[0001] Die Erfindung betrifft eine Meßeinrichtung zum Messen eines Greiferauflagedruckes
in Bogenrotationsdruckmaschinen.
[0002] Der Greiferauflagedruck für alle Greifer einer Greiferreihe eines bogentranpsortierenden
Zylinders einer Bogenrotationsdruckmaschine muß möglichst bei allen Greifern gleich
groß sein. Stärkere Unterschiede machen sich z.B. in Form von
Dublieren bemerkbar. Bisher war es nur möglich, den Greiferauflagedruck über Federwaagen
zu messen. - Eine Methode, bei dem es sehr von der Geschicklichkeit des Meßtechnikers
abhing, genaue und reproduzierbare Werte zu erhalten.
[0003] Die Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Messen eines Greiferauflagedruckes
für Greifer in Bogenrotationsdruckmaschinen zu schaffen, mit dem genaue und reproduzierbare
Werte für den Greiferauflagedruck ermittelt werden können, ohne von der Geschicklichkeit
des Messenden abhängig zu sein.
[0004] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1
gelöst.
[0005] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ein Meßgerät
zur Verfügung steht, mit dem reproduzierbare Werte des Greiferauflagedruckes ermittelt
werden können und diese Werte direkt an Registrierstationen weitergegeben werden können,
dort abgespeichert und zur Einjustierung der Greiferauflagekräfte verwendet werben
können. Es lassen sich leicht Verkantungen der Greifer erkennen.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht im Schnitt der erfindungsgemäßen Meßeinrichtung im Zusammenwirken
mit einer Greiferauflage und einer Greiferspitze;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Meßaufbaus;
Fig. 3 eine Schaltungsanordnung zur Erfassung mehrerer Greiferauflagedrücke nacheinander;
Fig. 4 eine Schaltungsanordnung zur Erfassung und Registrierung der Greiferauflagedrücke
mehrerer Greifer.
[0007] Zwischen einer Greiferspitze 1 eines Greifers auf z.B. einem Gegendruckzylinder und
einer metallischen Greiferauflage 2 wird die erfindungsgemäße Meßeinrichtung angeordnet.
Die Meßeinrichtung besteht aus einer Isolatorschicht 3, einer Leiterschicht 4 und
einer elastischen Trägerschicht 6. Diese drei Schichten sind übereinander angeordnet,
wobei zweckmäßigerweise die Leiterschicht 4 die Trägerschicht 6 allseitig überragt
und die Isolatorschicht 3 wiederum die Leiterschicht 4 allseitig überragt. Die Isolatorschicht
3 kann z.B. aus Papier bestehen, die Leiterschicht 4 aus Aluminium. Die elastische
Trägerschicht 6 kann z.B. aus Schaumgummi bestehen, dessen Poren untereinander Verbindung
haben. In diesen Poren ist Graphitstaub eingelagert. Auch sind dünne, plattenförmige
Elastomere z.B. Silikonkautschuck mit eingelagertem Leitruß als Trägerschicht 6 anwendbar.
[0008] Die Gesamtschichtdicke von Isolatorschicht 3 plus Leiterschicht 4 plus elastischer
Trägerschicht 6 beträgt ca. 0,5 mm.
[0009] An einem Ende der Leiterschicht 4 ist eine isolierte Anschlußlitze 7 leitend befestigt.
An der Greiferauflage 2, auf der die elastische Trägerschicht 6 aufliegt oder an der
Trägerschicht 6 selbst ist eine isolierte Anschlußlitze 8 elektrisch leitend befestigt.
Zwischen den Anschlußlitzen 7 und 8 kann ein elektrischer Widerstand R
M der Trägerschicht 6 gemessen werden. Dieser Widerstand R
M ändert sich proportional mit auf die Meßanordnung 3, 4, 6 ausgeübtem Druck, also
ist proportional zum Greiferauflagedruck. Je stärker der Greiferauflagedruck, je kleiner
der elektrische Widerstand R
m der Meßanordnung 3, 4, 6 (= Sensor 9).
[0010] Die zwei Anschlußlitzen 7, 8 werden z.B. an eine Wheat- stone'sche Meßbrücke (Fig.
2) mit den Brückenwiderständen R
1, R
2' R
3 und R
M angeschlossen. R
1 ist ein Festwiderstand, R
2 und R
3 sind Potentiometer. Die Widerstände R
1,
R2,
R3, R
m max. können z.B 500 Ohm betragen.
[0011] Die Speisespannung für die Wneatstone'sche Brücke beträgt z.B. 1,5 Volt Gleichspannung.
Die Widerstände R
1,
R2, R
3, R
M sind im Viereck aneinander geschaltet. Zwischen R
M und R
3 liegt der Anschlußpunkt A, zwischen R
3 und R
2 der Anschlußpunkt C, zwischen R
2 und R
1 der Anschlußpunkt B und zwischen R
1 und R
M der Anschlußpunkt D. Zwischen die Anschlußpunkte A und B wird ein Galvanometer 10
geschaltet und an die Anschlußpunkte C und D eine Gleichspannungsquelle U. Über die
Potentiometer R
2 und R
3 wird die Meßschaltung abgeglichen (Galvanometerausschlag = Null), wenn der Sensor
9 unbelastet ist. Mit genau definierten Kräften auf den oder die Sensoren 9 lassen
sich exakte Eichkurven aufstellen oder abspeichern, so daß danach eine exakte Greiferauflagekraft
gemessen werden kann.
[0012] In einer Greiferreihe muß für jeden Greifer ein Sensor 9 und eine Wheatstone'sche
Brücke (R
1, R
2, R
3, R
M) vorhanden sein. Jede der Meßbrücken wird z.B. an einen Meßstellenumschalter 17 angeschloßen
und nacheinander aufgeschaltet und der Meßwert abgelesen.
[0013] Aber es ist auch eine Meßanlage (Fig. 4) möglich, in der das Multiplex-Verfahren
angewendet wird. Die Meßwerte von der Vielzahl von Sensoren 9 werden über jeweils
zugeordnete Meßbrücken 11 (Anschlußpunkte A
1 - B
1, A
2 - B
2, ...
A5 -
B5) einem Multiplexer 12 zugeführt. In einem nachgeschalteten Analog/Digitalwandler
13 werden die Analogmeßwerte in Digitalwerte umgewandelt und an einem Prozessrechner
14 abgegeben und anschließend auf einem Bildschirm dargestellt.
Teileliste
[0014]
1 Greiferspitze
2 Greiferauflage
3 Isolatorschicht
4 Leiterschicht
5
6 Trägerschicht, elastisch
7 Anschlußlitze
8 Anschlußlitze
9 Sensor
10 Galvanometer
11 Meßbrücke
12 Multiplexer
13 Analog/Digitalwandler
14 Prozessrechner
15
16 Bildschirm
17 Meßstellenumschalter
18
19
20
21
22
23
24
25
1. Einrichtung zum Messen eines Greiferauflagedruckes in Bogenrotationsdruckmaschinen,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einer Greiferspitze (1) eines Greifers und einer
Greiferauflage (2) ein flacher, unter Druck seinen elektrischen Widerstand verändernder
Sensor (9) angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (9) aus folgenden
übereinanderliegenden Schichten besteht:
a) einer unteren durch Druck ihren elektrischen Widerstand verändernden, elastischen
Trägerschicht (6)
b) einer darauf angeordneten Leiterschicht (4)
c) einer darauf angeordneten Isolatorschicht (3),
daß mindestens an der Leiterschicht (4) ein elektrischer Anschluß (7) vorgesehen ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Trägerschicht
(6) ein elektrischer Anschluß (8) vorgesehen ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeicnnet, daß die Trägerschicht
(6) mit der Greiferauflage (2) elektrischleitend verbunden ist, daß an der Greiferauflage
(2) ein elektrischer Anschluß (8) vorgesehen ist.