[0001] Die Erfindung betrifft eine Drucktaste mit einem Tastenkörper, der im Vergleich zu
seiner Breite lang ist und an dem im Bereich seiner beiden Enden an Lagerstücken geführte
Mitnehmerteile angeordnet sind, an denen die beiden Schenkel eines Schwenkbügels angelenkt
sind, der bei einer Betätigung am einen Tastenkörperende das andere Ende mitnimmt,
wobei zwischen den Lagerstücken ein von dem Tastenkörper betätigbarer Schaltstößel
angeordnet ist.
[0002] Solche Tasten sind Teil einer Tastatur, beispielsweise einer Schreibmaschine oder
eines Terminals einer Datenverarbeitungsanlage. Im Falle einer Schreibmaschinentastatur
handelt es sich um die "Leertaste".
[0003] Es hat sich gezeigt, daß die Betätigung dieser Drucktaste häufig mit einem störenden
Geräusch verbunden ist. Es wurde gefunden, daß die Geräuschentwicklung darauf zurückzuführen
ist, daß beim Endanschlag der Drucktaste der Schwenkbügel in Schwingungen versetzt
wird, wobei der Tastenkörper als Resonanzkörper für die Schwingungen wirkt. Durch
Dämpfungszungen, wie sie in der DE-OS 32 09 913 vorgeschlagen sind, lassen sich die
Geräusche bei Drucktasten der genannten Art nicht wirksam unterdrücken, da die Dämpfungszungen
einen längeren Bedienhub voraussetzen und die Bedienkraft-Charakteristik beeinflussen.
Außerdem wäre durch solche Zungen die Schwingungs- bzw. Geräuschübertragung von dem
Schwenkbügel auf den Tastenkörper nicht wirksam unterdrückt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Drucktaste der eingangs genannten Art vorzuschlagen,
bei der eine auf den Schwenkbügel zurückzuführende Geräuschentwicklung unterdrückt
ist.
[0005] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einer Drucktaste der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß die beiden Mitnehmerteile aus einem weichelastischen Elastomer
bestehen und einen Schlitz zur Aufnahme je eines Schenkelendes des Schwenkbügels aufweisen
und daß die Mitnehmerteile beim Niederdrücken des Tastenkörpers den Endanschlag bilden.
[0006] Die Mitnehmerteile erfüllen dabei eine Doppelfunktion. Zum einen absorbieren sie
Schwingungen, die vom Schwenkbügel ausgehen, so daß diese nicht auf den Tastenkörper
übertragen werden. Zum anderen dämpfen sie den Anschlag des Tastenkörpers. Beides
wirkt sich geräuschmindernd aus.
[0007] Günstig ist auch, daß die ohnehin nötigen Mitnehmerteile selbst die geräuschdämmende
Wirkung übernehmen. Zusätzliche Dämpfungskörper sind nicht nötig. Dämpfungsfördernd
wirken sich auch Nasen des Lagerstücks aus, die den Längssteg zwischen den Schenkeln
des Schwenkbügels spielfrei übergreifen.
[0008] Eine weitere Verminderung der Geräuschentwicklung läßt sich dadurch erreichen, daß
der Tastenkörper ausgeschäumt wird oder aufgeschäumt ist. Dadurch werden seine Resonanzeigenschaften
unterdrückt.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus Unteransprüchen
und der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt der Drucktaste,
Figur 2 einen Schnitt der Drucktaste längs der Linie II-II nach Figur 1,
Figur 3, 4, 5 Ansichten des Mitnehmerteils gegenüber Figur 1 vergrößert,
Figur 6 einen Schnitt des Lagerstücks längs der Linie VI-VI nach Figur 7, gegenüber
Figur 1 vergrößert und
- Figur 7 eine Aufsicht des Lagerstücks.
[0010] Auf einer Platte 1 sind Lagerstücke 2 befestigt. Zwischen den Lagerstücken 2 ist
an der Platte 1 ein Schaltergehäuse 3 angebracht.
[0011] Es ist ein langer, schmaler Tastenkörper 4 vorgesehen, welcher im Bereich seiner
beiden Enden Aufnahmebuchsen 5 aufweist. Zwischen den Aufnahmebuchsen 5 ist ein Schaltstößel
6 vorgesehen, der in das Schaltergehäuse 3 greift und auf eine in dem Schaltergehäuse
3 angeordnete Schaltmembran 7 wirkt. Am Schaltergehäuse 3 sind Anschläge 8 für Nasen
9 des Schaltstößels 6 ausgebildet. Jede Nase 9 weist eine Schräge 10 von etwa 45°
auf. Dadurch ist das Geräusch, das dann entsteht, wenn die Schrägen 10 auf die Anschläge
8 treffen, vermindert.
[0012] In jede Aufnahmebuchse 5 ist ein Zapfen 11 eines Mitnehmerteils 12 kraftschlüssig
eingeschoben. Das Mitnehmerteil 12 besteht aus einem gummielastischen Elastomer, wie
es beispielsweise unter dem Handelsnamen Lupolen bekannt ist.
[0013] Das Mitnehmerteil 12 weist einen Führungsblock 13 mit einem Seitensteg 14 auf, an
dem Schlitze 15 ausgebildet sind. Über den Schlitzen 15 verläuft an der dem Führungsblock
13 gegenüberliegenden Seite des Seitenstegs 14 eine Leiste 16. Die Unterseite des
Mitnehmerteils 12 ist dem Lagerstück 2 zugewandt und dient als Anschlagfläche 17.
Der Führungsblock 13 liegt zwischen zwei Backen 18 und 19 des Lagerstücks 2.
[0014] In einen der Schlitze 15 greift das abgewinkelte Ende 20 eines Schenkels 21 eines
Schwenkbügels 22 ein. Die Höhe des Schlitzes 15 entspricht dem Durchmesser des aus
Draht gebogenen Schwenkbügels 22.
[0015] Der Schwenkbügel 22 weist zwischen seinem Schenkel 21 und dem an seinem anderen Ende
vorgesehenen Schenkel 23 einen Längssteg 24 auf, der sich zwischen den beiden Lagerstücken
2 erstreckt. An jedem der Lagerstücke 2 ist eine Nase 25 ausgebildet, die den Längssteg
24 radial spielfrei hält.
[0016] Der rechte Schenkel 23 (vgl. Figur 1) greift an dem in die rechte Aufnahmebuchse
5 eingesteckten Mitnehmerteil 12 an.
[0017] Die Funktionsweise der beschriebenen Drucktaste ist etwa folgende:
Wird der Tastenkörper 4 ausgehend von der in den Figuren 1 und 2 dargestellten, nicht
gedrückten Stellung, beispielsweise an seinem rechten Ende niedergedrückt, dann gleitet
das rechte Mitnehmerteil 12 nach unten und verdreht den in seinen Schlitz 15 eingreifenden
Schenkel 23 des Schwenkbügels 22. Dabei verschwenkt sich auch der Schenkel 21 und
zieht über das linke Mitnehmerteil 12 den Tastenkörper 4 an seinem linken Ende nach
unten. Der Schaltstößel 6 drückt auf die Schaltmembran 7, wodurch der gewünschte Schaltvorgang
ausgelöst wird.
[0018] Das Niederdrücken findet sein Ende, wenn die Anschlagflächen 17 der weichen Mitnehmerteile
12 auf die Lagerstücke 2 auftreffen. Es ergibt sich dabei kein harter Anschlag. Durch
das Anschlagen können Schwingungen des Schwenkbügels 22 entstehen. Diese pflanzen
sich jedoch nicht auf den Tastenkörper 4 fort, sondern werden von dem Mitnehmerteil
12 absorbiert. Auch die Nasen 25 dämpfen Schwingungen des Längsstegs 24. Damit ist
das Anschlagen insgesamt geräuscharm.
[0019] Wird der Tastenkörper 4 losgelassen, dann wird er über den Schaltstößel 6 von der
Schaltmembran 7 nach oben gedrückt. Die Schrägen 10 führen zu einem leicht gebremsten
Anschlag. Dabei entstehende Schwingungen des Schwenkbügels 22 übertragen sich nicht
auf den Tastenkörper 4, sondern werden auch jetzt von den Mitnehmerteilen 12 absorbiert.
Damit ist auch das Anschlagen nach dem Loslassen des Tastenkörpers 4 geräuscharm.
[0020] Ein nicht zu weicher Anschlag beim Niederdrücken des Tastenkörpers 4 ist dadurch
gewährleistet, daß die Anschlagflächen 17 der Mitnehmerteile 12 groß sind.
[0021] Zur zusätzlichen Dämpfung kann es dienen, wenn beim Niederdrücken des Tastenkörpers
4 die Anschlagflächen 17 auf den Längssteg 24 treffen. Eine weitere Verbesserung der
Geräuschdämpfung ist dann erreicht, wenn beim Anschlag die Schenkel 21 bzw. 23 an
den Leisten 16 zur Anlage kommen.
[0022] Zusätzlich kann der Hohlraum 26 des Tastenkörpers 4 ausgeschäumt sein. Es kann auch
der Tastenkörper 4 insgesamt aus einem aufschäumbaren Material hergestellt sein.
[0023] Ein Wulst 27 ist an den Seitenstegen 14 ausgebildet, um zu vermeiden, daß die Schenkel
21 und 23 über ihre Länge an den Seitenstegen 14 reiben.
1. Drucktaste mit einem Tastenkörper, der im Vergleich zu seiner Breite lang ist und
an dem im Bereich seiner beiden Enden an Lagerstücken geführte Mitnehmerteile angeordnet
sind, an denen die beiden Schenkel eines Schwenkbügels angelenkt sind, der bei einer
Betätigung am einen Tastenkörperende das andere Ende mitnimmt, wobei zwischen den
Lagerstücken ein von dem Tastenkörper betätigbarer Schaltstößel angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Mitnehmerteile (12) aus einem weichelastischen Elastomer
bestehen und einen Schlitz (15) zur Aufnahme je eines Schenkelendes (21, 23) des Schwenkbügels
(22) aufweisen und daß die Mitnehmerteile (12) beim Niederdrücken des Tastenkörpers
(4) den Endanschlag (17) bilden.
2. Drucktaste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Nasen (25) der Lagerstücke
(2) den Längssteg (24) zwischen den Schenkeln (21, 23) des Schwenkbügels (22) spielfrei
übergreifen.
3. Drucktaste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein bei der Rückstellung
des Tastenkörpers (4) wirksamer Anschlag (8, 9) eine Schräge (10) aufweist.
4. Drucktaste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Tastenkörper (4) ausgeschäumt ist.
5. Drucktaste nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tastenkörper (4) aus einem aufgeschäumten Material besteht.
6. Drucktaste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Mitnehmerteil (12) mit einem an einem Führungsblock (13) ausgebildeten Zapfen
(11) in eine Aufnahmebuchse (5) des Tastenkörpers (4) eingeschoben ist und am Führungsblock
(13) einen Seitensteg (14) aufweist, an dem der Schlitz (15) ausgebildet ist.
7. Drucktaste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Höhe des Schlitzes (15) dem Durchmesser des Schwenkbügeldrahtes (22) entspricht.
8. Drucktaste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
am Seitensteg (14) oberhalb des Schlitzes (15) eine Leiste (16) als Anschlag für den
Schenkel (21, 23) ausgebildet ist.
9. Drucktaste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
am Seitensteg (14) ein Wulst (27) verläuft, um den Schenkel (21, 23) im Abstand vom
Seitensteg (14) zu halten.