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EP 0 179 397 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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30.04.1986 Patentblatt 1986/18 |
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Anmeldetag: 17.10.1985 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH FR GB IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
26.10.1984 DE 3439248
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Anmelder: AEG - Elotherm GmbH |
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D-42855 Remscheid (DE) |
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Erfinder: |
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- Matthes, Hans Georg
D-5632 Wermelskirchen (DE)
- Model, Hans Jürgen
D-5630 Remscheid (DE)
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(74) |
Vertreter: Cohausz & Florack
Patentanwälte |
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Postfach 33 02 29 40435 Düsseldorf 40435 Düsseldorf (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zum Warmhalten von induktiv erwärmten Werkstücken, insbesondere Stangen
und Rohre |
(57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Warmhalten von im Durchlauf induktiv
erwärmter Werkstücke unter Verwendung einermehrere hintereinander angeordnete Induktoren
aufweisenden Erwärmungsanlage. In der Warmhaltephase werden die Werkstücke vor- und
zurückgefahren. Während des Vor- und Zurückfahrens wird die Energiezufuhr zu den Induktoren
dadurch gesteuert, daß die Einschaltezeit zur Ausschaltezeit in einer Weise verändert
wird, daß das Temperaturprofil der Werkstücke aufrechterhalten bleibt.
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Warmhalten von durch mehrere hintereinander
angeordnete Induktoren gefahrenen und dabei erwärmten, eine Materialsäule bildenden
Werkstücken, insbesondere Stangen und Rohren, die in der Warmhaltephase zur Aufrechterhaltung
des in der Erwärmungsphase erhaltenen Temperaturprofils über die Materialsäule bei
abgestufter Energiezufuhr zu den einzelnen Induktoren zurück- und vorgefahren werden.
[0002] Ein solches Verfahren soll gewährleisten, daß die erwärmten Werkstücke nach Durchlaufen
der Erwärmungsstrecke der nachgeordneten Anlage, z.B. einer Presse, mit der für die
Nachbearbeitung optimalen Temperatur zugeführt wird. Beim kontinuierlichen Durchlauf
läßt sich über eine abgestufte Energiezufuhr zu den ein- ::elnen Induktoren über die
Materialsäule ein Temperaturprofil einstellen, bei dem das Werkstück bei Verlassen
der Erwärmungsstrecke die für die Weiterverarbeitung optimale Temperatur hat. Die
Einhaltung des Temperaturprofils und damit auch der optimalen Temperatur bei Verlassen
der Erwärmungsstrecke wird jedoch schwierig, wenn der Durchlauf des Werkstückes gestoppt
wird. Solche Betriebsunterbrechungen kommen bei in Reihe angeordneten Anlagen häufig
vor. Damit sich bei unterbrochenem Durchlauf die Temperatur in den den einzelnen Induktoren
zugeordneten Abschnitten des Werkstückes nicht zu weit von den gewünschten Temperaturprofil
entfernt, ist es bekannt, die Energiezufuhr zu den einzelnen Induktoren entsprechend
zu regeln. Trotz dieser Regelung läßt es sich bei stillstehendem Werkstück aber nicht
vermeiden, daß innerhalb eines jeden Abschnittes eines jeden Induktors das Temperaturniveau
sich über die Länge dieses Abschnittes vergleichmäßigt, so daß sich von Abschnitt
zu Abschnitt ein abgestuftes Temperaturniveau ergibt. Um diese starke Abstufung der
einzelnen Abschnitte zu vermindern, ist es ferner bekannt, bei unterbrochenem Durchlauf
das Werkstück zurück- und vorzufahren (reversierender Betrieb). Auch mit dieser Maßnahme
ergeben sich aber nach wie vor unerwünscht große Abweichungen der Temperatur der Werkstücke
von dem optimalen Temperaturprofil (induktive Stangenerwärmung für Warmstufenpressen
von H.-J. Model, Sonderdruck aus "Elektrowärme International"; DE-PS 32 20 142. Elektorwärme
International 41 (1983), Juni, "Induktive Stangenerwärmung für Warmpressen", H.-J.
Model, Seite B 129 bis B 132: DE-Z).
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem das
in der Erwärmungsphase erhaltene Temperaturprofil eines im Durchlauf induktiv erwärmten
Werkstückes möglichst genau aufrechterhalten werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß die mittlere Energiezufuhr zu den Induktoren während des Vorfahrens
der Werkstücke innerhalb der Induktoren durch ein abnehmendes Tastverhältnis von Einschaltezeit
zu Ausschaltezeit verringert wird
[0005] Vorzugsweise werden bei diesem Verfahren die Werkstücke bei unterbrochener Energiezufuhr
schnell zurückgefahren.
[0006] Alternativ ist es aber auch möglich, daß die mittlere Energiezufuhr zu den Induktoren
während des Zurückfahrens der Werkstücke innerhalb der Induktoren durch ein zunehmendes
Tastverhältnis von Einschaltezeit zu Ausschaltezeit vergrößert wird.
[0007] Bei diesem alternativen Verfahren werden die Werkstücke vorzugsweise bei unterbrochener
Energiezufuhr schnell vorgefahren.
[0008] Während bei einem bekannten Verfahren (DD-PS 12 70 44) die für das Warmhalten der
Werkstücke in den Induktoren benötigte Energie durch zeitliches An- und Abschalten
von Hilfsdrosseln oder Kapazitäten so variiert wird, daß auch bei Stillstand die axiale
Temperaturverteilung in den im Induktorsystem befindlichen Werkstücken angenähert
wie beim Durchlauf aufrechterhalten wird, beruht die erfindungsgemäße Lösung auf einem
anderen Prinzip. Bei der Erfindung wird bei unterbrochenem Durchlauf den einzelnen
Induktoren die Energie, die zur Deckung von Wärmeverlusten in den den einzelnen Induktoren
zugeordneten Abschnitten des Werkstückes benötigt wird dadurch aufgeteilt, daß das
Tastverhältnis von Einschaltezeit zur Ausschaltezeit für die Energiezufuhr verändert
wird. In Verbindung mit dem reversierenden Betrieb läßt sich mit diesen über die Vorfahrphase
verteilt den Induktoren zugeführte Energie in den einzelnen Einschaltzeiten das Temperaturprofil
feinstufig aufrechterhalten. Je stärker die Aufteilung der zuzuführenden Energie ist,
desto genauer läßt sich das Profil aufrechterhalten. Da die den einzelnen Induktoren
zugeordneten Abschnitte des Werkstückes beim Warmhalten einen unterschiedlichen Energiebedarf
für die Aufrechterhaltung des Temperaturprofils haben, ergeben sich bei einer Aufteilung
der Energie auf gleichviele Einschaltzeiten für jeden Abschnitt neben der abnehmenden
Einschaltzeit innerhalb eines jeden Abschnittes auch für verschiedene Abschnitte unterschiedliche
Einschaltzeiten für die Energie.
[0009] Zwar ist es allgemein bekannt, die Energiezufuhr dadurch zu steuern, daß das Tastverhältnis
von Einschaltezeit zur Ausschaltezeit geändert wird (DE-OS 32 20 142 und DE-OS 29
14 304), bei diesem Verfahren wird aber nicht die besondere Problematik beim Warmhalten
von Werkstücken bei der Beheizung durch Induktoren behandelt.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren kann im Prinzip mit der Einrichtung der DE-PS 32 20
142 durchgeführt werden. In diesem Fall muß die Regeleinrichtung die Einschaltphase
für den den einzelnen Induktoren zugeführten Strom lediglich in viele Einzelphasen
aufgeteilt werden, deren Summe gleich der Einschaltphase ist, die aber zunehmend kürzer
werden.
1. Verfahren zum Warmhalten von durch mehrere hintereinander angeordnete Induktoren
gefahrenen und dabei erwärmten, eine Materialsäule bildenden Werkstücken, insbesondere
Stangen und Rohren, die in der Warmhaltephase zur Aufrechterhaltung des in der Erwärmungsphase
erhaltenen Temperaturprofils über die Materialsäule bei abgestufter Energiezufuhr
zu den einzelnen Induktoren zurück- und vorgefahren werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die mittlere Energiezufuhr zu den Induktoren während des Vorfahrens der Werkstücke
innerhalb der Induktoren durch ein abnehmendes Tastverhältnis von Einschaltezeit zu
Ausschaltezeit verringert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstücke bei unterbrochener
Energiezufuhr schnell zurückgefahren werden.
3. Verfahren zum Warmhalten von durch mehrere hintereinander angeordnete Induktoren
gefahrenen und dabei erwärmten, eine Materialsäule bildenden Werkstücken, insbesondere
Stangen und Rohren, die in der Warmhaltephase zur Aufrechterhaltung des in der Erwärmungsphase
erhaltenen Temperaturprofils über die Materialsäule bei abgestufter Energiezufuhr
zu den einzelnen Induktoren zurück- und vorgefahren werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Energiezufuhr zu den Induktoren während des
Zurückfahrens der Werkstücke innerhalb der Induktoren durch ein zunehmendes Tastverhältnis
von Einschaltezeit zur Ausschaltezeit vergrößert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstücke bei unterbrochener
Energiezufuhr schnell vorgefahren werden.
