(19)
(11) EP 0 179 514 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.04.1986  Patentblatt  1986/18

(21) Anmeldenummer: 85201587.4

(22) Anmeldetag:  02.10.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04D 13/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 24.10.1984 DE 3438942

(71) Anmelder: RHEINZINK GMBH
45705 Datteln (DE)

(72) Erfinder:
  • Emmrich, Peter
    D-4370 Marl (DE)
  • Marx, Hans
    D-4370 Marl (DE)

(74) Vertreter: Rieger, Harald, Dr. 
Reuterweg 14
60323 Frankfurt
60323 Frankfurt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung eines Kastenrinnenwinkels


    (57) Kastenrinnenwinkel für die Verbindung von kastenförmigen Hingedachrinnen werden aus zwei unter Gehrung gegeneinander stoßenden Kastenrinnenstücken, die durch Löten oder Schweißen miteinander verbunden sind, gefertigt.
    Zur Herstellung eines einteiligen Kastenrinnenwinkels wird ein fünfeckiger Blechzuschnitt mit senkrecht. Zur Walzrichtung des Blechs liegender Symmetrieebene sowie vier diagonal und einer parallel zur Walzrichtung verlaufenden Seiten aus einem Stück im Tiefzug zum Kastenrinnenwinkel umgeformt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kastenrinnenwinkels sowie danach hergestellter Kastenrinnenwinkel aus einem aus einem gewalzten Band ausgestanzten NE-Blechzuschnitt, vorzugsweise Zinkblechzuschnitt zur Verbindung kastenförmiger Hängedachrinnen, insbesondere nach DIN 18461.

    [0002] Kastenrinnenwinkel für die Verbindung von kastenförmigen Hängedachrinnen werden aus zwei gegeneinander stoßenden Kastenrinnenstücken, die an der $toßstelle auf Gehrung geschnitten sind, mittels üblichem Löten oder Schweißen der in Gehrungsrichtung verlaufenden Verbindungsstelle gefertigt. Eine solche Herstellung ist mit einem beachtlichen Aufwand an Material und Zeit für das Löten bzw. Schweißen sowie für das Schneiden der Kastenrinnenstücke auf Gehrung verbunden. Darüber hinaus ist bei einem solchen Kastenrinnenwinkel auch die Langzeitdichtigkeit der Verbindungsstelle nicht gewährleistet, weil es dort zu der Korrosionserscheinungen führenden Schmutzablagerungen kommt. Abgesehen davon, daß für eine Reihe von Einsatzfällen die Biegesteifigkeit dieses herkömmlichen Kastenrinnenwinkels nicht ausreicht, entspricht seine Form auch nicht den hinsichtlich zeitgemäßer Fassadengestaltung von Gebäuden gestellten ästhetischen Anforderungen.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Kastenrinnen- winkel bereitzustellen, der ohne Anwendung von Bauteilverbindungen, insbesondere von Löten und Schweißen, herstellbar ist, der eine verbesserte Biegesteifigkeit aufweist, bei dem keine Korrosionserscheinungen auftreten und der den ästhetischen Anforderungen hinsichtlich zeitgemäßer Fassadengestaltung von Gebäuden genügt.

    [0004] Gelöst ist diese Aufgabe dadurch, daß erfindungsgemäß ein fünfeckiger Blechzuschnitt mit senkrecht zur Walzrichtung des Blechs liegender Symmetrieebene sowie vier diagonal zur Walzrichtung verlaufenden Seiten, von denen jeweils zwei Seiten gleichlang sind, und einer zur Walzrichtung parallel verlaufenden Seite aus einem Stück im Tiefzug zu einem Kastenrinnenwinkel umgeformt wird.

    [0005] Nach einem vorzugsweisen Verfahrensmerkmal werden die freien überstehenden Ränder des tiefgezogenen Kastenrinnenwinkels so beschnitten, daß daraus sowohl die Wülste als auch die Wasserfalze durch Biegen in einem Arbeitsgang, vorzugsweise gleichzeitig, herstellbar sind.

    [0006] Nach der Erfindung ist der Kastenrinnenwinkel so gestaltet, daß die Walzrichtung des Blechs im Bereich der Schenkel diagonal zur Längenausdehnung der Schenkel verläuft und die Eckausbildung zwischen den Schenkeln strömungsgünstig gerundet ist. Die strömungsgünstige Form der Ecke verhindert die zu Korrosion führenden Schmutzablagerungen.

    [0007] Um den Kastenrinnenwinkel sowohl zur Herstellung von Außen- als auch von Innenwinkeln benutzen zu können, weisen die Radien der gerundeten Ecken zwischen den Schenkeln etwa die gleiche Größe auf.

    [0008] Bei einem als Außenwinkel ausgeführten Kastenrinnenwinkel stoßen die geradlinig ausgeführten Wülste im Eckbereich zwischen den Schenkeln unter einem Winkel von ca. 45° zusammen und gehen unter Bildung einer etwa dreieckförmigen Blende in die kreisbogenförmigen Außenwand des Kastenrinnenwinkels über. Durch eine derartige Gestaltung wird neben einer guten ästhetischen Wirkung auch eine Erhöhung der Biegesteifigkeit, verursacht durch die dreieckförmige Blende, erzielt.

    [0009] Die Biegesteifigkeit des Kastenrinnenwinkels läßt sich weiter dadurch erhöhen, daß die geradlinig ausgebildeten Wasserfalze im verrundeten Eckbereich zwischen den Schenkeln in ein nach außen angeformtes sichelförmiges Zwischenstück übergehen.

    [0010] Bei einem als Innenwinkel ausgebildeten Kastenrinnenwinkel ist in die Enden der geradlinig ausgeführten Wülste im verrundeten Eckbereich der Schenkel ein den gleichen Radius wie der Eckbereich aufweisendes Wulststück in der Weise eingedreht, daß der Außenlängsrand des Wulststückes auf der Innenseite des Eckbereichs anliegt. Die geradlinig ausgeführten Wasserfalze überlappen sich im verrundeten Eckbereich zwischen den Schenkeln.

    [0011] In vorteilhafter Weise läßt sich der erfindungsgemäße Kastenrinnenwinkel vereinfacht, durch Tiefzug aus einem entsprechend formgünstig ausgebildeten Blechzuschnitt herstellen, der die gleiche Lebensdauer wie die damit verbundenen kastenförmigen Hängedachrinnen besitzt, der eine verbesserte Biegesteifigkeit aufweist und der den derzeit gestellten ästhetischen Anforderungen hinsichtlich moderner Fassadengestaltung genügt.

    [0012] Der erfindungsgemäß ausgebildete Kastenrinnenwinkel ist in den Zeichnungen näher und beispielhaft erläutert.

    [0013] Fig. 1 zeigt den für die Herstellung des Kastenrinnenwinkels zu verwendenden aus einem durch Walzen erzeugten Band 1 ausgestanzten Zinkblechzuschnitt 2, der eine fünfeckige Form mit senkrecht zur Walzrichtung liegende Symmetrieebene 3 besitzt, wobei die vier Seiten 4, 41, 5, 5'. von denen jeweils zwei gleich lang sind, diagonal und die eine Seite 6 parallel zur Walzrichtung verlaufen.

    [0014] Bei dem in Fig. 2 wiedergegebenen als Außenwinkel dienenden, durch Tiefzug gefertigten Kastenrinnenwinkel 7 stoßen die geradlinig ausgeführten Wülste 8, 9 im verrundeten Eckbereich zwischen den Schenkeln 10, 11 unter Bildung einer etwa dreieckförmigen Blende 12 zusammen, die in den kreisbogenförmigen oberen Rand der Seitenwand des Kastenrinnenwinkels 7 verrundet übergeht. Die geradlinig ausgeführten Wasserfalze 13, 14 gehen im verrundeten Eckbereich der Schenkel in ein nach außen angeformtes sichelförmiges Zwischenstück 15 über.

    [0015] In Fig. 3 ist ein als Innenwinkel ausgebildeter, durch Tiefzug gefertigter Kastenrinnenwinkel 16 dargestellt, bei dem in die Enden der geradlinig ausgeführten Wülste 17, 18 im verrundeten Eckbereich zwischen den Schenkeln 19, 20 ein den gleichen Radius wie der Eckbereich aufweisendes Wulststück 21 eingedreht ist, das mit seinem freien Längsrand auf der Innenseite des Kastenrinnenwinkels 16 anliegt. Die geradlinig ausgebildeten Wasserfalze 22, 23 überlappen sich im verrundeten Eckbereich zwischen den Schenkeln 19, 20.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung eines Kastenrinnenwinkels aus einem aus einem gewalzten Band ausgestanzten NE-Blechzuschnitt, vorzugsweise Zinkblechzuschnitt zur Verbin- dung kastenförmiger Hängedachrinnen, insbesondere nach DIN 18461, dadurch gekennzeichnet, daß ein fünfeckiger Blechzuschnitt (2), dessen Symmetrieebene (3) senkrecht zur Walzrichtung liegt und dessen vier Seiten (4, 41, 5, 5'), von denen jeweils zwei gleichlang sind, diagonal und deren eine Seite (6) parallel zur Walzrichtung verlaufen, in einem Stück im Tiefzug zum Kastenrinnenwinkel (7, 16) umgeformt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die überstehenden Ränder so beschnitten werden, daß daraus sowohl die Wülste (8, 9, 17, 18) als auch die Wasserfalze (13, 14, 22, 23) durch Biegen in einem Arbeitsgang, vorzugsweise gleichzeitig, hergestellt werden können.
     
    3. Kastenrinnenwinkel, hergestellt nach dem Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzrichtung des Blechzuschnitts (2) im Bereich der Schenkel (10, 11, 19, 20) diagonal zur Längenausdehnung der Schenkel verläuft und die Eckausbildung zwischen den Schenkeln strömungsgünstig gerundet ist.
     
    4. Kastenrinnenwinkel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei seiner Verwendung als Außenwinkel die geradlinig ausgeführten Wülste (8, 9) im verrundeten Eckbereich zwischen den Schenkeln (10, 11) unter einem Winkel von ca. 45° gegeneinanderstoßen und unter Bildung einer etwa dreieckförmigen Blende (12) in die kreisbogenförmigen Seitenwand übergehen.
     
    5. Kastenrinnenwinkel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die geradlinig ausgeführten Wasserfalze (13, 14) im verrundeten Eckbereich zwischen den Schenkeln (10, 11) in ein nach außen angeformtes sichelförmiges Zwischenstück (15) übergehen.
     
    6. Kastenrinnenwinkel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei seiner Verwendung als Innenwinkel in die Enden der geradlinig ausgeführten Wülste (17, 18) im verrundeten Eckbereich der Schenkel (19, 20) ein den gleichen Radius, wie der Eckbereich aufweisendes Wulststück (21) eingedreht ist und mit seinem freien Längsrand auf der Innenseite des Eckbereichs anliegt.
     
    7. Dachrinnenwinkel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die geradlinig ausgeführten Wasserfalze (22, 23) im verrundeten Eckbereich zwischen den Schenkeln (19, 20) überlappen.
     
    8. Dachrinnenwinkel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Radien der verrundeten Eckbereiche zwischen den Schenkeln (10, 11, 19, 20) etwa gleich groß sind.
     




    Zeichnung