aufgebrachte, die
äußere Schicht bildende, wässerige Kunststoffdispersion eine niedrigere Viskosität
und die auf die Unterlage duroh Rakeln aufgebrachte flüssige Kunststofflösung eine
höhere Viskosität als die auf der Leder aufgetragene Dispersion, welche die innere,
die Fasern einbettende Schicht bildet.
[0033] Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Leder mit der Zurichtung bei der Vakuumbehandlung
weiterbewegt wird. Dr das Aufbringen der wässerigen Kunststoffdispersion auf das Leder,
das Aufbringen der wässerigen Kunststoffdispersion oder flüssigen Kunststofflösung
auf die Unterlage und das Auflegen des mit der wässerigen Kunststoffdispersion versehenen
Leders auf die Unterlage sowie das Verpressen kontinuierlich vorgenommien werden kann,
wird in diesem Fall, wenn also das Leder mit der Zurichtung bei der Vakuumbehandlung
weiterbewegt wird, eine kontinuierliche Fertigung des zugerichteten Leders im Fließbandverfahren
ermöglicht.
[0034] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung von zugerichtetem Leder, insbesondere
von zugerichtetem Spaltleder, ist mit einer Abstützung für das zuzurichtende Leder,
einer Einrichtung zum Auftragen der in flüssiger Phase befindlichen Zurichtung auf
das zuzurichtende Leder und einer Einrichtung zur Herstellung einer Struktur in der
Zurichtung versehen, und im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein
Teil der Abstützung bewegbar um eine Umlenkstelle geführt ist, im Bereich welcher
das mit der Zurichtung versehene Leder an eine im wesentlichen mit derselben Geschwindigkeit
wie die Abstützung bewegbare Unterlage derart übergeben wird, daß das Leder mit der
mit der Zurichtung versehenen Seite auf der Unterlage aufruht, und daß die Unterlage
mit einer strukturierten Oberfläche versehen ist, beispielsweise mit einer negativen
Ledernarbenstruktur versehen ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht auf
einfache Weise ohne manuelle Betätigung ein Umdrehen des mit einer zumindest teilweise
flüssigen Zurichtung versehenen Leders, so daß dieses dann mit der mit der Zurichtung
versehenen Seite unten auf der Unterlage aufruht. Bei Anwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird insbesondere der Vorteil erzielt, daß die Haftung der Zurichtungsmasse
auf dem Leder dadurch verbessert wird, daß die in flüssiger Phase befindliche Zurichtung
direkt bzw. unmittelbar auf das Leder aufgebracht wird, so daß die Zurichtung untrennbar
mit dem Leder verbunden wird, wobei jedoch die Nachteile, die sich beim manuellen
Umdrehen des Leders mit der nassen Zurichtung ergeben, vermieden werden. So weist
die fertige Zurichtung keine störenden Fehler auf, die sich durch das Anfassen des
mit der noch nassen Zurichtung versehenen Leders oder durch nachträgliches Verschieben
des bereits umgedrehten und abgelegten Leders ergeben. Durch Anwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird auch die Zeit, welche zwischen dem Auftragen der flüssigen Zurichtung
und dem Ablegen des mit der flüssigen Zurichtung versehenen Leders verstreicht, reduziert
und ist vor allem genau vorausberechenbar. Dadurch kann die Unterlage stärker erwärmt
werden und es läuft der Trocknungsprozeß der Zurichtung rascher ab. Weiters kann dadurch
die Zurichtungsmasse in einer dünneren Schicht auf das Leder aufgebracht werden, denn
dadurch, daß die Zeit zwischen dem Aufbringen der flüssigen Zurichtung und dem Umdrehen
und Ablegen des Leders auf die Auflage sehr kurz gehalten werden kann, ist sichergestellt,
daß keine oder zumindest fast keine Flüssigkeit verdunstet oder in das Leder emigriert,
was zur Folge hat, daß die Zurichtung auch an sehr saugfähigen Stellen des Leders
sehr gut haftet.
[0035] Die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht es weiters, auch poröse,
luft- und wasserdampfdurchlässige Zurichtungen mit einer Dichte von weniger als 0,8
fest und untrennbar mit dem Leder, insbesondere Spaltleder, zu verbinden, die sich
besonders für die Herstellung von Schuhoberteilen eignen, die mit einer angeschäumten
Polyurethansohle versehen werden, denn der in die zur Bildung der Polyurethansohle
benötigte Form eingelegte, aus dem erfindungsgemäßen Spaltleder bestehende Schuhoberteil
ermöglicht infolge der porösen Ausbildung der Zurichtung ein Entweichen der Luft beim
Schäumvorgang. Außerdem erfolgt eine hervorragende mechanische Verankerung der Polyurethansohle
beim Schäumvorgang mit dem Schuhoberteil, da hiebei das Polyurethan in die poröse
Zurichtung eindringt, so daß eine hervorragende Verbindung zwischen dem zugerichteten
Spaltleder und der Polyurethansohle gewährleistet ist.
[0036] Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann das bereits mit einer in flüssiger
Phase befindlichen Zurichtung.versehene Leder auf die Abstützung und von dort auf
die Unterlage übergeben werden. Es kann jedoch auch die Zurichtung auf das Leder aufgebracht
werden, wenn dieses auf der Abstützung liegt.
[0037] Die Abstützung kann aus einem endlosen, angetriebenen, über wenigstens zwei Rollen
geführten Band bestehen, wobei eine der Rollen die Umlenkstelle bildet. Dadurch wird
eine kontinuierliche Arbeitsweise ermöglicht, wobei die flüssige Zurichtung auf das
Leder aufgetragen werden kann, während sich dieses mit dem Band vorwärtsbewegt. Die
das Band bildende Abstützung besteht zweckmäßig aus Gummi oder Kunststoff, also aus
einem Material, an dem das Leder haftet, so daß es nicht von der Abstützung abrutscht,
sich jedoch im Übergabebereich von der Abstützung löst und an die Unterlage übergeben
wird. Das die Abstützung bildende Band kann auch mit einer Abdeckung, beispielsweise
aus Papier, versehen sein, wobei das Papier aus einer endlosen Papierbahn bestehen
kann, um eine Verschmutzung des Bandes beim Auftragen der wässerigen Kunststoffdispersion
auf das auf der Abstützung befindliche Leder zu verhindern. Dieses Papier kann dann
zusammen mit dem Leder auf die Unterlage übergeben werden, wo es, da ja das Leder
bei der Übergabe auf die Unterlage gewendet wird, die oberste Lage bildet. Insbesondere
dann, wenn das Papier luftdurchlässig ausgebildet ist, stört es bei der weiteren Bearbeitung
des mit der Zurichtung versehenen Leders nicht und schützt auch die nachfolgenden
Bearbeitungseinrichtungen vor Verschmutzung.
[0038] Um die wässerige Kunststoffdispersion in einem Arbeitsgang auf einfache Weise auf
das Leder aufzutragen, ist erfindungsgemäß oberhalb der Abstützung eine Auftragswalze
vorgesehen, wobei die Rotationsrichtung der Auftragswalze vorzugsweise zur Bewegungsrichtung
der Abstützung entgegengesetzt ist. Wenn sich diese Auftragswalze entgegengesetzt
zur Bewegung der Abstützung und damit auch zur Bewegung des Leders dreht, so wird
die wässerige Kunststoffdispersion in das Leder einmassiert, wodurch sich eine innige
Verbindung mit dem Leder ergibt. Die Anordnung einer solchen sich gegenläufig drehenden
Auftragswalze ist von besonderem Vorteil, wenn eine wässerige Kunststoffdispersion
aufgetragen wird, welcher in der erwähnten Weise Mikrohohlkugeln beigemengt sind,
da in diesem Fall auch die Mikrohohlkugeln in das Leder einmassiert werden und sich
zwischen den Fasern anordnen und dazu beitragen, daß das zugerichtete Spaltleder auch
beim Dehnen keine unruhige Oberfläche aufweist. Vorteilhaft ist es hiebei auch, wenn,
wie dies bei-einem zweischichtigen Aufbau der Zurichtung der Fall ist, die auf das
Leder aufgebrachte, aus der wässerigen, mit Mikrohohlkugeln versehenen Kunststoffdispersion
bestehende Schicht keine Pigmente bzw. Farbstoffe enthält, da in diesem Fall sichergestellt
ist, daß auch diese häufig scharfkantigen und daher schmirgelnde Eigenschaften aufweisenden
Pigmente bzw. Farbstoffe die dünnen Hüllen der Mikrohohlkugeln beim Auftragen nicht
zerstören.
[0039] In Fällen, wo die Weichheit des zugerichteten Leders wichtiger ist als die gute Haftung
der Zurichtung auf dem Leder, kann anstelle der Auftragung der wässerigen Kunststoffdispersion
mittels der Auftragswalze diese Kunststoffdispersion auf das Leder aufgegossen werden.
[0040] Die Unterlage kann erfindungsgemäß von einem sich bewegenden Transportband gebildet
sein. Zweckmäßig ist hiebei die Unterlage von einem endlosen, über Führungsorgane,
beispielsweise Rollen, geführten Transportband gebildet. Es ist aber auch möglich,
die Unterlage von einem plattenförmigen Trägerkörper zu bilden, der über eine Transporteinrichtung,
beispielsweise Transportrollen, bewegbar ist. Diese Ausbildung weist den Vorteil auf,
daß das zugerichtete Leder zusammen mit dem Trägerkörper wegtransportiert werden kann,
beispielsweise für eine weitere Bearbeitung des Leders.
[0041] Vorzugsweise ist die Unterlage beheizt, wodurch das Verfestigen der flüssigen Zurichtung
beschleunigt wird und die bereits erwähnten Vorteile eintreten.
[0042] Zweckmäßig besteht die Unterlage aus Silikonkautschuk, der vorzugsweise mit einer
Verstärkungseinlage versehen ist. Als Verstärkungseinlage kann beispielsweise ein
Drahtnetz verwendet werden. Vorzugsweise besteht jedoch die Verstärkungseinlage aus
einem Vlies oder Gewebe aus Glas-, Asbest-oder Carbonfasern. Diese Materialien weisen
den Vorteil auf, daß sie ein geringes Gewicht besitzen und fast keine Wärmeausdehnung
aufweisen und daß sie die auftretenden Temperaturen ebenso wie das Silikon selbst
aushalten.
[0043] Die Verstärkungseinlage kann in die Unterlage eingebettet sein, aber auch an der
Unterseite der Unterlage angebracht sein.
[0044] Von Vorteil ist es ferner, wenn die Unterlage aus zwei Schichten mit verschiedener
Härte und/oder verschiedener Elastizität besteht, wobei die untere Schicht härter
und/oder weniger elastisch ist als die obere Schicht.
[0045] Besteht die Unterlage aus Silikonkautschuk, so weist deren Oberfläche, auf welche
das zugerichtete Leder abgelegt wird, eine strukturierte Oberfläche auf, welche der
Oberseite der Zurichtung ein lederähnliches Aussehen verleiht.
[0046] Die Unterlage kann auch von einem eine strukturierte, vorzugsweise mit einer Kunststoffbeschichtung
versehene Oberfläche aufweisenden Papier, insbesondere von einer Rolle abziehbaren
Papierbahn gebildet sein, auf welche bei einem zweischichtigen Aufbau der Zurichtung
ein dünner Film der wässerigen Kunststoffdispersion bzw. flüssigen Kunststofflösung
aufgebracht wird. Zweckmäßig erfolgt das Auftragen dieser wässerigen Kunststoffdispersion
bzw. flüssigen Kunststofflösung mittels einer oberhalb der Unterlage vorgesehenen
Gieß-, Rakel- oder Sprüheinrichtung.
[0047] Um die Haftung der Zurichtung am Leder zu verbessern, ist gemäß einem weiteren Merkmal
der Erfindung eine auf die das mit der Zurichtung versehene Leder abstützende Unterlage
einwirkende Andrück- bzw. Preßeinrichtung vorgesehen.
[0048] Um die Übergabe des mit der flüssigen Zurichtung versehenen Leders von der Abstützung
auf die Unterlage zu erleichtern, kann erfindungsgemäß im Übergabebereich von der
Abstützung zur Unterlage wenigstens eine Übergabew-alze vorgesehen sein. Solche Übergabewalzen
sind insbesondere dann zweckmäßig, wenn die Abstützung von einem umlaufenden Band
gebildet ist und der Durchmesser der Rollen, über welche dieses Band geführt ist,
groß ist. Es können auch mehrere Übergabewalzen kleineren Durchmessers verwendet werden.
[0049] Die erfindungsgemäße Vorrichtungweist weiters eine vorzugsweise von einer Vakuumvorrichtung
gebildete Trockeneinrichtung für das auf der Unterlage befindliche,'mit der Zurichtung
versehene Leder auf, welche eine rasche Verfestigung der Zurichtung und eine Abfuhr
der bei dieser Verfestigung entstehenden Dämpfe bewirkt. Gemäß einerbevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besteht die Vakuumvorrichtung aus wenigstens zwei sich bewegenden Teilen,
zwischen welchen das mit der Zurichtung versehene Leder angeordnet ist, wobei zumindest
einer dieser Teile elastomere Eigenschaften besitzt und mit wenigstens einer verschließbaren
Öffnung versehen ist, die an eine Vakuumquelle anschließbar ist, wodurch zwischen
den beiden Teilen ein Unterdruck aufrechterhalten werden kann, der ein Anpressen des
elastomere Eigenschaften aufweisenden Teiles an das mit der Zurichtung versehene,
am anderen Teil abgestützte Leder bewirkt. Dadurch, daß sich die beiden Teile bewegen,
während das Vakuum zwischen den beiden Teilen aufrechterhalten wird, kann eine kontinuierliche
Fertigung des zugerichteten Leders erzielt werden, denn die Bewegungsgeschwindigkeit
dieser beiden die Vakuumvorrichtung bildenden Teile kann auf einfache Weise auf die
Bewegung der vor dieser Vakuumvorrichtung befindlichen Einrichtungen, insbesondere
auf die Bewegungsgeschwindigkeit der Unterlage, abgestimmt werden. Zweckmäßig ist
der untere dieser beiden Teile zumindest teilweise von der Unterlage gebildet, welche
auf einer Transporteinrichtung abgestützt ist, so daß die Vakuumbehandlung des zugerichteten
Leders auf jener Unterlage erfolgt, auf der das Leder bei der Bildung der Zurichtung
abgelegt wurde. Auch hiedurch wird die kontinuierliche Fertigung unterstützt.
[0050] Die Transporteinrichtung kann beispielsweise aus einzelnen sich bewegenden Tischen
bestehen, auf welchen die Unterlage aufruht. Zweckmäßig bewegen sich diese Tische
in einer geschlossenen Bahn, beispielsweise in einer im wesentlichen kreisförmigen
Bahn, so daß jeder Tisch nach einer gewissen Zeit wieder zu einer Übergangsstelle
gelangt, wo eine mit einem zugerichteten Leder versehene Unterlage übergeben wird.
[0051] Die Transporteinrichtung kann aber auch von einem endlosen umlaufenden Trägerkörper
gebildet sein. Zweckmäßig besteht dieser Trägerkörper aus einzelnen, miteinander verbundenen
platten- oder rohrförmigen Elementen, welche gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
durch wenigstens eine Transportkette miteinander verbunden sind, die um Kettenräder
herumgeführt ist. Die Ausbildung des Trägerkörpers aus einzelnen, miteinander verbundenen
platten- oder rohrförmigen Elementen weist gegenüber der Ausbildung des Trägerkörpers
als endloses Band den Vorteil auf, daß Wärmedehnungen durch Änderung der Spalte zwischen
den Elementen kompensiert werden können.
[0052] Die platten- oder rohrförmigen Elemente können erfindungsgemäß aus Metall, vorzugsweise
aus Stahl, aber auch aus hitzebeständigem Kunststoff, beispielsweise aus Polyimid
oder aus Silikonkautschuk, bestehen, wobei im letzteren Fall vorzugsweise eine Verstärkung
aus Metall, beispielsweise aus einer Drahtmatte, aus einem,Gewebe oder aus einem Vlies
vorgesehen ist, damit die Elemente der auftretenden Belastung sicher standzuhalten
vermögen.
[0053] Der Trägerkörper kann aber auch aus einem endlosen Band bestehen, beispielsweise
aus einem Stahlband oder aus einem Band aus elastomerem Material, beispielsweise aus
Silikonkautschuk.
[0054] Um zu vermeiden, daß der Trägerkörper beim Anlegen des Vakuums und bei dem dadurch
bewirkten Anpressen des oberen Teiles an die auf dem Trägerkörper abgestützte Unterlage
nach unten ausweicht, können gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung unterhalb
des Trägerkörpers Stützrollen vorgesehen sein.
[0055] Weiters sind zweckmäßig unterhalb der Transporteinrichtung bzw. des Trägerkörpers
Heizeinrichtungen, beispielsweise Infrarotstrahler, vorgesehen, durch welche die Unterlage
sowie das auf der Unterlage abgestützte zugerichtete Leder erwärmt wird. Durch diese
Erwärmung wird eine raschere Verfestigung der Zurichtung bewirkt.
[0056] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der obere der beiden
sich bewegenden Teile eine Membrane aus elastomerem Material auf, die bei Ausbildung
eines Unterdruckes zwischen den beiden Teilen an das am unteren Teil abgestützte,
mit der Zurichtung versehene Leder angepreßt wird. Die Membrane kann eine rundumlaufende
Dichtleiste aufweisen, die sich an der Transporteinrichtung oder an der auf dieser
abgestützten Unterlage abstützt, wobei die Membrane von der Transporteinrichtung mitbewegt
wird. Die Membrane kann mit einem einzigen Lederstück zusammenwirken, aber auch mit
zwei oder mehreren nebeneinander angeordneten Lederstücken. Es können auch auf der
Transporteinrichtung mehrere Membranen nebeneinander angeordnet sein, wobei jeweils
eine dieser Membranen zumindest ein zugerichtetes Leder abdeckt, wobei gegebenenfalls
die Membranen miteinander verbunden sind.
[0057] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Membrane von einem aus einem
elastomeren Material bestehenden Band gebildet, das sich mit dem endlosen umlaufenden
Trägerkörper synchron bewegt. Insbesondere dann, wenn dieses Band aus einem halbharten
Material besteht und eine Stärke von mindestens 2 mm aufweist, legt es sich infolge
des Eigengewichtes am Spaltleder an, wodurch bereits eine gewisse Abdichtung zwischen
der Membrane und der Unterlage bzw. der Transporteinrichtung erfolgt, welche die Ausbildung
eines Vakuums bei einem Anschluß an eine Vakuumquelle ermöglicht. Es können aber auch,
damit eine solche Abdichtung sichergestellt ist, das aus elastomerem Material bes-ähende
Band und/oder der Trägerkörper an den in Bewegungsrichtung verlaufenden Randbereichen
sowie gegebenenfalls in vorbestimmten Abständen quer zur Bewegungsrichtung mit Dichtleisten
aus elastomerem Material versehen sein. Diese Dichtleisten bestehen vorzugsweise aus
einem weicheren Material als die Membrane und können an der Membrane oder, wenn der
Trägerkörper aus Kunststoff besteht, an diesem Trägerkörper angeklebt oder anvulkanisiert
sein.
[0058] Zweckmäßig sind die Öffnungen zur Verbindung mit der Vakuumquelle in den Dichtleisten
angeordnet und mit Ventilen versehen. Die Anordnung der Ventile bringt den Vorteil
mit sich, daß die Verbindung mit der Vakuumquelle während der Weiterbewegung der Transporteinrichtung
und der Membrane unterbrochen werden kann und trotzdem durch Schließen des Ventiles
das Vakuum aufrechterhalten werden kann.
[0059] Damit die bei der Trocknung der Zurichtung entstehenden Dämpfe auch von den inneren
Bereichen des Leders mit Sicherheit abgezogen werden, ist erfindungsgemäß die Membrane
an der dem Leder zugewendeten Seite mit Rillen versehen, welche Kanäle für die Abfuhr
dieser Dämpfe bilden.
[0060] Vorzugsweise ist auch die Membrane beheizt, wodurch der Vorteil erzielt wird, daß
das die Zurichtung bildende Kunststoffmaterial, wenn es sich bei einem seitlichen
Austreten am Rand des Leders in unerwünschter Weise an der Membrane absetzen sollte,
sich dort verfestigt und dann leicht entfernt werden kann.
[0061] Der Übergabebereich von der Abstützung zur Unterlage ist gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung zwischen der Gieß-, Rakel- bzw. Sprüheinrichtung zum
Auftragen der Kunststoffdispersion oder Kunststoffösung auf die Unterlage und der
Vakuumvorrichtung vorgesehen. Auf diese Weise wird eine rationelle Fertigung mittels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht.
[0062] Die Unterlage kann erfindungsgemäß unterhalb der Auftragswalze angeordnet sein. Eine
solche Vorrichtung ist einfach in ihrem Aufbau, jedoch steht bei Verwendung bekannter,
auf dem Markt befindlicher Auftragsvorrichtungen häufig dort nicht der erforderliche
Platz zur Verfügung. In diesem Fall ist eine Ausführungsform von Vorteil, bei der
die Unterlage seitlich der Auftragswalze angeordnet ist. Die Abstützung ist dann erfindungsgemäß
zweckmäßig von einer, beispielsweise aus Transportrollen bestehenden, bogenförmigen
Umlenkeinrichtung gebildet, welche zwischen einem das zuzurichtende Leder befördernden,
mit der Auftragswalze zusammenwirkenden Transportband od. dgl. und der Unterlage angeordnet
ist und eine Änderung der Bewegungsrichtung des Leders bewirkt. Die Umlenkeinrichtung
kann hiebei so ausgebildet werden, daß das Leder in eine Richtung umgelenkt wird,
an der es an eine an der Einrichtung zum Auftragen der Zurichtung vorbeigeführte Unterlage
übergeben werden kann.
[0063] Um das Ablösen des Leders von der Abstützung und die Übergabe an die Unterlage zu
erleichtern, kann im Übergabebereich eine auf das auf der Abstützung befindliche Leder
gerichtete Preßluftdüse vorgesehen sein. Die aus dieser Düse austretende Preßluft
löst das Leder von der Abstützung.
[0064] Schließlich kann die Geschwindigkeit der Abstützung und der Unterlage, vorzugsweise
stufenlos, regelbar sein, wodurch die Zeitdauer zwischen dem Aufbringen der flüssigen
Zurichtung auf das Leder und dem Ablegen des mit der Zurichtung versehenen Leders
auf der Unterlage verändert und den jeweiligen Erfordernissen entsprechend der Menge
der aufgebrachten Zurichtung, der Temperatur der Auflage u.dgl., angepaßt werden kann.
[0065] Die Erfindung ermöglicht die Herstellung eines zugerichteten Leders, insbesondere
Spaltleders, bei welchem die Zurichtung, trotzdem sie nur aus einer verhältnismäßig
dünnen Schicht besteht, ein einem vollnarbigen Leder oder einem velourartig aussehenden
Leder täuschend ähnliche Oberfläche aufweist und auch die hervorragenden Eigenschaften
eines solchen Leders besitzt, wobei eine absolut untrennbare Verbindung zwischen dem
Spaltleder und der Zurichtung gewährleistet ist. Insbesondere weist das erfindungsgemäße
zugerichtete Leder die gewünschte Wasserdampfdurchlässigkeit auf und es erfolgt beim
Dehnen infolge der Schaumstruktur der Zurichtung kein Aufziehen derselben, was nicht
zuletzt durch die Anwendung der Vakuumvorrichtung sowie durch den Einschluß von Mikrohohlkugeln
in die Zurichtung bewirkt wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht in besonders
vorteilhafter Weise eine kontinuierliche Fertigung des zugerichteten Leders, wobei
diese kontinuierliche Fertigung auch in der Vakuumvorrichtung gewährleistet ist, da
sich diese weiterbewegt, während der Unterdruck aufrechterhalten wird, und erst geöffnet
wird, wenn sich die Zurichtung vollständig verfestigt hat und der Arbeitsvorgang für
die Herstellung der Zurichtung beendet ist.
[0066] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen schematisch
veranschaulicht. Es zeigen: Fig. 1 in Seitenansicht eine erste Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig. 2 in Seitenansicht eine zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig. 3 eine abgewandelte Ausführungsform nach Fig.
1; Fig. 4 ein Detail der Ausführungsform nach Fig. 3 in größerem Maßstab; Fig. 5 im
vergrößerten Maßstab ein zugerichtetes Spaltleder mit einer aus einer einzigen Schicht
bestehenden Zurichtung; Fig. 6 in vergrößertem Maßstab ein erfindungsgemäßes Spaltleder
mit einer aus zwei Schichten gebildeten Zurichtung; Fig. 7 in Draufsicht eine dritte
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Fig. 8 zeigt schematisch in Draufsicht
eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die ein Arbeiten im Fließbandverfahren ermöglicht.
Fig. 9 zeigt in Draufsicht eine erste Ausführungsform einer Vakuumvorrichtung, die
einen Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung bildet. Fig. 10 stellt einen Schnitt
nach der Linie X - X in Fig. 9 dar. Fig. 11 zeigt in Seitenansicht eine zweite Ausführungsform
der Vakuumvorrichtung. Fig. 12 stellt einen Schnitt nach der Linie XII - XII in Fig.
11 dar. Fig. 1-3 zeigt in Seitenansicht eine dritte Ausführungsform einer Vakuumvorrichtung.
[0067] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist eine Abstützung 1 für das zuzurichtende,
von einem Spaltleder 3 gebildete Leder auf, welche von einem endlosen angetriebenen
Band gebildet ist, das über zwei Rollen 5 geführt ist. Das Spaltleder 3 wird auf das
Band 1 aufgelegt und die aus einer wässerigen Kunststoffdispersion bestehende Zurichtung
4 wird über eine Auftragswalze 6 auf das Spaltleder 3 gleichmäßig aufgetragen, während
sich dieses unter der Auftragswalze 6 hinwegbewegt. Die Auftragswalze 6 rotiert hiebei,
wie durch die Pfeile angedeutet ist, gegensinnig zur Bewegungsrichtung des die Abstützung
1 bildenden Bandes.
[0068] Anstelle der gegensinnig rotierenden Auftragswalze 6 kann auch eine Gießeinrichtung
verwendet werden, über welche die aus einer wässerigen Kunststoffdispersion bestehende
Zurichtung 4 auf das Spaltleder 3 aufgelegen wird, während sich dieses weiterbewegt.
In diesem Fall besteht die Abstützung 1 nicht aus einem endlosen angetriebenen Band,
sondern aus endlosen, über die beiden Rollen 5 geführten Seilen, wodurch die Möglichkeit
gegeben ist, daß die überschüssige wässerige Kunststoffdispersion abfließen kann.
[0069] Die untere Rolle 5 bildet eine Umlenkstelle für das Band 1, an.welcher das mit der
flüssigen Zurichtung versehene Spaltleder vom Band 1 abgehoben und derart auf eine
von einem Transportband gebildete Unterlage 2 abgelegt wird, daß die mit der flüssigen
Zurichtung 4 versehene Seite des Spaltleders 3 auf diesem Transprtband 2 aufruht.
Das Transportband 2 bewegt sich hiebei mit derselben Geschwindigkeit wie das Band
1, so daß bei der Übergabe des mit der Zurichtung versehenen Spaltleders 3 auf das
Transportband 2 keine Relativverschiebung zwischen dem Spaltleder 3 und dem Transportband
2 stattfindet.
[0070] Unterhalb der unteren Rolle 5 ist eine das Transportband 2 abstützende Gegenwalze?
vorgesehen, damit das Transportband 2 im Übergabebereich nicht durchhängt. Dieses
Transportband 2 ist über Rollen 8 geführt.
[0071] Das Ablösen des mit der Zurichtung 4 versehenen Spaltleders 3 vom Band 1 und die
Übergabe dieses Spaltleders auf das Transportband 2 kann dadurch erleichtert werden,
daß im Übergabebereich eine Preßluftdüse 19 vorgesehen ist, wobei die aus dieser Düse
austretende Preßluft gegen das Spaltleder 3 bläst und dieses vom Transportband 1 ablöst.
[0072] Das Transportband 2 besteht vorzugsweise aus Silikonkautschuk, wobei die Oberseite
des Transportbandes 2 eine negative Narbenstruktur aufweist, so daß die sich auf dem
Transportband 2 verfestigende Zurichtung an seiner Oberfläche mit einer Narbenstruktur
versehen ist und daher ein lederähnliches Aussehen besitzt. Um die Filmbildung der
Zurichtung zu beschleunigen, ist das Transportband 2 in nicht näher dargestellter,
an sich bekannter Weise beheizt.
[0073] Die Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich von der Ausführungsform nach Fig.
1 dadurch, daß anstelle des Transportbandes 2 eine von einem plattenförmigen Trägerkörper
gebildete Unterlage 2' angeordnet ist, welche über Transportrollen 9 vorwärtsbewegt
wird. Der plattenförmige Trägerkörper besteht vorzugsweise aus Silikonkautschuk und
ist mit einer Verstärkungseinlage aus Vlies oder Gewebe aus Glas- oder Carbonfasern
versehen. Die Unterlage 2' kann auch aus zwei Schichten aufgebaut sein, wobei die
obere, die Strukturierung aufweisende Schicht weicher bzw. elastischer ist als die
untere Schicht. Weiters ist im Übergabebereich eine Übergabewalze 10 vorgesehen, über
welche das mit der Zurichtung 4 versehene Spaltleder 3 an den plattenförmigen Trägerkörper
2' übergeben wird. Auch dieserplattenförmige Trägerkörper 2' ist beheizt.
[0074] Anstelle der Übergabewalze 10 kann auch ein Übergabeband vorgesehen sein, über welches
eine Lagenänderung des Spaltleders bei der Übergabe auf den plattenförmigen Trägerkörper
2' bewirkt werden kann.
[0075] Der plattenförmige Trägerkörper 2' kann entweder selbst eine negative Narbenstruktur
aufweisen, so daß die sich auf diesem Trägerkörper verfestigende Zurichtung an ihrer
Oberfläche mit einer Narbenstruktur versehen wird, es ist aber auch möglich, auf den
plattenförmigen Trägerkörper ein eine strukturierte Oberfläche aufweisendes, mit einer
Kunststoffbeschichtung versehenes Papier aufzulegen, welches die Bildung einer strukturierten
Oberfläche der Zurichtung bewirkt. Selbstverständlich kann auch auf das dann keine
negative Narbenstruktur aufweisende Transportband 2 (Fig. 1) ein solches eine strukturierte
Oberfläche aufweisendes Papier zur Bildung der Narbenstruktur der Zurichtung aufgelegt
werden, welches beispielsweise aus einer von einer Rolle abziehbaren Papierbahn besteht.
[0076] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 sind Andruck- bzw. Preßwalzen 11, 11' vorgesehen,
mittels welcher das mit der sich/verfestigenden Zustand befindlichen Zurichtung 4
versehene Spaltleder 3 gegen die mit der Narbenstruktur versehene Oberseite des Transportbandes
2 gepreßt wird. Aus Fig. 3 ist weiters ersichtlich, daß das Transportband 2 nicht
über seine ganze Länge eben verlaufen muß, sondern im Bereich der Gegenwalze 7 eine
Abwinkelung erfahren kann, wie dies in Fig. 3 strichliert dargestellt ist. Eine solche
Ausbildung erleichtert die Übergabe des mit der Zurichtung 4 versehenen Spaltleders
3 vom Band 1 auf das Transportband 2.
[0077] Auch bei den Ausführungsformen nach den Fig. 2 und 3 können das Ablösen des Spaltleders
bewirkende Preßluftdüsen vorgesehen sein.
[0078] Fig. 4 zeigt das Aufbringen einer Schicht 12 auf das Transportband 2, wie dies bei
einem zweischichtigen Aufbau der Zurichtung erforderlich ist. Selbstverständlich kann
eine solche Schicht auch auf einen die Unterlage bildenden plattenförmigen Trägerkörper
2' bzw. auf die Papierbahn aufgebracht werden. Das Aufbringen dieser aus einer wässerigen
Kunststoffdispersion oder aus einer flüssigen Kunststofflösung gebildeten Schicht
12 erfolgt mittels einer Gieß-, Rakel- oder einer Sprüheinrichtung 20. Die auf das
Spaltleder 3 aufgebrachte Schicht 4 aus einer wässerigen Kunststoffdispersion bildet
dann die innere Schicht der Zurichtung. Das Auflegen des mit der noch flüssigen Schicht
4 versehenen Spaltleders 3 auf die Unterlage 2 bzw. 2' erfolgt in diesem Fall erst,
nachdem sich die Schicht 12 bereits zumindest weitgehend verfestigt hat. Damit dies
der Fall ist, befindet sich die Rakel bzw. Sprüheinrichtung, über welche die Schicht
12 auf die Unterlage 2 bzw. 2' aufgetragen wird, im Abstand vom Übergabebereich vom
Transportband 1 zur Unterlage 2, 2' auf der einen Seite dieses Ubergabebereiches.
Auf der entgegengesetzten Seite dieses Übergabebereiches ist eine nicht dargestellte
Trockeneinrichtung, beispielsweise ein Vakuumtrockner, für das mit der Zurichtung
versehene Spaltleder 3, vorgesehen.
[0079] Die Geschwindigkeit des Bandes 1 und der Unterlage 2 bzw. 2' ist zweckmäßig stufenlos
regelbar, um sie den jeweiligen Erfordernissen anpassen zu können. Die bevorzugte
Geschwindigkeit, mit welcher sich das Spaltleder 3 vorwärtsbewegt, liegt zwischen
3 und 8 m/min.
[0080] In Fig. 7 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Draufsicht dargestellt, bei welcher
die Abstützung aus einer bogenförmigen Umlenkeinrichtung besteht, die von mehreren
Transportrollen 1' gebildet ist. Bei dieser Vorrichtung wird eine bekannte Einrichtung
zum Auftragen der in flüssiger Phase befindlichen Zurichtung auf das Spaltleder verwendet,
die aus einem Transportband 18 besteht, über welches das Spaltleder weiterbewegt wird,
wobei über die Auftragswalze 6 die Zurichtung gleichmäßig auf das Spaltleder 3 aufgetragen
wird. An dem der Auftragswalze 6 gegenüberliegenden Ende des Transportbandes 18 schließen
sich die zumindest teilweise angetriebenen Transportrollen 1' an, welche so angeordnet
sind, daß eine Umlenkung des vom Transportband 18 auf diese Transportrollen 1' übergebenen
zugerichteten Spaltleders 3 um etwa 90° erfolgt. Die letzte dieser Transportrollen
1' bildet die Umlenkstelle 5, an welcher das mit der flüssigen Zurichtung 4 versehene
Spaltleder auf die von einem Transportband 2 gebildete Unterlage derart abgelegt wird,
daß die mit der flüssigen Zurichtung 4 versehene Seite des Spaltleders auf diesem
Transportband 2 aufruht. Selbstverständlich kann auch bei dieser Ausführungsform anstelle
des Transportbandes 2 eine von einem plattenförmigen Trägerkörper gebildete Unterlage
2' vorgesehen sein, welche in analoger Weise wie bei der Ausführungsform nach Fig.
2 über Transportrollen vorwärtsbewegt wird. In jedem Fall wird durch die Umlenkeinrichtung
bewirkt, daß das Transportband 2 bzw. die über Transportrollen vorwärtsbewegte Unterlage
2' in einer Stellung angeordnet werden können, in welcher die Einrichtung zum Auftragen
der Zurichtung auf das Spaltleder nicht im Wege ist.
[0081] Fig. 8 stellt schematisch den kontinuierlichen Arbeitsablauf beim Zurichten eines
Spaltleders dar. Auf einem Transportband 21, welches die Transportrollen 9 in Fig.
2 ersetzt, werden die Unterlagen 2' aus Silikonkautschuk in Richtung des Pfeiles 22
weiterbewegt. Die Oberseite der Unterlagen 2' ist mit einer Strukturierung versehen.
Auf diese Oberseite wird mittels der Vorrichtung 20 eine wässerige Kunststoffdispersion
oder eine flüssige Kunststofflösung aufgegossen oder aufgesprüht und während des Weiterbewegens
verfestigen gelassen, wobei die Verfestigung durch nicht dargestellte Heizeinrichtungen,
über welche die Unterlagen 2' erwärmt werden, beschleunigt wird.
[0082] In Abstand von der Vorrichtung 20 befindet sich das Transportband 1, auf dem das
Spaltleder 3 aufliegt. Über die Auftragwalze 6 wird in der beschriebenen Weise auf
das Spaltleder eine wässerige Kunststoffdispersion aufgetragen und im Anschluß daran
wird das Spaltleder mit der nassen Seite unten auf eine mit der bereits verfestigten
Schicht versehene Unterlage 2' aufgelegt, wie dies vorher erörtert wurde.
[0083] Das so zugerichtete Spaltleder wird über Transportrollen 21
t umgelenkt und gelangt auf ein weiteres Transportband 23, wo ein Anpressen des zugerichteten
Spaltleders an die Unterlage 2' mittels der Preßwalzen 11 erfolgt. Nach einer weiteren
Umlenkung über Transportrollen 23' gelangt das zugerichtete Spaltleder in eine Vakuumvorrichtung
24, die im folgenden näher beschrieben wird, und von dort über Transportrollen 25'
auf das Transportband 25, wo bei 26 die Abnahme des fertigen, mit einer Zurichtung
versehenen Spaltleders erfolgt. Die Unterlagen 2' werden weiterbefördert und gelangen
über Transportrollen 27' wieder auf das Transportband 21.
[0084] In den Fig. 9 und 10 ist eine erste Ausführungsform einer Vakuumvorrichtung dargestellt.
Auf einem um eine Achse 28' drehbaren Trägerteil 28 sind Tische 29 befestigt, welche
einen Trägerkörper für die Unterlage 2' bilden. An der Stelle 33 wird ein Tisch 29
mit einer Unterlage 2' beschickt, auf der sich ein zugerichtetes Spaltleder befindet.
Im Anschluß daran erfolgt eine Weiterbewegung der Tische 29 in Richtung des Pfeiles
34. In der nächsten Stellung wird auf den Tisch 29 eine Membrane 30 aufgesetzt, die
rechteckig, insbesondere quadratisch, aber auch rund, insbesondere kreisförmig sein
kann und die an ihrem Rand eine rundumlaufende Dichtleiste 31 aufweist, deren freies,
vorzugsweise mit einer Profilierung versehenes Ende am Tisch 29 aufruht. Die mit den
Dichtleisten 31 versehene Membrane 30 umschließt somit die Unterlage 2' mit dem zugerichteten
Spaltleder 3.
[0085] Eine an einer Stelle der Dichtleiste angeordnete, mit einem Ventil versehene Öffnung
32 wird mit einer nicht dargestellten Vakuumquelle verbunden, so daß nach Anschluß
dieser Vakuumquelle in dem von der Membrane 30 und der Dichtleiste 31 umschlossenen
Raum ein Unterdruck entsteht, der bewirkt, daß die Membrane 30 sich an das Spaltleder
3 anlegt und dieses gegen die Unterlage 2 drückt, wobei gleichzeitig die bei der Trocknung
der Zurichtung entstehenden Dämpfe abgesaugt werden.
[0086] Sowohl die Membrane 30 als auch die Dichtleiste 31 bestehen aus einem elastomeren
Material, wobei die Dichtleiste 31 vorzugsweise aus einem weicheren Material als die
Membrane 30 gebildet ist. Als elastomeres Material kommt in erster Linie Kautschuk
bzw. Gummi, insbesondere Silikonkautschuk, in Frage.
[0087] Wird das Ventil der Öffnung 32 verschlossen, so wird der Unterdruck aufrechterhalten,
auch wenn der Anschluß an die Vakuumquelle unterbrochen wird. Der Tisch 29 wird dann
zusammen mit der Unterlage 2' und der an das zugerichtete Spaltleder 3 angepreßten
Membrane 30 in die in Fig. 9 rechts dargestellte Lage weiterbewegt und gelangt schließlich
zur Entnahmestelle 35, wo das Ventil der Öffnung 32 geöffnet wird, so daß eine Verbindung
des von der Membrane 30 und den Dichtleisten 31 umschlossenen Raumes mit der Atmosphäre
erfolgt. Infolge der materialeigenen Rückstellkraft stellt sich die Membrane 30 wieder
in die Ausgangslage zurück und kann abgehoben werden, das zugerichtete Spaltleder
wird zusammen mit der Unterlage 2' entfernt.
[0088] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 11 und 12 ist ein aus Platten 36 bestehender
Trägerkörper vorgesehen, wobei die Platten über abstehende Vorsprünge 37 mit Transportketten
38 in Verbindung stehen, welche über Kettenräder 39 geführt sind. Anstelle der Platten
können auch Lamellen oder rohrförmige Trägerkörper vorgesehen sein.
[0089] Auf den Platten 36 ruhen die Unterlagen 2' auf, auf welchen sich das mit der Zurichtung
versehene Spaltleder 3 befindet. Die Unterlagen 2' sind hiebei zweckmäßig so angeordnet,
daß sie jeweils einen Spalt zwischen zwei benachbarten Platten 36 abdecken.
[0090] Unterhalb der Platten 36 befinden sich Heizeinrichtungen, beispielsweise Infrarotstrahler
40, über welche eine Erwärmung der Platten 36 und damit auch der Unterlagen 2' erfolgt.
[0091] Die Platten 36 wirken mit einer aus einem endlosen Band bestehenden Membrane 41 zusammen,
welches Band über Rollen 42 geführt ist. Diese aus dem endlosen Band gebildete Membrane
41 ist so ausgebildet, daß ein dichter Abschluß zwischen der Membrane und den Unterlagen
2' bzw. den Platten 36 möglich ist, so daß wieder in dem Zwischenraum ein Unterdruck
ausgebildet werden kann. Hiezu sind bei der in Fig. 11 dargestellten Ausführungsform
an den in Bewegungsrichtung verlaufenden Randbereichen der Membrane 41 Dichtleisten
43 aus einem elastomeren Material vorgesehen, sowie gegebenenfalls auch quer zur Bewegungsrichtung
verlaufende Dichtleisten 44. Es hat sich aber gezeigt, daß ein Vakuum auch ohne Anordnung
dieser Dichtleisten aufgebaut werden kann. In den Dichtleisten oder bei Fehlen derselben
in der Membrane 41 sind wieder mit einem Ventil versehene Öffnungen 45 vorgesehen,
die mit einer Vakuumquelle verbunden werden können. Dadurch erfolgt wieder ein Anpressen
der Membrane 41 an das auf der Unterlage 2' befindliche Spaltleder 3 sowie ein Absaugen
der beim Trocknen der Zurichtung entstehenden Dämpfe.
[0092] Das die Membrane 41 bildende endlose Band ist kürzer als der von den Platten 36 gebildete,
wie ein endloses Band wirkender Trägerkörper, so daß auf einfache Weise eine Entnahme
des fertigen zugerichteten Spaltleders 3 zusammen mit der Unterlage 2' erfolgen kann.
[0093] Das Absaugen der Dämpfe wird dadurch verbessert, daß an der dem Leder 3 zugewendeten
Seite der Membrane 41 Rillen 41a vorgesehen ist, über welche die sich bildenden Dämpfe
entweichen können. Solche Rillen können natürlich auch in der Membrane 30 (Fig. 9
und 10) vorgesehen sein.
[0094] Die Platten 36 sind vorzugsweise aus Metall, beispielsweise aus Stahl. Die Anordnung
einzelner Platten anstelle eines endlosen Stahlbandes bringt den Vorteil mit sich,
daß durch die Unterteilung eine Wärmeausdehnung der Platten sich nicht störend auswirkt.
Insbesondere bei Verwendung von Unterlagen 2' aus Silikon wird durch diese der Spalt
zwischen benachbarten Platten 36 so abgedichtet, daß dieser Spalt der Ausbildung des
Vakuums richt hinderlich ist. Dieses Vakuum bildet sich in diesem Fall zwischen der
Unterlage 2' aus Silikonkautschuk sowie der Membrane 41 und soferne vorhanden, den
Dichtleisten 43, 44 aus, wobei durch die Dichtleisten 44 die Membrane 41 in mehrere
Kammern unterteilt ist.
[0095] Die aus einem endlosen Band bestehende Membrane 41 besteht zweckmäßig aus Gummi oder
Kautschuk und kann durch ein Metallgitter, ein Gewebe oder ein Vlies verstärkt sein.
Die Verstärkung kann hiebei entweder innerhalb der Membrane als Einlage angeordnet
sein oder an der Außenseite der Membrane aufgelegt sein.
[0096] In der Regel genügt das Eigengewicht der Membrane 41, um eine anfängliche Abdichtung
gegenüber der Unterlage 2' sicherzustellen, welche in der Folge die Ausbildung des
Vakuums ermöglicht. Es können jedoch auch Anpreßrollen 42' vorgesehen sein, über welche
die Membrane 41 gegen die Unterlage 2' gedrückt wird. Ferner wird zweckmäßig auch
die Membrane 41 durch Heizeinrichtungen 40', beispielsweise Infrarotstrahler, beheizt,
wodurch der Vorteil erzielt wird, daß sich an der Membrane absetzende Reste der noch
flüssigen Kunststofflösung oder wässerigen Kunststoffdispersion dort verfestigen und
dann leicht von der Membrane entfernt werden können.
[0097] Die Dichtleisten 43, 44 sind zweckmäßig aus einem weicheren Material als die Membrane
41 und sind an der Membrane 41 angeklebt oder anvulkanisiert.
[0098] Bestehen die Platten 36 nicht aus Metall, sondern aus einem hitzebeständigem Kunststoff,
so ist es möglich, die Dichtleisten nicht an der Membrane, sondern an diesen Platten
anzuordnen.
[0099] Die Membrane 41 kann auch an einem endlosen Stahlband angeordnet werden.
[0100] Bei der Ausführungsform nach Fig. 13 besteht der Trägerkörper aus einem endlosen
Band 46 aus Stahl oder aus einem elastomeren, hitzebeständigem Material, das durch
Stützrollen 47 abgestützt ist. Ferner sind auch hier Heizeinrichtungen 40 vorgesehen.
[0101] Das Band 46 trägt eine Papierbahn 48, auf dessen strukturierter Oberseite bereits
eine aus einer wässerigen Kunststoffdispersion oder einer flüssigen Kunststofflösung
gebildete Beschichtung auf gebradat ist, welche die äußere Schicht der Zurichtung
bildet. Diese Papierbahn 48 ersetzt die Unterlage 2'. Auf diese Papierbahn 48 wird
in der beschriebenen Weise das mit der noch wässerigen Kunststoffdispersion versehene
Spaltleder 3 derart aufgelegt, daß die naße Seite auf die Papierbahn zu liegen kommt.
Auf jedes aufgelegte Spaltleder 3 wird eine mit rundumlaufenden Dichtleisten 50 versehene
Membrane 49 aufgestülpt. Jede Membrane 49 weist wieder eine mit einem Ventil versehene
Öffnung 51 auf, über die der Anschluß an eine Vakuumquelle erfolgt. Durch Anlegen
des Vakuums wird wieder die Membrane gegen das Spaltleder gedrückt und es werden die
Dämpfe abgesaugt. Das Spaltleder mit der Membrane wird hiebei durch das Band 46 weiterbefördert.
Am Ende dieses Bandes wird die Membrane abgehoben und das zugerichtete Spaltleder
von der Papierbahn 48 abgezogen. Die auf der Papierbahn 48 vorfabrizierte Schicht
bildet dann die äußere, das Pigment aufweisende Schicht der Zurichtung. Die Papierbahn
kann neuerlich mit einer solchen Schicht versehen und dann wieder verwendet werden.
[0102] Das Band 46 wird über Rollen 52 geführt.
[0103] Auch hier sind an der dem Spaltleder 3 zugewendeten Seite der Membrane49 zweckmäßig
wieder Rillen 41a vorgesehen, um das Abführen der Dämpfe zu erleichtern.
[0104] Der Bewegungsablauf aller beschriebener Vakuumeinrichtungen kann so gesteuert werden,
daß er der Geschwindigkeit der vorgeschalteten Vorrichtungen angepaßt ist, so daß
eine kontinuierliche Fertigung möglich ist.
[0105] Bei allen Vorrichtungen können die Membranen aus verschiedenen Produkten mit elastomeren
Eigenschaften bestehen, wie beispielsweise Naturkautschuk, Synthesekautschuk, Silikonkautschuk
und elastisches Polyurethan.
[0106] Die Fig. 5 und 6 zeigen in vergrößertem Maßstab ein erfindungsgemäßes zugerichtetes
Spaltleder. Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist das Spaltleder 13 an seiner einen
Seite mit einer einschichtigen, aus einer wässerigen Kunststoffdispersion gebildeten
Zurichtung 14 versehen, in welche Zurichtung Mikrohohlkugeln 15 eingebettet sind.
Wie ersichtlich, ragen die Fasern an der der Zurichtung 14 zugewendeten Oberseite
des Spaltleders 13 zur Gänze in die Zurichtung hinein, wodurch sich eine innige Verbindung
zwischen dem Spaltleder 13 und der Zurichtung 14 ergibt. Die Sichtseite 16 der Zurichtung
14 ist mit einer Strukturierung versehen und weist daher beispielsweise ein lederähnliches
Aussehen auf.
[0107] Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 besteht die Zurichtung aus zwei Schichten 14a,
14b, wobei in der inneren, die Fasern des Spaltleders 13 zur Gänze aufnehmenden Schicht
14a Mikrohohlkugeln eingebettet sind. Diese innere Schicht 14a ist vorzugsweise farbneutral
und enthält keine Pigmente bzw. Farbstoffe.
[0108] Die äußere Schicht 14b, welche wesentlich dünner als die innere Schicht 14a ist,
weist keine Mikrohohlkugeln, dafür aber einen solchen Anteil an Pigmenten bzw. Farbstoffen
auf, daß damit die Farbgebung der Zurichtung bestimmt wird. Die Oberseite 16 dieser
äußeren Schicht 14b ist wieder mit einer Strukturierung versehen und weist daher ein
lederähnliches Aussehen auf.
Beispiel 1:
[0109] Ein erfindungsgemäß zugerichtetes Spaltleder, das in seinem Aussehen und in seinen
Eigenschaften mit einem vollnarbigen Naturleder gleicher Sorte und Stärke vergleichbar
ist, wird wie folgt hergestellt:
Eine zweischichtige Silikonunterlage, die mittels einer Asbestgewebeeinlage verstärkt
ist, wird auf ein Fließband aufgelegt und während des Weitertransportes auf diesem
Fließband mittels Infrarotstrahlen auf etwa 85°C erwärmt. Die Silikonunterlage hat
eine Größe von 2,4 m2 und eine Stärke von ca. 3 mm. Auf die etwa 85°C warme Silikonunterlage wird mittels
Gießen eine ca. 45% Feststoff enthaltende wässerige Dispersion aufgetragen. Die Dispersion
enthält ca. 40% Polyurethan und ca. 5% Weißpigment und hat eine Viskosität von ca.
60 Sekunden (die Bestimmung der Viskosität erfolgt im Ford-Becher bei einer 4 mm-Düse).
Die naße Dispersion wird in einer Dicke von ca. 0,11 mm auf die warme Unterlage aufgetragen,
wobei die Verdickung und die darauffolgende Verfestigung dieser Dispersion unmittelbar
nach dem Auftreffen auf die Unterlage durch Wasserverdampfung erfolgt. Die Unterlage
weist eine strukturierte Oberseite auf, so daß sich beim Verfestigen dieser das Pigment
aufweisenden Schicht gleichzeitig die später sichtbare Narbenstruktur der Zurichtung
bildet. Die verfestigte äußere Schicht hat eine Stärke von ca.0,06 mm. Die Polyurethandispersion
bildet einen Film mit einer Härte von ca. 90 Shore A.
[0110] Während der Verfestigung bewegt sich die Unterlage auf dem Förderband mit einer Geschwindigkeit
von 4,5 m/min. 8 Meter nach dem Aufgießen der das Pigment enthaltenden Dispersion
wird ohne manuelles Zutun ein Spaltleder, auf das vorher eine wässerige Kunststoffdispersion
aufgetragen wurde, mit der nassen Seite auf die vorgetrocknete, das Pigment enthaltende
Schicht der Unterlage abgelegt. Das Spaltleder hat eine Größe von ca. 1,3 m
2 und eine Stärke von 1,4 mm und besitzt eine helle chromgrüne Farbe.
[0111] Die auf das Spaltleder aufgebrachte Dispersion ist eine Polyurethan-Dispersion, die
ca. 62% Feststoffe enthält. Diese Feststoffe setzen sich im wesentlichen zusammen
aus 50% Polyurethan und 10% Mikrohohlkugeln sowie einem Verdickungsmittel. Die wässerige
Dispersion hat eine Viskosität von ca. 280 Sekunden (gemessen im Ford-Becher bei einer
4 mm-Düse) und trocknet zu einem Film mit einer Härte von ca. 65 Shore A und einer
Dichte von ca. 0,78. Das Auftragen der relativ viskosen Dispersion auf das Spaltleder
erfolgte mittels einer Walze, die gegensinnig zur Bewegungsrichtung des Leders umläuft,
so daß die Dispersion unter Ausnützung der Scherkräfte in das Leder einmassiert wird
und im wesentlichen alle Hohlräume zwischen den abstehenden Fasern ausfüllt. Infolge
der unterschiedlich langen abstehenden Fasern des Leders kann eine Bestimmung der
Schichtdicke nicht erfolgen. Das Auftragsgewicht der nassen Dispersion betrug ca.
240 g/m
2.
[0112] Nach dem Auflegen des Leders auf die verfestigte Pigmentschicht auf der Unterlage
wird dieses Leder durch eine weiche, elastische, mit Silikon belegte Walze auf die
Unterlage gedrückt, wobei eventuelle Lufteinschlüsse zwischen der Pigmentschicht und
der nassen, auf das Leder aufgebrachten Kunststoffdispersion entweichen können. Danach
wird das auf der Unterlage aufliegendes mit der Zurichtung versehene Leder zusammen
mit der Unterlage in eine warme Vakuumvorrichtung gebracht, die mit einer Membrane
versehen ist, wobei unterhalb der Membrane ein Unterdruck erzeugt wird, so daß sich
die Membrane nach unten senkt und gegen das Leder preßt. Dabei paßt sich die Membrane
den Konturen des Leders an und preßt dieses auf die Unterlage. Die durch die Beheizung
der Vakuumvorrichtung entstehenden Gase und Wasserdämpfe werden über die Vakuumleitung
abgesaugt. Nach ca. 75 Sekunden kann das fertige zugerichtete Leder der Vakuumvorrichtung
entnommen werden. Während dieser Zeit hat sich die Vakuumvorrichtung weiterbewegt,
so daß eine kontinuierliche Fertigung erfolgt.
Beispiel 2:
[0113] Ein mit einer genarbten, besonders abriebfesten Zurichtung versehenes Spaltleder
wird wie folgt hergestellt:
Auf einem Papierträger mit einer negativen Narbenstruktur und einer Oberflächenausrüstung,
die ein Ablösen eines verfestigten Polyurethanfilmes ermöglicht, wird mittels einer
Rakel bzw. Streichvorrichtung eine hochviskose Polyurethanlösung in einer Schichtdicke
von ca. 0,13 mm aufgetragen. Die Polyurethanlösung enthält als Feststoffe im wesentlichen
389h Polyurethan und 3% Braunpigment. Die Lösung trocknet zu einem Film mit einer
Dichte von ca. 1,05 auf, der dann eine Härte von ca. 98 Shore A besitzt. Diese Pigmentschicht
wird auf dem Papierträger vorfabriziert, der Papierträger kann also zusammen mit der
Pigmentschicht bis zu seiner Verwendung auf Lager gehalten werden.
[0114] Bei der Herstellung der Zurichtung eines Spaltleders wird der Papierträger auf eine
Unterlage, beispielsweise ein Transportband aufgelegt und bewegt sich in Richtung
auf die Übergabestelle des mit der nassen Kunststoffdispersion versehenen Leders,
wo das Leder ohne manuelle Hilfe mit seiner nassen Seite auf die Pigmentschicht des
Papierträgers aufgelegt wird. Die auf das Leder aufgebrachte wässerige Kunststoffdispersion
ist pigmentfrei und besitzt ein milchiges Aussehen.
[0115] Im Anschluß daran läuft die Papierbahn mit dem aufgelegten Leder unter der Auftragsvorrichtung
für das Auftragen der wässerigen Kunststoffdispersion auf das Leder hindurch zu einem
Rollenpaar, wo ein Anpressen erfolgt.
[0116] Die auf das Leder aufgetragene wässerige Dispersionsschicht entspricht hinsichtlich
ihrer Zusammensetzung und Menge jener im Beispiel 1.
[0117] Anschließend wird die
papierunterlage mit dem aufliegenden Spaltleder von einem beheizten endlosen Stahlband,
das eine Länge von mehr als 12 Meter und eine Breite von mehr als 1,2 Meter hat, übernommen
und durch dieses weitertransportiert, in der Weise, daß an jenen Stellen, wo das Leder
auf der Papierbahn liegt, eine als Membrane wirkende Gummiabdeckung mit einem Abdichtungsrahmen
und einer mit einem Ventil versehenen Öffnung für einen Anschluß an eine Vakuumquelle
so auf das Leder aufgelegt wird, daß sie das Leder abdeckt. Hierauf wird die Luft
unterhalb der Gummiabdeckung abgesaugt, so daß die Membrane durch den entstehenden
Unterdruck sich an das Leder anlegt und das Leder auf das Papier bzw. auf das Stahlband
drückt. Durch die Druckeinwirkung der Membrane auf das Leder kommt es zu einer guten
Verbindung zwischen der auf der Papierbahn befindlichen Pigmentschicht und der Mikrohohlkugeln
aufweisenden, die Fasern des Leders einbettenden, sich verfestigenden Dispersionsschicht.
Durch den Unterdruck und durch die Wärmeeinwirkung kommt es zu einer raschen Trocknung
dieser Dispersionsschicht.
[0118] Die Beheizung des Stahlbandes auf eine Temperatur zwischen 70 und 140°C erfolgt durch
Anstrahlen der Unterseite desselben mittels Infrarotstrahlern.
[0119] Ca. 60 Sekunden nach Anlegen des Vakuums wird das Ventil geöffnet und die Gummiabdeckung
nimmt auf Grund ihrer elastischen Eigenschaften ihre ursprüngliche Form an. Nach dem
Abheben der Gummiabdeckung kann das fertige Leder vom Papier abgezogen werden. Durch
in der Gummiabdeckung vorgesehene Längs- und Querrillen wird sichergestellt, daß die
Gase und der Wasserdampf auch dann aus dem Leder entweichen können, wenn die Membrane
durch das Vakuum auf das Leder gedrückt ist.
[0120] Unter dem Begriff "Membrane" wird keinesfalls nur ein in einen Rahmen oder einer
anderen Halterung eingespanntes elastomeres Material verstanden. Die Membrane kann
auch lediglich aus einem ein- oder mehrschichtigem elastomeren Material bestehen und
eine beliebige Form aufweisen, wie z.B. deckelartig ausgebildet sein. In jedem Fall
muß die Membrane eine solche Form aufweisen, daß sie beim Auflegen auf die Abstützung
und/oder auf die Unterlage einen evakuierbaren Hohlraum begrenzt und beim Anlegen
des Vakuums gegen das Leder gedrückt wird.
[0121] Die kontinuierliche Weiterbewegung des vorzugsweise auf der Unterlage abgestützten
zugerichteten Spaltleders in der Vakuumvorrichtung kann nicht nur in einer im wesentlichen
horizontalen Ebene erfolgen, sondern beispielsweise auch paternosterartig in einer
im wesentlichen vertikalen Richtung oder auch in einer schräg zur Horizontalen verlaufenden
Richtung. Zweckmäßig erfolgt jedoch immer eine Kreislaufbewegung derart, daß die Transporteinrichtung
stets wieder zu einer bestimmten Übergabestelle zurückkehrt.
1. Leder, insbesondere Spaltleder, das an zumindest einer Seite mit Vertiefungen versehen
ist und saugfähige, abstehende Fasern aufweist, und an dieser Seite mit einer Zurichtung
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Leder (13) an dieser Seite mit einer
von einer wässerigen Kunststoffdispersion gebildeten Schicht (14, 14a) verbunden ist,
die die Vertiefungen ausfüllt und die abstehenden Fasern vollständig aufnimmt, und
diezumindest einen Teil der Zurichtung bildet, und daß die Zurichtung (14) an der
dem Leder (13) abgewendeten Seite mit einer strukturierten Oberfläche (16) versehen
ist.
2. Leder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zurichtung aus zwei Schichten
(14, 14a.) besteht, wobei die innere, dem Leder benachbarte und die abstehenden Fasern
vollständig aufnehmende Schicht (14a) von der wässerigen Kunststoffdispersion gebildet
ist und die äußere, die strukturierte Oberfläche aufweisende Schicht (14b) aus einer
wässerigen Kunststoffdispersion oder aus einer flüssigen Kunststofflösung gebildet
ist.
3. Leder nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die innere, dem Leder
(13) benachbarte und dessen abstehende Fasern vollständig aufnehmende Schicht (14a)
gegenüber dem Leder (13) und gegenüber der äußeren, die strukturierte Oberfläche aufweisenden
Schicht (14b) farbneutral ausgebildet ist und daß in der äußeren Schicht (14b) Pigmente
und/oder Farbstoffe eingebettet sind, welche die Farbe der Zurichtung bestimmen.
4. Leder nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Schicht
(14a) dicker ist als die äußere Schicht (14b).
5. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der
inneren Schicht (14a) mehr als 0,11 mm, vorzugsweise mehr als 0,21 mm, beträgt.
6. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der
äußeren Schicht (14b) weniger als 0,16 mm, vorzugsweise weniger als 0,10 mm, beträgt.
7. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die
innere Schicht (14a) eine Poren- bzw. Schaumstruktur aufweist.
8. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in
die innere Schicht (14a) Mikrohohlkugeln mit einem Durchmesser von 0,008 bis 0,10
mm eingebettet sind, deren dünne Hülle aus thermoplastischem Material, vorzugsweise
aus Vinylidenchlorid-Copolymerisat, besteht.
9. Leder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Schicht (14a) mehr
als 8 Vol.-% Mikrohohlkugeln enthält.
10. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die innere
Schicht (14a) eine Dichte zwischen 0, 6 und 0,8 aufweist.
11. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere
Schicht (14b) eine Dichte zwischen 0,82 und 1,24 aufweist.
12. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens
einer Schicht (14a,14b) eine beispielsweise aus einem Textilmaterial oder aus einem
Vliesmaterial mit einem Flächengewicht unter 80 g/m2 bestehende Verstärkungseinlage angeordnet ist.
13. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß auf die mit
der Strukturierung versehenen Oberfläche der äußeren Schicht (14b) eine zusätzliche
dünne Finish-Schicht, beispielsweise eine den Glanz oder die Farbe beeinflussende
Schicht, angeordnet ist.
14. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die strukturierte
Oberfläche (16) der äußeren Schicht (14b) ein ledernarbenähnliches Aussehen oder das
Aussehen eines feingeschliffenen vollnarbigen Leders aufweist.
15. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
die äußere Schicht (14b) feinste Zelluloseteilchen oder wärmesensible Substanzen,
z.B. Polyvinylmethyläther, enthält.
16. Leder nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß es zusammen
mit der Zurichtung eine Wasserdampfdurchlässigkeit von mehr als 0,3 mg/cm2 aufweist.
17. Verfahren zum Zurichten von Leder, insbesondere von Spaltleder, wobei auf das
Leder eine flüssige filmbildende Masse aufgetragen und verfestigen gelassen und an
ihrer Sichtseite mit einer Strukturierung versehen wird, dadurch gekennzeichnet, daß
auf das Leder zur Bildung der Zurichtung eine wässerige Kunststoffdispersion in einer
Menge zwischen 150 g/m2 und 450 g/m2 in der Naßphase, vorzugsweise in einer Menge von etwa 300 g/m2 in der Naßphase aufgetragen wird, daß anschließend das Leder mit der die Zurichtung
aufweisenden Seite unten auf eine mit einer strukturierten Oberfläche versehene Unterlage
aufgelegt wird, und daß schließlich das Leder mit der aufgetragenen Kunststoffdispersion
verpreßt und/oder einer Vakuumbehandlung unterworfen wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Auftragen der
wässerigen Kunststoffdispersion dieser Mikrohohlkugeln mit einem Durchmesser von 0,008
bis 0,1 mm beigemengt werden, deren dünne Hülle aus thermoplastischem Material, vorzugsweise
aus Vinylidenchlorid-Copolymerisat, besteht.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Auflegen
des mit einer wässerigen Kunststoffdispersion versehenen Leders auf die strukturierte
Oberfläche der Unterlage auf diese eine weitere wässerige Kunststoffdispersion oder
eine flüssige Kunststofflösung aufgebracht wird und daß das Leder erst nach dem Verfestigen
dieser weiteren wässerigen Kunststoffdispersion oder flüssigen Kunststofflösung auf
die Unterlage aufgelegt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 17, 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß vor und/oder
während und/oder nach-dem Auftragen der wässerigen Kunststoffdispersion oder flüssigen
Kunststofflösung auf die Unterlage diese erwärmt wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
wässerige Kunststoffdispersion mittels einer Auftragswalze auf das Leder aufgetragen
wird.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Leder an der Auftragswalze
vorbeibewegt wird, und daß die Rotationsrichtung der Auftragswalze zur Bewegungsrichtung
des Leders entgegengesetzt ist.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß eine
wässerige Kunststoffdispersion oder flüssige Kunststofflösung verwendet wird, die
mehr als 40 Vol.-% Feststoffanteile enthält.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß eine
wässerige Kunststoffdispersion oder flüssige Kunststofflösung verwendet wird, die
Pigmente und/oder Farbstoffe enthält.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß eine
vernetzbare, im wesentlichen nicht thermoplastische Polyurethan- und/oder Polybutadien-Dispersion
verwendet wird.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die
wässerige Kunststoffdispersion bzw. die flüssige Kunststofflösung auf die vorzugsweise
aus einer Silikonplatte bestehende Unterlage aufgegossen oder aufgesprüht wird.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die
wässerige Kunststoffdispersion bzw. flüssige Kunststofflösung auf die vorzugsweise
aus einem Papier bestehende Unterlage mittels einer Rakel aufgebracht wird.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß als
Unterlage eine vorfabrizierte, mit einer verfestigten Kunststoffdispersion oder Kunststofflösung
versehene Papierbahn verwendet wird.
29. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Leder mit der Zurichtung
bei der Vakuumbehandlung Je weiterbewegt wird.
30. Vorrichtung zur Herstellung von zugerichtetem Leder, insbesondere von zugerichtetem
Spaltleder, mit einer Abstützung (1) für das zuzurichtende Leder (3), einer Einrichtung
(6) zum Auftragen der in flüssiger Phase befindlichen Zurichtung (4) auf das zuzurichtende
Leder (3), und einer Einrichtung zur Herstellung einer Struktur in der Zurichtung
(4), dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Abstützung (1, 1') bewegbar
um eine Umlenkstelle (5) geführt ist, im Bereich welcher das mit der Zurichtung (4)
versehene Leder (3) an eine im wesentlichen mit derselben Geschwindigkeit wie die
Abstützung (1) bewegbare Unterlage (2, 2') derart übergeben wird, daß das Leder (3)
mit der mit der Zurichtung (4) versehenen Seite auf der Unterlage (2, 2') aufruht,
und daß die Unterlage (2, 2') mit einer strukturierten Oberfläche, beispielsweise
mit einer negativen Ledernarbenstruktur, versehen ist.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützung (1) aus
einem endlosen, angetriebenen, über wenigstens zwei Rollen (5) geführten Band besteht,
wobei eine der Rollen die Umlenkstelle bildet.
32. Vorrichtung nach Anspruch 30 oder 31, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der
Abstützung (1) eine Auftragswalze (6) für das Auftragen der wässerigen Kunststoffdispersion
auf das Leder vorgesehen ist, wobei die Rotationsrichtung der Auftragswalze (6) vorzugsweise
zur Bewegungsrichtung der Abstützung (1) entgegengesetzt ist.
33. Vorrichtung nach Anspruch 30, 31 oder 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage
(2) von einem sich bewegenden Transportband gebildet ist.
34. Vorrichtung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage (2) von
einem endlosen, über Führungsorgane geführten Transportband gebildet ist.
35. Vorrichtung nach Anspruch 30, 31 oder 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage
(2') von einem plattenförmigen Trägerkörper gebildet ist, der über eine Transporteinrichtung,
beispielsweise Transportrollen (9), bewegbar ist.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 30 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterlage (2, 2') beheizt ist.
37. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 30 bis 36, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterlage (2, 2') aus Silikonkautschuk besteht, der vorzugsweise mit einer Verstärkungseinlage
versehen ist.
38. Vorrichtung nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungseinlage
aus einem Vlies oder Gewebe aus Glas-, Asbest- oder Carbonfasern besteht.
39. Vorrichtung nach Anspruch 37 oder 38, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungseinlage
in die Unterlage eingebettet ist.
40. Vorrichtung nach Anspruch 37 oder 38, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungseinlage
an der Unterseite der Unterlage angebracht ist.
41. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 37 bis 40, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterlage (2') aus zwei Schichten mit verschiedener Härte und/oder verschiedener Elastizität
besteht, wobei die untere Schicht härter und/oder weniger elastisch ist als die.obere
Schicht.
42. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 bis 36, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterlage von einem eine strukturierte, vorzugsweise mit einer Kunststoffbeschichtung
versehene Oberfläche aufweisenden Papier, insbesondere von einer von einer Rolle abziehbaren
Papierbahn (47), gebildet ist.
43. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 bis 42, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb
der Unterlage (2, 2') eine Gieß-, Rakel- oder Sprüheinrichtung (20) zum Auftragen
einer Kunststoffdispersion oder Kunststofflösung auf die Unterlage vorgesehen ist.
44. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 bis 43, dadurch gekennzeichnet, daß eine
auf die das mit einer Zurichtung (4) versehene Leder (3) abstützende Unterlage(2,2')
einwirkende Andrück- bzw. Preßeinrichtung (11, 11') vorgesehen ist.
45. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 bis 44, dadurch gekennzeichnet, daß auf
der Unterlage (2, 2') eine vorgetrocknete Schicht, vorzugsweise eine Finish-Schicht(12)
angeordnet ist, die sich mit der Zurichtung (4) verbindet.
46. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 bis 45, dadurch gekennzeichnet, daß im
Übergabebereich von der Abstützung (1) zur Unterlage (2, 2') wenigstens eine Übergabewalze
(10) vorgesehen ist.
47. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 bis 46, dadurch gekennzeichnet, daß eine
vorzugsweise von einer Vakuumvorrichtung (24) gebildete Trockeneinrichtung für das
auf der Unterlage (2, 2') befindliche, mit der Zurichtung versehene Leder (3) vorgesehen
ist.
48. Vorrichtung nach Anspruch 47, dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuumvorrichtung
(24) aus wenigstens zwei sich bewegenden Teilen (29, 30; 36, 41; 46, 49) besteht,
zwischen welchen das mit der Zurichtung versehene Leder (3) angeordnet ist, wobei
zumindest einer dieser Teile (30, 41, 49) elastomere Eigenschaften besitzt und mit
wenigstens einer verschließbaren Öffnung (32, 45, 50) versehen ist, die an eine Vakuumquelle
anschließbar ist, wodurch zwischen den beiden Teilen ein Unterdruck aufrechterhalten
werden kann, der ein Anpressen des elastomere Eigenschaften aufweisenden Teiles (30,
41, 49) an das mit der Zurichtung versehe Leder (3) bewirkt.
49. Vorrichtung nach Anspruch 47 oder 48, dadurch gekennzeichnet, daß der untere der
beiden Teile zumindest teilweise von der Unterlage (2') gebildet ist, welche auf einer
Transporteinrichtung (29, 36, 46) abgestützt ist.
50. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 47 bis 49, dadurch gekennzeichnet, daß die
Transporteinrichtung aus einzelnen sich bewegenden Tischen (29) besteht, auf welchen
die Unterlage (2') aufruht.
51. Vorrichtung nach Anspruch 50, dadurch gekennzeichnet, daß die Tische (29) in einer
geschlossenen Bahn bewegbar angeordnet sind.
52. Vorrichtung nach Anspruch 50 und 51, dadurch gekennzeichnet, daß die Tische (29)
um ein Zentrum (28') in einer im wesentlichen kreisförmigen Bahn bewegbar angeordnet
sind.
53. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 47 bis 50, dadurch gekennzeichnet, daß die
Transporteinrichtung aus einem endlosen umlaufenden Trägerkörper (36, 46) gebildet
ist.
54. Vorrichtung nach Anspruch 53, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper aus
einzelnen, miteinander verbundenen platten- oder rohrförmigen Elementen (36) besteht.
55. Vorrichtung nach Anspruch 54, dadurch gekennzeichnet, daß die platten- oder rohrförmigen
Elemente (36) durch wenigstens eine Transportkette (38) miteinander verbunden sind,
die um Kettenräder (39) herumgeführt ist.
56. Vorrichtung nach Anspruch 54, dadurch gekennzeichnet, daß die platten- oder rohrförmigen
Elemente (36) aus Metall, vorzugsweise aus Stahl, bestehen.
57. Vorrichtung nach Anspruch 54, dadurch gekennzeichnet, daß die platten- oder rohrförmigen
Elemente (36) aus hitzebeständigem Kunststoff, beispielsweise aus Polyimid oder aus
Silikonkautschuk,. bestehen und vorzugsweise mit einer Verstärkung aus Metall, beispielsweise
aus einer Drahtmatte, aus einem Gewebe oder aus einem Vlies, versehen sind.
58. Vorrichtung nach Anspruch 53, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper aus
einem endlosen Band (46) besteht.
59. Vorrichtung nach Anspruch 58, dadurch gekennzeichnet; daß der Trägerkörper aus einem Stahlband besteht.
60. Vorrichtung nach Anspruch 58, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper aus
einem Band aus elastomerem Material, beispielsweise aus Silikonkautschuk, besteht.
61. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 53 bis 60, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb
des Trägerkörpers (46) Stützrollen (47) vorgesehen sind.
62. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 47 bis 61, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb
der Transporteinrichtung bzw. des Trägerkörpers Heizeinrichtungen, beispielsweise
Infrarotstrahler (40), vorgesehen sind.
63. Vorrichtung nach Anspruch 47, dadurch gekennzeichnet, daß der obere der beiden
sich bewegenden Teile eine Membrane (30, 41, 49) aus elastomerem Material aufweist,
die bei Ausbildung eines Unterdruckes zwischen den beiden Teilen an das am unteren
Teil abgestützte, mit der Zurichtung versehene Leder (3) angepreßtlwird.
64. Vorrichtung nach Anspruch 63, dadurch gekennzeichnet, daß die Membrane eine rundumlaufende
Dichtleiste (31, 50) aufweist, die sich an der Transporteinrichtung (29, 46) oder
an der auf dieser abgestützten Unterlage (2', 48) abstützt, wobei die Membrane von
der Transporteinrichtung mitbewegt wird.
65. Vorrichtung nach Anspruch 64, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Transporteinrichtung
(46) mehrere Membranen (49) nebeneinander angeordnet sind, wobei jeweils eine dieser
Membranen zumindest ein zugerichtetes Leder (3) abdeckt, wobei gegebenenfalls die
Membranen miteinander verbunden sind.
66. Vorrichtung nach Anspruch 63, dadurch gekennzeichnet, daß die Membrane von einem
aus einem elastomeren Material bestehenden Band (41) gebildet ist, das sich mit dem
endlosen umlaufenden Trägerkörper (36) synchron bewegt.
67. Vorrichtung nach Anspruch 66, dadurch gekennzeichnet, daß das aus elastomerem
Material bestehende Band (41) und/oder der Trägerkörper an den in Bewegungsrichtung
verlaufenden Randbereichen sowie gegebenenfalls in vorbestimmten Abständen quer zur
Bewegungsrichtung mit Dichtleisten (43, 44) aus elastomerem Material versehen sind.
68. Vorrichtung nach Anspruch 64 oder 67, dadurch gekennzeichnet,daß die Dichtleisten
(31; 43, 44; 50) aus einem weicheren Material bestehen als die Membrane (30, 41, 49).
69. Vorrichtung nach Anspruch 63 oder 66, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtleisten
(31; 43, 44; 50) an der Membrane (30, 41, 49) oder am Trägerkörper angeklebt oder
anvulkanisiert sind.
70. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 48 bis 69, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnungen (32, 45, 51) zur Verbindung mit der Vakuumquelle in den Dichtleisten (31,
43, 50) angeordnet sind.
71. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 48 bis 70, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnungen (32, 45, 51) zur Verbindung mit der Vakuumquelle mit Ventilen versehen sind.
72. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 63 bis 72, dadurch gekennzeichnet, daß die
Membrane (30, 41, 49) an der dem Leder (3) zugewendeten Seite mit Rillen (41a) versehen
isb.
73. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 63 bis 72, dadurch gekennzeichnet, daß die
Membrane (30, 41, 49) mit einer Verstärkung, beispielsweise aus Metall, aus einem
Gcwebe oder aus einem Vlies, versehen ist.
74. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 63 bis 73, dadurch gekennzeichnet, daß die
Membrane (30, 41, 49) beheizt ist.
75. Vorrichtung nach.einem der Ansprüche 29 bis 74, dadurch gekennzeichnet, daß der
Übergabebereich von der Abstützung (1) zur Unterlage (2, 2') zwischen der Gieß-, Rakel-
bzw. Sprüheinrichtung (20) zum Auftragen der Kunststoffdispersion oder Kunststofflösung
auf die Unterlage (2, 2', 48) und der Vakuumvorrichtung (24) vorgesehen ist.
76. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 bis 75, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterlage (2, 2') unterhalb der Auftragswalze (6) angeordnet ist.
77. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 bis 75, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterlage (2, 2') seitlich der Auftragswalze (6) angeordnet ist.
78. Vorrichtung nach Anspruch 77, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützung von einer,
beispielsweise aus Transportrollen (1') bestehenden, bogenförmigen Umlenkeinrichtung
gebildet ist, welche zwischen einem das zuzurichtende Leder befördernden, mit der
Auftragswalze (6) zusammenwirkenden Transportband (18) od. dgl. und der Unterlage
(2, 2') angeordnet ist und eine Änderung der Bewegungsrichtung des Leders bewirkt.
79. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 bis 78, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abstützung (1) aus Gummi oder Kunststoff besteht.
90. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 bis 79, dadurch gekennzeichnet, daß im
Übergabebereich eine auf das auf der Abstützung (1) befindliche Leder (3) gerichtete
Preßluftdüse (19) vorgesehen ist.
81. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 bis 80, dadurch gekennzeichnet, daß die
Geschwindigkeit der Abstützung (1) und der Unterlage (2, 2'), vorzugsweise stufenlos,
regelbar ist.