[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromagnetisches Relais der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
[0002] Bei Relais für höhere Strombelastungen, insbesondere Relais zur Verwendung in der
elektrischen Ausrüstung von Kraftfahrzeugen, werden an das Kontaktsystem unter anderem
folgende Anforderungen gestellt:
(a) Die Leitungsführung von der Anschlußstelle des Kontakteingangs über die Unterbrechungsstelle
des Kontaktes bis zur Anschlußstelle des Kontaktausgangs soll so kurz und niederohmig
wie irgend möglich sein, um den Spannungsabfall möglichst klein zu halten.
(b) Bei gegebenem Gesamtvolumen des Relais soll der Kontaktraum möglichst klein sein,
damit möglichst viel Raum für den die Spule enthaltenden Magnetaufbau zur Verfügung
steht.
(c) Es sollen sich hohe Kontaktkräfte erzielen lassen.
(d) Das Relais soll hinsichtlich der Anzahl an Einzelteilen und ihrer Montage einfach
sein.
(e) Das Relais soll auch in..mechanischer Hinsicht unempfindlich gegen Erschütterungen
sein, damit bei Schüttel-und Schockbeanspruchung keine Änderung des Kontakt- oder
Schaltzustands auftritt.
(f) Es werden mehrere Schaltfunktionen, wie Arbeits-und Ruhekontakte, und zwar mit
Einfach- oder mit Doppelunterbrechung oder als Doppelschließer und/oder Doppelöffner,
sowie Umschaltkontakte benötigt.
[0003] Aus der deutschen Offenlegungschrift 2 913 106 ist ein Relais der eingangs bezeichneten
Gattung bekannt. Dort ist ein als Blattfeder ausgeführtes bewegbares Kontaktglied
mittig an einem Kontaktanschlußstück angeformt, angeschweißt oder in sonstiger Weise
starr befestigt, und seine beiden Arme werden durch an den Armen des Wippenankers
vorgesehene Betätigungsstücke derart betätigt, daß sie zur Kontaktöffnung entgegen
ihrer Federvorspannung vom jeweiligen Festkontakt weggedrückt werden. Die von dem
Magnetsystem - aufgebrachte Kraft, die in derjenigen Stellung des Ankers maximal ist,
in der dieser mit einem seiner Arme einen minimalen Arbeitsluftspalt bildet, dient
also dazu, die Kontaktfeder in die geöffnete Stellung auszulenken, während die Kontaktkraft
lediglich von der Kontaktfeder in ihrem weniger ausgelenkten Zustand aufgebracht wird
und daher verhältnismäßig gering ist. Damit ist zumindestens die obere Forderung (c)
nicht erfüllt. Darüberhinaus zeigt sich, daß auch die übrigen oben genannten Anforderungen
dort nicht angesprochen oder nicht optimal erfüllt sind.
[0004] Aus der deutschen Offenlegungschrift 3 232 679 ist ferner ein elektromagnetisches
Relais bekannt, das zwar für Kraftfahrzeuge bestimmt ist, bei dem jedoch der Schaltstrom
über weichmagnetische und daher nur schlechte Leitfähigkeit aufweisende Teile geführt
ist. Ferner ist dort entweder zur Erzielung einer Einfach-Unterbrechung im Schaltstromkreis
eine flexible Litze erforderlich, die hinsichtlich zuverlässiger und niederohmiger
Verbindung mit den übrigen Stromführungsteilmproblematisch ist, oder es wird mit einer
Doppelunterbrechung gearbeitet, bei der der Kontaktübergangswiderstand doppelt auftritt.
Gleichzeitig sind zur Erzielung unterschiedlicher Schaltfunktionen Änderungen im Relaisaufbau
erforderlich. Schließlich ist dieses bekannte Relais derart konstruiert, daß es bei
üblichen Fertigungstoleranzen anfällig für Erschütterungen ist.
[0005] Der Erfindung liegt die generelle Aufgabe zugrunde, Nachteile, wie sie bei vergleichbaren
Relais nach dem Stand der Technik auftreten, mindestens teilweise zu beseitigen. Eine
speziellere Aufgabe der Erfindung kann darin gesehen werden, ein elektromagnetisches
Relais der eingangs genannten Gattung anzugeben, dessen Kontaktsystem infolge kleiner
Kontaktverlustleistungen und hoher Kontaktdrucke für höhere Strombelastungen geeignet
ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichenteil des Anspruchs 1
angegeben.
[0007] Die danach vorgesehene Kontaktanordnung gestattet es, ein Maximum der auf den Anker
ausgeübten Stellkraft für die Kontaktkraft auszunutzen und damit niedrigen Kontaktübergangswiderstand
zu erzielen, so daß bei gegebenem Schaltstrom nur ein Minimum an Verlustleistung am
Kontakt auftritt. Gleichzeitig läßt sich diese Kontaktanordnung auf geringem Paum
unterbringen und schafft die Voraussetzungen dafür, daß die Schaltstromwege sehr kurz
werden und daß die bei Kraftfahrzeugrelais erforderlichen unterschiedlichen Schaltfunktionen
ohne Änderung des Relaisaufbaus realisierbar sind.
[0008] Die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch
2 bietet den Vorteil einer einfachen und sicheren, gleichzeitig frei beweglichen Lagerung
der Kontaktwippe und gestattet es insbesondere, gemäß Anspruch 3 die Lagerstelle selbst
als Mittelkontaktanschluß zu verwenden. Die Weiterbildungen nach den Ansprüchen 4
und 5 sind dabei vom Standpunkt eines einfachen Aufbaus der Kontaktanordnung von Vorteil.
[0009] Die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 6 hat den Vorteil, daß für die Leitung
des Schaltstroms ein besonders großer Querschnitt zur Verfügung steht, wobei die Weiterbildung
nach Anspruch 7 unter dem Gesichtspunkt der Herstellung aus wenigen und einfachen
Einzelteilen günstig ist.
[0010] Die Ausführung nach Anspruch 8 dient der sicheren Ankerlagerung, die Ausführung nach
Anspruch 9 der Möglichkeit, das Kontaktsystem mit parallelgeschalteten Kontakten oder
auch mit Doppelunterbrechung auszustatten, und die Ausführung nach Anspruch 10 ist
im Hinblick auf kurze Schaltstromwege und einen gedrängten Aufbau des gesamten Relais
von Vorteile insbesondere dann, wenn ein Relais mit Rundanschlüssen versehen werden
muß.
[0011] . Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand der Zeichnungen
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein elektromagnetisches Relais gemäß der Schnittlinie
I-I der Fig. 2;
Fig. 2 einen Querschnitt durch das Relais gemäß der Schnittlinie II-II nach Fig. 1;
Fig. 3 bis 7 Varianten des Kontaktsystems des Relais in der Fig. 1 generell ähnlichen
Darstellungen des unteren Teils des Relaisaufbaus;
Fig. 8 einen Schnitt längs der Linie VIII-VIII nach Fig.7;
Fig. 9 eine schematische Darstellung der an der Sockelplatte vorgesehenen Anschlußstifte;
und
Fig. 9a bis 9e Schaltbilder zur Veranschaulichung unterschiedlicher Nutzungsmöglichkeiten
des Kontaktsystems.
[0012] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist das Relais aus folgenden wesentlichen Bauteilen aufgebaut:

[0013] Wie aus Fig. 1, 2 und 9 hervorgeht, ist die Sockelplatte 10 im wesentlichen quadratisch
und im Bereich ihrer vier Ecken sowie mittig mit den Kontaktanschlüssen 23 bis 26
und 29 bestückt. Diese Kontaktanschlüsse werden von oben her in Bohrungen eingesetzt,
greifen dabei mit einem verbreiteten Kop 31 in einen vergrößerten Teil der jeweiligen
Bohrung ein und werden durch eine Stauchung von unten her verankert. Das obere Ende
der Festkontaktanschlüsse 23 bis 26 ist als Kontaktstück, ihr unteres Ende als nach
unten aus der Sockelplatte herausragender Anschlußstift geformt.
[0014] Der mittige Festkontaktanschluß 29 ist an seinem oberen Ende mit einer Lagerschneide
für die Kontaktwippe 21 versehen, an seinem unteren Ende genauso wie die übrigen Festkontaktanschlüsse
23 bis 26 geformt. Die Sockelplatte 10 ist ferner mittig zwischen den äußeren Festkontaktanschlüssen
an zwei gegenüberliegenden Seiten mit den Spulenanschlüssen 27, 28 und an einer dritten
Seite mit einem weiteren Anschluß 70 (vergleiche Fig. 9) versehen.
[0015] Der die Wicklung 13 tragende Spulenkörper 12 weist eine zentrische Bohrung auf,durch
die der Kern 14 aus Weicheisen verläuft. Der obere Flansch des Spulenkörpers 12 ist
mit einer zentrischen Vertiefung 38 versehen, in die die obere Polplatte 18 und auf
dieser der Dauermagnet 15 eingelegt sind. Wie in Fig. 1 angedeutet, ist der Dauermagnet
15 derartig magnetisiert, daß er in seinem in Fig. 1 rechten Teil eine von unten nach
oben verlaufende N-S-Magnetisierung und in seinem linken Teil eine entgegengesetzt
dazu von oben nach unten verlaufende N-S-Magnetisierung aufweist.
[0016] Die ebenfalls aus Weicheisen bestehenden, im Ausführungsbeispiel L-förmigen Jochplatten
16., 17 sind derart an dem Spulenkörper 12 eingehängt, daß sie jeweils mit ihrem kürzeren
Schenkel auf einer Hälfte des Dauermagneten 15 aufliegen und mit ihrem längeren Schenkel
über die Außenseite der Wicklung 13 nach unten verlaufen, den unteren Flansch des
Spulenkörpers 12 durchsetzen und gegenüber dessen unterer-Fläche etwas nach unten
herausragen. Im oberen Bereich des Spulenkörpers 12 werden die Jochplatten 16, 17
durch Rücksprünge gehalten, in die - wie aus dem linken oberen Teil der Fig. 1 ersichtlich
- hakenartige Anformungen 40 des Spulenkörpers 12 eingreifen.
[0017] Die gemäß Fig. 2 längliche untere Polplatte 19 greift in eine im unteren Spulenkörperflansch
vorgesehene Vertiefung ein und verläuft mit ihrer größeren Achse senkrecht zur Zeichenebene
der Fig. 1. Die Dicke der unteren Polplatte 19 und die vertikale Abmessung der Vertiefung
41 sind so gewählt, daß die Polplatte gegenüber dem Spulenkörperflansch um das gleiche
Maß herausragt wie die unteren Enden der Jochplatten 16, 17.
[0018] Die Kontaktwippe 21 die ähnlich wie der Anker 20 gemäß Fig. 2 H-förmig ist und aus
hoch-leitfähigem Federmaterial besteht, ist in dem in Fig. 1 gezeigten Schnitt W-förmig
gebogen, lagert mit ihrer nach oben weisenden mittleren Ausbiegung 42 auf der vom
oberen Ende des Kontaktanschlusses 29 gebildeten Lagerschneide und trägt an ihren
vier Armen jeweils ein Kontaktstück 43, das dem am oberen Ende der Festkontaktanschlüsse
23 bis 26 jeweils vorgesehenen Kontaktstück gegenübersteht.
[0019] Die vier seitlichen Enden der Kontaktwippe 21 sind nach oben gebogen und weisen in
diesem Teil jeweils einen Druchbruch 44 auf, der jeweils von einer entsprechenden
Nase 45 des Ankers 20 durchsetzt wird. Im eingebauten Zustand ist die Kontaktwippe
21 derart vorgespannt, daß ihre Enden die vier Nasen 45 des Ankers 20 gemäß Fig. 1
nach unten zu ziehen suchen.
[0020] Der Anker 20 weist eine zentrische Bohrung 46 auf, durch die die schraubenförmige
Druckfeder 22 verläuft, die mit ihrem unteren Ende die Kontaktwippe 21 gegen die Lagerschneide
drückt und mit ihrem oberen Ende in eine zentrische Bohrung im Kern 14 eingreift.
Somit wird die Kontaktwippe 21 auf der Lagerschneide fixiert und gleichzeitig eine
sichere Kontaktgabe zwischen der Kontaktbrücke 21 und dem Kontaktanschluß 29 gewährleistet.
[0021] Ferner sucht die Druckfeder 22, über den Kern 14 und die fest mit ihm verbundene
untere Polplatte 19 den Spulenkörper 12 von der Sockelplatte 10 wegzudrücken, so daß
der von den Bauteilen 14 bis 19 gebildete, durch die Anziehungskraft des Dauermagneten
15 in sich fest gekoppelte Magnetaufbau durch nicht näher gezeigte Rastelemente gegenüber
dem Spulenkörper 12 und der Sockelplatte 10 positioniert wird.
[0022] In der in Fig. 4 und 5 gezeigten alternativen Ausführung liegt die Druckfeder 22
an der Unterseite der unteren Polplatte 19', wobei die zentrischen Bohrungen in der
Polplatte 19' und im Kern 14 entfallen. Eine feste Verbindung zwischen der unteren
Polplatte 19'und dem Kern 14 ist in.diesem Fall nicht erforderlich.
[0023] Der Anker 20 ist um eine zur Zeichenebene der Fig. 1 und zur Achse des Spulenkörpers
12 senkrechte Schwenkachse kippbar. Seine beiden Arme 47 und 48 bilden längs dieser
Schwenkachse einen stumpfen Winkel miteinander, so daß in jeder Schaltstellung der
eine Arm (47 in Fig. 1) bündig an der unteren Polplatte (19 in Fig. 1) sowie am unteren
Ende der betreffenden Jochplatte (17 in Fig. 1) anliegt, während der andere Arm (48
in Fig. 1) des Ankers 20 schräg nach unten verläuft. In der in Fig. 1 gezeigten Stellung
zieht der linke Arm 47 des Ankers 20 die Kontaktwippe 21 von den Festkontaktanschlüssen
23 und 26 weg und verschwenkt dadurch die Kontaktwippe 21 um die Lagerschneide, so
daß der rechte Arm der Kontaktwippe 21 dort di
p Kontaktstücke 43 gegen die Festkontaktanschlüsse 24 und 25 preßt.
[0024] Die die H-Form des Ankers 20 und der Kontaktwippe 21 ergebenden Ausschnitte 51 (Fig.
2) ermöglichen die Durchführung der Spulenanschlüsse 27 und 28 zu den Enden der Wicklung
13.
[0025] Der oben beschriebene Aufbau ist von der insgesamt etwa eine Würfelform ergebenden
Gehäusekappe 11 abgedeckt, deren unterer Rand die Sockelplatte 10 umgreift und, wie
bei 53 in Fig. 1 angedeutet, gegenüber dieser abgedichtet ist. Beim Aufsetzen der
Gehäusekappe 11 als letztem Montageschritt des Relais rastet diese (mit nicht gezeigten
Anformungen) an der Sockelplatte 10 ein, kurz bevor ein an der oberen Innenfläche
der Gehäusekappe 11 angeformter Steg auf dem Dauermagnet 15 aufliegt. Gegenüber dem
Spulenkörper 12 ist die Gehäusekappe 11 in ihrem oberen Teil in einer Richtung durch
Außenflächen der hakenartigen Anformungen 40 (Fig. 1) und in der anderen Richtung
durch (nicht gezeigte) Führungsrippen positioniert.
[0026] In der in Fig. 1 gezeigten Schaltstellung bewirkt bei unerregter Wicklung 13 der
linke Bereich des Dauermagneten 15 einen Magnetfluß vom N-Pol über die linke Jochplatte
17, den linken Arm 47 des Ankers 20, die untere Polplatte 19, den Kern 14 und die
obere Polplatte 18 zum S-Pol des Dauermagneten 15. Demgegenüber ist der vom rechten
Bereich des Dauermagneten 15 ausgehende und über die rechte Jochplatte 16 und den
rechten Arm 48 des Ankers 20 verlaufende Magnetfluß infolge des großen Luftspaltes
zwischen der Jochplatte 16 und dem Anker 20 wesentlich geringer, so daß die hier bewirkte
Anziehungskraft vernachlässigbar ist. In der nicht dargestellten anderen Schaltstellung
sind die beschriebenen Verhältnisse umgekehrt. In beiden Schaltstellungen bewirkt
somit der Dauermagnet 15, daß der Anker 20 in seiner jeweiligen Stellung im ünerregten
Zustand der Wicklung 13 sicher gehalten wird, und erzeugt ausreichend hohe Kräfte
an den geschlossenen Kontakten.
[0027] Wird in der. in Fig. 1 gezeigten Stellung die Wicklung 13 so erregt, daß sie eine
Durchflutung mit einem S-Pol am oberen und einem N-Pol am unteren Ende des Kerns 14
bewirkt, so wird der den linken Arm 47 des Ankers 20 durchsetzende Dauermagnetfluß
durch einen entgegengesetzt gerichteten Steuerfluß geschwächt, während der Dauermagnetfluß
durch den rechten
Arm 48 des Ankers 20 durch den Steuerfluß verstärkt wird, so daß der Anker 20 in seine
andere Stellung kippt. Nach Abfall der Wicklung bleibt der Anker durch den
Dauermagnetfluß in dieser Stellung gehalten.
[0028] Die auf den Anker 20 wirkende Magnetkraft, die in derjenigen Stellung am größten
ist, in der der betreffende Ankerarm 47, 48 an der zugehörigen Jochplatte 17, 16 anliegt,
wird dazu ausgenutzt, die Kontaktwippe 21 um die Lagerschneide zu verschwenken und
diejenigen Kontaktstücke 43, die dem anderen Ankerarm benachbart sind, gegen die zugehörigen
Festkontaktanschlüsse 23...26 zu pressen. Der Anker 20 wird, wie Fig. 2 entnommen
werden kann, durch Ausprägungen 49
[0029] der unteren Polplatte 19 geführt, die mit Spiel in entsprechende Einschnitte des
Ankers
20 eingreifen. Das Spiel des Ankers 20 zwischen der Schneide des Kontaktanschlusses
und der Polplatte 19 ist bei der Konstruktion nach Fig. 1 bzw. Fig. 3 so gering gewählt,
daß die magnetischen Kräfte ausreichend sind, den Anker 20 in seiner Betriebslage
zu halten bzw. nach Erschütterungen zurückzuführen.
[0030] Eine monostabile Schaltcharakteristik läßt sich beispielsweise dadurch erreichen,
daß der in Fig. 1 konzentrisch dargestellte Dauermagnet exzentrisch angeordnet wird,
so daß er über die eine Jochplatte 16 bzw. 17 einen stärkeren Magnetfluß erzeugt als
über die andere Jochplatte. Eine weitere Möglichkeit, ein monostabiles Schaltverhalten
zu erzielen, besteht darin, eine Feder vorzusehen, die bei nicht-erregter Wicklung
13 den Anker 20 in eine Endstellung zurückstellt.
[0031] Die Variante nach Fig. 3 unterscheidet sich von dem Relais nach Fig. 1 dadurch, daß
der Mittelkontaktanschluß 29 durch einen an die Sockelplatte 10 angeformten,nach oben
ragenden Vorsprung 34 ersetzt ist, der die Lagerschneide für die Kontaktwippe 21 bildet.
In diesem Fall ist also kein Mittelanschluß für die Kontaktwippe 21 vorgesehen.
[0032] In der Ausgestaltung nach Fig. 4 (und auch Fig. 5), bei der die Druckfeder 23 mit
ihrem oberen Ende an der unteren Polplatte 19' anliegt, ist die Lagerstelle für die
Kontaktwippe 21' bzw. 21" nach unten verlegt, damit die Druckfeder 22 eine zur Erzielung
der erforderlichen Druckkraft ausreichende Länge hat. Um den Anker 20 an seiner Lagerstelle
an der unteren Polplatte 19' zu halten, sind an der Kontaktwippe 21' nach Fig. 4 mittlere
federnde Arme 71 herausgeschnitten und nach oben umgebogen, die den Anker 20 nach
oben gegen die Polplatte 19 drücken.
[0033] Die Ausführungsform nach Fig. 5 unterscheidet sich außerdem von der nach Fig. 4 dadurch,
daß aer Mittelkontaktanschluß 29' genauso gestaltet ist wie die übrigen vier Kontaktanschlüsse
23...26, was zu Einsparungen bei der Fertigung des Relais führt..Die Kontaktwippe
21" ist in diesem Fall mit einem zentrischen Kontaktstück 43' entsprechend den äußeren
Kontaktstücken 43 versehen, und dieses mittlere Kontaktstück 43' wird durch die Druckfeder
22 gegen das am oberen Ende des Mittelkontaktanschlusses 29' vorgesehene Kontaktstück
gepreßt. Dieses letztere Kontaktstück weist ebenso wie die an den Kontaktanschlüssen
23...26 vorgesehenen Kontaktstücke eine ballige obere Fläche auf, so daß auch in diesem
Fall die Kontaktwippe 21" schwenkbar um ihre Mitte gelagert ist.
[0034] Die Ausführungsformen nach den Figuren 6 bis 8 unterscheiden sich von denen nach
Fig. 1 bis 5 dadurch, daß die Kontaktwippe 72 bzw. 72' anders als die von einem federnden
Element gebildete Kontaktwippe 21, 21' bzw. 21" aus einer im wesentlichen starren
Platte aus hoch-leitfähigem Material besteht. Die federnde Kraftübertragung vom Anker
20 auf den jeweiligen Kontakt erfolgt bei den Ausführungsbeispielennach den Figuren
6 bis 8 über eine zwischen Anker und Kontaktwippe angeordnete Blattfeder 73 bzw. 73'.
In beiden Fällen ist die starre Kontaktwippe 72, 72' ähnlich wie die Kontaktwippe
21' in Fig. 4 auf einer am oberen Ende des stittelkontaktanschlusses 29 vorgesehenen
Lagerschneide gelagert. In allen Fällen kann diese Lagerschneide alternativ auch von
einem an der Sockelplatte 10 angeformten Vorsprung 34 gemäß Fig. 3 ersetzt sein, falls
ein Mittelanschluß für die Kontaktwippe nicht gefordert wird.
[0035] In dem Kontaktsystem nach Fig. 6 haben der Anker 20 und die starre Kontaktwippe 72
in der Draufsicht eine ähnliche H-Form,wie sie in Fig. 2 gezeigt ist. Diese Form gilt
auch für die Blattfeder 73, an der mittlere Arme 74 ausgeschnitten und nach unten
gebogen sind, die die Kontaktwippe 72 nach unten drücken. Mit ihren vier äußeren Armen
ist die Blattfeder 73 gegen die Arme des Wippenankers 20, in ihrer Mitte gegen einen
nach unten ragenden Finger 75 vorgespannt, der an den Kern 14 angeformt ist und eine
zentrische Bohrung in der unteren Polplatte 19 sowie im Wippenanker 20 durchsetzt.
[0036] In der in Fig. 6 gezeigten Stellung, in der das Magnetsystem den linken Ankerarm
47 nach oben gegen die Jochplatte 17 zieht, drückt der rechte Arm 48 des Wippenankers
20 den .rechten Teil der Blattfeder 73 nach unten, die ihrerseits über den rechten
federnden Arm 74 die Kontaktwippe 72 in diejenige Stellung drückt, in der die an den
Kontantanschlüssen 24, 25 Vorgesehenen Kontakte geschlossen sind. In der anderen Lage
des Wippenankers 20 sind diese Kontakte geöffnet und entsprechend die Kontake an den
Kontantanschlüssen 23, 26 geschlossen.
[0037] In der Ausführungsform nach Fig. 7 und 8 ist die Ankerwippe 72' wiederum im wesentlichen
H-förmig, wobei die Enden.der vier Schenkel der H-Form nach oben gebogen sind und
zur Bildung von Haken 76 mit jeweils von innen her verlaufenden Einschnitten versehen
sind. Auch der mittlere Steg des H-förmigen Wippenkontakt 72' ist an beiden Rändern
nach oben gebogen und bildet nach oben ragende Stege 77, die jeweils in ihrem Mittelteil
78 weiter nach oben verlaufen als in ihren seitlichen Bereichen. Die Blattfeder 73'
ist gemäß Fig. 8 ebenfalls im wesentlichen H-förmig gestaltet, hat jedoch eine geringere
Breite.als d'.. Kontaktwippe 72'. Ferner ist der Mittelsteg der Blattfeder 73
1 mit seitlich herausragenden Fahnen 79 versehen.
[0038] Die Blattfeder 73' wird in seitlicher Richtung, gemäß Fig. 8 beispielsweise von links
nach rechts,derart in die starre Kontaktwippe 72' eingeschoben, daß ihre beiden in
Fig. 8 oben und unten liegenden, seitlichen Schenkel die an der Kontaktwippe 72' ausgebildeten
Haken 76 untergreifen. Bei dieser Verschiebung wird der Mittelteil der Blattfeder
73' mit der rechten Fahne 79 über den Mittelteil 78 des linken Stegs 77 der Kontaktwippe
72' hinweggeführt, bis die rechte Kante dieser Fahne 76 an der Innenfläche des Mittelteils
78 des rechten Steges 77 anstößt. In dieser Stellung ist nun die Blattfeder 73' in
der einen seitlichen Richtung (rechtslinks in Fig. 8) durch die zwischen den Mittelteilen
78 der Stege 77 liegenden Fahnen 79, in der anderen seitlichen Richtung (oben-unten
in Fig. 8) durch die an den'.inneren Enden der die Haken 76 bildenden Einschnitte
in der Kontaktwippe 72'positioniert.
[0039] Beim Einbau in das Relais wird die Blattfeder 73' durch die Druckfeder 22, die die
Kontaktwippe 72' gegen die Lagerschneide drückt, in ihrer Mitte nach unten vorgespannt,
so daß die seitlichen Arme der Blattfeder 73' nach oben ausgelenkt werden und sich
gegen die unteren Arme des wiederum H-förmigen Wippenankers 20 legen.
[0040] In den Schaltbildern nach Fig..9a bis Fig. 9e ist gezeigt, daß von den Anschlüssen,
die in Fig. 9 von der Unterseite der Sockelplatte 10 gesehen dargestellt sind, die
Spulenanschlüsse 27 und 28 stets mit den beiden Enden der Wicklung 13 sowie bei Bedarf
mit einer dazu parallel geschalteten Diode 80 verbunden sind. Der zusätzliche Anschluß
70 dient bei Bedarf zum Anschluß einer mit der Wicklung 13 in Serie geschalteten weiteren
Diode 81.
[0041] Gemäß den Schaltbildern nach den Figuren 9a, 9b, 9d und 9e ist jeweils der Mittelkontaktanschluß
29 belegt, so daß eine einfache Umschaltfunktion (Fig. 9a) oder zwei parallelgeschaltete
Arbeits- oder Ruhekontakte (Fig. 9b) oder zwei parallele Umschaltkontakte (Fig.9d)
oder ein Umschaltverhalten mit Doppelunterbrechung (Fig. 9e) erzielt werden kann,
indem bei unverändertem Relaisaufbau die Anschlüsse extern unterschiedlich belegt
werden. Die Beschaltung nach Fig. 9e kann auch in gleicher Weise wie die nach Fig.
9
d als Umschalter mit parallelen Kontakten (anstelle Doppelunterbrechung) genutzt werden.Das
Schaltbild nach Fig. 9c zeigt eine der Fig. 9e ähnliche Belegungsart, die jedoch nur
als Umschalter mit Doppelunterbrechung einsetzbar ist, da hier die Kontaktwippe nicht
angeschlossen ist. Sofern nur diese Relaisfunktion benötigt wird, kann der Mittelkontaktanschluß
29 entfallen, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist.
1. Elektromagnetisches Relais mit
einem um eine mittlere Lagerstelle schwenkbaren Wippenanker (20), der von einem eine
Spule (13) enthaltenden Magnetsystem steuerbar ist,
einem zweiarmigen, zu dem Wippenanker (20) im wesentlichen parallel angeordneten bewegbaren
Kontaktglied (21; 72), dessen Arme von den Ankerarmen (47, 48) betätigbar sind, und
einer mit dem bewegbaren Kontaktglied (21; 72) zusammenarbeitenden Festkontaktanordnung,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegbare Kontaktglied als um eine mittlere Lagerstelle schwenkbare Kontaktwippe
(21; 72) ausgebildet ist, und
daß ein Federelement vorgesehen ist, das die Stellkraft des Wippenankers (20) auf
den jeweiligen, einen Kontaktschluß bewirkenden Arm der Kontaktwippe (21; 72) überträgt.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerstelle der Kontaktwippe
(21; 72) von einer Schneide gebildet ist, gegen die die Kontaktwippe (21; 72) durch
eine Druckfeder (22) gepreßt ist.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerstelle der
Kontaktwippe (21; 72) von einem festen Mittelkontakt (29) gebildet ist.
4. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement
von der Kontaktwippe (21) selbst gebildet ist.
5. Relais nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Kontaktwippe
(21) an den Armen (47, 48) des Wippenankers (20) eingehängt sind.
6. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktwippe
von einem starren Bauteil (72) gebildet und über eine Federanordnung (73) mit dem
Wippenanker (20) elastisch gekoppelt ist.
7. Relais nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung als eine
zwischen dem Wippenanker (20) und der Kontaktwippe (72) angeordnete Blattfeder (72)
ausgebildet ist.
8. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement
oder die Federanordnung (73) den Wippenanker (20) gegen sein Lager drückt.
9. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontaktwippe
(21; 72) an mindestens einem ihrer Arme mit zwei Festkontakten (23...26) zusammenarbeitet.
10. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Festkontaktanordnung
in einer Sockelplatte (10) angeordnet und der Wippenanker (20) an einer zu der Sockelplatte
(10) parallelen Stirnfläche der Spule (13) gelagert ist.