[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Übertragen von Farbe gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine bekannte Ausführung dieser Art (DE-AS 28 19 257) zeigt eine Hebwalze im Farbwerk,
die eine Pendelbewegung zwischen der Farbkastenwalze und der Reibwalze ausführt und
auf einer Pendelachse gelagert ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Steuerung
für die Pendelbewegung als Steuerkurve ausgebildet, die über einen Rollenhebel die
Bewegung überträgt. Über einen handbetätigten Mechanismus läßt sich die Pendelbewegung
abstellen, damit bei abgestellter Bogenzufuhr oder auch bei abgestelltem Druck keine
Farbe in das Farbwerk gelangt.
[0003] Diese bekannte Ausführung ist rein manuell zu bedienen und überträgt den Farbstreifen
so wie er von der Farbkastenwalze zugeführt wird, ohne daß die Übertragung bereits
für eine verbesserte Farbführung genutzt wird, was sich bei der nachfolgenden Erzeugung
eines gleichmäßigen Farbfilmes negativ auswirkt.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist die Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte
Farbaufbereitung im Farbwerk zu erreichen, und zwar möglichst frühzeitig in der Nähe
des Farbkastens, um somit die Ausgangsbasis für das Farbwerk selbst zu verbessern.
[0005] Die Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Durch
diese zusätzliche Verreibebewegung zwischen Pendelwalze und Farbkastenwalze bzw. Pendelwalze
und erster Reibwalze wird bereits der zu übertragende Farbfilm positiv beeinflußt.
Zwischen Pendelwalze und Reibwalze wird die Verreibungsbewegung, also die Strecke,
um die die Walzen beim Anliegen gegeneinander verschoben werden, verdoppelt, ohne
daß der Hub der einen oder anderen Walze vergrößert werden muß. Hierdurch können auch
Farbregelsysteme, bei denen z.B. eine stufenweise Regelung der Farbzonen vorgesehen
ist, ohne Beeinträchtigung der Farbfilmbildung verwendet werden.
[0006] Die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Ausgestaltungen der erfinderischen Lösung
und ermöglichen ein Abstellen der Pendelbewegung der Hebwalze durch Fernbedienung.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt.
[0008] Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Farbwerks von Druckmaschinen,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung.
[0009] Bei der in Fig. 1 wiedergebenen Seitenansicht eines Farbwerks 1 wird in bekannter
Weise die Druckplatte des Plattenzylinders 2 eingefärbt. Die zum Drucken benötigte
Farbe ist in einem Farbkasten 3 eingefüllt und gelangt über die Farbkastenwalze 4,
die Hebwalze 5 und die Reibwalze 6 in das Farbwerk l. Durch die Pendelbewegung der
Hebwalze 5 wird ein Farbstreifen von der Farbkastenwalze 4 auf die Reibwalze 6 übertragen,
der sodann im Farbwerk zu einem gleichmäßigen Farbfilm aufbereitet wird. Die Hebwalze
5 ist beiderseits auf Hebeln 7 gelagert, die wiederum auf einer Pendelachse 8 befestigt
sind. Über ein nicht dargestelltes Kurvengetriebe erhält die Pendelachse 8 und somit
die Hebwalze 5 ihre Pendelbewegung zwischen der Farbkastenwalze 4 und der Reibwalze
6.
[0010] Auf der Pendelachse 8 ist ein Steuernocken 9 befestigt, der zur Aufnahme einer Rolle
10 einen Schlitz 11 aufweist. Die Rolle 10 ist über einen Bolzen 12 an einem Hebel
13 befestigt, der über einen Lagerbolzen 14 und ein Pendellager 15 am Maschinenseitengestell
16 gelagert ist. An dem der Rolle 10 gegenüberliegenden Ende des Hebels 13 ist eine
Laufrolle 17 über einen Bolzen 18 befestigt. Die Laufrolle 17 greift in eine geschlossene
Steuerkurve 19 einer Kurvenscheibe 20 ein, so daß beim Drehen der Kurvenscheibe 20
über den Hebel 13 eine Pendelbewegung auf die Pendelachse 8 übertragen wird und diese
hin- und herbewegt. Hierdurch erhält gleichzeitig die Hebwalze 5 eine Hin- und Herbewegung,
die unabhängig von der Pendelbewegung derselben ausgeführt wird.
[0011] Wie in Figur 2 wiedergegeben ist die Kurvenscheibe 20 auf einer Achse 21 und diese
wiederum über Lager 22 im Maschinenseitengestell 16 drehbar gelagert. Der Antrieb
erfolgt über ein Stirnrad 23 mit einer solchen Drehzahl, daß die axiale Hin- und Herbewegung
der Hebwalze 5 synchron zur Hin- und Herbewegung der Reibwalze 6 erfolgt. Die Bewegungsrichtung
der Hebwalze 5 verläuft beim Anliegen derselben an der Reibwalze 6 in entgegengesetzter
Richtung. Hierdurch wird zwischen den beiden Walzen der doppelte Verreibeweg erzeugt.
[0012] An dem auf der Pendelachse 8 befestigten Steuernocken 9 ist ein Finger 24 vorgesehen,
der ebenfalls die Pendelbewegung der Hebwalze 5 ausführt. Unterhalb des Fingers 24
ist auf einem Bolzen 25 ein Stellnocken 26 gelagert, wobei der Bolzen 25 am Maschinenseitengestell
16 befestigt ist. An dem Stellnocken 26 greift über ein Verbindungsstück 27 die Kolbenstange
28 eines druckmittelbeaufschlagten Zylinders 29 an, der über eine Verschraubung 30
ebenfalls am Maschinenseitengestell 16 befestigt ist. Über den druckmittelbeaufschlagten
Zylinder 29 läßt sich der Stellnocken 26 verschwenken, derart, daß er beim Einschwenken
in den Bereich des Fingers 24 die Hubbewegung der Hebwalze 5 abstellt. Hierbei liegt
diese an der Reibwalze 6 an, so daß die Farbübertragung von der Farbkastenwalze 4
an das Farbwerk 1 unterbrochen ist. Beim Zurückschwenken des Stellnockens 26 (strichpunktiert
gezeichnet) durch den druckmittelbeaufschlagten Zylinder 29 läßt sich auf einfache
Weise die Farbzufuhr wieder anstellen. Auch das Abstellen der Farbe erfolgt unabhängig
von der seitlichen Hin- und Herbewegung der Pendelachse 8 und somit der Hebwalze 5.
TEILELISTE
[0013]
1 Farbwerk
2 Plattenzylinder
3 Farbkasten
4 Farbkastenwalze
5 Hebwalze
6 Reibwalze
7 Hebel
8 Pendelachse
9 Steuernocken
10 Rolle
11 Schlitz
12 Bolzen
13 Hebel
14 Lagerbolzen
15 Pendellager
16 Maschinenseitengestell
17 Laufrolle
18 Bolzen
19 Steuerkurve
20 Kurvenscheibe
21 Achse
22 Lager
23 Stirnrad
24 Finger
25 Bolzen
26 Stellnocken
27 Verbindungsstück
28 Kolbenstange
29 Zylinder
30 Verschraubung
1. Vorrichtung zum Übertragen von Farbe in das Farbwerk von Druckmaschinen mit einer
Hebwalze, die eine Pendelbewegung zwischen einer Farbkastenwalze und einer Reibwalze
ausführt und einen Farbstreifen von der Farbkastenwalze auf die Reibwalze und von
dieser in das Farbwerk überträgt, wobei die Hebwalze beiderseits über Hebel auf eine
Pendelachse gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Pendelachse (8) der Hebwalze (5) mittels einer Steuerkurve (19) eine axiale
Hin- und Herbewegung übertragen wird,
daß die Hin- und Herbewegung synchron zur Bewegung der Reibwalze (6) ausgeführt wird,
und daß die Hin- und Herbewegung der Hebwalze (5) beim Anliegen derselben an der Reibwalze
(6) in entgegegesetzter Richtung verläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Pendelachse (8) der Hebwalze (5) ein Steuernocken (9) angeordnet ist,
daß in den Steuernocken (9) die Rolle (10) eines am Maschinenseitengestell (16) gelagerten
Hebels (13) eingreift,
und daß am gegenüberliegenden Hebelarm eine Laufrolle (17) vorgesehen ist, die in
eine geschlossene Steuerkurve (19) eingreift.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuernocken (9) einen Finger (24) aufweist, der im Bereich eines von einem
Druckmittel beaufschlagten Zylinders (29) schwenkbaren Stellnockens (26) vorgesehen
ist, derart, daß beim Einschwenken des Stellnockens (26) die Hubbewegung der Hebwalze
(5) abstellbar ist, und diese an der Reibwalze (6) anliegt.