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EP 0 179 047 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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23.04.1986 Patentblatt 1986/17 |
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Anmeldetag: 09.10.1985 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B02C 17/22 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
15.10.1984 AT 3287/84
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Anmelder: VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft |
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A-1011 Wien (AT) |
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Erfinder: |
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- Pichlmaier, Erich
A-8784 St. Lorenzen 96 (AT)
- Zoller, Manfred
A-4020 Linz (AT)
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Vertreter: Haffner, Thomas M., Dr. et al |
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Patentanwalt
Schottengasse 3a 1014 Wien 1014 Wien (AT) |
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Entgegenhaltungen: :
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(57) Die rotierbare Trommel einer Zylindrischen Kugelmühle weist eine von Panzerplatten
(1) gebildete Innenauskleidung auf, welche in Umfangsrichtung verlaufende kreissegmentförmige
Rillen (2) trägt. Der radius (5) des Rillenquerschnittes ist größer als der Radius
(4) der größten Mahlkugel (3).
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine rotierbare, zylindrische Kugelmühle mit einer
Innenauskleidung, welche ungefähr in Umfangsrichtung verlaufende Rillen mit kreissegmentförmigem
Querschnitt aufweist und innerhalb welcher Mahlkugeln angeordnet sind. Hiebei können
die ungefähr in Umfangsrichtung verlaufenden Rillen in senkrecht zur Rotationsachse
stehenden Ebenen angeordnet sein oder sie können auch schraubenlinienförmig verlaufen.
Bei solchen Kugelmühlen besteht die Innenauskleidung üblicherweise aus in die zylindrische
Wandung eingesetzten Panzerplatten. Die Mahlung des in die Kugelmühle eingebrachten
Mahlgutes erfolgt im Kugelhaufen zwischen den einzelnen Kugeln und zwischen der jeweils
äußeren Kugelschicht und der Innenauskleidung. Es gibt Kugelmühlen mit glatter Innenauskleidung,
wobei die Berührung zwischen der Innenauskleidung und den Kugeln eine Punktberührung
ist, so daß der Mahleffekt zwischen Kugeln und Innenauskleidung verhältnismäßig gering
ist. Die herabfallenden Kugeln schlagen auf die nackte Innenauskleidung auf, wodurch
einerseits ein großer Verschleiß und andererseits eine starke Lärmentwicklung entsteht.
Eine Kugelmühle, bei welcher die Innenauskleidung ungefähr in Umfangsrichtung verlaufende
Rillen mit kreissegmentförmigem Querschnitt aufweist, ist beispielsweise aus der AT-PS
283 092 bekannt. Bei dieser Ausbildung weist der kreissegmentförmige Querschnitt der
Rille den gleichen Durchmesser wie die größte Mahlkugel auf. Bei einer solchen Ausbildung
bilden die Rillen einen Widerstand gegen ein seitliches Ausweichen des Mahlgutes.
Es wird dadurch die Lärmentwicklung vermindert, jedoch wird auf diese Weise noch kein
optimaler Mahleffekt zwischen der Innenauskleidung und den Kugeln erreicht.
[0002] Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, den Mahleffekt zwischen den Kugeln und der
Innenauskleidung der Kugelmühle zu verbessern, und die Erfindung besteht im wesentlichen
darin, daß der Radius des Rillenquerschnittes größer ist als der Radius der größten
Mahlkugel.
[0003] Die Mahlkugeln nützer: sich im Laufe des Betriebes ab, wodurch sich ihr Radius verringert.
Es wird daher in gewissen Zeitabständen ein Teil der abgenützten Kugeln entfernt und
durch neue Kugeln ersetzt. Im Betrieb ordnen sich die Kugeln im Kugelhaufen automatisch
so, daß die größeren neuen unten liegen und mit den Rillen zusammenwirken. Da die
zu entfernenden Kugeln von oben genommen werden, werden somit jeweils die kleineren,
abgenützten Kugeln ausgetauscht. Es ist daher für die Bemessung des Rillenquerschnittes
der Radius der größten Mahlkugel, das heißt also einer neuen Mahlkugel, maßgeblich.
Dadurch, daß der Radius des Rillenquerschnittes größer ist als der Radius einer solchen
neuen Mahlkugel, wird erreicht, daß zwischen den Mahlkugeln und der Rille eine Schicht
des Mahlgutes verbleibt. Die Mahlung zwischen den Mahlkugeln und der Innenauskleidung
erfolgt somit über den gesamten Querschnitt der Rille. Es bildet sich zwischen den
Kugeln und der Rille ein Mahlgutpolster aus, und dadurch wird nicht nur der Mahleffekt
verbessert, sondern es wird auch ein unmittelbarer Kontakt der Kugeloberfläche mit
der Innenauskleidung vermieden. Dadurch wird wieder der Verschleiß der Rille bzw.
der Innenauskleidung, somit auch der Verschleiß der Kugeln wesentlich verringert und
es wird die Lärmentwicklung noch weiter verringert.
[0004] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Radius des Rillenquerschnittes
um 3 bis 7 %, vorzugsweise um ungefähr 5 % des Kugelradius größer als der Radius der
größten Mahlkugel. Bei einer solchen Bemessung ergibt sich ein ausreichender Mahlgutpolster
zwischen den Kugeln und der Rillenoberfläche. Es hat sich gezeigt, daß ein optimaler
Effekt erzielt werden kann, wenn der Radius des Rillenquerschnittes um 2 bis 3 mm,
vorzugsweise um 2 1/2 mm größer ist als der Radius der größten Mahlkugel. In diesen
Fällen ist der Mahleffekt am Grunde der Rillen und an den Flanken der Rillen ungefähr
gleich und es wird daher ein Optimum der Mahlung erzielt.
[0005] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch
erläutert. Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch eine Rille der Innenauskleidung
und eine in dieser Rille laufende Kugel.
[0006] In die rotierende Trommel der Kugelmühle sind Panzerplatten 1 eingesetzt, welche
in Umfangsrichtung der Trommel verlaufende Rillen 2 aufweisen. Diese Rillen können
entweder in Ebenen senkrecht zur Trommelachse liegen und daher in sich geschlossen
sein, oder sie können auch schraubenlinienförmig innerhalb der Trommel verlaufen.
In diesen Rillen laufen nun bei der Rotation der trommelförmigen Kugelmühle Kugeln
3. Hiebei ist eine neue und unverschlissene Kugel dargestellt, das heißt also eine
Kugel, die den größten Radius 4 aufweist. Die kreissegmentförmige Rille 2 weist im
Querschnitt einen größeren Radius 5 auf als der Radius 4 der größten Kugel 3. Es bildet
sich daher zwischen der Rille 2 und der Kugel 3 ein Mahlgutpolster 6 aus. Die Stärke
dieses Mahlgutpolsters entspricht der Differenz zwischen dem Radius 5 der Rille 2
und dem Radius 4 der Kugeln 3. Die Mahlung erfolgt daher sowohl am Grund 7 der Rille,
wie auch im Bereich der Seitenflanken 8 derselben. Die Differenz zwischen den beiden
Radien beträgt im Ausführungsbeispiel der Zeichnung ungefähr 2 1/2 mm. Bei einer solchen
Differenz erfolgt die Mahlung am Grund 7 der Rille und im Bereich der Seitenflanken
derselben gleichmäßig. Die neuen Mahlkugeln weisen je nach der Größe der Kugelmühle
einen Radius von 40 bis 60 mm auf. Der Radius der Rille ist daher um 3 bis 7 %, im
Mittel um 5 % größer als der Radius der Kugeln.
1. Rotierbare, zylindrische Kugelmühle mit einer Innenauskleidung, welche ungefähr
in Umfangsrichtung verlaufende Rillen (2) mit kreissegmentförmigem Querschnitt aufweist
und innerhalb welcher Mahlkugeln (3) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß
der Radius (5) des Rillenquerschnittes größer ist als der Radius (4) der größten Mahlkugel
(3).
2. Kugelmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius (5) des Rillenquerschnittes
um 2 bis 3 mm, vorzugsweise um 2 1/2 mm größer ist als der Radius (4) der größten
Mahlkugel (3).
3. Kugelmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius (5) des Rillenquerschnittes
um 3 bis 7 %, vorzugsweise um ungefähr 5 % des Kugelradius größer ist als der Radius
(4) der größten Mahlkugel (3).