[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Führung und Trennung eines strangförmigen
Gutes, insbesondere einer Lichtwellenleiterader oder eines Lichtwellenleiterbündels,
das verlustlos auf mindestens zwei unterschiedliche Aufnahmeeinrichtungen geleitet
werden soll.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE-AS 26 24 169 bekannt, wobei den beiden
Spulen jeweils eine koaxiale Fangscheibe zugeordnet ist, oberhalb der eine Leitvorrichtung
mit einer verstellbaren Rolle angebracht wird. Weiterhin sind verstellbare Fangführungen
vorgesehen, die an einem um eine horizontale Achse schwenkbaren Tisch angeordnet und
ihrerseits gegenüber dem Tisch verstellbar sind. Die bekannte Vorrichtung ist relativ
kompliziert aufgebaut und vor allem dann wenig geeignet, wenn ein relativ steifes
strangförmiges Gut, wie z.B. eine Lichtwellenleiterader oder ein Lichtwellenleiterbündel
kontinuierlich und verlustlos auf unterschiedliche Aufnahmeeinrichtungen geleitet
werden soll.
[0003] Der Erfindung, welche sich auf eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bezieht
liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute und zuverlässig arbeitende Trenn-und
Umlenkeinrichtung zu schaffen. Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß
das strangförmige Gut durch/Lochschnittplatte geführt ist, die in mindestens zwei
quer zu Längsachse des ankommenden strangförmigen Gutes verschiebbare Stellungen bringbar
ist und daß jeder dieser Stellungen fluchtend zur Öffnung der Lochschnittplatte eine
Auslaufführung zugeordnet ist, die zur jeweiligen Aufnahmeeinrichtung weist.
[0004] Bei der Erfindung übernimmt somit die Lochschnittplatte sowohl das Abtrennen des
strangförmigen Gutes- als auch die Umlenkung zu der jeweils nächsten Auslaufführung
und damit zu der nächsten Aufnahmeeinrichtung wie z.B. einer Trommel oder einem Teller.
[0005] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnfläche der Auslaufführungen bzw. ein mit ihnen verbundener Flansch als
Gegenschnittkante der Lochplatte dient. Dadurch läßt sich die Führungs- und Umleiteinrichtung
besonders gedrängt aufbauen und es entsteht nur ein geringer Bedarf an Bauteilen.
[0006] Sonstige Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen enthalten..
[0007] Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in Seitenansicht und
Fig. 2 in Draufsicht ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer Aufnahmeeinrichtung
in Form einer Trommel,
Fig. 3 in Seitenansicht und
Fig. 4 in Draufsicht ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer Aufnahmeeinrichtung
in Form eines Tellers,
Fig. 5 teilweise im Schnitt in vergrößerter Darstellung den Aufbau der Trenn- und.
Umlenkeinrichtung mit der Lochschnittplatte und
Fig. 6 eine Einrichtung zur Erzeugung eines LängsschubE bei dem strangförmigen Gut
vor der Trenn- und Umlenkeinrichtung.
[0008] In Fig. 1 und Fig. 2 ist ein in Endlosfertigung hergestelltes strangförmiges Gut
SG vorgesehen, das von links kommend zu einer Aufnahmeeinrichtung in Form von Trommeln
TR1 und TR2 geleitet werden soll. Bei dem strangförmigen Gut kann es sich insbesondere
um Lichtwellenleiterademoder ein Lichtwellenleiterbündel handeln; es ist aber auch
möglich auf diese Art z.B. elektrische Leiter oder Bündel elektrischer Kabel zu verarbeiten.
Das in Endlosfertigung anlaufende strangförmige Gut SG gelangt im vorliegenden Ausführungsbeispiel
zunächst auf die Trommel TR1, bei der eine entsprechende Überwachungseinrichtung vorgesehen
ist, welche feststellt, wann der Aufwickelvorgang zu beenden ist und auf eine neue
Trommel TR2 umgeschaltet werden muß. Diese Trommel TR2 ist in einer vorgegebenen Position
in Bereitschaft gehalten und wird, wenn auf sie umgeschaltet wird, entsprechend (durch
hier nicht dargestellte Antriebseinrichtungen) in Bewegung gesetzt. Um den Umschaltvorgang
von der einen Trommel TR1 auf die andere Trommel TR2 automatisch ablaufen zu lassen
ist eine Lochschnittplatte LS vorgesehen, durch deren Öffnung das strangförmige Gut
SG hindurchgeführt ist. Zur besseren Führung des strangförmigen Gutes im Bereich des
Einlaufs in die Lochschnittplatte LS ist ein Einlauftrichter ET an der Lochschnittplatte
LS befestigt. Weiterhin ist zur Erzeugung eines Längsschubs für das strangförmige
Gut SG ein Raupenabzug RA vorhanden, der zweckmäßig kurz vor der Öffnung des Einlauftrichters
ET angeordnet ist.
[0009] Nach der Füllung der Trommel TR1 erfährt die Lochschnittplatte LS eine horizontale
Bewegung und zwar entlang einem Flansch FL12, in dem zwei rohrförmige Auslaufführungen
AF1 und AF2 enden. Die Auslaufführung AF1 ist der Trommel TR1 zugeordnet, während
die Auslaufführung AF2 zur Trommel TR2 führt. Der Flansch FL12 ist fest angeordnet
und bildet die Gegenschnittkante-für den in horizontaler Richtung d.h. von der Öffnung
der AuslauffUhrung AF1 zur Auslaufführung AF2 verlaufenden Bewegungsvorgang. Durch
diesen Bewegungsvorgang, bei dem das strangförmige Gut im Inneren der Lochschnittplatte
LS in horizontaler Richtung mitverschoben wird, erfolgt sowohl das Abtrennen des strangfärmigen
Gutes SG als auch dessen räumliche Verschiebung hin zur zweiten Auslaufführung AF2.
Dort bleibt die Lochschnittplatte LS solange stehen, bis die Trommel TR2 gefüllt ist;
anschließend wird wieder durch eine horizontale Bewegung die Lochschnittplatte zu
der Auslaufführung AF1 zurückbewegt, bei der in der Zwischenzeit eine neue Trommel
für die Aufnahme des strangförmigen Gutes vorgesehen ist.
[0010] Für die Betätigung der Lochschnittplatte LS, die ja nur einen einfachen Hin- und
Rückholvorgang darstellt, ist ein Doppelhubmagnet oder pneumatischer Doppelhubkolben
MS vorgesehen, der die Lochschnittplatte LS genau so weit . verschiebt, daß ihre Öffnung
jeweils mit einer der Öffnungen im Flansch FL12 fluchtet.
[0011] Es ist auch möglich mehr als zwei Aufnahmeeinrichtungen, d.h. Trommeln nebeneinander
vorzusehen, wozu lediglich entsprechend viele Auslaufführungen und Öffnungen im Flansch
FL12 vorgesehen werden müssen.
[0012] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und Fig. 4 ist der Aufbau bezüglich des Einlauftrichters
ET, der Lochschnittplatte LS und der Auslaufführungen AF1 und AF2 in gleicher Weise
wie bei Fig. 1 und 2 vorgenommen, weshalb auch die dortigen Bezugszeichen hier wieder
verwendet sind. Ein Unterschied besteht lediglich in der Art der Zuführung des strangförmigen
Gutes SG, das hier über ein angetriebenes Abzugsrad AR läuft, auf dem eine Raupe RP
den nötigen Gegendruck erzeugt. Am Ausgang der Auslaufführungen AF1 und AF2 sind vertikal
übereinanderliegend zwei Teller TE1 und TE2 vorgesehen, die an entsprechenden Armen
AN1 und AN2 gehalten sind, um sie (vergleiche Fig. 2 gestrichelte Darstellung) zur
Entnahme des auf einem Teller abgelegten Gutes in horizontaler Richtung um etwa 90°
herausschwenken zu können. Für diesen Schwenkvorgang ist ein Antriebsmotor AM vorhanden,
der auf der gemeinsamen Vertikalachse angebracht ist, welche die beiden Arme AN1 und
AN2 miteinander verbindet.
[0013] Auch hier sind die Auslaufführungen AF1 und AF2 um einen gewissen Betrag schwenkbar,
um das abzulegende Bündel in einem definierten Bereich des jeweiligen Tellers lagenweise
abzulegen. Die Einzelheiten dieses Verschiebevorganges sind nicht näher dargestellt,
weil es sich um bekannte Maßnahmen bei der Lege- und Abschlagstechnik handelt.
[0014] Bei der vergrößerten Schnittdarstellung nach Fig. 5 sind die beiden als Rohre ausgebildeten
Auslaufführungen AF1 und AF2 über Schellen SE1 und SE2 an einer gemeinsamen Trägerplatte
TP für die gesamte Führungs- und Umschalteinrichtung gehalten. Die Stirnseiten der
rohrförmigen Auslaufführungen AF1 und AF2 sind z.B. durch Schweißen an dem gemeinsamen
Flansch FL12 gehalten, der zwei öffnungen aufweist, deren lichte Weite etwa der der
rohrförmigen Auslaufführungen AF1 und AF2 entspricht.
[0015] Die Lochschnittplatte LS weist eine Öffnung auf, deren lichte Weite ebenfalls etwa
der der Öffnung im Flansch FL12 entspricht und gleitet mit der linken Begrenzungsfläche
an der rechten Stirnfläche des Flansches FL12 entlang. Wenn die Lochschnittplatte
LS aus der gezeichneten Stellung (in der das strangförmige Gut SG der Auslaufführung
AF1 zugeführt wird) in eine zweite Stellung gebracht wird, bei welcher das strangförmige
Gut SG in die Auslaufführung AF2 einläuft, dann wird die Lochschnittplatte LS so lange
nach unten verschoben, bis ihre Öffnung mit der Öffnung im Flansch FL12 für die Auslaufführung
AF2 fluchtet. Dabei wird das strangförmige Gut SG abgetrennt und gleichzeitig zur
zweiten Ablaufführung AF2 weiter verschoben. Dieser Vorgang kann so schnell ablaufen,
daß auch bei hohen Fertigungsgeschwindigkeiten für das strangförmige Gut dieses keinen
unerwünschten Stau erfährt.
[0016] Als Antrieb für die Lochschnittplatte LS ist ein Doppelhubmagnet oder pneumatischer
Doppelhubkolben MS vorgesehen, dessen Stoßkolben SE überfeine Schraubverbindung SR1
an einem Bügel BG gehalten ist, der seinerseits über eine Schraube SR2 mit der Lochschnittplatte
LS in Verbindung steht. Der Doppelhubmagnet MS ist ebenso wie der Flansch-FL12 ebenfalls
auf der Trägerplatte TP gehalten. Über entsprechende (hier nicht näher dargestellte)
Führungseinrichtungen ist sichergestellt, daß. die Lochschnittplatte LS im Gleitsitz
an der Stirnseite des Flansches FL12 entlanggeführt wird. Bei dem Abtrenn-und Umschaltvorgang
für das strangförmige Gut SG wird der Einlauftrichter ET zweckmäßig zusammen mit der
Lochschnittplatte LS in die neue Position verschoben, was in einfacher Weise dadurch
erreicht werden kann, daß ein endseitiger Flansch FE des Einlauftrichters ET fest
mit der Lochscheibe LS verbunden wird und dadurch deren Bewegung mitmacht.
[0017] Um sicherzustellen, daß bei dem Umschaltvorgang für das strangförmige Gut dieses
nicht aus dem Einlauftrichter ET herausgerissen wird, kann eine Vorrichtung entsprechend
Fig. 6 eingesetzt werden. Der Aufbau bezüglich des Flansches FL12, der Lochschnittplatte
LS und des Flansches FE für den Einlauftrichter ET entspricht grundsätzlich dem Aufbau
entsprechend Fig. 5, lediglich mit dem Unterschied, daß der Einlauftrichter ET entsprechend
kürzer ausgebildet ist. Vor dem Einlauftrichter ET ist ein weiterer Einlauftrichter
ET1 vorgesehen, der eine entsprechend große Einlauföffnung EO aufweist. An ihrem dem
Einlauftrichter ET vorgelagerten Ende ist eine Walze WA vorgesehen, die federnd gelagert
ist, wozu ein entsprechender Längsschlitz LZ in dem Einlauftrichter ET vorhanden ist.
Die über einen federnden Schwingarm gehaltene Walze WA drückt das strangförmige Gut
SG gegen eine weitere Walze WM, die über einen hier nicht näher dargestellten Elektromotor
permanent angetrieben wird.
[0018] Wenn die Lochschnittplatte LS aus der dargestellten Stellung (Einführung des strangförmigen
Gutes SG in die Auslaufführung AF1) zur Auslaufführung AF2 umgeschaltet werden soll,
dann hält die Kombination der Walzen WM und WA das strangförmige Gut im Einlauftrichter
fest und verhindert, daß dieses beim Abtrenn-und Umlenkvorgang aus dem Einlauftrichter
ET durch den kurzzeitigen Stau herausspringt.
1. Vorrichtung zur Führung und Trennung eines in Endlosfertigung hergestellten strangförmigen
Gutes (SG), insbesondere einer Lichtwellenleiterader oder eines Lichtwellenleiterbündels,das
verlustlos auf mindestens zwei unterschiedliche Aufnahmeeinrichtungen (TR1, TR2, TE1,
TE2) geleitet werden soll, dadurch gekennzeichnet , daß das strangförmige Gut (SG)
durch eine Lochschnittplatte (LS) geführt ist, die in mindestens zwei quer zur Längsache
des ankommenden strangförmigen Gutes (GS) verschiebbare Stellungen bringbar ist und
daß jeder dieser Stellungen fluchtend zur Öffnung der Lochschnittplatte (LS) eine
Auslaufführung (AF1, AF2) zugeordnet ist, die zur jeweiligen Auihahmeeinrichtung (TR1,
TR2; TE1, TE2) weist.
2.Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Auslaufführungen (AF1,
AF2) als Rohr ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
die Stirnfläche der Auslaufführungen (AF1, AF2) bzw. ein mit ihnen verbundener Flansch
(FL12) als Gegenschnittkante der Lochschnittplatte (LS) dient.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
vor der Lochschnittplatte (LS) ein Einlauftrichter (ET) für das strangförmige Gut
(SG) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
das strangförmige Gut (SG) vor der Lochschnittplatte (LS) eine Einrichtung zur Erzeugung
eines Längsschubs durchläuft.