[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein streufähiges Mittel zur Trockenreinigung von
Textilien, insbesondere von Teppichen, das als Adsorptionsmittel Cellulosepulver enthält.
[0002] Zur Reinigung von Teppichen und anderen textilen Belägen an Ort und Stelle verwendet
man neben Shampoos in neuerer Zeit zunehmend pulverförmige Reinigungsmittel, die den
Vorteil aufweisen, keine Ränder zu hinterlassen und schneller abzutrocknen. Derartige
Reinigungspulver enthalten als wesentliche Bestandteile Tenside und Adsorptionsmittel
sowie größere Mengen von Wasser in lose gebundener Form. Von den Tensiden wird angenommen,
daß sie zusammen mit dem vorhandenen Wasser für die Ablösung der Schmutzteilchen von
den Fasern und für deren Transport zum Adsorptionsmittel sorgen, das dann nach dem
.Abtrocken des Wassers zusammen mit dem Schmutz abgebürstet oder abgesaugt wird. Als
Adsorptionsmittel sind die verschiedensten Materialien vorgeschlagen worden, beispielsweise
in der deutschen Patentschrift 1 519 045 Diatomeenerde, Fullererde, Talcum, Sägemehl,
vermahlener Kork und vermahlene Maiskolben, in der Schweizer Patentschrift 461 685
gebleichtes Holzmehl und in der US-Patentschrift 3 630 919 feinteilige Kieselsäure.
[0003] Von diesen haben nur Holzmehle eine größere praktische Bedeutung gewonnen, doch weisen
die Reinigungspulver auf dieser Basis ein nicht immer befriedigendes Reinigungsvermögen
auf und sind, auch bei Verwendung gebleichter Holzmehle, unansehnlich gefärbt.
[0004] Aus jüngeren Entwicklungen resultierte der Vorschlag, Zeolithpulver oder Kunstharzschaumpulver,
insbesondere Pulver aus Harnstoff-Formaldehydschäumen, als Adsorptionsmittel einzusetzten.
Produkte auf dieser Basis sind farblos und weisen z.T. deutlich bessere Reinigungsleistungen
als Produkte auf Basis Holzmehl auf, zeigen daneben aber auch gewisse Nachteile. So
neigen Reinigungsmittel nach DE 25 44 605 , die den naturgemäß sehr feinteiligen Zeolith
als Adsorptionsmittel enthalten, zu starker Staubentwicklung und zur Vergrauung der
Teppiche, während Mittel auf Basis Barnstoff-Formaldehyd-Harz (HFH), wie sie in der
deutschen Patentschrift 27 32 011 und der deutschen Patentanmeldung 33 04 887 beschrieben
werden, eine Reihe besonderer Zusätze und Maßnahmen erfordern, um die Abgabe von Formaldehyd
bei der Anwendung der Mittel auf ein zulässiges Maß einzuschränken. An diesen Nachteilen
haben auch die Vorschläge in der europäischen Patentanmeldung 62 536 und der US Patentschrift
4 440 661, diese Adsorptionsmittel an inerte Trägermaterialien anzulagern, nichts
ändern können.
[0005] Der vorliegenden Erfindung lag damit die Aufgabe zugrunde, ein Trockenreinigungmittel
für Textilien zu entwickeln, das einerseits eine hohe Reinigungsleistung besitzt,
andererseits aber die Nachteile der bekannten Mittel vermeidet.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Trockenreinigungsmittel, das Adsorptionsmittel,
Wasser und organische Lösungsmittel enthält, frei ist von Zeolith und Harnstoff-Formaldehyd-Harz,
und das Cellulosepulver mit einer Teilchengröße von 1 bis 150 um als Adsorptionsmittel
enthält.
[0007] Die erfindungsgemäßen Mittel sind farblose, trockene bis leicht feuchte, gut streubare
Pulver, die eine hohe Reinigungsleistung aufweisen, bei der Anwendung nur wenig Staub
entwickeln und gut lagerbar sind. Sie führen auch bei der Anwendung auf dunklen Textilien
nicht zur Vergrauung. Bemerkenswert ist weiterhin die Tatsache, daß die Verwendung
von Tensiden in den Reinigungsmitteln stark reduziert werden und in vielen Fällen
ganz unterbleiben kann.
[0008] Die erfindungsgemäß geeigneten Cellulosepulver werden aus handelsüblicher Cellulose,
die in der Regel aus Planzenteilen, insbesondere aus Holz gewonnen wird, durch Zerkleinern
mit Hilfe von mechanischen und/oder chemischen Prozessen gewonnen. Derartige Pulver,
die farblos und nahezu frei von Lignin und anderen aus dem Pflanzenmaterial stammenden
Verunreinigungen sind, werden in unterschiedlicher Feinheit von Handel aufgeboten,
doch eignen sich für die Zwecke der vorliegenden Erfingung nur die feineren Qualitäten
mit Teilchengrößen von 1 bis 150 um. Besonders hohes Reinigungsvermögen besitzen solche
Mittel, die mit Cellulosepulver einer Teilchengröße von 1 bis 90 µm, vorzugsweise
von 5 bis 50 um erhalten werden.
[0009] Diese Mittel werden deshalb bevorzugt verwendet.
[0010] Die Bestimmung der.Teilchengröße kann mit verschiedenen Methoden, so beispielsweise
mit Hilfe der Luftstrahlsiebung, vorgenommen werden. Die in diesem Text genannten
Angaben gehen auf Messungen mit Hilfe des Naßschlämmverfahrens nach DIN 53 580 zurück,
das mit geringem experifahrens nach mentellen Aufwand durchführbar ist und in seinen
Ergebnissen im wesentlichen mit dem Luftstrahlsiebverfahren übereinstimmt.
[0011] Uberraschenderweise beeinflußt auch die Herkunft der Cellulose die Qualität der mit
dem Pulver hergestellten Textilreinigungsmittel. So zeichnen sich Reinigungsmittel,
die mit Pulvern aus Laubholzcellulose, insbesondere Buchenholzcellulose hergestellt
wurden, durch ein besonders hohes Reinigungsvermögen aus, mit der Folge, das diese
Pulver bevorzugt in den erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt werden. Weiterhin werden
von diesen Pulvertypen jene Qualitäten besonders bevorzugt, die in technisch einfacher
Weise allein auf mechanischem Wege, d.h. durch Vermahlen hergestellt werden.
[0012] Der Anteil des Adsorptionsmittels, das überwiegend vorzugsweise aber vollständig
aus Cellulosepulver besteht, beträgt in den erfindungsgemäßen Mitteln vorzugsweise
35 bis 70 Gewichtsprozent, insbesondere 45 bis 55 Gewichtsprozent. Neben Cellulose
können in geringeren Mengen solche Adsorptionsmittel enthalten sein, wie sie an sich
für die Verwendung in Trockenreinigungsmitteln bekannt sind, beispielsweise Stärkemehl
oder Bentonit, sofern sie die Eigenschaften der Mittel nicht nachteilig verändern.
Als zusätzliches Adsorptionsmittel, das gleichzeitig als Volumengeber fungiert, hat
sich gemahlenes Schaumglas (Perlit) bewährt.
[0013] Neben dem Adsorptionsmittel enthalten die Reinigungsmittel dieser Erfindung Wasser
und bestimmte organische Lösungsmittel.
[0014] Die Menge dieser Flüssigkeiten ist so bemessen, daß sie noch von den festen Bestandteilen
der Mittel, d.h., insbesondere vom Cellulosepulver, aufgenommen werden kann und so
die Streubarkeit der Mittel gewährleistet ist. Der Gehalt an Wasser, der sich aus
der bei der Herstellung zugesetzten Wassermenge und dem in den Rohstoffen schon enthaltenen
Wasser ergibt, beträgt vorzugsweise 25 - 60, insbesondere 30 - 40 Gewichtsprozent.
[0015] Als organische Lösungsmittel eignen sich sowohl wassermischbare als auch nicht mit
Wasser mischbare Lösungsmittel, soweit sie die Textilien nicht angreifen und ausreichend
flüchtig sind, um nach dem Auftragen der Mittel auf die Textilien in der gewünschten
Zeit zu verdunsten. Weiterhin ist bei der Auswahl der Lösungsmittel darauf zu achten,
daß sie im fertigen Produktgemisch ausreichend hohe Flammpunkte aufweisen und toxikologisch
unbedenklich sind. Gut geeignet sind Alkohole, Ketone, Glykolether und Kohlenwasserstoffe,
beispielsweise Isopropanol, Aceton, Ether von Mono- und Diethylenglykol und Mono-,
Di- und Tripropylenglykol mit Siedepunkten zwischen 120°C und 250 °C und Benzine mit
einem Siedebereich von 130 - 200 °C, sowie Gemische aus .diesen Lösungsmitteln. Vorzugsweise
werden Alkohole mit 2 bis 3 C-Atomen, Propylenglykolether, Benzine und deren Gemische
verwendet. Der Anteil der organischen Lösungsmittel beträgt vorzugsweise 5 bis 22,
insbesondere 10 - 15 Gewichtsprozent, bezogen auf das gesamte Reinigungsmittel.
[0016] Als weitere Bestandteile können die erfindungsgemäßen Mittel insbesondere Tenside
enthalten. Während bereits ohne diesen Zusatz eine sehr gute Flächenreinigung, die
dem Ergebnis bei Anwendung handelsüblicher Mittel nicht nachsteht, erzielt wird und
die Mittel überraschend wenig Staub entwickeln, kann durch den Zusatz von Tensiden
die Entfernung fetthaltiger Flecken noch verbessert werden. Im allgemeinen reicht
ein Tensidzusatz von bis zu 4 Gewichtsprozent aus; vorzugsweise enthalten die Mittel
0,05 bis 1 Gewichtsprozent Tenside. Aus der Vielzahl der bekannten Tenside eignen
sich vor allem solche Substanzen, die zusammen mit dem Cellulosepulver und ggf. weiteren
nichtflüchtigen Bestandteilen der Mittel zu einem festen spröden Rückstand abtrocknen.
Die Tenside können aus den Klassen der anionischen
;und nichtionischen Tenside stammen, doch werden vorzugsweise anionische Tenside eingesetzt.
[0017] Als nichtionische Tenside eignen sich für die erfindungsgemäßen Mittel insbesondere
Anlagerungsprodukte von 1 bis 30, vorzugsweise 4 bis 15 Mol Ethylenoxid an 1 Mol einer
Verbindung mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen aus der Gruppe der Alkohole, Alkylphenole,
Carbonsäuren und Carbonsäureamide. Besonders wichtig sind die Anlagerungsprodukte
von Ethylenoxid an langkettige primäre oder sekundäre Alkohole, wie zum Beispiel Fettalkohole
oder Oxoalkohole sowie an Mono- oder Dialkylphenole mit 6 bis 14 C-Atomen in den Alkylgruppen.
[0018] Geeignete anionische Tenside sind insbesondere solche vom Sulfat- oder Sulfonattyp,
doch können auch andere Typen wie Seifen, langkettige N-Acylsarkosinate, Salze von
Fettsäurecyanamiden oder Salze von Ethercarbonsäuren, wie sie aus langkettigen Alkyl-
oder Alkylphenyl-Polyglykolethern und Chloressigsäure zugänglich sind, verwendet werden.
Die anionischen Tenside werden vorzugsweise in Form der Natriumsalze verwendet.
[0019] Besonders geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester von langkettigen
primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs mit 10 bis 20 C-Atomen,
d.h. von Fettalkoholen wie z.B. Kokosfettalkoholen, Talgfettalkoholen, Oleylalkohol,
oder den C
10- C
20 -Oxoalkoholen und solche von sekundären Alkoholen dieser Kettenlängen. Daneben kommen
die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten aliphatischen
primären Alkohole, sekundären Alkohole oder Alkylphenole in Betracht. Ferner eignen
sich sulfatierte Fettsäurealkanolamide und sulfatierte Fettsäuremonoglyceride.
[0020] Bei den Tensiden von Sulfonattyp handelt es sich in erster Linie um Sulfobernsteinsäuremono-
und diester mit mit 6 bis 22 C-Atomen in den Alkoholteilen, um die Alkylbenzolsulfonate
mit Cg - C
15 - Alkylgruppen und um die Ester von α-Sulfofettsäuren, z. B. die α-sulfonierten Methyl-
oder Ethylester der hydrierten Kokos-, Palmkern-oder Talgfettsäuren. Weitere brauchbare
Tenside vom
Sulfonattyp sind die Alkansulfonate, die aus C
12- C
18 -Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation und anschließende Hydrolyse bzw.
Neutralisation oder durch Bisulfitaddition an Olefine erhältlich sind, sowie die Olefinsulfonate,
das sind Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man
sie beispielsweise aus langkettigen Monoolefinen mit end- oder innenständiger Dopppelbindung
durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließender alkalischer oder
saurer Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält.
[0021] Besonders bevorzugt werden die Fettalkoholsulfate mit 12 bis 18 C-Atonen, die Salze
von Sulfobernsteinsäurenonoestern mit 15 bis 2
0 C-Atonen im Alkoholteil und Gemische dieser Tenside verwendet.
[0022] Neben den bereits genannten Bestandteilen können die Mittel dieser Erfindung noch
andere, in Textil- und Teppichreinigungsmitteln übliche Hilfs- und Zusatzstoffe in
geringer Menge enthalten. Beispiele solcher Wirkstoffe sind antistatisch wirkende
Komponenten, optische Aufheller, d4e Wiederanschmutzung vermindernde Stoffe, die Streubarkeit
und Verteilbarkeit verbessernde Zusätze, Konservierungsmittel und Parfüm. Vor allem
dann, wenn stark staubende Komponenten in die Mittel eingearbeitet werden sollen,
ist es zweckmäßig, zur Staubbindung auch kleine Mengen an Wachsen oder Ölen zuzusetzen.
Zur Vergrößerung des Volumens können kurze Textil- oder Cellulosefasern von 2
00 - looo µm Länge eingearbeitet werden. üblicherweise werden von Hilfs- und Zusatzstoffen
insgesamt nicht mehr als 5 Gewichtsprozent verwendet; vorzugsweise liegt der Gehalt
nicht über 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das gesamte Mittel.
[0023] Bei der Herstellung der Mittel erweist es sich als sehr vorteilhaft, daß sie nur
aus wenigen Komponenten aufgebaut sind, so daß technisch einfache, meist einstufige
Verfahren angewandt werden können. üblicherweise werden einfache Mischapparaturen,
wie Schaufel- oder Trommelmischer eingesetzt, in denen das Cellulosepulver und gegebenenfalls
weitere feinteilige feste Komponenten vorgelegt und dann unter Bewegung mit den Flüssigkeiten,
die gegebenenfalls weitere Bestandteile gelöst enthalten, bedüst werden. Je nach Mechanik
und Zusammensetzung können auf diese Weise die Mittel in sehr feinteiliger oder auch
in mehr oder weniger agglomerierter Form hergestellt werden, doch wird durch die Zusammensetzung
stets gewährleistet, daß auch die agglomerierten Formen auf den Textilien ohne größeren
mechanischen Aufwand leicht zerfallen. Durch die Wahl flockiger Agglomerate kann die
Rieselfähigkeit der Mittel gedämpft werden bis hin zu stark zögernd fließenden Produkten,
wie sie für bestimmte Anwendungszwecke bevorzugt werden.
[0024] Auch das Schüttgewicht der Mittel läßt sich im Herstellprozeß durch die Wahl mehr
oder weniger kompakter Agglomerate in gewissem Umfang beeinflussen. So weisen die
Mittel üblicherweise Schüttgewichte im Bereich von 200 - 350 Gramm pro Liter auf,
mit der Folge, daß verhältnismäßig große Volumina pro Flächeneinheit angewendet werden.
Dies erleichtert insbesondere dann, wenn die Mittel von Hand auf Teppiche aufgestreut
werden, eine gleichmäßige Verteilung.
[0025] Die Reinigung der Textilien und Teppiche geschieht in der Weise, daß die erfindungsgemäßen
Reinigungsmittel manuell oder mit Hilfe eines geeigneten Streugerätes auf die Textilien
aufgestreut und anschließend mehr oder weniger intensiv in die Textilien, beispielsweise
mit Hilfe eines Schwammes oder einer Bürste eingerieben werden. In der Regel wählt
man Einarbeitungszeiten von 0,5 bis 2,5 Minuten, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Minuten
pro Quadratmeter. Nach dem Einreiben läßt man die Textilien abtrocknen, bis sich die
Reinigungsmittel, die sich mit dem Schmutz verbinden, in trockene Rückstände verwandelt
haben. Diese Rückstände werden dann auf mechanischem Wege, beispielsweise durch Ausbürsten
oder Absaugen aus den Textilien entfernt. Für die Flächenreinigung von Textilien werden
von den erfindungsgemässen Mitteln je nach Fülle der Textilien und je nach Verschmutzungsgrad
20 - 200 Gramm pro Quadratmeter angewandt, doch können zur Entfernung einzelner Flecken
stellenweise auch größere Mengen aufgetragen werden. Zur Flächenreinigung von Teppichböden
sind Aufwandmengen von 50 - 150 Gramm pro Quadratmeter üblich. Das gesamte Verfahren
kann, etwa im Haushalt, weitgehend manuell durchgeführt werden, doch besteht auch
die Möglichkeit, das Einreiben und gegebenenfalls weitere Schritte mit Hilfe von geeigneten
Maschinen, beispielsweise kombinierten Streu- und Bürstmaschinen, auszuführen, so
daß sich das Verfahren ebensogut für die Anwendung im gewerblichen Bereich eignet.
Beispiele
[0026] 1. In einem Schaufelmischer wurde ein Trockenreinigungsmittel aus folgenden Komponenten
hergestellt:
65 kg Buchenholzcellulosepulver Technocel 30 (Faserlänge 5 bis 30 um, Wassergehalt
4 %)
15,6 kg Synthetisches Isoparaffin (Siedebereich 155 - 173 °C)
2,6 kg Isopropanol .
1,3 kg Tensidgemisch aus Natriumlaurylsulfat und Dinatriumsulfobernsteinsäuremonoester
von Ricinolsäureethanolamid (1:1)
46,0 kg Wasser
0,20 kg Parfüm
0,03 kg Konservierungsmittel (Isothiazolinderivat)
[0027] Das farblose, zögernd fließende, aber leicht streubare Pulver wies ein Litergewicht
von 270 g auf und konnte in Plastiksäcken gelagert werden.
[0028] 2. Wie im Beispiel 1 wurde ein Reinigungsmittel hergestellt, das sich von jenem nur
durch die Verwendung eines groberen Buchenholzcellulosepulvers (Teilchengrösse 10
- 90 um) unterschied.
[0029] 3. Wie in den Beispielen 1 und 2 wurde ein Reinigungsmittel hergestellt, das sich
von jenen durch die Verwendung eines noch groberen Buchenholzcellulosepulvers (Teilchengröße
10 bis 150 gm, unterschied.
[0030] 4. Wie in Beispiel 1 wurde ein Reinigungsmittel hergestellt, das sich von jenem nur
durch die Verwendung von Fichtenholzcellulosepulver (Technocel 50 F) unterschied.
[0031] 5. Wie in Beispiel 1 wurde ein Reinigungsmittel hergestellt, das bei sonst gleicher
Zusammensetzung kein Tensid enthielt.
[0032] 6. Bestimmung der Reinigungsleistung
[0033] Die Reinigung wurde sowohl in einem manuellen als auch in einem maschinellen Verfahren
an Auslegeteppichen untersucht, wobei zwei handelsübliche Mittel auf Basis Holzmehl
bzw. Harnstoff-Formaldehyd-Harzschaumpulver und ein Zeolith enthaltendes Mittel aus
dem Stand der Technik zum Vergleich herangezogen wurden. Die Aufwandmenge betrug in
allen Fällen 100 g/m
2.
[0034] a) Maschinelles Verfahren
[0035] Eine Testanschmutzung aus Fett, Quarzmehl, Aluminiumoxid, Eisenoxid und Ruß, suspendiert
in Testbenzin wurde gleichmäßig auf einen beigefarbenen Polyamid-Veloursteppich aufgedüst,
eingewalzt und getrocknet.
[0036] Auf die so vorbereiteten Teppichprüflinge wurden die Reinigungsmittel aufgestreut
und sofort anschließend mit Hilfe einer elektrisch angetriebenen rotierenden Rundbürste
pro Quadratmeter etwa 60 sec. lang eingearbeitet. Nach dem Abtrocknen, das etwa 2
Stunden dauerte, wurden die Teppiche gründlich (etwa 1 Minute pro Quadratmeter) mit
einem Staubsauger behan delt. Die Reinigungsleistung wurde auf optischem Wege durch
Messung der Aufhellung in einem Remissionsmeß gerät bestimmt. Tabelle 1 enthält die
Ergebnisse in Form von Farbabständen (DE) zum nicht angeschmutzten Teppich.
[0037] b) Manuelles Verfahren
[0038] Es wurde eine Testanschmutzung verwendet, die zu 85 Gewichtsprozent aus dem gesiebten
Inhalt eines Staubsaugerbeutels und zu 15 Gewichtsprozent aus einem Standardgemisch
von Kaolin, Quarzmehl, Eisenoxid und Ruß zusammengesetzt war. Sie wurde auf Stücke
aus beigefarbenen Polyamid-Veloursteppich in der Weise aufgebracht, daß Teppich und
Schmutz zusammen in einer geschlossenen Trommel unter Zusatz von Stahlkugeln bis zur
gleichmäßigen Verteilung des Schmutzes umgewälzt wurden.
[0039] Zur Reinigung wurden diese Stücke mit Reinigungsmittel (entsprechend 100 g pro m
2) bestreut und dann manuell mit Hilfe einer mittelharten Bürste mit Polypropylenborsten
etwa 10 sec bearbeitet.
[0040] Nach dem Abtrocknen wurden die Rückstände mit einem Handstaubsauger entfernt. Die
Auswertung erfolgte wie unter a) angegeben; die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle
1 wiedergegeben.
[0041]

[0042] Die Ergebnisse lassen das hohe Reinigungsvermögen der erfindungsgemäßen Mittel erkennen,
die darin den Mitteln des Standes der Technik gleichwertig bis sehr deutlich überlegen
sind.
[0043] 7. Ermittlung der Staubentwicklung
[0044] Während des Absaugens beim maschinellen Reinigen (Beispiel 5a ) wurde der Staubgehalt
der Luft in zwei Höhen über dem Teppich mit Hilfe eines Staubsammelgerätes (Gravikon
VC 25, Sammelzeit 30 sec) gravimetrisch ermittelt.
[0045] Tabelle 2 gibt die ermittelten Werte in mg Staub pro m
3 Luft an.
[0046]

[0047] Die Werte zeigen deutlich, daß mit den erfindungsgemäßen Mitteln eine selbst gegenüber
handelsüblichen Mitteln nur sehr geringe Staubentwicklung eintritt.
[0048] 8. Bestimmung der Vergrauungswirkung
[0049] Die vergrauende Wirkung der Reinigungsmittel wurde an dunkelroten Teppichstücken
überprüft, die ohne künstliche Anschmutzung mit den Reinigungsmitteln, wie im Beispiel
4 b beschrieben, behandelt wurden.
[0050] Durch visuellen Vergleich mit unbehandelten Teppichstücken konnte der Effekt halbquantitativ
ermittelt und mit Hilfe einer Punkteskala ( 1 = unverändert, 5 = sehr stark vergraut)
bewertet werden.
[0051] Die erfindungsgemäßen Mittel nach Beispielen 1 bis 5 zeigten keine Vergraung (1),
während das Mittel nach EP 62 536, Beispiel 1, bei der Bewertung 2 bis 3 Punkte erhielt.
1. Trockenreinigungsmittel in Pulverform für Textilien, enthaltend Adsorptionsmittel,
Wasser und organisches Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es Cellulosepulver
mit einer Teilchengröße von 1 bis 150 µm als Adsorptionsmittel enthält und frei ist
von Zeolith und Harnstoff-Formaldehyd-Harz.
2. Trockenreinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Cellulosepulver
aus Laubholzcellulose gewonnen wurde.
3. Trockenreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Cellulosepulver durch mechanische Zerkleinerung von Buchenholzcellulose gewonnen
wurde.
4. Trockenreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilchengröße des Cellulosepulvers 5 bis 50 µm beträgt.
5. Trockenreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Tensid und gegebenenfalls weitere übliche Hilfs- und Zusatzstoffe enthält.
6. Trockenreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß es Cellulosepulver als alleiniges Adsorptionsmittel enthält.
7. Trockenreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bestehend aus 35 bis
70 Gewichtsprozent Cellulosepulver, 25 bis 60 Gewichtsprozent Wasser, 5 bis 22 Gewichtsprozent
organischem Lösungsmittel, 0 bis 4 Gewichtsprozent anionischem und/oder nichtionischem
Tensid und 0 bis 5 Gewichtsprozent weiteren üblichen Hilfs-und Zusatzstoffen.
8. Trockenreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bestehend aus 45 bis
55 Gewichtsprozent Laubholzcellulosepulver mit einer Teilchengröße von 5 bis 50 um,
30 bis 40 Gewichtsprozent Wasser, 10 bis 15 Gewichtsprozent organischem Lösungsmittel
aus der Gruppe Alkohole mit 2 bis 3 C-Atomen, Polylenglykolether, Benzine und deren
Mischungen, 0,05 bis 1 Gewichtsprozent anionischem Tensid aus der Gruppe Fettalkoholsulfate,
mit 12 bis 18 C-Atomen, Monoalkylsulfosuccinate mit 16 bis 22 C-Atomen im Alkoholteil
und deren Mischungen und 0 bis 2 Gewichtsprozent weiteren üblichen Hilfs-und Zusatzstoffen.
9. Verfahren zur Reinigung von Textilien, insbesondere von Teppichen, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Trockenreinigungsmittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 in Mengen von 20
bis 200 g/m2 auf das Textil aufgestreut, anschließend 0,5 bis 2,5 Minuten pro Quadratmeter in
das Textil eingerieben wird und dann trocknen gelassen wird, wobei sich Schmutz und
Reinigungsmittel zu trockenen Rückständen verbinden, und diese Rückstände abschließend
auf mechanischem Wege aus dem Textil entfernt werden.
10. Verfahren zur Reinigung von Textilien nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Einreiben des Mittels und gegebenenfalls weitere Schritte des Verfahrens mit
Hilfe von Geräten oder Maschinen ausgeführt werden, an Reinigungsmittel 50 bis.150
Gramm pro Quadratmeter verwendet werden und die Dauer des Einreibens 0,5 bis 1,5 Minuten
pro Quadratmeter beträgt.