[0001] Die Erfindung betrifft ein Segelboot gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei einem bekannten Segelboot der gattungsgemäßen Art (US-PS 4 437 426) ist zwar
aufgrund des vor dem Segelmast angeordneten Bedienungsplatzes der Vorteil gegeben,
daß die Sicht des Benutzers des Bootes weder durch den Mast noch durch das hieran
angeschlagene Segel beeinträchtigt wird. Jedoch zeigt sich gleichzeitig der gravierende
Nachteil, daß ein derart ausgebildetes Segelboot mit dem vorderen Teil seines Rumpfes
zum Unterschneiden neigt, d.h. der Bug des Bootes zeigt selbst bei geringen Windstärken
die nicht verhinderbare Tendenz, in die Wasseroberfläche einzutauchen. Eine derartige
Tendenz beeinträchtigt selbstverständlich die Segeleigenschaften und kann insbesondere
bei länger andauerndem Unterschneiden zum Kentern,ja sogar zum Sinken des Bootes führen.
[0003] Ausgehend hiervon, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Segelboot der gattungsgemäßen
Art zur Beseitigung der geschilderten Nachteile derart auszugestalten, daß es bei
leichter Manövrierbarkeit kentersicher ausgebildet ist und nicht nur mit geringerer
Breite als üblich gebaut werden kann, sondern auch höhere Segelgeschwindigkeiten zuläßt,
ohne daß die Gefahr des Unterschneidens gegeben ist.
[0004] Die Merkmale der zur Lösung dieser Aufgabe geschaffenen Erfindung ergeben sich aus
Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen hiervon sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0005] Es ist zwar schon ein Doppelrumpfsegelboot in Form eines Katamarans bekannt (FR-OS
25 14 718), dessen Schwimmkörper aus zwei im Abstand voneinander verbundenen Rümpfen
besteht. Diese weisen jedoch jeweils die klassische Kielform auf, d.h. die Höhe der
Rümpfe nimmt von vorn nach achtern stetig zu, wobei der Rumpfquerschnitt stets mehr
oder weniger schneidenförmig ausgebildet ist und im Gegensatz zur Erfindung bugseitig
keine die Auflagefläche vergrößernde Löffelform aufweist.
[0006] Demgegenüber weisen bei dem erfindungsgemäß ausgestalteten Segelboot die Rümpfe eine
spezielle Form sowie einen besonderen Querschnitt auf, und zwar derart, daß jeder
Rumpf bugseitig bzw. in seinem vorderen Bereich eine Wulst- oder Tropfenform besitzt,
die nach achtern in eine Keil- bzw. Schneidenform übergeht. Weiterhin ist der durch
die Fläche des Längsschnittes der Rümpfe unterhalb der Eintauchebene gebildete Lateralplan
derart gestaltet, daß der Lateralschwerpunkt nach achtern hinter Mitte Schiff verlagert
ist. Zu diesem Zweck ist die Mastaufnahme in der hinteren Schiffshälfte angeordnet.
Zum Ausgleich hierfür ist der Bedienungsplatz für das Segelboot nach vorn verlegt,
und zwar derart, daß er zwischen den äußeren Rümpfen gebildet und vor der Mastaufnahme
angeordnet ist.
[0007] Selbstverständlich ist es möglich, das Segelboot nicht nur als Doppelrumpfboot, sondern
auch mit mehreren, beispielsweise drei Rümpfen, auszubilden. In jedem Fall entspricht
es hierbei einer bevorzugten Ausführungsform, die äußeren Rümpfe des Bootes derart
nahe beieinanderliegend anzuordnen, daß die Breite des Bootes weniger als die Hälfte
der Bootslänge beträgt. Die erfindungsgemäß vorgesehene spezielle Rumpfform in Verbindung
mit der vorgenannten Ausbildung ermöglicht es somit, ein Mehrrumpfboot mit erheblich
kleineren Breitenabmessungen als üblich zu bauen. Während beispielsweise bei einem
herkömmlichen Katamaran die Breite etwa der halben Bootslänge entspricht, also beispielsweise
in den Abmessungen von 6 m Länge und 3 m Breite, kann das erfindungsgemäße Doppelrumpfboot
mit erheblich geringerer Breite ausgestaltet werden. So beträgt bei einer praktischen
Ausführungsform der Erfindung bei einer Bootslänge von 4 m die Breite des Bootes lediglich
1,50 m. Diese beträchtlich geringeren Abmessungen ergeben besondere Vorteile hinsichtlich
der Handlichkeit, wobei das erfindungsgemäße Doppelrumpfboot insbesondere in einfacher
Weise auf dem Autodach transportiert werden kann.
[0008] Der Übergangsbereich zwischen der Tropfen- bzw. Wulstform des Rumpfes und dessen
Schneidenform liegt vorzugsweise in der vorderen Schiffshälfte, so daß einerseits
jeder Rumpf in seinem vorderen Bereich breit und gedrungen ausgebildet ist und somit
einen relativ großen Auftrieb erzeugt, andererseits aber im restlichen, insbesondere
im hinteren Bereich schneidenförmig gestaltet ist. Diese Schneidenform des Rumpfes
wirkt derart, daß eine Abdrift über das übliche Ausmaß hinaus verhindert wird, so
daß diese Schneidenform insofern kiel- oder schwertähnlich wirkt, ohne daß jedoch,
wie erwähnt, ein Kiel oder Schwert vorgesehen ist.
[0009] weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Rümpfe des Segelbootes nicht mit gleichbleibender
Höhe ausgebildet sind, sondern wenn die Höhe der Rümpfe von vorn nach achtern zunimmt
und zwar derart, daß sich der Abstand zwischen oberer und unterer Begrenzungskante
der Rümpfe nach achtern stetig vergrößert. Hierdurch wird einerseits im vorderen Bereich
der Rümpfe eine ausreichend große Auflagefläche, bewirkt durch die breite gedrungene
Rumpfform, mit dem sich hieraus ergebenden großen Auftrieb erzielt, und es wird andererseits
im hinteren Rumpfbereich aufgrund der dort vorgesehenen Schneidenform eine vergrößerte
schneidenförmige Eintauchfläche erreicht, die eine wesentlich verbesserte Manövrierfähigkeit
gewährleistet.
[0010] Diese gesteigerte Manövrierfähigkeit des erfindungsgemäßen Segelbootes wird noch
dadurch verbessert, daß die Rümpfe heckseitig über ihre vertikale Begrenzung hinaus
durch eine Schneidenfläche verlängert sind, die nach oben dreieckförmig spitz ausläuft.
An dieser Schneidenfläche der Rümpfe kann jeweils das Ruderblatt angelenkt sein, wobei
dies derart erfolgt, daß das jeweilige Ruderblatt insgesamt in der selben Höhe wie
der betreffende Rumpf verläuft. Dies ermöglicht es in vorteilhafter Weise, mit dem
erfindungsgemäßen Segelboot auf jeden beliebigen Strand aufzufahren bzw. auch in seichten
Gewässern zu segeln, ohne daß es erforderlich ist, das ansonsten nach unten ragende
Ruderblatt hochzubringen. Der zum Ausgleich für den beträchtlich nach achtern verlagerten
Mast zwischen den äußeren Rümpfen gebildete, vor der Mastaufnahme angeordnete Bedienungsplatz
ist zweckmäßigerweise derart ausgestaltet, daß der vordere Teil der die Rümpfe starr
verbindenden Plattform den Bedienungsplatz bildet und insbesondere als Sitzplatz ausgeformt
ist. Bei entsprechend groß ausgebildeten Segelbooten ist es in diesem Zusammenhang
auch möglich, nahe dem hinteren Bereich des Hauptbedienungsplatzes etwa seitlich beidseits
der Mastaufnahme Ausweichbedienungsplätze zu bilden, um bei hohen Windstärken durch
entsprechende Körperverlagerung für den erforderlichen Gewichtsausgleich sorgen zu
können oder aber auch um die Möglichkeit zu haben,zwei oder sogar drei Personen auf
dem erfindungsgemäßen Segelboot befördern zu können.
[0011] Die in der hinteren Schiffshälfte angeordnete Mastaufnahme ist derart hoch ausgebildet,
daß deren Oberseite über der Kopfhöhe der auf dem Bedienungsplatz befindlichen Person
verläuft. Hierdurch ist es möglich, den Mastbaum einschließlich des hiermit fest verbundenen
Segels über eine Winkelstellung von 90° hinaus, ja sogar um 360
0 drehen zu lassen, ohne daß die auf dem Bedienungsplatz befindliche Person gefährdet
wird. Dies erhöht in beträchtlicher Weise die Kentersicherheit des Segelbootes, da
bei Bedarf das Segel in entsprechender Weise ausfieren kann.
[0012] Wie schon dargelegt, ist der Lateralschwerpunkt durch entsprechend nach hinten erfolgte
Verlagerung des Mastes bzw. der Mastaufnahme so weit wie möglich nach achtern verschoben,
wobei zum Ausgleich hierfür der Bedienungsplatz nach vorn zwischen die äußeren Rümpfe
verlegt ist. Hierdurch wird eine markante Erhöhung der Segelgeschwindigkeit bei gleichzeitiger
Steigerung der Sicherheit,
[0013] insbesondere Kentersicherheit erzielt. Bei einer speziellen Ausführungsform ist die
den Mast aufnehmende Bohrung der Mastaufnahme an einer Stelle der hinteren Schiffshälfte
angeordnet, die einen Abstand von etwa 40 % bis 30 % der Schiffslänge zum hinteren
Rumpf- bzw. Bootsende aufweist. Die Mastaufnahme kann im speziellen etwa amboßförmig'mit
nach achtern freikragendem Arm ausgebildet sein, wobei sich der Arm der Mastaufnahme
bzw. der am Mast befestigte Mastbaum etwa bis zum Bootsende erstreckt.
[0014] Insgesamt ist durch das erfindungsgemäß ausgestaltete Segelboot nicht nur eine erhöhte
Segelgeschwindigkeit bei verbesserter Kentersicherheit und größerer Manövrierfähigkeit
erreicht, sondern es können gleichzeitig auch die Breitenabmessungen verringert werden,
was die Handlichkeit des Bootes, insbesondere während des Transportes, erhöht. Die
vorgesehene spezielle Rumpfform in Verbindung mit dem nach hinten verlagerten Mast
und dem demgegenüber in der vorderen Schiffshälfte zwischen den Rümpfen angeordneten
Bedienungsplatz erbringt eine weiter erhöhte Stabilität bei verbesserten Segeleigenschaften,
ohne daß es wie bisher erforderlich ist, zur Verhinderung einer unzulässig hohen Abdrift
ein Schwert bzw. ein solches Ruderblatt vorzusehen, das über die untere Begrenzungsebene
der Rümpfe nach unten ragt. Tatsächlich läßt sich das Ruderblatt, wie dargelegt, in
vorteilhafter Weise im selben Höhenbereich wie der betreffende Rumpf anordnen, so
daß ohne weiteres in seichten Gewässern gesegelt und auch auf jeden Strand aufgefahren
werden kann, ohne daß ein Hochbringen des Ruderblattes oder ein Hochziehen des Schwertes
erforderlich ist.
[0015] Bei dem Segelboot gemäß der Erfindung sorgt der vordere Rumpfbereich aufgrund der
wulst- bzw. tropfenförmigen Ausbildung für einen erhöhten Auftrieb, während demgegenüber
die nach einem entsprechenden Übergangsbereich vorgesehene Schneidenform des jeweiligen
Rumpfes im restlichen Rumpfbereich eine unzulässige Abtrift verhindert und gleichzeitig
die Manövrierfähigkeit erhöht.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Segelboot gemäß der Erfindung in Form eines Zweirumpfbootes in perspektivischer
Darstellung,
Fig. 2 in Seitenansicht,
Fig. 3 in Vorderansicht und
Fig. 4 in der Ansicht von unten sowie
Fig. 5 im Detail querschnittlich die Mastaufnahme zur Darstellung der drehbaren Lagerung
des unteren Mastendes.
[0017] Wie aus der Zeichnung im einzelnen ersichtlich, weist das dargestellte Segelboot
zwei Rümpfe auf, die parallel im Abstand zueinander angeordnet und starr durch eine
Plattform 2 verbunden sind.Auf der Plattform 2 ist in der Längsmittelebene des Schiffes
eine Mastaufnahme 3 befestigt, die zur drehbaren Halterung eines mit einem Großsegel
4 sowie einem Vorsegel 5 versehenen Mastes 6 dient.
[0018] Wie besonders deutlich aus Fig. 1, 3 und 4 ersichtlich, weisen die beiden Rümpfe
1 des Bootes eine spezielle Form und Querschnittsgestaltung auf, und zwar derart,
daß sie im vorderen Bereich Wulst- bzw. Tropfenform 27 besitzen, nach achtern in eine
Keil- bzw. Schneidenform 28 übergeht. Der Übergangsbereich 13 zwischen diesen beiden
speziellen Rumpfformen 27, 28 liegt in der vorderen Schiffshälfte, die gegenüber der
hinteren Schiffshälfte durch die in Fig. 1, 2 und 4 angedeutete Quermittellinie 30
begrenzt ist. Bei Wunsch kann der vorgenannte Übergangsbereich 13 selbstverständlich
auch in der hinteren Schiffshälfte angeordnet sein.
[0019] Wie besonders deutlich aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, nimmt die Höhe der Rümpfe 1
von vorn nach achtern derart zu, daß sich in Seitenansicht gesehen der Abstand zwischen
der unteren Begrenzungskante 11 der Rümpfe 1 und der oberen Begrenzungskante 14 nach
achtern stetig vergrößert und daß die obere Rumpfbegrenzungskante 14 bei parallel
zur Eintauchebene 38 verlaufender unterer Rumpfbegrenzungskante 11 nach achtern ansteigt.
[0020] Die beiden Rümpfe 1 sind heckseitig über ihre gedachte vertikale Begrenzungslinie
15 hinaus verlängert, wobei die Verlängerung ebenfalls die Form einer Schneidenfläche
16 aufweist. Diese Schneidenfläche 16 läuft jeweils nach oben dreieckförmig spitz
aus. An der hinteren Begrenzungskante jeder Schneidenfläche 16 ist ein Ruderblatt
9 angelenkt, das die aus Fig. 1 und 2 ersichtliche Form aufweist und mit seiner Unterkante
12 derart auf der Höhe der unteren Rumpfbegrenzungskante 11 verläuft, daß das Ruderblatt
9 insgesamt in der horizontalen Fluchtungslinie der Längsmittelebene des betreffenden
Rumpfes 1 liegt.
[0021] Da, wie ersichtlich, das dargestellte Segelboot ohne Schwert sowie ohne Kiel ausgestaltet
ist und die beschriebene besondere Anordnung des jeweiligen Ruderblattes 9 aufweist,
bilden die Rümpfe 1 mit ihrer unteren Längskante 11 die am tiefsten gelegene Begrenzungsebene
des Bootes.
[0022] Wie Fig. 1 zu entnehmen, sind die beiden Rümpfe 1 des Bootes derart nahe beieinanderliegend
angeordnet, daß die Bootsbreite weniger als die Hälfte der Bootslänge beträgt.
[0023] Der durch die Fläche des Längsschnittes der Rümpfe 1 unterhalb der Eintauchebene
gebildete Lateralplan ist derart ausgestaltet, daß der Lateralschwerpunkt insgesamt
nach achtern hinter Mitte Schiff verlagert ist. u diesem Zweck ist die Mastaufnahme
3 in der hinteren Schiffshälfte angeordnet, wobei beim dargestellten Ausführungsbeispiel
eine den Mast 6 aufnehmende Bohrung 19 in der Mastaufnahme 3 an einer Stelle der durch
die Quermittellinie 30 begrenzten hinteren Schiffshälfte liegt, die einen Abstand
von etwa 40 % der Schiffslänge zum hinteren Schiffsende 15 (gedachte vertikale hintere
Rumpfbegrenzungskante 15) aufweist.
[0024] Das dargestellte Segelboot weist einen Bedienungsplatz 10 auf, der zum Ausgleich
für den weit nach achtern verlagerten Mast 6 nach vorn verlagert ist, und zwar zwischen
den beiden Rümpfen 1 vor der Mastaufnahme 3. Zu diesem Zweck ist der vordere Teil
der Plattform 2 als etwa dreieckförmiger Sitzplatz mit entsprechender Umrandung 31
ausgebildet. Hierbei ist die Anordnung derart getroffen, daß die horizontal verlaufende
Oberseite 18 der Mastaufnahme 3 auf einer über der Kopfhöhe der auf dem Bedienungsplatz
10 befindlichen Person liegenden Höhe sich erstreckt.
[0025] Die Mastaufnahme 3 weist etwa die Form eines Ambosses mit einem Fuß 21 sowie einem
hiervon nach achtern frei wegragenden Arm 20 auf, der sich beim dargestellten Ausführungsbeispiel
bis etwa auf die Höhe des Bootsendes 15 erstreckt. Der Fuß 21 der Mastaufnahme 3 weist
eine vertikale Bohrung 19 auf, die den Mast 6 derart lagert, daß dieser um 360° frei
drehbar .ist. Zu diesem Zweck ist die Bohrung 19 mit einer Hülse 22 ausgekleidet,
die an ihrem oberen Ende mit einer Buchse 23 sowie an ihrem unteren Ende mit einem
widerlager 24 verschlossen ist. Sowohl die Buchse 23 als auch das Widerlager 24 bestehen
aus hochgleitfähigem Kunststoff, so daß die freie und leichte Drehbarkeit des Mastes
6 gewährleistet ist. Am unteren Ende des Mastes 6 ist ein Mastdorn 25 vorgesehen,
der eine Durchgangsbohrung 32 in der Plattform 2 durchsetzt und nach unten herausragt.
An diesem nach unten herausragenden Ende ist der Mastdorn 25 mit einem Splint 26 versehen,
so daß damit der Mast 6 gegen unbeabsichtigtes Herausziehen aus der Bohrung 19 der
Mastaufnahme 3 zuverlässig gesichert ist.
[0026] Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist der Mast 6 im Winkel von 90° zu der horizontal
verlaufenden Oberseite 18 des Armes 20 angeordnet und an seinem unteren Ende fest
mit einem Mastbaum 7 sowie an seinem oberen Ende fest mit einem Aufrichter 8 verbunden.
Das Großsegel 4 ist einerseits am Mast 6. sowie andererseits wenigstens an zwei weiteren
Stellen 33, 34 am Mastbaum 7 bzw. am Aufrichter 8 angeschlagen. In geringem Abstand
vor dem Großsegel 4 ist das Vorsegel 5 angeschlagen, das in der dargestellten Weise
die Form eines schmalen langgestreckten Rechteckes aufweist und als Windtrimmer ausgebildet
ist. Dieser Windtrimmer 5 ist an seinen beiden Enden über die Stellen 35, 36 mit dem
Mastbaum 7 bzw. dem Aufrichter 8 verbunden und über wenigstens drei weitere Stellen
29 am Mast 6 angeschlagen.
[0027] Aufgrund der speziell gewählten Ausbildung dahingehend, daß Mastbaum 7 und Oberseite
18 des Armes 20 der Mastaufnahme 3 streng parallel zueinander verlaufen, kann die
gesamte, aus Mast 6, Großbaum 7, Aufrichter 8, Großsegel 4 und Vorsegel 5 gebildete,
relativ starre Einheit frei gedreht werden, und zwar nicht nur über einen Winkel von
90° hinaus, sondern insgesamt um 360°. Dies gibt eine außerordentlich große Kentersicherheit
und macht darüber hinaus die Anordnung von Wanten, Achter- und Vorstags überflüssig.
Schließlich ist auch aufgrund des Umstandes, daß die Drehebene des Mastbaumes 7 über
der Kopfhöhe der auf dem Bedienungsplatz 10 befindlichen Person liegt, gewährleistet,
daß diese Bedienungsperson nicht gefährdet wird.
[0028] Wie weiterhin noch aus Fig. 1 ersichtlich, sind seitlich neben dem Bedienungsplatz
10 Ausweichbedienungsplätze 17 gebildet, die beidseits der Mastaufnahme 3 liegen und
der Aufnahme weiterer Personen oder aber der auf dem Hauptbedienungsplatz 10 befindlichen
Person dienen können,wenn bei größeren Windstärken eine Gewichtsverlagerung bzw. ein
Gewichtsausgleich erforderlich werden sollte.
[0029] Das dargestellte Segelboot weist eine Manövrierfähigkeit auf, die im Vergleich zu
einem herkömmlichen Katamaran, ja sogar im Vergleich zu einem herkömmlichen Einrumpfsegelboot
wesentlich verbessert ist, was nicht nur auf der speziellen Ausgestaltung der Rumpfform
bzw. des Rumpfquerschnittes beruht, sondern u.a., jedoch nicht zuletzt darauf, daß
keinerlei Schwert- oder Ruderblattfläche vorgesehen ist, die über die durch die untere
Längskante 11 der Rümpfe 1 gebildete Begrenzungsebene nach unten hinausragt.
[0030] Wie im übrigen aus Fig. 2 ersichtlich, weist das dargestellte Segelboot je nach herrschender
Windstärke eine unterschiedlich gelagerteEintauchebene auf.
[0031] Lediglich des Beispiels halber sind in Fig. 2 zwei unterschiedliche Eintauchebenen
37, 38 angedeutet, wobei die Eintauchebene 38 beispielsweise bei Windstärke 1 und
die Eintauchebene 37 beispielsweise bei Windstärke 3 bis 4 gilt.
1. Segelboot mit einem Schwimmkörper, einem Segelmast und einem vor dem Segelmast
angeordneten Bedienungsplatz,
gekennzeichnet durch
die Vereinigung folgender teilweise für sich bekannter Merkmale:
a) der Schwimmkörper besteht aus wenigstens zwei im Abstand voneinander verbundenen
Rümpfen (1), die von einer bugseitig vorgesehenen Wulst- bzw. Tropfenform (27) unter
stetiger Querschnittsverringerung nach achtern in eine Keil- bzw. Schneidenform (28)
übergehen;
b) der durch die Fläche des Rumpflängsschnittes unterhalb der Eintauchebene gebildete
Lateralplan ist derart gestaltet, daß der Lateralschwerpunkt nach achtern hinter Mitte
Schiff verlagert ist;
c) die Mastaufnahme (3) ist in der hinteren Schiffshälfte angeordnet und
d) die Höhe der Rümpfe (1) nimmt von vorn nach achtern derart zu, daß die obere Rumpfbegrenzungskante
(14) bei parallel zur Eintauchebene (38) verlaufender unterer Rumpfbegrenzungskante
(11) nach achtern ansteigt.
2. Segelboot nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite des Bootes weniger als die Hälfte der Bootslänge beträgt.
3. Segelboot nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Übergangsbereich (13) zwischen der Tropfen- bzw. Wulstform (27) der Rümpfe
(1) und deren Schneidenform (28) in der vorderen Schiffshälfte liegt.
4. Segelboot nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rümpfe (1) heckseitig über ihre vertikale Begrenzung hinaus durch eine Schneidenfläche
(16) verlängert sind, die nach oben dreieckförmig spitz ausläuft.
5. Segelboot nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der heckseitigen dreieckförmigen Schneidenfläche (16) der Rümpfe (1) jeweils
das Ruderblatt angelenkt ist.
6. Segelboot nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet
daß die den Mast (6) aufnehmende Bohrung (19) der Mastaufnahme (3) an einer Stelle
der hinteren Schiffshälfte angeordnet ist, die einen Abstand von etwa 40 % bis 30
% der Schiffslänge zum hinteren Rumpf- bzw. Bootsende (15) aufweist.