[0001] Die Erfindung betrifft eine mit einer Verbrennungskammer ausgestattete Anlage,z.B.
eine Kesselanlage oder eine Warmwassererzeugungsanlage, wobei diese Anlage mit einem
zum Abführen der Verbrennungsgase dienenden, ins Freie führenden, am Ende mit einem
Zugerzeuger ausgestatteten Kanal versehen ist.
[0002] Diese meist als Schornsteine ausgeführten Kanäle haben einen senkrechten Verlauf,
der die Möglichkeit eines natürlichen Zuges bietet infolge der unterschiedlichen spezifischen
Gewichte der heissen Gase einerseits und der kälteren Luft andererseits. Zwar haben
sich derartige Schornsteine allgemein durchgesetzt, jedoch ist es bei ihnen mit erheblichen
Schwierigkeiten verbunden, wollte man die in den Verbrennungsgasen noch enthaltene
Wärmeenergie weitgehend ausnutzen. In vielen Fällen ist es darüber hinaus nachteilig,
dass mit Schornsteinabgasen abgeführte Schadstoffe infolge der Höhe der Schornsteine
weit in das Umland getragen werden.
[0003] Diese Nachteile sollen aufgrund der Erfindung beseitigt werden.
[0004] Demgemäss liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die eingangs erwähnten Anlagen
so auszubilden, dass eine verbesserte Ausnutzung der Wärmeenergie möglich und ausserdem
gewährleistet ist, dass den Verbrennungsgasen die Schadstoffe entzogen werden können.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäss der genannte Kanal waagerecht oder
nur schwach schräg ansteigend angeordnet, und zudem sind zumindest Teile der Wandungen
des Kanals zur Erwärmung von Wasser oder ähnlichen Wärmeträgen ausgebildet.
[0006] Vorzugsweise werden dabei aus Gründen der Platzersparnis Kanalabschnitte vorgesehen,
die übereinander angeordnet werden, so dass die Verbrennungs- und Abgase etwa s-förmig
geführt werden, bevor sie ins Freie gelangen können.
[0007] Eine solche Ausbildung der Abgaskanäle hat den Vorteil, dass eine weitgehende Ausnutzung
der Wärmeenergie möglich ist, index die noch in Verbrennungsgasen befindliche Wärme
Wasser oder ähnlichen Wärmeträgern zugeführt wird, was gezielt durch unterschiedliche
Wassermengen, Ausbildung der Kanalwände und dgl. erreicht werden kann.
[0008] Die waagerechte oder etwa waagerechte Anordnung der Kanäle oder Kanalabschnitte hat
ferner den Vorteil, dass alle wichtigen Teile gut zugänglich sind und die für einen
Hochbau erforderlichen zusätzlichen Massnahmen in Fortfall kommen können. Ausserdem
tesrten die Verbrennungsgase nicht in grösserer Höhe ins Freie, sondern kontrollierbar
in geringer Höhe, die eine ungezielte, unkontrollierbare Verteilung der Schadstoffe
verhindert, aber auch deshalb möglich ist, weil die waagerechte oder etwa waagerechte
Anordnung der Kanäle eine wesentlich bessere Beeinflussung der Verbrennungsgase zulässt.
[0009] Mit Vorteil bestehen die Kanäle bzw. Kanalabschnitte aus plattenförmigen Wärmetauschern,
die mit Wasser, z.B aber auch mit Thermoöl beaufschlagt werden können. Vorzugsweise
werden dabei die Kanalabschnitte so gewählt, dass drei Stufen zur Abkühlung der Verbrennungsgase
gegeben sind. Während in der ersten Stufe ( der Verbrennungskammer zugekehrt ) Wasser
od. dgl. auf etwa 110° C erwärmt wird, erfolgt in der zweiten Stufe eine Erwärmung
auf etwa 60 - 80° C, während in der dritten Stufe die Verbrennungsgase nahezu auf
3
0° C abgekühlt sind und demgemäss nur eine entsprechend geringe Aufwärmung des Wassers
?od. dgl. bewirken können. Es versteht sich, dass das so erwärmte Wasser der einzelnen
Stufen geeigneten Verbrauchern zuzuführen ist.
[0010] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnung erläutert, in der
ein AusfÜhrungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist.
[0011] Es zeigen :
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch einen Kanal zum Abführen der Verbrennungsgase
einer Kesseleinrichtung eines Heiz- oder Turbinenkraftwerkes, und zwar in schematischer
Darstellung, und
Fig. 2 einen Kanalabschnitt für einen Kanal gemäss Fig. 1 im Querschnitt.
[0012] Die Verbrennungsgase gelangen über ein Rohr 1 vom nicht dargestellten Kessel aus
- sich in Richtung der Pfeile 2 bewegend - in den zum Abführen der Verbrennungsgase
dienenden Kanal, der aus drei übereinanderliegenden Abschnitten A, B und C besteht,
welche alle waagerecht liegend angeordnet sind. Vom Abschnitt A aus gelangen die Gase
über eine Umlenkstelle 3, die hutzenartig ausgebildet und abnehmbar ist, in den darunter
befindlichen Abschnitt B und von dort aus in den nahe dem Erdboden 4 befindlichen
Abschnitt C, und zwar ebenfalls über Umlenkstelle 5 mit abnehmbarer Hutze 6.
[0013] Der Abschnitt C führt in einen Endstutzen 7, der mit einem Ventilator 8 zur Erzeugung
des künstlichen Zuges innerhalb des Kanales ausgestattet ist. Vor dem Ventilator 8
befindet sich noch eine Einrichtung zum Einsprühen von Wasser in das Innere des Endstutzens
7. Diese mit Düsen od. dgl. ausgestattete Einrichtung ist mit 8'bezeichnet.
[0014] Die Kanalabschnitte A - C bestehen aus doppelwandigen Platten 9 mit einem entsprechend
rechteckigen Aufnahmeraum 10 für Wasser, ggfs. aber auch für andere flüssige Wärmeträger
Dabei sind waagerechte Platten 11 und zwischen diesen im Randbereich senkrechte Platten
12 vorgesehen in der Weise, dass sich ein in etwa rechteckiger Kanalquerschnitt ergibt,
wenn man zwei Platten 11 und zwei Platten 12 betrachtet. Dabei versteht es sich, dass
die Platten 11, 12 geeignete Anschlüsse aufweisen, um das Wasser od. dgl. von einer
Platte zur anderen Platte leiten zu können; die Verbindungsbogen sind mit13 bezeichnet.
Der Einlauf befindet sich bei 14 und der Auslauf bei 15.
[0015] Wie ohne weiteres erkennbar ist, sind bei der Ausführung gemäss Fig. 2 zwei übereinander
liegende, parallel geschaltete und so wirkende Teilkanäle 16, 17 vorgesehen, während
gemäss Fig. 1 durch weitere Platten 11 und 12 drei übereinander liegende Teilkanäle
18, 19, 2o installiert sind. Bei einer Breite der senkrechten Platten 12 von etwa
3o cm ergibt sich eine Kanalhöhe für die Teilkanäle von ebenfalls 3o cm. Darüber hinaus
können über die Länge des Gesamtkanals gesehen selbstverständlich mehrere Platten
11, 12 aufeinander folgen.
[0016] Die Abschnitte A - C sind leitungsmässig voneinander getrennt, um so drei temperaturmässig
untaschiedliche Sektionen zu schaffen, wobei die Sektion im Abschnitt A Wassertemperaturen
von etwa 110 - 120° C zu erzeugen hat, während die Wassertemperatur im Abschnitt etwa
60 - 80°C betragen kann. Die Wassertemperatur im Abschnitt C sollte dann etwa 3
0 °C sein, wobei dann die Temperatur der Verbrennungsgase im Bereich des Ventilators
8 etwa 30°C betragen soll, wozu auch die Einrichtung 8' beiträgt. Damit treten die
gewünschten Kondensationen und Abscheidungen ein, damit praktisch alle Schadstoffe
noch innerhalb des Endstutzens in einer nicht näher dargestellten Vorrichtung gesammelt
werden können.
[0017] Die erfindungsgemässeAnlage ist vorzugsweise für Leistungen über 5000 KW gedacht.
1. Mit einer Verbrennungskammer ausgestattete Anlage, vorzugsweise Dampferzeugeranlage
oder Heizmittel- insb. Warmwasserheizmittelanlage, wobei diese Anlage mit einem zum
Abführen der Verbrennungsgase dienenden, ins Freie führenden, am Ende mit einem Zugerzeuger
ausgestatteten Kanal versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal waagerecht
oder nur schwach ansteigend verläuft und zumindest Teile der Kanalwandungen zur Erwärmung
von Wasser oder ähnlichen Wärmeträgern ausgebildet sind.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal aus zwei oder mehreren
Abschnitten besteht, die nahe übereinander angeordnet sind.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Abschnitte verbindende
Umlenkstelle (5) durch eine abnehmbare Hutze (6) begrenzt ist.
4. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der der Verbrennungskammer
zugekehrte Abschnitt (A) der oben liegende ist.
5. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal aus zwei oder mehreen
wirkungsmässig parallel geschalteten Teilkanälen (16,17) besteht.
6. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei drei Abschnitten ein Abschnitt
(A) zur Erwärmung des Wärmeträgers auf etwa 110° C, der zweite Abschnitt (b) zur Erwärmung
auf etwa 60 - 80° C und der dritte Abschnitt zur Erwärmung auf etwa 3000 dient.
7. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Endstutzen des Kanals
eine zum Einsprüchen oder Einspritzen von Wasser dienende Einrichtung zugeordnet ist.
8. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandungen bzw. Zwischenwandungen
des Kanals aus doppelwandigen Platten zur Aufnahme von Wasser od. dgl. bestehen.
9. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte zu einer etwa
s-förmigen Führung der Rauchgase ausgebildet sind.