[0001] Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsüberzug für Leitplanken.
[0002] Leitplanken sind bekanntlich sich seitlich der Fahrbahn längs erstreckende, im wesentlichen
vertikal stehende Leiteinrichtungen, die ein Abkommen eines Fahrzeuges von der Fahrbahn
verhindern und zugleich als optische Verkehrsführung dienen sollen. Sie werden derzeit
vorwiegend aus Stahl gefertigt, wobei eine im Schnitt zwei übereinander angeordnete
fahrbahnseitige Vorwölbungen zwischen ihren Längsrändern aufweisende Form besonders
verbreitet ist.
[0003] Diese Leitplanken können ihre optische Funktion oft nur während einer kurzen Zeitspanne
erfüllen, weil sie durch Schmutz und Verwitterung bald einmal nur noch wenig Licht
zurückstrahlen. Sie haben jedenfalls ein monotones Aussehen, wenn sie sichtbar sind
oder optisch so wenig auffallen, dass dadurch als Folge der mangelnden optischen Erscheinung
der Leitplanken Unfälle begünstigt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die optische Uerkehrsführungsfunktion der
Leitplanken auf wirtschaftlich vorteilhafte Weise zu verbessern, bzw. zu ergänzen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Sicherheitsüberzug gemäss Anspruch 1 vorgeschlagen.
[0006] Der erfindungsgemässe Sicherheitsüberzug kann in Elementen von handlicher Länge hergestellt
werden.
[0007] Ein erfindungsgemässer Sicherheitsüberzug kann abschnittweise auf alte oder neue
Leitplanken aufgesetzt werden, wobei er die lokalen Lichtreflektionseigenschaften
zu verbessern oder zu verändern vermag. Dies lässt gute Sichtbarkeit unter Ausschluss
von Uerwechslungsgefahr erzielen.
[0008] Günstigerweise verwendet man einen witterungsbeständigen, preiswerten Kunststoff,
wie geeignete Thermoplaste, der vorteilhaft hell, besonders weiss eingefärbt sein
kann.
[0009] Kunststoffkörper, die elastisch soweit verformbar sind, dass sie von der Fahrbahnseite
auf die Leitplanke aufschnappbar sind, sind besonders leicht anzubringen.
[0010] Ausser der durch die helle oder weisse Farbe bedingten guten Lichtreflektierung kann
in besonderen Zonen eine intensive Reflektierung von Licht erfolgen, wobei dies die
Unterscheidung der Leitplanke von ihrem optischen Hintergrund erheblich fördern kann.
Zu diesem Zweck kann man z.B. in der Mitte.eines Sicherheitsüberzugs-Elementes eine
besonders intensiv und/oder farblich leuchtend reflektierende Zone vorsehen. Eine
solche Zone kann im Kunststoff eingelassen sein, was die Haltbarkeit fördert. Diese
Intensivierung der Lichtreflektion kann durch bekannte Mittel wie Glaskugeln, Trippelspiegel
etc. erreicht werden.
[0011] Der Sicherheitsüberzug eignet sich besonders gut für die gebräuchlichste, eingangs
genannte Leitplankenform, weil er dabei seine Wirkung hervorragend entfalten kann
und in der Formgebung wirtschaftlich realisierbar ist.
[0012] Die Erfindung bietet demnach die Möglichkeit durch stellenweises Anbringen von erfindungsgemässen
Sicherheitsüberzugs-Elementen auf Leitplanken die optische Verkehrsführung zumindest
unterscheidungskräftiger zu machen. Die Sicherheitsüberzugs-Elemente können nicht
nur besonders schmutzabweisend und witterungsbeständig sein, sondern auch der Reinigung
und/oder dem Austausch zugänglicher sein als die Leitplanken selbst.
[0013] Durch geeignete farbliche und andere Gestaltung des Sicherheitsüberzuges ist eine
weitere Einflussnahme auf den Verkehr möglich, z.B. durch Anbringen immer kürzerer
Elemente in immer kürzeren Abständen, zur Vortäuschung steigender Geschwindigkeit
vor Kurven, Kreuzungen und anderen Gefahrenstellen, oder aber anderer Signale, z.B.
zur Warnung vor Geisterfahrern die irrtümlicherweise auf Autobahnen geraten sind und
ihr Fahrzeug entgegen der zulässigen Fahrtrichtung steuern.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Figur 1 ein Sicherheitsüberzugs-Element 1 in einer Form die derjenigen der häufigsten
Leitplankenprofilen entspricht, wobei zwei nach vorne zur Fahrbahn hin vorstehende
Wülste 2 von einer Nut 3 getrennt sind. Längs bei den Längsrändern 4 sind nach hinten
abgebogene Halteteile 5 vorgesehen, die die Leitplankenränder hintergreifen können.
[0015] Der Kunststoffkörper 1 kann unter elastischer Verformung von vorne auf eine Leitplanke
aufgeschnappt werden.
[0016] In der Mitte der Nut 3 befindet sich eine besonders reflektierende Zone 6, die auf
dem Kunststoffkörper aufliegt oder im Kunststoffkörper 1 eingebettet ist. Sie kann
sich von der weissen Kunststoffkörperfarbe auch farblich abheben.
[0017] In Figur 2 wird eine Autobahnausfahrt aus der Perspektive eines Geisterfahrers dargestellt.
Dabei sind auf die beidseitigen Leitplanken je drei Sicherheitsüberzüge mit je zwei
gegenüber der Fahrtrichtung des Geisterfahrers weniger als 90 geneigte, mit Einbahnzeichen
belegte Signalflächen 10 ersichtlich, die den Fahrer auf seinen folgenschweren Fahrfehler
aufmerksam machen sollen.
[0018] In Figur 3 wird schliesslich ein einziges mit zwei Signalflächen 10 besetztes Sicherheitsüberzugs-Element
1 als vergrössertes Detail der Fig. 2 gezeigt, und schliesslich in Fig. 4 ist der
Querschnitt eines ungespannten Sicherheitsüberzugs-Elementes 1 zu sehen, um die allmähliche
lokale Verdickung 2' des Wulstes 2 beobachten zu können. Erfindungsgemäss dienen diese
verdickten Stellen des Wulstes 2 im Sinne eines verkehrt gespannten Pfeilbogens nach
erfolgter Montage für die Befestigung des Sicherheitsüberzugs-Elementes 1 auf die
Leitplanke.
1. Sicherheitsüberzug für Leitplanken, dadurch gekennzeichnet, dass ein vorzugsweise
schmutzabweisender, lichtreflektierender Kunststoffkörper (1) vorgesehen ist, der
Mittel zum Festmachen an einer Leitplanke (10) hat.
2. Sicherheitsüberzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoffkörper
(1) entlang seinen Längsrändern (4) Mittel zum Hintergreifen (5) der Längsränder einer
Leitplanke hat.
3. Sicherheitsüberzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoffkörper
(1) mit der Leitplanke (10) mittels Verbindungselementen wie Schrauben, Klammern,
Nieten oder Schnappverbindungen befestigt wird.
4. Sicherheitsüberzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoffkörper
(1) im Querschnitt eine mehrfach gekrümmte Form aufweist und wahlweise gegenüber dem
Querschnitt der Leitplanke (10) vorgespannt ist.
5. Sicherheitsüberzug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kunststoffkörper (1) elastisch soweit deformierbar ist, dass er von der Fahrbahnseite
her auf eine Leitplanke aufschnappbar ist.
6. Sicherheitsüberzug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kunststoffkörper (1) auf seiner im Gebrauch fahrbahnseitigen Fläche eine gegenüber
dem Gesamtaspekt andersartig reflektierende Zone (6) aufweist.
7. Sicherheitsüberzug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die besagte Zone
(6) im Kunststoffkörper (1) versenkt oder eingefärbt angeordnet ist.
8. Sicherheitsüberzug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kunststoffkörper (1) auf seine fahrbahnzugekehrte Seite mindestens eine aus dem
Kunststoffkörper hervorragende, gegenüber der Fahrtrichtung in weniger als 90° geneigte,
vorzugsweise farbig reflektierende Signalfläche (10) aufweist.
9. Sicherheitsüberzug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kunststoffkörper (1) im Querschnitt zwei fahrbahnseitig vorstehende Wölbungen
(2) mit einer dazwischenliegenden Nut (3) sowie zwei längs der Längsränder (4) sich
erstreckende, vorzugsweise als Widerhaken ausgebildete Lappen (5) aufweist.