[0001] Durch die DE-OS 16 60 209 (Bag. 594) ist ein Spinnkopf bekannt, der bei geringem
Materialeinsatz höchsten Drücken von z.B. mehr als 1000 at standhält. Der Spinnkopf
weist ein topfförmiges Gehäuse auf. In dieses ist ein Verteilerelement und ein Überwurfschraubring
eingeschraubt. Der Überwurfschraubring dient als Halterung für die Düsenplatte. Oberhalb
des Verteilerelements befindet sich ein Filterraum, dessen Durchmesser im wesentlichen
dem Durchmesser des Verteilerelements entspricht. Der Zwischenraum zwischen Verteilerelement
und Düsenplatte sowie der Filterraum sind seitlich durch Dichtelemente abgedichtet.
[0002] Bei dieser Konstruktion ist bemerkenswert, daß die Seitenwandungen des Gehäuses dem
hohen Druck nicht ausgesetzt werden. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der hohe Schmelzedruck
in dem Filter und in dem Verteilerelement sehr wesentlich abgebaut wird. Die Druckkräfte
wirken daher im wesentlichen in Schmelzeflußrichtung.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, auch die den Spinnkopf belastenden Axialkräfte wesentlich
zu reduzieren und die Konstruktion eines derartigen Hochdruck-Spinnkopfes weiter zu
vereinfachen, insbesondere auch den Nachteil zu vermeiden, daß die hohen axialen Druckkräfte
auch zu entsprechend großen Belastungen für die Verbindungselemente, durch die die
Einzelteile des Spinnkopfes zusammengehalten werden, führen.
[0004] Die in Anspruch 1 angegebene Lösung wendet sich von dem Prinzip ab, in dem Spinnkopf
zur Erzielung einer großen Filterfläche lediglich einen Filterraum vorzusehen. Vielmehr
wird die Gesamtfilterfläche auf einzelne kleine Filter verteilt, die in verhältnismäßig
kleinen Filterräumen untergebracht werden. Diese Filterräume liegen in einem massiven,
druckfesten Teil des Spinnkopfes. Sie werden einzeln mit der Schmelzeleitung verbunden,
während sie unten in dem vor der Düsenplatte gelegenen Vorraum ausmünden.
[0005] Die Vorteile dieser Lösung werden erst dann klar, wenn man berücksichtigt, daß die
hohen Drücke von z.B. 1000 bar lediglich vor den Filtern herrschen und daß die Filter
bewußt so ausgelegt sind, daß ein sehr wesentlicher Druckabfall entsteht, der zur
Erhöhung der Schmelzetemperatur führt. Daraus ergibt sich, daß bei der angegebenen
Lösung die hohen Drücke lediglich noch auf dem Anschlußquerschnitt der Schmelzeleitung
nach außen in Erscheinung treten. Es wirken somit nur verhältnismäßig geringe Kräfte
auf die Verbindungselemente des Spinnkopfes ein. In dem Hohlraum zwischen den Filterkammern
und der Düsenplatte besteht hingegen ein relativ geringer Druck - z.B. 1/10 des Eingangsdrucks
- so daß die von der Düsenplatte und der Düsenhalterung aufzunehmenden Kräfte von
vorneherein geringer sind.
[0006] Die Erfindung besteht somit darin, die bei einem Hochdruck-Spinnkopf beabsichtigte
Drosselung des Schmelzeflusses in einer Vielzahl von Filterkammern, die in einem massiven
Bauteil untergebracht sind, vorzunehmen und dafür Sorge zu tragen, daß die Zufuhrleitungen
zu diesen Einzelkammern unmittelbar mit der Schmelzeleitung kommunizieren und daß
dabei die Summe ihrer Querschnittsflächen nicht oder nur unwesentlich größer ist als
die Querschnittsfläche der Schmelzeleitung.
[0007] In einer besonders günstigen Ausführung ist vorgesehen, daß der Spinnkopf selbst
als das massive Bauteil ausgeführt ist, an welches unten die Düsenplatte, z.B. durch
eine Düsenhalterung angepreßt wird. Dabei entstehen lediglich an der Verbindungsstelle,
an der der Spinnkopf mit der vom Extruder, der Dosierpumpe oder von sonstigen Bauteilen
der Spinnanlage kommenden Schmelzeleitung verbunden ist, Druckkräfte auf der Querschnittsfläche
der Schmelzeleitung. Zur Aufnahme dieser Druckkräfte sind übliche Rohrverbindungselemente
wie z.B. Verschraubungen ohne weiteres geeignet.
[0008] Bei dieser Ausführung muß allerdings in den Spinnkopf ein verhältnismäßig kompliziertes
System von Filterkammern und Bohrungen und Schmelzeleitungen angelegt werden.
[0009] Zur Vermeidung dieser Probleme wird weiterhin vorgeschlagen, daß der Spinnkopf als
hohlzylindrisches Gehäuse ausgeführt wird, in welches als massiver Bauteil ein Verteilerelement
in Achsrichtung beweglich eingesetzt ist. In dieser Ausführung sind die Filterkammern
in dem Verteilerelement ausgebildet. Die Filterkammern münden auf der Oberseite dieses
Verteilerelementes in einem Querschnittsbereich aus, welcher dem Mündungsquerschnitt
der Schmelzeleitung in das Gehäuse entspricht. Das Verteilerelement liegt über eine
Dichtung an dem Gehäusedeckel an, wobei die Dichtung den Mündungsquerschnitt der Schmelzeleitung
eng umgibt. Da der Öffnungsquerschnitt der Schmelzeleitung bzw. Dichtung relativ klein
ist, sind die Druckkräfte, die auf das Verteilerelement wirken, relativ klein.
[0010] Es ist weiterhin möglich, den Öffnungsquerschnitt der Schmelzeleitung in das Gehäuse
im Verhältnis zu der Querschnittsfläche des zwischen Düsenplatte und Verteilerelements
gebildeten Hohlraums so klein auszuführen, daß die in dem Hohlraum wirkenden Druckkräfte
trotz der Herabdrosselung des Drucks durch die Filter ausreichen, das Verteilerelement
selbstdichtend an die Dichtung anzulegen, welche die Mündung der Schmelzeleitung umgibt.
[0011] Es ist jedoch auch möglich, die erforderlichen Dichtkräfte mechanisch, insbesondere
dadurch aufzubringen, daß mittels einer schraubbaren Düsenhalterung das Verteilerelement
gegen die Dichtung gepreßt wird.
[0012] Bevorzugt sind die Filterräume zylinderförmig ausgebildet. In jeden dieser zylinderförmigen
Filterräume ist am unteren Ende eine Filterkerze mit ihrem unteren Ende dichtend eingepaßt,
z.B. eingeschraubt. Die Filterkerze ragt in den oberen Filterraum. Sie besitzt einen
an seinem freien Ende geschlossenen Axialkanal, durch den die Schmelze, die die Filterkerze
radial durchdringt, in den Hohlraum zwischen Verteilerelement und Düsenplatte abfließen
kann. Auch die umgekehrte Anordnung ist möglich, wobei die Schmelze zunächst in den
Axialkanal der Filterkerze gelangt und sodann die Filterkerze radial von innen nach
außen durchströmt.
[0013] Diese Anordnung ist jedoch weniger günstig, da hierbei Festigkeitsprobleme auftreten
und die Standzeit der Filter geringer sein wird als bei der Anströmung der Filterkerzen
von außen nach innen.
[0014] Bei jeder Ausführung der Erfindung münden die Filterräume unten in einen auf der
Oberseite der Düsenplatte gebildeten Hohlraum, in dem die aus den Filterkammern austretende
Schmelze zu den einzelnen Düsenbohrungen verteilt wird. Die Filterkammern können dabei
mit ihren Achsen senkrecht oder auch geneigt auf der Düsenplatte stehen. Die Mündungen
der Filterkammern sind vorzugsweise symmetrisch über der Düsenfläche verteilt, so
daß alle Düsenbohrungen mit gleichem Druck angeströmt werden.
[0015] Auf ihrer Zufuhrseite sind die Filterkammern in der Summe ihrer Querschnitte im wesentlichen
auf den Querschnitt der Schmelzeleitung reduziert. Das bedeutet bei einer Ausführungsform,
daß die senkrecht oder schräg stehenden Filterkammern durch Bohrungen mit der Schmelzeleitung
verbunden sind, die in dem massiven Teil des Spinnkopfes liegen und sämtlichst auf
dem Querschnitt der Schmelzeleitung ausmünden. Diese Ausführung ist insbesondere dann
anzuwenden, wenn in einem verhältnismäßig kleinen Spinnkopf eine Vielzahl von Filterkammern
untergebracht werden muß.
[0016] Sofern keine Platzprobleme bestehen, können die Filterräume so angelegt werden, daß
sie sich mit ihrem Einlaßende sämtlichst im Mündungsquerschnitt des Schmelzekanals
treffen. Bei der schrägen Anordnung der Filterkammern treffen sich die Achsen der
Filterkammern bevorzugt in einem Punkt, der auf der Achse des Schmelzekanals liegt.
[0017] Bei der vorgeschlagenen Lösung ist lediglich noch die Düsenhalterung mechanisch druckfest
mit dem Gehäuse des Spinnkopfes zu verbinden. Dies geschieht bevorzugt ebenfalls durch
ein Gewinde, ein mehrgängiges Gewinde, ein auf Umfangsbereichen teilweise ausgespartes,
nach Art eines Bajonettverschlusses ausgebildetes Gewinde und dergleichen. Bevorzugt
wird es sich um eine mechanische Verbindung mit Außengewinde der Düsenhalterung und
Innengewinde des Gehäuses handeln.
[0018] Wie bereits erwähnt, besteht beim Stand der Technik das Problem, daß Reste der Schmelze,
die aus dem Hohlraum zwischen Verteilerelement und Düsenplatte in das Gewinde eindringen,
bei Erstarren oder Vercracken die Gewindeverbindung blockieren können. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch verhindert, daß die Düsenhalterung oberhalb der Düsenplatte einen zylinderförmigen
Ansatz besitzt, dessen Innenquerschnitt dem Querschnitt des Verteilerelements angepaßt
ist und der außen das Gewinde bzw. die sonstige mechanische Verbindung zum Gehäuse
trägt. Hierdurch wird die Düsenhalterung zum Bestandteil des zylinderförmigen Innenraums,
in den das Verteilerelement als Kolben gleitbar eingepaßt ist. Dabei sei bemerkt,
daß dieser Kolben nur die zur Dichtung erforderlichen Bewegungen ausführen muß.
[0019] Der durch das Gehäuse und die Düsenhalterung gebildete Innenraum und dementsprechend
das Verteilerelement können stufenförmig ausgebildet sein, wobei beide Möglichkeiten
offen sind, daß die Düsenhalterung oder das Gehäuse den geringeren Innenquerschnitt
besitzt. Bevorzugt besitzen jedoch das Gehäuse und die Düsenhalterung denselben Innenquerschnitt.
Hierzu ist erforderlich, daß der mit Gewinde versehene Axialbereich des Gehäuses einen
größeren Querschnitt besitzt als der als Zylinder dienende Axialbereich.
[0020] Das Verteilerelement, die Düsenplatte und die Düsenhalterung sind in
Schmelzeflußrichtung so dimensioniert, daß durch Einschrauben der Düsenhalterung in
das Gehäuse das Verteilerelement sich an die Dichtungen anlegt, welche die Mündung
des Schmelzekanals in das Gehäuse umgeben. Dadurch wird verhindert, daß Schmelze radial
in die Naht zwischen'Gehäusedeckel und Oberseite des Verteilerelements eindringt:
Zusätzlich kann infolge der größeren Querschnitts läche des Hohlraums die nach oben
gerichtete Druckkraft, die die Dichtwirkung unterstützt, größer als die in Schmelzeflußrichtung
wirkende Druckkraft sein. Dadurch bleibt die Dichtung stets gewährleistet.
[0021] Es sei bemerkt, daß nach dieser Erfindung das Verteilerelement als in einem zylindrischen
Hohlraum geführter Kolben ausgebildet ist. Dabei ist jedoch nicht erforderlich, daß
der zylindrische Ansatz der Düsenhalterung einerseits und/oder der zylindrische Teil
des Gehäuses andererseits über ihre gesamte axiale Länge der Zylinderform des Kolbens
angepaßt sind. Es können vielmehr auch Aussparungen vorhanden sein.
[0022] Im folgenden wir die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
[0023] Es zeigen
Fig. 1 den axialen Querschnitt;
Fig. 2 einen radialen Querschnitt;
Fig. 3 einen Detailschnitt eines Spinnkopfes.
Fig. 4, Ausführungsbeispiele für Dichtungen zwischen dem 5 Gehäuse des Spinnkopfes
und dem Verteilerelement;
Fig. 6, weitere Ausführungsbeispiele eines Spinnkopfes. 7
[0024] Das Gehäuse 1 des Spinnkopfes besitzt eine zylindrische Ausnehmung 2. In dieser Ausnehmung
ist über einen Teil der Länge ein Gewinde 23 eingebracht. Die Schmelzeleitung 4, die
an die nicht dargestellte Schmelzepumpe angeschlossen wird, mündet im Deckel 5 des
Gehäuseinnenraums. Die Mündung 6 der Schmelzeleitung wird von einer Dichtung 7 umgeben.
Die Düsenhalterung 8 ist von unten in das Gewinde 23 des Gehäuses 1 eingeschraubt.
Die Düsenhalterung 8 ist ein zylindrischer Ring 9 mit Außengewinde, an dem unten ein
Auflagerring 10 für die Düsenplatte 11 angeformt ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Innendurchmesser 12 der Düsenhalterung 8 gleich dem Innendurchmesser 13 des
zylindrischen Innenraums des Gehäuses 1. Das Düsenpaket des Spinnkopfes besteht aus
der bereits erwähnten Düsenplatte 11 und dem Verteilerelement 14. Das Verteilerelement
14 ist als zylindrischer Kolben ausgeführt, der in den zylindrischen Innenraum mit
dem Innendurchmesser 12 des Zylinderstucks 9 sowie mit dem Innendurchmesser 13 des
Gehäuses 1 eingepaßt ist und darin gleiten kann.
[0025] In die Unterseite 16 des Verteilerelements 14 ist eine Ausnehmung 17 eingebracht.
Diese hat eine kreiszylindrische Form. Sie ist im Querschnitt so ausgebildet, daß
ihre Tiefe vom Zentrum nach außen hin zunimmt. Durch diese Ausbildung werden die Strömungsverhältnisse
in dem entstehenden Verteilerraum 17 zwischen Verteilerelement 14 und Düsenplatte
11 beeinflußt.
[0026] Der Verteilerraum 17 wird durch Dichtung 15 abgedichtet. Die Di-htung 15 ist als
Selbstdichtung ausgeführt. Unter dem Druck, der in dem Verteilerraum 17 herrscht,
legt sich die Dichtung, die als Winkelprofil ausgebildet ist, an die Dichtflächen
und quetscht sich dichtend in den Spalt zwischen der Unterseite 16 des Verteilerelements
14 und der Düsenplatte 11.
[0027] In Schmelzeflußrichtung sind das Verteilerelement 14 und die Düsenplatte 11 so dimensioniert
und die Düsenhalterung 8 wird so weit in das Gehäuse 1 eingeschraubt, daß die Düsenplatte
an der Dichtung 15 bzw. der Unterseite 16 des Verteilerelements und das Verteilerelement
an den Dichtungen 7 dichtend anliegt. Dabei ist es allerdings nicht erforderlich,
daß hierbei sehr hohe axiale Kräfte aufgebracht werden. Denn der in dem Hohlraum 17
sich aufbauende Druck drückt die Dichtleisten 15 selbstdichtend an die Dichtflächen
an, die den Spalt zwischen der Unterseite des Verteilerelements 14 und der Düsenplatte
11 umgeben. Außerdem ist der Querschnitt des Hohlraums 17 sehr groß im Vergleich zu
der Fläche der Mündung 6 der Schmelzeleitung 4 in dem Deckel 5 des Verteilerelements.
Daher wird das Verteilerelement selbstdichtend gegen die Dichtungen 7 gedrückt, die
die Mündungen umgeben.
[0028] Geeignete Dichtungen sind in den Fig. 4 und 5 dargestellt. In beiden Fällen ist die
Nahtstelle zwischen dem Gehäuse 1 des Spinnkopfes und dem Verteilerelement 14 keilförmig
ausgebildet. In diesem Teil ist ein entsprechend ausgebildeter Dichtring 7 eingelegt.
Infolge des in der Schmelzeleitung 4 und dessen Mündung 6 wirkenden sehr hohen Schmelzedrucks
wird der Dichtring 7 in den Keilspalt gepreßt. Die Dichtwirkung des Ringes wird mithin
durch den Schmelzedruck und in Abhängigkeit von diesem unterstützt und erhöht.
[0029] Der Verteilerraum 17 ist mit der Mündung 6 der Schmelzeleitung 4 durch eine Anzahl
von zylindrischen Filterkammern 18 sowie Kanäle 19 verbunden.
[0030] In die Filterkammern 18 sind, wie sich aus Fig. 3 ergibt, Filterkerzen 19 eingesetzt.
Hierzu ist jede Filterkerze 19 auf einer Basis 20 befestigt, die in die Filterkammer
18 eingeschraubt wird. Jede Filterkerze 19 und Basis 20 wird durch einen Axialkanal
21 durchdrungen, der am oberen Ende verschlossen ist. Die durch den Kanal 19 in die
Filterkammer 18 jeweils eintretende Schmelze durchdringt die Filterkerze 20 radial
von außen nach innen und gelangt durch den Axialkanal 21 in den Verteilerraum 17 und
von dort zu den Düsenlöchern der Düsenplatte 11. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist die
Filterkerze 20 auf ihrem Außenumfang konisch ausgebildet, so daß in der Filterkammer
18 ein mit Schmelze beschickter Hohlraum entsteht.
[0031] Der Spinnkopf nach dieser Erfindung ist deshalb insbesondere für hohe Drücke von
z.B. 1000 bar geeignet, weil durch den Schmelzedruck lediglich eine Belastung des
Spinnkopfes im Bereich der relativ kleinen Mündung 6 der Schmelzeleitung 4 eintritt.
Durch die Vielzahl der in dem Verteilerelement 14 angeordneten Filterkammern 18 wird
zwar eine große Filterfläche ermöglicht, andererseits wird durch diese Anordnung aber
auch vermieden, daß die an den Filtern anstehenden hohen Druckkräfte von dem Spinnkopf
aufgefangen werden müssen. Vielmehr dient hierzu das massiv ausgeführte Verteilerelement
14. Der in dem Verteilerraum 17 herrschende Druck ist bereits durch die Drosselung
im Bereich der Filter wesentlich abgebaut. Der Spinnkopf mit Gehäuse 1 und Düsenhalterung
8 sowie Gewinde 3 muß lediglich die durch diesen verminderten Druck entstehenden Druckkräfte
ertragen.
[0032] Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 6 und Fig. 7 ist das Oberteil 3 des Spinnkopfes
massiv ausgeführt. Das Oberteil 3 besitzt auf seiner Unterseite eine Ausnehmung, die
mit der Düsenplatte 11 einen Hohlraum, Verteilerraum 17 bildet. Der Oberteil besitzt
ein Außengewinde 23. Auf dieses wird die Düsenhalterung 8 aufgeschraubt. Die Düsenplatte
wird mittels Haltering 10 der Düsenhalterung fest gegen das Oberteil 3 gedrückt. Die
Abdichtung des Spaltes zwischen der Düsenplatte 11 und dem Oberteil 3 im Bereich des
Verteilerraums 17 erfolgt auch hier durch eine Dichtung 15, die im Profil winkelförmig
ausgebildet und daher selbstdichtend ist.
[0033] In dem massiven Oberteil 3 sind viele Filterkammern 18 angelegt. Die
Filterkammern sind hohlzylindrisch ausgebildet. Sie haben auf ihrer Unterseite, mit
der sie in den Verteilerraum 17 münden, ein Gewinde. In dieses Gewinde können Filterkerzen
20 eingeschraubt werden. Die Filterkerzen 20 besitzen einen oben geschlossenen Innenkanal,
Axialkanal 21, der unten in den Verteilerraum 17 ausmündet. Die Filterkerzen, die
schwach konisch ausgebildet sind, werden allseits von Schmelze umspült und von innen
nach außen durchströmt.
[0034] In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 konnten, da nur eine begrenzte Anzahl von
Filterkammern 18 zur Erzielung des geforderten Durchsatzes an Schmelze benötigt werden,
die Filterkammern mit ihren Achsen auf den Mantellinien eines Kegels angeordnet werden,
dessen Spitze im Zentrum des Schmelzekanals 4 liegt. Der Schmelzekanal knickt in eine
Richtung senkrecht zur Spinnrichtung ab. Die von der Schmelze ausgeübten Druckkräfte
wirken im Mündungsbereich 24. Zum einen kann die Mündungsfläche verhältnismäßig klein
ausgebildet werden. Zum anderen können die Druckkräfte im Bereich dieser Mündung ohne
weiteres durch Verschraubung der Zufuhrleitung mit dem Oberteil aufgenommen werden.
[0035] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 stehen die Filterkammern 18 mit ihren Achsen
senkrecht auf der Düsenplatte 11. Die Filterkammern 18 sind mit der Schmelzeleitung
4 durch Bohrungen 19 verbunden, die von einer Seite in das Oberteil 3 eingebracht
und dort durch einen Stopfen 25 verschlossen werden. Auch bei dieser Ausführung wirkt
sich der hohe Schmelzedruck von z.B. 1000 bar innerhalb des Spinnkopfes nicht aus,
da das Bauteil 3 entsprechend massiv ausgeführt ist und da außer der Mündung 24 der
Schmelzeleitung 4 keine äußeren Druckkräfte entstehen. Diese Druckkräfte an der Mündung
24 können wiederum durch Verschraubung der Schmelzeleitung ohne weiteres aufgefangen
werden.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0036]
1 Gehäuse
2 Innenraum
3 Oberteil
4 Schmelzeleitung, Schmelzekanal
5 Deckel
6 Mündung
7 Dichtung
8 Düsenhalterung
9 zylindrischer Ansatz, Ring, Zylinderstück
10 Haltering, Auflagerring
11 Düsenplatte
12 zylindrischer Innenraum der Düsenhalterung, Innendurchmesser
13 zylindrischer Innenraum des Gehäuses, Innendurchmesser
14 Verteilerelement
15 Dichtung, Dichtleisten
16 Unterseite des Verteilerelements
17 Hohlraum, Verteilerraum, Ausnehmung
18 Filterkammer
19 Kanal, Bohrungen
20 Filterkerze
21 Axialkanal
22 Basis
23 Gewinde
24 Mündung
25 Stopfen
1. Spinnkopf zum Schmelzspinnen von synthetischen Fäden, der zwischen dem Schmelzefilter
und der Düsenplatte einen die Fläche der Düsenplatte überdeckenden Hohlraum bildet,
Kennzeichen:
Die Filter sind in einer Vielzahl von einzelnen Filterkammern untergebracht,
die von der Querschnittsfläche der in das Gehäuse einmündenden Schmelzeleitung ausgehen
und nach unten einzeln und über die Fläche der Düsenplatte vorzugsweise symmetrisch
verteilt in den Hohlraum ausmünden.
2. Spinnkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Spinnkopf aus einem Gehäuse und einem darin in Richtung des Schmelzeflusses beweglichen
Verteilerelement besteht,
daß die Mündung der Schmelzeleitung in dem Gehäusedeckel im wesentlichen mittig über
der Düse liegt,
daß die Filterräume in dem Verteilerelement liegen und von einer Querschnittsfläche
ausgehen, die im wesentlichen der Mündung der Schmelzeleitung entspricht, und daß
die Mündung der Schmelzeleitung von einer Dichtung eng umgeben wird, gegen die die
Oberseite des Verteilerelementes dichtend gepreßt wird.
3. Spinnkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterkammern
zylindrisch ausgebildet und in die Filterkammer Filterkerzen eingelegt sind.
4. Spinnkopf nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verteilerelement
durch die Düsenhalterung zwischen der Düsenplatte und den die Mündung der Schmelzeleitung
umgebenden Dichtungen eingeklemmt wird.
5. Spinnkopf nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verteilerelement
als zylindrischer Kolben ausgeführt ist, der in dem Gehäuse gleitbar geführt ist.
6. Spinnkopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenhalterung einen zylindrischen Ansatz besitzt, der die Düsenplatte überragt und
dessen Innenmantel zur Führung des Verteilerelements dient.
7. Spinnkopf nach Anspruch 6, dadurch qekennzeichnet, daß das Gehäuse und der zylindrische
Ansatz der Düsenhalterung denselben Innenquerschnitt besitzen.
8. Spinnkopf nach einem der vorangegangenen Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsenhalterung mit einem Außengewinde in einem Innengewinde des Gehäuses befestigt
ist, wobei der lichte Gewindequerschnitt größer ist als der Querschnitt des der Führung
des Verteilerelementes dienenden zylindrischen Teils des Gehäuses.
9. Spinnkopf nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Achsen der zylindrischen Filterräume von einem in der Schmelzeleitung gelegenen
Punkt ausgehen und daß die Filterräume sich unmittelbar an den Querschnitt der Schmelzeleitung
anschließen.
10.,Spinnkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Filterraum oben hermetisch verschlossen ist und lediglich über eine im Querschnitt
kleinere Bohrung mit der Schmelzeleitung in Verbindung steht.
11. Spinnkopf nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der zylindrischen
Filterräume senkrecht auf der Düsenplatte stehen.
12. Spinnkopf nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der Filterräume
geneigt zur Düsenplatte angeordnet sind und sich vorzugsweise in einem auf der Achse
der Schmelzeleitung gelegenen Punkt treffen.