[0001] Die Erfindung befaßt sich mit einer Sicherheitsschaltung der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Art.
[0002] Elektrische Zündmittel, wie Spalt- oder Brückenzündmittel, sind um so empfindlicher
gegenüber unbeabsichtigte Zündungen, z.B. durch Streuströme oder Hochfrequenz-Einstreuungen,
desto kleiner der für die Auslösung erforderliche Zündstrom ist. Um diese Zündmittel
gegen ungewollte Zündung sicherer zu machen, sind verschiedene Maßnahmen bekannt.
So werden z.B. Widerstände oder Kurzschlußsteckverbindungen parallel zu den Zündmitteln
angeordnet. Aufgrund der durch den parallel geschalteten Widerstand bedingten Stromverzweigung
wird zwar eine Verkleinerung des über das Zündmittel fließenden Stromes und damit
wiederum eine gewisse Erhöhung der Sicherheit erreicht, die aber noch immer nicht
zufriedenstellt. Kurzschlußsteckverbindungen müssen vor der gewollten Auslösung der
Zündmittel von Hand herausgezogen werden, so daß für einen mehr oder weniger langen
Zeitraum keine Schutzwirkung besteht.
[0003] Diese Möglichkeit einer ungewollten Zündung ist insbesondere dann kritisch, wenn
bei Funktionstests des Zündmittels mit nachgeordneter detonationsfähiger Ladung oder
auch beim Einsatz solcher Zündmittel in der Praxis unerwartete Störungen auftreten.
Bei Funktionstests, die stichprobenartig durchgeführt werden, werden die Zündmittel
mit nachgeordneter Ladung extremen Beanspruchungen ausgesetzt, die bis an die Grenze
der Belastbarkeit gehen. Dabei handelt es sich insbesondere um Vibrationsbeanspruchungen,
Falltests, Temperaturwechselbeanspruchungen und Feuchtigkeitstests. Durch solche extremen
Belastungen bei Funktionstests oder auch beim praktischen Einsatz kann es zu Kontaktschwierigkeiten
in der mechanischen Anordnung des Zündmittels mit nachgeordneter Ladung kommen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Sicherheit von elektrischen Zündmitteln
mit nachgeordneten detonationsfähigen Ladungen, wie Detonator, Übertragungsladung
und eigentliche Sprengladung, noch weiter zu erhöhen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Sicherheitsschaltung gelöst, die entsprechend
dem Kennzeichen des Anspruchs 1 ausgebildet ist. Damit ist es in vorteilhafter Weise
möglich, bei Zündmitteln der genannten Art, deren gewollte Auslösung aufgrund von
Unterbrechungen im elektrischen System nicht gelungen ist, die Handhabungssicherheit
wieder herzustellen, indem parallel zum Zündmittel eine definierte Kurzschlußverbindung
hergestellt wird. Solche Unterbrechungen sind deshalb kritisch, da sie instabil sein
können so nach deren Wiederverschwinden dann eine ungewollte Auslösung durch z.B.
Streuströme möglich wäre. Die tatsächliche Existenz der Kurzschlußverbindung kann
durch Ausmessen des Zündkreises kontrolliert werden.
[0006] Für die Erzeugung dieser Kurzschlußverbindung können z.B. Halbleiterwiderstände verwendet
werden, die mit einem Strom entsprechender Spannung so zerstört werden können, daß
sich ein Kurzschluß bildet. Besonders vorteilhaft ist jedoch gemäß Anspruch 2 die
Verwendung von gesinterten Tantalkondensatoren, bei denen gezielte elektrische Durchschläge
immer einen Kurzschluß zur Folge haben. Die Energie für die Erzeugung dieser Kurzschlußverbindung
ist dabei aber nicht so groß, daß das gesamte Bauteil zerstört wird.
[0007] Um der Möglichkeit Rechnung zu tragen, daß es durch die vorgenannten Belastungen
auch zu instabilen Kurzschlüssen z.B. in der Kontaktierung, in den Zuführungen oder
im Zündmittel selbst kommen kann, kann gemäß Anspruch 3 in einer Zuleitung eine zusätzliche
Sicherung angeordnet werden, die mittels eines Stromes durchgebrannt werden kann,
der größer ist als der maximale Zündstrom für 100 %ige Zündung. Auch hier kann wieder
vor der Handhabung des Zündmittels durch Ausmessen des Zündkreises überprüft werden,
ob die Sicherung tatsächlich durchgebrannt und damit die Zuleitung unterbrochen worden
ist.
[0008] Für besonders hohe Sicherheitsanforderungen können auch beide vorgenannten Maßnahmen
in der Weise miteinander kombiniert werden, daß - von der Zuführungsseite der Zündenergie
her gesehen - das die Kurzschlußverbindung erzeugende Bauteil vor der zusätzlichen
Sicherung angeordnet ist. Mit dieser Schaltung ist es dann möglich, zunächst die Sicherung
durchzubrennen und dann einen definierten Kurzschluß zu erzeugen.
[0009] Um schließlich noch der Möglichkeit Rechnung zu tragen, daß auch bei ordnungsgemäßen
Zustand des Zündkreises eine Auslösung durch Streuströme oder Hochfrequenz-Einstreuungen
möglich ist, kann noch gemäß Anspruch 4 ein weiteres Sicherungselement vorgesehen
werden. Bei diesem Sicherungselement handelt es sich um eine Kurzschlußbrücke, die
vorzugsweise als ein zwischen den beiden Zuleitungen eingelöteter Draht ausgebildet
ist, der aufgrund eines nachgeordneten sperrenden Halbleiterelementes, vorzugsweise
einer Sperrdiode, mittels eines Stromes entsprechender Größe und Polarität gezielt
zerstörbar ist, ohne daß das Zündmittel ausgelöst wird. Anstelle der Drahtbrücke kann
aber z.B. auch eine dünne Leiterbahn, die verbrennt,oder ein niederohmiger Widerstand,
der unterbrochen wird, vorgesehen werden.
[0010] Dieses Kurzschlußelement stellt eine zusätzliche Vorentsicherung dar, die erst unmittelbar
vor dem gewollten Auslösen mittels eines entsprechenden elektrischen Stromes aufgehoben
wird. Zuvor ist es möglich, die Zündleitungen über dieses Kurzschlußelement separat
bezüglich der Einhaltung der geforderten Widerstandsdaten auszumessen. Nach Beseitigen
dieser Vorentsicherung kann dann der gesamte Zündkreis nochmals ausgemessen werden,
um seinen einwandfreien Zustand oder eine evtl. Unterbrechung bzw. einen Kurzschluß
feststellen zu können.
[0011] Die erfindungsgemäße Sicherheitsschaltung ist bevorzugt direkt in die Zündmittelanordnung
integriert, sie kann aber auch nahe bei ihr angeordnet sein.
[0012] Die erfindungsgemäße Sicherheitsschaltung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
gezeigt und wird anhand dieses nachstehend noch näher erläutert.
[0013] Das Zündmittel 1 mit nicht gezeigter nachgeordneter detonationsfähiger Ladung ist
über die Zuleitungen 2 und 3 mit einer nicht gezeigten elektrischen Stromquelle verbindbar.
Die Zuleitungen sind bei 2
1 und 3' unterbrochen dargestellt, um anzudeuten, daß die nachstehend näher erläuterte
Sicherheitsschaltung auch im Abstand vom Zündmittel 1 angeordnet sein kann. Zwischen
den beiden Zuleitungen 2 und 3 ist das einen gezielten Kurzschluß ermöglichende Bauteil
4, vorzugsweise ein gesinterter Tantalkondensator, angeordnet. In der Zuleitung 2
ist weiterhin die Sicherung 5 angeordnet, welche im Kurzschlußfall eine gezielte Unterbrechung
der Zuleitung 2 ermöglicht. Parallel zum Zündmittel 1 ist schließlich noch die Kurzschlußbrücke
7 mit einer hier symbolisch angedeuteten niederohmigen Sicherung 7' vorgesehen. Bevorzugt
handelt es sich bei der Brücke 7 um eine zwischen den beiden Zuleitungen 2 und 3 direkt
eingelötete Drahtbrücke. Von der Zuführungsseite der Zündenergie her gesehen ist hinter
der Kurzschlußbrücke 7 in der Zuleitung 2 schließlich noch die Sperrdiode 8 angeordnet,
die hier so ausgebildet ist, daß sie gegen einen negativen Strom sperrt.
[0014] In bekannter Weise kann dann noch parallel zum Zündmittel 1 der Widerstand 9 zwecks
Erreichung einer Stromverzweigung vorgesehen sein. Zum weiteren Schutz gegenüber starken
Streuströmen oder Hochfrequenz-Einstreuungen kann in an sich bekannter Weise in der
Zuleitung 2 auch noch das Bauteil 10 vorgesehen sein, bei dem es sich um einen Widerstand
oder eine Drosselspule handeln kann. Solche starken Störspannungen können z.B. bei
der Sprengung in der Nähe von Transformatorenstationen, Radaranlagen, Hochspannungsleitungen
oder blitzgefährdeten Gebieten auftreten, wo eine extrem hohe Streustromsicherheit
gefordert wird. Die Kurzschlußbrücke 7 macht dabei aus einem empfindlichen Zündmittel
ein hochunempfindliches.
[0015] Die Funktionsweise der Sicherheitsschaltung ist wie folgt: Durch eine an die Zuleitung
2 angelegte negative Spannung wird, ggf. nach vorherigem Ausmessen der Zündleitungen,
die Kurzschlußbrücke 7 gezielt zerstört, wobei die Sperrdiode 8 eine Beeinflussung
des Zündmittels 1 verhindert. Nach Beseitigen der Kurzschlußbrücke 7 kann dann ggf.
der gesamte Zündkreis ausgemessen werden. Sollte sich hierbei ergeben, daß der Widerstand
unendlich oder doch wesentlich zu groß ist, so kann mittels eines Stromes entsprechender
Größe über das Bauteil 4 gezielt ein Kurzschluß parallel zum Zündmittel 1 hergestellt
werden. Sollte dagegen die Ausmessung des Zündkreises einen Kurzschluß oder einen
kurzschlußähnlichen Zustand ergeben haben, so kann durch Unterbrechen der Sicherung
5 mittels einer an die Zuleitung 2 angelegten positiven Spannung die Zuleitung 2 gezielt
unterbrochen werden, so daß auch hier wiederum die Handhabungssicherheit gewährleistet
ist. Ggf. kann auch zur noch weiter erhöhten Sicherheit mittels einer positiven Spannung
an der Zuleitung 2 auch noch über das Bauteil 4 ein zusätzlicher definierter Kurzschluß
erzeugt werden.
[0016] Die gewollte Auslösung des Zündmittels 1 mit.nachgeordneter detonationsfähiger Ladung
erfolgt, wenn keine Fehlzustände des Zündkreises festgestellt wurden, durch Anlegen
einer positiven Spannung entsprechender Größe an die Zuleitung 2.
1. Sicherheitsschaltung für ein elektrisches Zündmittel mit nachgeordneter detonationsfähiger
Ladung und zwei elektrischen Zuleitungen, dadurch ge- kennzeichnet, daß parallel zum
Zündmittel (1) zwischen den beiden Zuleitungen (2, 3) ein elektrisches Bauteil (4)
geschaltet ist, das in seinem Ausgangszustand zumindest im wesentlichen elektrisch
nicht leitend ist, jedoch durch einen Strom mit einer Spannung oberhalb der für die
Auslösung des Zündmittels (1) vorgesehenen maximalen Zündspannung in einen Endzustand
überführbar ist, in dem es einen Kurzschluß parallel zum Zündmittel (1) bildet.
2. Sicherheitsschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil (4)
ein gesinterter Tantalkondensator ist.
3. Sicherheitsschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einer
Zuleitung (2) eine Sicherung (5) angeordnet ist, die durch einen Strom mit einer Stromstärke
größer als der für die Auslösung des Zündmittels (1) vorgesehenen maximalen Stromstärke
zerstörbar ist.
4. Sicherheitsschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Zuleitung (2) ein den Stromfluß in einer Richtung sperrendes Halbleiterelement
(8) und - von der Zuführungsseite der Zündenergie her gesehen - vor dem Halbleiterelement
(8) eine beide Zuleitungen (2, 3) verbindende Kurzschlußbrücke (7) angeordnet ist,
die von einem Strom, gegenüber dem das Halbleiterelement (8) sperrt, ohne Auslösung
des Zündmittels (1) zerstörbar ist.