(57) Bei einer Dachunterspannbahn aus einer Folie und einem auf die Folie aufkaschierten
Faservlies besteht die Folie aus Polyäthylen und das Faservlies aus Polyester, das
bei einer Dicke von 1,8mm ein Flächengewicht von 150g/m
2 aufweist. Um eine Dampfdurchlässigkeit der Dachunterspannbahn zu erreichen, ist die
Folie genadelt. Die Dachunterspannbahn weist eine sehr hohe Reißfestigkeit und Stempeldurchdruckkraft
auf. wodurch es möglich ist, sie mit handelsüblichen Nägeln und Klammem zu befestigen.
[0001] Die Erfindung betrifft eine Dachunterspannbahn, bestehend aus einer Folie und einem
auf eine Seite der Folie aufkaschierten Faservlies.
[0002] Die Dachunterspannbahn nach dem DE-GM 79 05 531 besteht aus einer elastischen Folie
aus einer Mischung von Äthylencopolymerisat und Bitumen, bei der auf einer Seite ein
Faservlies insbesondere aus Glasfasern aufkaschiert ist. Um eine akzeptable Reißfestigkeit
zu erhalten, ist das Faservlies durch ein grobmaschiges Gewebe oder Gewirke verstärkt.
[0003] Die Folie ist relativ dick und kann trotzdem wegen ihrer Zusammensetzung leicht durchstoßen
werden. Die Ausreißfestigkeit an den Heft- oder Nagelstellen ist schlecht. Durch die
Verstärkung des Vlieses mit einem Gewebe oder Gewirke ist die Dachunterspannbahn teuer.
Besonders nachteilig ist, daß keine Dampfdurchlässigkeit vorhanden ist. Eine Schwitzwasser-
und Reifbildung sind die Folge.
[0004] Die Dachunterspannbahn nach der DE-OS 29 08 461 besteht aus einer Kunststoff-Folie
, die mit einer Schicht aus feuchtigkeitsabsorbierendem Werkstoff, bevorzugt Zellstoff
kaschiert ist. Damit die Folie eine ausreichende Reißfestigkeit aufweist, ist sie
armiert. Eine Wasserdampfdurchlässigkeit ist ebenfalls nicht vorhanden, vielmehr soll
der Zellstoff den kondensierenden Wasserdampf aufnehmen. Zellstoff verrottet jedoch
im Laufe der Zeit.
[0005] Gemäß der DE-OS 16 09 995 wird als Dachunterspannbahn eine gelochte Kunststoff-Folie
verwendet, um ein Atmen des Daches zu ermöglichen.
[0006] Nach der DE-OS 19 45 686 wird dies als nachteilig angesehen, da hierdurch die Dichtigkeit
der Folie nicht mehr gegeben ist. Es wird deshalb die Verwendung eines Kunststoff-Vlieses
vorgeschlagen, dessen Außenflächen mehr oder weniger stark heißversiegelt sind. Eine
derartige Heißversiegelung ist jedoch teuer und schwierig zu steuern, denn die Außenflächen
sollen so porös sein, daß einerseits wasserdampf durch das Vlies hindurchgeht, andererseits
jedoch kein Wasser. Die letztgenannte Schrift illustriert die Erfordernisse, die an
eine Dachunterspannbahn zu stellen sind, in besonderer Weise.
[0007] Aus diesem Stand der Technik ergibt sich, daß Dachunterspannbahnen u.a. eine hohe
Reißfestigkeit aufweisen sollen, daß die Stempeldurchdruckkraft, die für die Trittfestigkeit
bestimmend ist, groß sein soll, daß die Bahnen leicht nagel- und heftbar sein sollen,
ohne daß die Gefahr des Einreißens besteht, daß sie wasserdampfdurchlässig, jedoch
wasserundurchlässig sein sollen, ferner besteht die Bedingung, daß keine Verrottung
auftritt, die Bahnen schall- und wärmedämmend sein sollen und letztlich,daßsie was
ihre eigentliche Aufgabe ist, einen sicheren Witterungsschutz gewährleisten. Die bekannten
Dachunterspannbahnen erfüllen diese Forderungen jeweils nur zum Teil.
[0008] Es besteht daher die Aufgabe, eine Dachunterspannbahn so auszubilden, daß sie preisgünstig
herstellbar ist und die vorgenannten Forderungen weitgehend alle erfüllt.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0010] Durch die Verwendung einer Polyäthylenfolie ist die Dachunterspannbahn relativ preisgünstig.
Infolge der Nadelung dieser Polyäthylenfolie wird diese wasserdampfdurchlässig, jedoch
läßt diese Nadelung kein Wasser durch. . Bevorzugt verläuft die Durchstoßrichtung
der Nadelung von der kaschierten zur unkaschierten Seite der Folie. Das aufkaschierte
Vlies aus Polyester und/oder Polyamid verleiht der Folie eine sehr hohe Reißfestigkeit.
Selbst wenn die Folie einen Riß aufweist, dann vergrößert sich dieser Riß bei einer
Beanspruchung quer zum Rißverlauf nicht, was durch das aufkaschierte Faservlies verhindert
wird. Selbst wenn eine Feuchtigkeitsbildung stattfindet, so wird die sich bildende
Feuchtigkeit vom Vlies aufgenommen und von ihm allmählich wieder abgegeben.
[0011] Die Dachunterspannbahn kann mit handelsüblichen Nägeln oder Heftklammern befestigt
werden, ohne daß die Gefahr des Ausreißens besteht.
[0012] Das Aufkaschieren des Faservlieses auf die zuvor genadelte Folie erfolgt mittels
eines Dispersionsklebers, bevorzugt jedoch mittels eines Schmelzklebers.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend erläutert.
[0014] Die Dachunterspannbahn weist insgesamt eine Dicke von 2mm auf. Die Dicke des aus
Polyesterstapelfasern bestehenden Faservlieses beträgt 1,8mm. Die aus Polyäthylen
bestehende Folie ist 0,06mm dick. Die Aufkaschierung erfolgt mittels eines Dispersionsklebers.
Das Flächengewicht der Dachunterspannbahn liegt bei 200g/m
2, ermittelt nach DIN 53854. Hiervon entfallen etwa 150g/m
2 auf das Vlies , der Rest auf Kleber und Folie. Die Nadelstellen der vor dem Kaschteren
genadelten Folien weisen einen gegenseitigen Abstand von 15mm auf. Die Nadelstärke
beträgt etwa 0,6mm. Die Durchstoßrichtung der Nadelung verläuft von der kaschierten
zur unkaschierten Seite.
[0015] Eine derartige Dachunterspannbahn weist eine Reißfestigkeit in jeder Richtung von
420N/5cm auf, ermittelt nach DIN 53857 Blatt 2. Die Stempeldurchdruckraft nach DIN
54307 beträgt 1150N. Die Wärmeleitfähigkeit nach DIN 52613 wurde mit 0,045w/mk ermittelt.
Die Dachunterspannbahn ist bezüglich ihres Brandverhaltens nach DIN 4102 einzuordnen
in die Klasse B2. Sie ist bis 80°C dauerwärmebeständig und weist eine Versprödungstemperatur
von unter -60°C auf.
[0016] Derartige Dachunterspannbahnen werden in einer Breite von 1, 1m und einer Länge von
50m hergestellt.
[0017] Die Farbgebung von Folie und Vlies kann beliebig sein. Eine UV beständige Ausrüstung
und ebenso eine flammhemmende Ausrüstung ist ohne Schwierigkeiten möglich.
[0018] Das Aufkaschieren des Vlieses auf die Folie erfolgt bevorzugt mittels eines Schmelzklebstoffes.
Als besonders geeignet hat sich ein solcher auf der Basis eines Acrylsäureester-Copolymerisats
erwiesen, der auf die Folie aufgesprüht wird. Dieser Schmelzkleber weist u.a. eine
sehr gute Alterungs- und Hitzestabilität auf. Er kann bei Temperaturen zwischen 140
bis 180°C verarbeitet werden.
1. Dachunterspannbahn , bestehend aus einer Folie und einem auf eine Seite der Folie
aufkaschierten Faservlies , dadurch gekennzeichnet , daß die Folie aus Polyäthylen
besteht, diese Folie genadelt ist, daß aufkaschierte Faservließ aus Polyester und/oder
Polyamid besteht und sein Flächengewicht bei einer Dicke von etwa 1,8mm etwa 150g/m2 beträgt.
2. Dachunterspannbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher der
Nadelung einen gegenseitigen Abstand von etwa 10 bis 15mm aufweisen und die bei der
Nadelung verwendete Nadelstärke etwa 0,6mm beträgt.
3. Dachunterspannbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Durchstoßrichtung
der Nadelung von der kaschierten zur unkaschierten Seite der Folie verläuft.
4. Dachunterspannbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß
die Dicke der Folie etwa 0,06mm beträgt.
5. Dachunterspannbahn nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengewicht
von Folie und Kaschierkleber etwa 50g/m2 beträgt.
6. Dachunterspannbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Vlies auf die Folie mittels eines Dispersionsklebers aufkaschiert ist.
7. Dachunterspannbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß
das Vlies auf die Folie mittels eines Schmelzklebers aufkaschiert ist.
8. Dachunterspannbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
ihre Reißfestigkeit nach DIN 53857 Blatt 2 etwa 420N/5cm und ihre Stempeldurchdruckkraft
nach DIN 54307 etwa 1150N beträgt.