[0001] Die Erfindung betrifft einen bitumenhaltigen Belag für Brükken mit Überbauten aus
Beton, insbesondere Spann- und Stahlbeton,bestehend aus der eigentlichen Deckschicht
(dem Straßenverkehr ausgesetzte Schicht) aus Gußasphalt oder Asphaltbeton in einer
Dicke von 35 mm, einer unter der Deckschicht angebrachten Schutzschicht aus Gußasphalt
von ebenfalls
y 35 mm Dicke sowie einer Dichtungsschicht von etwa 4,5 mm Dicke, die z. B. aus einer
Schweißbahn mit Trägereinlage bestehen kann, wobei der Bitumenanteil in der Schweißbahn
zwischen 60 und 100 Gew.-% liegen kann.
[0002] Fahrbahnbeläge für Betonbrücken der vorstehend genannten Art sind bekannt und werden
seit langem in der Praxis eingesetzt.
[0003] Von besonderer Bedeutung bei derartigen Brückenbelägen ist neben der eigentlichen,
dem Verkehr direkt ausgesetzten Deckschicht aus Gußasphalt oder Asphaltbeton die sogenannte
Dichtungsschicht, weil sie den Übergang zwischen der thermisch und mechanisch flexiblen
Deckschicht und dem starren Betonüberbau der Brücken vermittelt.
[0004] Grundsätzlich wird der Beton des Brückenüberbaus mit einer Abdichtung versehen, die
meist eine zusätzliche Trennschicht aufweist. Diese hat die Aufgabe, die Ausblähungen
und Wölbungen bei aufkommendem Volumenanstieg, bedingt durch aus dem Beton verdampfende
Feuchtigkeit, durch expandierende Luft und andere Gase bei Temperaturanstieg aufzufangen
bzw. zu verhindern.
[0005] Als Trennschicht dient im allgemeinen ein Glasvlies, das direkt auf der Betonoberfläche
aufgebracht ist. Auf diese Trennschicht folgt dann eine Schicht aus Asphaltmastix
der vorstehend besagten Dicke. Bei einem gegebenen Bitumengehalt sind Zusätze von
Füllstoffen üblich, damit eine ausreichende Festigkeit gegenüber der Wärmeeinwirkung
des Gußasphalts als Schutzschicht und des Gußasphalts bzw. Asphaltbetons als abschließende
Deckschicht gewährleistet ist.
[0006] Es hat sich im Verlauf der Entwicklung von Belägen für Betonbrücken als vorteilhaft
erwiesen, zusätzlich zu der Asphaltmastix, oder auch anstelle derselben, für die Abdichtung
sogenannte Metallriffelbänder, z.B. aus Aluminium oder Kupfer oder Edelstahl einzusetzen.
Dabei wird auf der gereinigten und trockenen Betonoberfläche zunächst ein Voranstrich
z.B. auf bituminöser Basis mit etwa 0,25 bis 0,40 kg/m
2 Bitumenlösung aufgebracht. Hierauf folgt eine Trennschicht aus Lochglasvliesbitumenbahn,
deren Aufgabe u.a. der Druckentspannung von Dämpfen und Gasen dient. Auf dieser werden
dann die Metallriffelbänder insbes. im Gieß- und Einwalzverfahren unter Verwendung
eines Klebers z.B. aus mit Schiefermehl oder Faserstoffen gefülltem Bitumen aufgeklebt.
Die anschließende Schutzschicht besteht aus reinem Gußasphalt. In einer weiteren Entwicklung
werden anstelle des Gieß- und Einwalzverfahrens oder Klebeverfahrens vorgefertigte
Bitumenschweißbahnen eingesetzt, deren Oberflächen metall- und kunststoffkaschiert
sind. In diesen Fällen wird auf die Lochglasvliesbitumenbahn verzichtet und die Dichtungsbahn
auf die mit Kunststoff und/oder bituminiertem Voranstrich versehene Betonoberfläche
die Bitumenschweißbahn aufgeflämmt.
[0007] Das Auftreten von Ausblähungen und damit die Bildung von Überdruckbereichen, bedingt
durch im Beton eingeschlossene und verdampfbare Feuchtigkeit, Luft, Kohlenwasserstoffe
usw. kann auch bei bestmöglichstem Auftrag der heißen Abdichtung (Dichtungs-, Schutz-
und Deckschicht) nicht immer verhindert werden.
[0008] Die mit Temperaturen von über 200
0 Q auf die Metallunterlage aus Riffelband, z.B. mit Kalottenriffelung, aufgebrachte
bituminöse Schutzschicht führt - vielfach spontan, oft aber auch über meßbare Zeiträume
hinweg - zu einer erheblichen Ausdehnung der im Beton enthaltenden flüchtigen bzw.
verdampfbaren Bestandteile, die anschließend auf die geschlossene Metallfolie erhebliche
Druckbelastungen ausüben. Zwar kann sich der Druck bei geriffelten Metallfolien in
Richtung der Riffelung verteilen, eine Druckentlastung ist jedoch nicht möglich.
[0009] Schließlich - und dies ist ebenso von ausschlaggebender Bedeutung für die Festigkeit
und Haltbarkeit des gesamten Belagaufbaus - kommt es beim Wärmeübergang vom heißen
Gußasphalt zum relativ kalten Beton durch die Ausdehnung verflüchtigender Gase und
Dämpfe zu einer Auflockerung des Schichtengefüges. Dieser Vorgang ist zwar nach dem
Erkalten in den meisten Fällen rückläufig, doch sind die einmal aufgetretenen Mängel,
z.B. Riß- und Blasenbildung sowie fehlender Schichtenverbund in Schutz- und Dichtungsschicht,
teilweise auch in der Deckschicht, derart gravierend, daß sie nur durch den vielfach
vollkommenen Abtrag des Brückenbelages und erneuten Auftrag behoben werden können.
[0010] In diesem Zusammenhang wird auf das Deutsche Gebrauchsmuster 83 36 945.7 verwiesen,
das als technologischer Hintergrund zu werten ist.
[0011] Im Rahmen von Untersuchungen über die praktische Vermeidung vorstehend abgehandelter
Auswirkungen und Nachteile beim Einsatz von Metallfolien, insbesondere Metallriffelband
für den Aufbau von bitumenhaltigen Belägen auf Beton, insbesondere für den Aufbau
der Abdichtung von Belägen auf Brücken aus Spann-, Stahl- oder Verbundbeton hat sich
nun überraschenderweise gezeigt, daß durch eine einfache Perforierung bzw. Lochung
der Metallfolie, im Augenblick des Auftrags des heißen Gußasphalts zur Ausbildung
der Deck- und Schutzschichten auf dem System Dichtungsschicht-Beton ein schneller
Druckausgleich geschaffen wird, wodurch die Gefahr der; Ausbildung von Überdruckbereichen
durch aus dem Beton ausdampfende flüchtige Bestandteile bzw. sich ausdehnende Luft
unter der Metallfolie vollkommen vermieden wird.
[0012] Damit verbunden unterliegt die Metallfolie selbst keinerlei mechanischer Beanspruchung
durch Überdruck so daß die eingangs erwähnte Gefahr einer Minderung des . Schichtenverbunds,
Rissen, Blasen usw. behoben wird. Damit bleibt auch die abdichtende Wirkung der die
Abdichtung bildenden Dichtungs- und Schutzschicht voll erhalten.
[0013] Gegenstand der Erfindung ist somit ein bitumenhaltiger Belag für Überbauten aus Beton,
insbesondere Spann- und Stahlbeton, bestehend aus der eigentlichen Deckschicht aus
Gußasphalt oder Asphaltbeton, der bitumenhaltigen Schutzschicht und einer den Übergang
zum Beton bildenden Dichtungsschicht mit Metallfolie, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallfolie eine Perforierung oder Lochung aufweist, die zwischen 1 und 25 %,
insbesondere zwischen 5 und 10 % der Gesamtoberfläche der Metallfolie beträgt, wobei
die einzelnen, vorwiegend statistisch verteilten Lochungen einen Durchmesser von 0,01
bis 1 mm, insbe-, sondere von 0,1 bis 0,5 mm aufweisen.
[0014] Unter dem Begriff Metallfolie werden im Rahmen der Er- findung sowohl glatte als
auch strukturierte Folien, Platten, Bänder usw. verstanden, wie später noch gezeigt
wird.
[0015] Als Metall bzw. Werkstoff für die Folie kommen insbesondere Aluminium und Edelstahl
infrage, obwohl auch Kupfer und ähnliche Bunt- und Leichtmetalle geeignet sind.
[0016] Der Begriff strukturiert umfaßt im Rahmen der Erfindung solche Konfigurationen, die
aus der Ebene herausstehende Erhebungen aufweisen. Beispiele hierfür sind Riffelungen,
Wellungen, Noppen von beliebigem geometrischem Habitus (Quadrate, Rechtecke, Kegel,
Halbkugeln, Paramiden usw.).
[0017] Die Dicke der Metallfolie, an deren Stelle auch Platten oder Bänder eingesetzt werden
können, bewegt sich zwischen 0,05 und 1 mm, insbesondere zwischen 0,10 und 0,3 mm
(Wandstärke). Dabei hat sich gezeigt, daß anstelle von Metallen auch thermisch bis
über die Temperatur des heißen Gußasphaltes (für Deck- und Schutzschicht) stabile
Hochpolymere, wie beispielsweise Hart-PVC,nachchloriertes PVC, Polyethylen, Polytherephthalsäureester,
Polyacrylate usw. sowie entsprechende Copolymere mit zwei und mehr Monomerarten durchaus
geeignet sind. Gelegentlich sind dabei aber gewisse Abweichungen von der Wandstärke
der vorstehend angegebenen Bereiche erforderlich, um eine ausreichende Druckfestigkeit
bei gegebenem thermischem Ausdehnungskoeffizienten zu gewährleisten. Im allgemeinen
sind die Wandstärken beim Einsatz von Polymeren und Copolymeren bis zu 100 % größer
als vergleichsweise bei Aluminium oder Edelstahl.
[0018] Die Größe der nach der Perforierung bzw. Lochung in der die Dichtungsschicht mitbildenden
Folie, sei es aus Metall oder aus einem polymeren bzw. copolymeren Material, entstandenen
freien, d.h. flüchtige Bestandteile des Betons durchlassenden Fläche, beträgt im allgemeinen
etwa 1 bis 25 % der Gesamtfläche der Folie, die der Schutzschicht gegenübersteht.
Unterhalb von etwa 1 % ist das Druckausgleichsverhalten der Folie erheblich eingeschränkt
und nur noch bedingt nutzbar, während oberhalb etwa 25 % die mechanische Stabilität
der Folie gefährdet ist. Insbesondere beim Einsatz von Metallen, wie Aluminium oder
Edelstahl, sind die oberen Bereiche der freien Fläche durchaus vertretbar, während
für Kunststoffe eher die unteren Grenzwerte von Bedeutung sind. Es wird aber grundsätzlich
darauf hingewiesen, daß dieses Kriterium aus flächendeckenden Versuchen resultiert,
so daß keine absolute Einschränkung auf Material und Lochungsfläche vorliegt. Im allgemeinen
sind offene Flächenbereiche zwischen etwa 5 und 10 % der Gesamtoberfläche der Folie
bevorzugt.
[0019] Die Größe der einzelnen Lochung, d.h. deren Durchmesser, bewegt sich zwischen 0,01
und 1 mm und richtet sich u.a. auch nach der mechanischen Festigkeit des Folienmaterials.
Bei Lochungen im unteren Größenbereich ist die Anzahl der Lochungen pro Flächeneinheit
im allgemeinen größer als vergleichsweise bei Lochungen großen Durchmessers oder Öffnungsquerschnitts.
[0020] Die Anordnung der Perforierung bzw. Lochung ist im allgemeinen und bevorzugt statistisch,
d.h. es liegt eine gleichmäßige Verteilung über der gesamten, der Schutzschicht zugewandten
Fläche vor.
[0021] Die geometrische Form der Lochungen kann beliebig sein, obwohl aus Gründen einer
einfachen Herstellung (Bohren oder Stanzen) ein kreisrunder Habitus bevorzugt ist.
Andere Formen, wie Quadrate, Rechtecke, Vielecke, Schlitze usw., sind jedoch ebenfalls
geeignet. Die einfachste Form der perforierten Folie kann gelegentlich auch durch
ein Gewebe gebildet werden, dessen Maschenweite die freie, den Durchtritt flüchtiger
Bestandteile aus dem Beton ermöglichende Fläche bestimmt..
[0022] Neben dem bereits eingangs abgehandelten Druckausgleichsverhalten beim Aufbringen
der heißen bitumenhaltigen Schichten auf die Dichtungsschicht weisen die Perforierungen
bzw. Lochungen in der Folie einen weiteren, nicht unerheblichen Vorteil auf, der darin
besteht, daß im Bereich der Lochungen heißes Bitumen aus der darüberliegenden Schutzschicht
in die Folie und/oder aus der Schweißbahn in die darüberliegende Schutzschicht eindringen
kann und nach dem Erkalten zu einer hochstabilen Verankerung zwischen Schutzschicht
einerseits und Beton andererseits führt, wobei die Folie selbst in ihrer Position
gefestigt wird, so daß eine durchgehende Stabilisierung des gesamten Belages erfolgt.
[0023] Aus dieser Wirkung der Perforierung bzw. Lochung der Folie wird die große Bedeutung
letzterer nochmals verstärkt. Zunächst sind die Lochungen in der Metall- oder Polymer-Folie
offen, was bedeutet, daß beim Aufbringen des heißen Gußasphaltes die im Beton enthaltenen
flüchtigen Stoffe ohne Hinderung entweichen können.
[0024] Ist der Gußasphalt erkaltet, so führt der Verschluß der Perforierungen - durch eingeflossenes
Bitumen - zu der vorstehend beschriebenen Verankerung.
[0025] Von weiterem Vorteil, insbesondere im Hinblick auf die Stabilität und den Zusammenhalt
des Belages, erweisen sich die beim Ausstanzen oder Ausdrücken der Lochungen aus dem
Folienmaterial verbleibenden, mit der Folienfläche noch verbundenen Bruchstücke, die
wie ein Reibeisen mit ihren Enden nach Auftrag des Gußasphalts auf die Dichtungsschicht
in den Gußasphalt (Schutzschicht) hineinragen. Derartige, nach oben gerichtete Bruchstücke
am Rand der Lochungen, führen nicht nur zu einem gerichteten Durchgang der flüchtigen
Anteile aus dem Beton durch die Lochungen, sie bilden auch eine zusätzliche Verankerung
der in diesem Fall insbesondere aus Metall gefertigten Folie in der Schutzschicht.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren 1 - 6 beispielhaft näher erläutert.
[0027] Es zeigen:
Fig. 1a und 1b den Aufbau bitumenhaltiger Beläge mit Überbauten aus Beton, wie sie
nach bisher üblicher Weise erstellt wurden.
Fig. 2a und 2b den Aufbau derartiger Beläge gemäß der Erfindung.
Fig. 3 einige beispielhafte Möglichkeiten der Folienlochung und des Folienaufbaus
gemäß der Erfindung.
Fig. 4 und 5 die verankernde Wirkung der erfindungsgemäßen Perforierung der Folie.
Fig. 6 die Perforierung bzw. Lochung in Riffel- und Noppenbahnen.
[0028] Gemäß Figur 1a besteht der bisher übliche Aufbau eines bitumenhaltigen Belags für
Überbauten aus Beton zunächst aus der Deckschicht (a) aus Gußasphalt oder Asphaltbeton,
gefolgt von der Schutzschicht (b), bevorzugt ebenfalls aus GuBasphalt, die im übrigen
auch zugleich der Abdichtung dienen kann, der Dichtungsschicht, bevorzugt aus Asphaltmastix
(c), einer Trennschicht (d) aus Rohglasvlies und daran anschließend der Beton (e)
der Brückentafel. Bei dieser Ausführung wird also von einer folienhaltigen (Metall
oder Kunststoff) Dichtungsschicht nicht Gebrauch gemacht.
[0029] Anders beim Aufbau nach Figur 1b. Auch hier entsprechen Deck- und Schutzschicht (a,
b) bekanntem Aufbau. Dann folgt eine BitumenschweiBbahn (f) mit kaschierter Aluminiumfolie,
wobei die Schweißbahn (f) ggf. über einen Voranstrich auf dem Beton der Brückentafel
(e) vollflächig verklebt ist. Es sei in diesem Zusammenhang nochmals daran erinnert,
daß insbesondere beim Aufbau nach Figur 1b ein Entweichen flüchtiger Anteile im Beton
beim Auftrag des heißen Gußasphaltes nicht möglich ist, da die Aluminiumfolie eine
vollkommene Abdichtung bewirkt. Dies gilt auch für den Fall, daß die Aluminiumfolie
strukturiert, also z.B. als Riffel- oder No
ppenfolie, ausgebildet ist. Ein Durchtritt drucksteigernder Gase und Dämpfe durch die
Schweißbahn bleibt versperrt.
[0030] Eine erste Ausführungsform des Belagsaufbaus gemäß der Erfindung zeigt Figur 2a.
Deck- und Schutzschicht (a, b) sind'erneut weitgehend identisch mit den entsprechenden
Schichten nach Figuren 1a und 1b.
[0031] Die Dichtungsschicht bzw. Schweißbahn (g) ist jedoch mit einer Folienauflage versehen,
die eine statistisch verteilte Lochung (j) aufweist. Im einfachsten Falle handelt
es sich hier um eine nichtstrukturierte Folie, Platte oder ein Band, z.B. aus Aluminium,
Edelstahl oder Kunststoff, deren statistische Lochverteilung durch z.B. Prägen, Stanzen
oder Bohren erhalten wurde. Die Dichtungsschicht bzw. Schweißbahn (g) liegt auf dem
Beton (e) unter Einschaltung eines Voranstrichs (h) aus bituminöser Haftmasse oder
eines Kunststoff-Klebers vollflächig auf.
[0032] Den erfindungsgemäßen Aufbau eines Belags mit strukturierter Folie (j) und zusätzlicher
Trennschicht (k) aus Rohglasvlies zeigt Figur 2b. Die Folie (j), im speziellen Fall
aus Aluminium oder Edelstahl gefertigt, ist nach Art einer Riffelung oder Noppung
aufgebaut, bei der die Lochungen ausschließlich in den Erhebungen bzw. Noppenoberflächen
vorgesehen sind.
[0033] Es sei hier vermerkt, daß die Figuren 1a, 1b, 2a und 2b den Belagsaufbau nur schematisch
darstellen, d.h., daß sowohl Material aus der Schutzschicht (b) als auch aus dem Rohglasvlies
(k) in vorhandene Leerstellen ober- oder unterhalb liegender Schichten eingreifen.
[0034] Die einfachste Form der gelochten bzw. perforierten Folie ist in Figur 3a dargestellt.
Hier handelt es sich um eine ebene, nichtstrukturierte Fläche (j) mit statistisch
verteilt erzeugten Lochungen vorwiegend gleichen Durchmessers.
[0035] Wie Figur 3b zeigt, kann die Lochung auch andere geometrische Formen aufweisen und
z.B. kegelförmig (1) ausgelegt sein.
[0036] Es wurde eingangs bereits gesagt, daß es besonders vorteilhaft ist, wenn die beim
Ausdrucken oder Ausstanzen der Lochungen aus dem Folienmaterial (dies gilt bevorzugt
für metallische Folien) entstehenden Materialbruchstücke am Rand der jeweiligen Lochung
erhalten bleibt, da hierdurch ein zusätzlicher Verankerungsvorgang erzeugt wird. Dies
ist in Figur 3c schematisch dargestellt. Die Bruchstücke (3) aus den Bohrungen (1)
weisen nach oben und greifen dadurch in das Material der Schutzschicht (b) - vergl.
Figuren 2a und 2b - unter Ausbildung von Verankerungszonen ein. Die gleiche Wirkung
wird bei der Erhaltung der Grate nach unten erreicht.
[0037] Eine strukturierte, gelochte Folie gemäß der Erfindung zeigt Figur 3d. Hier handelt
es sich um eine Riffel- oder Noppenbahn, deren oberste Flächenbereiche die erfindungsgemäße
Lochung (1) aufweisen. Die Lochung ist jedoch nicht auf die ebenen bzw. horizontalen
Bereiche (3) der Noppen beschränkt, sie kann auch - allein oder zusätzlich - in den
Schrägflächen ausgeführt sein, solange sie in den Raum oberhalb der Folie (j), also
in Richtung zur Schutzschicht (b) - vergl. Figur 2b - einmündet. Es versteht sich,
daß derartige Noppenbahnen nicht an die Geometrie der Figur 3d gebunden sind. So können
die nach oben stehenden Noppen (3) gegenüber den verbleibenden Bodenflächen größer
oder kleiner sein. Auch können Noppen verschiedener Größe über die Folienfläche verteilt
miteinander abwechseln.
[0038] Aus den Figuren 4 und 5 geht die verankernde Wirkung der Lochungen besonders hervor.
Beim Auftrag des heißen Gußasphalts auf die z.B. als Schweißbahn (g) mit Metallfolie
(j) und Rohglasvlies (k) ausgebildete Dichtungsschicht, die über einen Voranstrich
(h) mit dem Beton (e) verbunden ist, gelangt flüssiges Bitumen (4) aus der Schutzschicht
(b) in die Lochungen (1) der Folie (j) und füllt die Lochungen aus (4'). Das Bitumen
kann aber weiter auch bis in das Vlies (k) oder eine andere geeignete Trägereinlage
eindringen (4"), so daß eine durchgehende Verankerung zwischen Schutzschicht (b) und
Beton (e) nach Erkalten des Bitumens (4, 4', 4") gegeben ist. Da der Erkaltungsprozeß
des Bitumens zeitlich verzögert stattfindet, ist den verdampfenden flüchtigen Bestandteilen
im Beton ausreichend Gelegenheit gegeben, vor der Verfestigung des Bitumens zu entweichen.
[0039] Verstärkt wird dieser Verankerungsprozeß noch dann, wenn, wie in Figur 5 schematisch
gezeigt, die vorstehend in Verbindung mit Figur 3c diskutierten Bruchstücke am Rand
der Lochung erhalten bleiben. Diese Materialbruchstücke (2) bilden einen nach oben
und/oder nach unten gerichteten Ausgang für die flüchtigen Bestandteile im Beton und
sorgen für eine zusätzliche, besonders feste Verankerung der Folie und damit der gesamten
Dichtungsschicht.
[0040] Schließlich zeigt Figur 6 eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Riffel- oder Noppenbahnen als Teil der Dichtungsschicht, insbesondere wenn diese als
Schweißbahn ausgebildet ist.
[0041] Dabei können beliebige geometrische Formen ausgebildet sein, die etwa in Anlehnung
an Figur 6b aus parallelen Riffeln bestehen oder nach Figur 6a aus versetzt zueinander
angeordneten Noppen aufgebaut sind. Auch hier sind die Lochungen (1) nicht an die
obersten (ebenen bzw. horizontalen) Flächen gebunden. Sie können auch in den Seitenflächen
(3, 3a, 3b) vorgesehen und z.B. als Schlitze ausgebildet sein.
[0042] Aus der Figur 6 läßt sich auch der Verankerungsvorgang des durch die Lochungen (1)
durchdringendes flüssiges Bitumen erkennen. Dieses füllt nicht nur - teilweise auch
als Gußasphalt aus der Schutzschicht (b) - die Zwischenräume (7) aus, es dringt auch
in die ggf. vorhandenen unteren Hohlbereiche (6) der Noppenbahn (j) ein und vermittelt
dadurch insgesamt die Wirkung, wie sie vorstehend anhand der Figuren 4 und 5 abgehandelt
wurde. Bei Folien mit Bitumenschweißbahnen tritt natürlich gegenseitige Wirkung auf.
[0043] Abschließend sei bemerkt, daß sich der Einsatz des erfindungsgemäßen Belagaufbaus
für Beton (Brücken) aus perforierter oder gelochter Metall- oder Kunststofffolie im
Bereich der Dichtungsschicht (Asphaltmastix plus (ggf.) Glasvlies und Folie) im Dauerversuch
über einen längeren Zeitraum als absolut zuverlässig und alle bisher bekannten Nachteile
derartiger Beläge behebend ausgewiesen hat. Die bisher immer wieder beobachteten Schadstellen
im Fahrbahnbelag, hervorgerufen durch aufgeplatzte Dampf- oder Gasblasen, insbesondere
kurz nach dem Auftrag der bituminösen Deck- und Schutzschichten, treten nicht mehr
auf. Ein Druckanstieg im Bereich der Abdichtung wird nicht mehr beobachtet. Der Belag
ist absolut fest.
[0044] Für den praktischen Einsatz ist noch von Bedeutung, daß werksseitig vorgefertigte
Systeme aus Bitumenschweißbahn und gelochter Folie, insbesondere Metallfolie, also
die gesamte Dichtungsschicht (z.B. gemäß (g), Fig. 2a und 2b oder (g) Fig. 4 und 5)
am Ort auf die mit einer bituminösen Haftmasse oder einem Kunststoff-Kleber (vergl.
(h), Figuren 4 und 5) vorbehandelte Betonoberfläche im sogenannten Flämmverfahren
aufgebracht werden kann. Einzelne Bahnen aus erfindungsgemäß gelochter Folie und Dichtungsmaterial,
z.B. auf Bitumenbasis oder einer Mischung anderer Bindemittel, werden untereinander
durch Überlappung und Verschweißung auf dem Haftanstrich (h) und damit auf der Oberfläche
des Betons (e) verfestigt.
1. Bitumenhaltiger Belag für Überbauten aus Beton, insbesondere Spann- und Stahlbeton,
bestehend aus der eigentlichen Deckschicht aus Gußasphalt oder Asphaltbeton, einer
bitumenhaltigen Schutzschicht, vorwiegend ebenfalls aus Gußasphalt, und einer daran
anschließenden, den Übergang zur Betonoberfläche bildenden Dichtungsschicht, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtungsschicht aus einer ggf. durch eine Trägereinlage verstärkten,
bituminösen Dichtungsbahn besteht, die eine glatte oder strukturierte, als Folie,
Platte oder Bahn ausgeführte Auflage aufweist, die perforiert bzw. gelocht ist, wobei
die Perforierung oder Lochung zwischen 1 und 25 %, insbesondere zwischen 5 und 10
% der Gesamtoberfläche der Einlage beträgt, die einzelnen Löcher vorwiegend statistisch
verteilt angeordnet sind und die Löcher einen mittleren Durchmesser von 0,01 bis 1
mm, insbesondere von 0,1 bis 0,5 mm aufweisen.
2. Bitumenhaltiger Belag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage
aus Metall, insbesondere aus Aluminium oder Edelstahl gefertigt ist.
3. Bitumenhaltiger Belag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage
aus einem bis über die Verflüssigungstemperatur von Bitumen stabilen polymeren Kunststoff
gefertigt ist.
4. Bitumenhaltiger Belag nach Ansprüchen 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage
ein Drahtgeflecht ist.
5. Bitumenhaltiger Belag nach Ansprüchen 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher
kreisförmig, konusartig, quadratisch, mehreckig oder schlitzförmig ausgebildet sind.
6. Bitumenhaltiger Belag nach Ansprüchen 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher
kegelförmig mit Verjüngung nach oben ausgebildet sind.
7. Bitumenhaltiger Belag nach Ansprüchen 1 - 3 und 5 - 6,
dadurch gekennzeichnet, daß strukturierte Einlagen nach oben weisende Noppen, Riffeln
oder Wellungen aufweisen.
8. Bitumenhaltiger Belag nach Ansprüchen 1 - 2 und 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Herstellung der Löcher durch Ausstanzen, Ausdrücken
usw. entstandenen, am Rand der Löcher festhaftenden Materialbruchstücke erhalten sind.
9. Bitumenhaltiger Belag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei strukturierten
Einlagen die Lochung auf der äußersten Oberfläche der Strukturen oder an den Seiten
der Strukturen oder sowohl auf der äußersten Oberfläche als auch an den Seiten der
Strukturen vorgesehen sind.
10. Bitumenhaltiger Belag nach einem der Ansprüche 1 - 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsschicht als Schweißbahn mit Verstärkung durch
Rohglasvlies oder einer anderen Trägereinlage, wie Glasgittergewebe oder Polyestervlies
usw. ausgebildet ist.
11. Verfahren zur Ausbildung eines bitumenhaltigen Belags für Brücken mit Überbau
aus Beton, insbesondere Spann- und Stahlbeton, wobei die Betonoberfläche mit einer
dem Verkehr ausgesetzten Deckschicht aus Gußasphalt oder Asphaltbeton sowie einer
Schutzschicht, bevorzugt ebenfalls aus Gußasphalt, belegt wird und zwischen Schutzschicht
und Betonoberfläche, ggf. unter Vermittlung eines Voranstrichs aus bituminöser Haftmasse
oder eines Kunststoffklebers, eine Dichtungsschicht ausgebreitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsschicht aus durch eine Trägereinlage verstärktem,
bituminösem Material besteht, auf deren vom Beton abweisenden Oberfläche eine Auflage
aus Metall oder einem polymeren Kunststoff verlegt ist, die perforiert oder gelocht
ist, w8:ei die dadurch entstandene freie Oberfläche zwischen 1 und 25 % der gesamten
Einlage beträgt und auf dieser perforierten oder gelochten Einlage der Aufbau von
Schutz- und Deckschicht erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsschicht werksseitig
aus einer Bitumenschweißbahn und perforierter oder gelochter Auflage vorgefertigt
wird und am Ort auf die mit einer bituminösen Haftmasse oder einem Kunststoffkleber
vorbehandelten Betonoberfläche im Flämmverfahren aufgebracht wird und einzelne Bahnen
der Dichtungsschicht untereinander durch Überlappung und Verschweißung verlegt werden.