(19)
(11) EP 0 179 046 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.04.1986  Patentblatt  1986/17

(21) Anmeldenummer: 85890251.3

(22) Anmeldetag:  09.10.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04B 2/30, E04B 2/86
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 19.10.1984 AT 3350/84

(71) Anmelder: Gruber, Eva Maria, Dipl.-Ing.
A-5700 Zell am See (AT)

(72) Erfinder:
  • Gruber, Eva Maria, Dipl.-Ing.
    A-5700 Zell am See (AT)

(74) Vertreter: Kmentt, Wolfgang, Dipl.-Ing. 
Schubertgasse 53
A-2380 Perchtoldsdorf
A-2380 Perchtoldsdorf (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zweiteiliges Verbindungsstück zum Zusammenhalten zwei die fertige Wand - bzw. Deckenoberfläche aufweisender Grundplatten einer verlorenen Schalung


    (57) Die Erfindung betrifft ein zweiteiliges Verbindungsstück zum Zusammenhalten von zwei die fertige Wand - bzw. Deckenoberfläche aufweisender Grundplatten einer verlorenen Schalung im Abstand voneinander zur Herstellung von gegebenenfalls bewehrten Betonwänden, schrägen Decken u.dgl., deren Besonderheit darin besteht, daß die beiden Teile des Verbindungsstückes plattenförmige Füße aufweisen, die mit je einer der Grundplatten kraftschlüssig verbindbar sind, wobei die Füße über einen Stiel, Steg od. dgl., mit Köpfen verbunden sind, die druckknopfartig ineinandergreifbar ausgebildet sind.
    Dies ermöglicht die Herstellung einer verlorenen Schalung für eine Wand oder schräge Decke in zwei Teilen, die leicht zwischengelagert, auf ein gewünschtes Format zugeschnitten und erst zu einem späteren Zeitpunkt zusammengefügt werden können, was unter anderem den Vorteil hat, daß man je nach Anforderung an eine Wand oder schräge Decke Ausschnitte und Öffnungen machen kann, Leitungen oder eine Zusatzbewehrung einlegen kann und dies unabhängig vom eigentlichen Setzvorgang der Schalung auf der Bausteile.




    Beschreibung


    [0001] eine Stahlbetondecke vorgeschlagen, deren Besonderheit darin besteht, daß auf einer Grundplatte in parallelen Reihen vorzugsweise im Querschnitt pilzförmig ausgebildete Anker aufgesetzt und mit der Platte kraftschlüssig verbunden sind, wobei selbsttragende Bewehrungsträger, vorzugsweise Gitterträger, mit ihren Zugstäben die Köpfe der Anker untergreifen oder in an den Ankern ausgebildeten Einschnitten eingreifen. Bringt man auf die Grundplatte als verlorene Schalung Beton auf, so entsteht eine Stahlbetondecke mit fertiger Untersicht. Dabei kann die Bewehrung sowohl im Werk als auch erst auf der Baustelle eingesetzt werden, so daß man über ein leicht zu versetzendes und ohne Schwierigkeiten zu transportierendes Element verfügt.

    [0002] Die geschilderte Methode zur Herstellung von Stahlbetonwänden ist dann etwas problematisch, wenn es sich um die Herstellung von schrägen Decken, z.B. Dachausbauten, handelt, wobei eine verlorene Schalung aus beliebigem Material, die zugleich die fertige Wandoberfläche darstellt, zur Anwendung gelangt.

    [0003] Es wurde bereits eine als vorgefertigtes Bauelement ausgebildete Bauplatte aus gegossenem Material, z.B. Beton, vorgeschlagen, (DOS 2 317 207), die an ihren beiden Seitenflächen jeweils eine mit ihr unlösbar verbundene Abdeckplatte trägt, die mit der mittleren Schicht z.B. aus Beton eine dreischichtige Platte bilden und mit die drei Schichten durchdringenden Verbindungsankern verbunden sind.

    [0004] Ferner wurde schon daran gedacht, zur Herstellung eines bestimmten Abstandes zwischen zwei Schalungsplatten zur Einschalung von Mantelbetonplatten oder - wänden, bestehend aus einem Abstandhalter und Mitteln zur Befestigung desselben an den Schalungsplatten, daß der Abstandhalter mehrere Vorsprünge aufweist, die beim Einstecken des Abstandhalters in einen in eine Bohrung einer Schalungsplatte eingeführten Stopfen auf einer in dessen Innenloch vorgesehenen Auflagefläche aufliegen (DOS 2 229 113).

    [0005] Es wäre nun von Vorteil, die verlorene Schalung für eine solche Wand oder schräge Decke in zwei Teilen herzustellen, um sie leicht zwischenlagern, auf gewünschte Formate zuschneiden, transportieren und erst zu einem späteren Zeitpunkt zusammenfügen zu können, was unter anderem auch den Vorteil hat, daß man je nach Anforderung an eine Wand oder schräge Decke Ausschnitte und Öffnungen machen kann, Leitungen oder eine Zusatzbewehrung einlegen kann, und dies unabhängig vom eigentlichen Setzvorgang der Schalung auf der Baustelle. Um dies zu ermöglichen, wird ausgehend von einem zweiteiligen Verbindungsstück zum Zusammenhalten von zwei die fertige Wand- bzw. Deckenoberfläche aufweisender Grundplatten einer verlorenen Schalung im Abstand voneinander zur Herstellung von gegebenenfalls bewehrten Betonwänden, schrägen Decken u.dgl. vorgeschlagen, daß die beiden Teile des Verbindungsstückes plattenförmige Füße aufweisen, die mit je einer der Grundplatten kraftschlüssig verbindbar sind, wobei die Füße über einen Stiel, Steg od. dgl. mit Köpfen verbunden sind, die druckknopfartig ineinandergreifbar ausgebildet sind.

    [0006] Mit Vorteil weist einer der Köpfe eine Hinterschneidung, der andere Kopf eine trichterförmige Vertiefung auf, in die der hinterschnittene Kopf einrastbar ist.

    [0007] Ferner können die Köpfe zwecks Erzielung der für das Einrasten erforderlichen Deformation mit Einschnitten versehen sein.

    [0008] Nachstehend soll ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verbindungsstückes anhand der Zeichnung näher erläutert werden; in der die Fig. 1 und 2 die beiden Teile des Verbindungsstückes zeigen. Fig. 3 veranschaulicht das zwischen zwei Grundplatten eingesetzte Verbindungsstück. Fig. ist ein Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 3; Fig. 5 ein Sehnitt nach der Linie B-B in Fig. 3. Schließlich zeigt-Fig. 6 ein Detail des Verbindungsstückes in großem Maßstab.

    [0009] Das erfindungsgemäße Verbindungsstück besteht aus den Teilen 1 und 2, die jeweils mit einem plattenförmigen Fuß 3,4 versehen sind und in gekuppeltem Zustand - wie ihn Fig. 3 zeigt - zwischen zwei Grundplatten 5,6 kraftschlüssig mit diesen verbunden werden können. Die kraftschlüssige Verbindung kann beispielsweise.durch Kleben oder auch Nageln erfolgen.

    [0010] Beide Teile 1,2 des erfindungsgemäßen Verbindungsstückes weisen einen Kopf auf, wobei der eine Kopf 7 eine Hinterschneidung 8, der andere Kopf 9 eine trichterförmige Vertiefung 10 aufweist. Wie der Fig. 6 deutlich zu entnehmen ist, ist der Kopf 7 mit mindestens einem Einschnitt-oder Spalt 11 versehen, wodurch er, insbesondere wenn er aus elastischem Kunststoff besteht, um jenes Maß zusammengedrückt werden kann, daß er die innere ringförmige Öffnung 12 der Vertiefung 10.zu.durchsetzen vermag, wenn man ihn zwecks Kupplung der beiden Teile in die Vertiefung 10 einführt. Beim Kuppeln rastet der hinterschnittene Kopf 7 mit seinem Halsteil 13 am Ende der Öffnung 12 der konischen Vertiefung 10 ein worauf die beiden druckknopfartig ineinandergreifenden Teile des Verbindungsstückes nicht mehr voneinander getrennt werden können.

    [0011] Die beiden Köpfe 7 und 9 der Teile 1,2 sind mit ihren Grundplatten 3,4 durch Stege 14 verbunden. Jede beliebige Form dieser Stege zur Abstützung der Köpfe ist denkbar. Ferner kann auch den druckknopfartig ineinandergreifenden Köpfen selbst eine beliebige Form gegeben werden, wobei es nur darauf ankommt, daß nach dem Kuppeln der beiden Teile eine kraft- oder reibungsschlüssige Verbindung zustande kommt. So kann auch die trichterförmige Vertiefung 10 ihrerseits mit Einschnitten oder Spalten versehen sein, wodurch sie sich beim Einführen des hinterschnittenen Kopfes 7 soweit zu dehnen vermag, daß sie das Einrasten des Kopfes ermöglicht. Im Grunde mag auch eine reine Haftverbindung zwischen den beiden Köpfen 7 und 9 ausreichen, die angestrebte Kupplung der beiden Teile des Verbindungsstückes zu gewährleisten.

    [0012] Parallele Reihen von Teilen 1 bzw. 2 werden mit den zugeordneten Grundplatten serienmäßig kraftschlüssig verbunden. Diese Grundplatten können aufeinander gestapelt oder aneinandergereiht aufgestellt gelagert werden. Im Falle eines Bedarfs können die Grundplatten auf ein gewünschtes Format zugeschnitten und erst auf der Baustelle zu einer "verlorenen Schalung" zusammengefügt werden. Dabei besteht keine Schwierigkeit, erforderliche Leitungen zu verlegen oder Bewehrungen einzubringen.

    [0013] Nach dem Kuppeln der beiden Teile der "verlorenen Schalung" und Versetzen an Ort und Stelle wird Beton in Üblicher Weise eingebracht. Wie auch aus Fig. 6 zu entnehmen ist, umhüllt der Beton alle Teile des erfindungsgemäßen Verbindungsstückes, worauf nach dem Abbinden eine (bewehrte) Betonwand oder schräge Decke vorliegt, deren "verlorene Schalung" in Form zweier Grundplatten die fertige Wand- bzw. Deckenoberfläche bildet.

    [0014] Die Erfindung ermöglicht es somit, zunächst im Werk die beiden Hälften einer "verlorenen Schalung" herzustellen und auf Lager zu halten, Es ist dann eine Frage der Zweckmäßigkeit, ob man bereits-im Werk oder erst auf der Baustelle die Kupplung der Teile vornimmt, die man mit einfachen Hebezeugen versetzen kann. Somit können noch vor dem Einbringen des Betons eventuell erforderliche oder gewünschte Änderungen vorgenommen werden.


    Ansprüche

    1. Zweiteiliges Verbindungsstück zum Zusammenhalten von zwei die fertige Wand- bzw. Deckenoberfläche aufweisender Grundplatten einer verlorenen Schalung im Abstand voneinander zur Herstellung von gegebenenfalls bewehrten Betonwänden, schrägen Decken u.dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile (1,2) des Verbindungsstückes plattenförmige Füße (3,4) aufweisen, die mit je einer der Grundplatten (5,6) kraftschlüssig verbindbar sind, wobei die Füße über einen Stiel, Steg (14) od. dgl. mit Köpfen verbunden sind, die druckknopfartig ineinandergreifbar ausgebildet sind.
     
    2. Verbindungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Köpfe (7) eine Hinterschneidung (8), der andere Kopf (9) eine trichterförmige Vertiefung (10) aufweist, in die der hinterschnittene Kopf (7) einrastbar ist.
     
    3., Verbindungsstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Köpfe (7,9) zwecks Ermöglichung der für das Einrasten erforderlichen Deformation mit Einschnitten (11) versehen sind.
     
    4. Verbindungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Köpfe (9) eine trichterförmige, sich nach innen konisch verjüngende Vertiefung (10) aufweist und durch vorzugsweise einander kreuzende Stege (14) gegen den plattenförmigen Fuß (3) abgestützt ist und daß der hinterschnittene Kopf (7) des anderen Verbindungsteiles (2) zumindest mit seinem Halsteil (13) formschlüssig in die trichterförmige Vertiefung (10) eingreift.
     




    Zeichnung