[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Zerstäuberkopf nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Es sind bereits zahlreiche Zerstäuber-Systeme für Hand-Quetschflaschen auf dem Markt.
Ueblicherweise enthalten sie eine Zerstäuberdüse und ein in die Flasche eintauchendes
Steigrohr. Die Düsenöffnung wird bei Nichtgebrauch durch einen Schraub-oder Klappdeckel
verschlossen. Aus herstellungstechnischen Gründen müssen Zerstäuberkopf und Steigrohr
als separate Teile aus unterschiedlichen Kunststoffen hergestellt und hernach zusammengefügt
werden. Dabei müssen an den präzisen Sitz des Steigrohres im Innern des Zerstäuberkopfes
hohe Anforderungen gestellt werden, da schon geringe Ungenauigkeiten in der Relativlage
der zusammengefügten Teile einen Ausfall der Zerstäuberwirkung zur Folge hat oder
die Zerstäubung der Flüssigkeit ungenügend wird, indem Spritzer oder zu grosse Tröpfchen
anfallen, was namentlich bei Desodorants od.dgl. unbefriedigend ist, da hier die beste
Wirkung erhalten wird, wenn eine möglichst feine, nebelartige Zerstäubung des Wirkstoffes
erfolgt. Ein zuverlässiges Funktionieren einer solchen als Massenprodukt hergestellten
und durch Automaten zusammengesetzten Zerstäuberdüse erhält eine besondere Bedeutung,
wenn die Verbindung des Zerstäuberkopfes mit der Flasche nach dem Aufsetzen auf den
Flaschenhals nicht mehr gelöst werden kann und somit keine nachträgliche Korrekturmöglichkeit
mehr besteht.
[0003] Mit der Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, einen Zerstäuberkopf zu schaffen,
mit dem sich eine besonders feine nebelartige Zerstäuberwirkung erreichen lässt, der
als Massenprodukt preisgünstig herstellbar ist, eine hohe Funktionssicherheit hat
und weitgehend tropfsicher ist.
[0004] Die Erfindung mit der diese Aufgabe gelöst wird, ergibt sich aus dem Kennzeichen
des Patentanspruches 1.
[0005] Durch den der eigentlichen Zerstäuberdüse vorgelagerten, relativ engen Ringspalt
entsteht bei einem Druck mit der Hand auf die Quetschflasche im Flascheninnern ein
Ueberdruck, wodurch die in Richtung der Düsenöffnung herausgepresste Luft im Ringspalt
beschleunigt wird. Die sich dadurch ergebende Luftgeschwindigkeit bewirkt bei der
auf dem Injektor-Prinzip beruhenden Zerstäuberdüse eine besonders feine, nebelartige
Zerstäubung der aus dem Steigrohr austretenden Flüssigkeit. Eine Feinstzerstäubung
ist namentlich bei der Anwendung von geruchbindenden Wirkstoffen von erheblicher Bedeutung.
Sollte der genau vorbestimmte Abstand zwischen der Stirnseite des Steigrohres und
der Kopfplatte durch Montage- oder Fabrikationsungenauigkeit ausnahmsweise nicht genau
eingehalten worden sein, wird die Düse dadurch nicht unwirksam - wie dies vielfach
bei konventionellen Düsen der Fall ist - sondern es muss lediglich eine etwas geringere
Flüssigkeits-Ausbringrate pro Luftvolumen in Kauf genommen werden. Der enge, der Zerstäuberdüse
vorgelagerte Ringspalt hat zudem die weitere Eigenschaft, dass bei einem versehentlichen
Umkippen der Flasche der Austritt von Flüssigkeit durch die Düsenöffnung infolge Kapillarwirkung
verhindert wird. Zudem muss die Luft aus diesem engen Ringspalt verdrängt werden.
Bevor dies der Fall ist, hat sich üblicherweise die Flüssigkeit im Innern der Flasche
wieder beruhigt und liegt unterhalb der Düsenöffnung. Aus Gründen des für die Zerstäuberfunktion
unvermeidlichen Luftpolsters wird die üblicherweise ovale Flasche nicht ganz bis zur
Hälfte des Flascheninhaltes mit Flüssigkeit gefüllt. Diese "Tropfsicherheit" der Flasche
hat den zusätzlichen Vorteil, dass nach dem Abschneiden des Verschlussnippels vor
dem Erstgebrauch, die Düsenöffnung hernach offen bleiben kann. Dies ermöglicht eine
ständige Anwendungsbereitschaft ohne dass vorgängig ein Deckel geöffnet werden und
nach Gebrauch wieder geschlossen werden muss.
[0006] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Zerstäuberkopf
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1
Fig. 3 eine Ansicht einer Quetschflasche mit Zerstäuberkopf.
[0007] Der aus einem einzigen Kunststoff- oder Metallstück bestehende Zerstäuberkopf 1 wird
auf den Flaschenhals 12 einer von Hand zusammendrückbaren, vorzugsweise ovalen Quetschflasche
aus flexiblem Kunststoff aufgesetzt. Der Mantel des Zerstäuberkopfes ist vorne als
Kegelstumpf 3 ausgebildet. Im Innern des Zerstäuberkopfes 1 befindet sich ein aus
Kunststoff bestehendes, biegsames Steigrohr 4, das am Mantel geschlossen ist und auf
seiner ganzen Länge die gleiche lichte Innenweite aufweist, d.h. die Bohrung des Steigrohres
4 enthält keine Verengung oder seitliche Oeffnungen. Das Steigrohr 4 wird durch mehrere,
vorzugsweise drei am Umfang verteilte Flügel 6 durch Reibschluss festgehalten. Diese
Flügel 6 stützen sich an der Innenwand 7 des Kopfes ab und erstrecken sich radial
nach innen.
[0008] Auf der Aussenseite des zylindrischen Flaschenhalses 2 befindet sich ein ringförmiger,
im Querschnitt keilartiger Wulst 8, hinter den eine nach innen vorstehende Ringrippe
22 der Bohrung 23 des Zerstäuberkopfes 1 elastisch einrastet und dadurch nach dem
Aufsetzen des Zerstäuberkopfes 1 auf den Flaschenhals 12 eine nicht mehr lösbare Verbindung
ergibt. Beim Aufdrücken des Zerstäuberkopfes 1 auf den Flaschenhals 12 schnappt die
Ringrippe 22 elastisch über den Wulst 8, sodass hernach eine Verbindung besteht, die
sich ohne Gewaltsanwendung nicht mehr lösen lässt.
[0009] Das Steigrohr 4 ist oben von einer Hülse 10 umgeben, welche von der Kopfplatte 18
ausgehend nach innen ragt.
[0010] Zwischen dem Mantel des Steigrohres 4 und der Innenfläche - also der Bohrung der
Hülse 10 - besteht ein relativ enger Ringspalt 11. Die axiale Länge dieser Hülse 10
entspricht etwa dem 1 1/2 - 2-fachen des Steigrohrdurchmessers. Die Flügel 6 setzen
sich auf der Innenseite der Hülse 10 in Form von Rippen fort, sodass das Steigrohr
4 auch im Bereich der Hülse 10 geführt und gehalten ist. Die Flügel 6 stützen das
Steigrohr 4 somit auf einer axialen Länge die grösser ist als die axiale Ausdehnung
der Hülse 10.
[0011] Zwischen der obern Stirnseite 5 des Steigrohres 4 und der Innenfläche der Kopfplatte
18 besteht ein Zwischenraum 12 mit der Höhe a. Das Steigrohr 4 liegt gegen mindestens
einen, vorzugsweise drei schmale Anschläge 13 an, die sich in diesem Zwischenraum
12 befinden, sodass für den Zwischenraum 12 eine genau vorbestimmte Höhe verbleibt.
In der Kopfplatte 18 befindet sich eine Düsenauslassöffnung 14, die angenähert den
gleichen Durchmesser wie die Bohrung des Steigrohres 4 hat. Die Düsenauslassöffnung
14 ist aussen durch einen Nippel 15 verschlossen, der vor dem erstmaligen Gebrauch
abgetrennt wird. Nach dem Abschneiden dieses Nippels 15 steht die Düsenauslassöffnung
14 ständig mit der Umgebungsluft in Verbindung.
[0012] Der Uebergang zwischen der Kopfplatte 18 und der Düsenauslassöffnung 14 ist durch
eine scharfe Kante gebildet, was die Bildung von Luft-Turbulenzen und damit die Zerstäubungswirkung
fördert. Die Breite b des Ringspaltes 11 ist kleiner als der Abstand a zwischen der
Stirnseite 5 des Steigrohres 4 und der gegegenüberliegenden Innenwand der Kopfplatte
18. Der Durchmesser der Düsenauslassöffnung kann je nach der gewünschten Ausbringrate
und weitern Kriterien zwischen 0,6 - 1 mm, vorzugsweise etwa 0,8 mm betragen. Die
Breite b kann beispielsweise etwa 0,3 mm und die Höhe a etwa 0,6 mm betragen.
[0013] In Fig. 3 ist eine Quetschflasche 24 mit aufgesetztem Zerstäuberkopf 1 dargestellt.
Das Steigrohr 4 erstreckt sich in das Flascheninnere und endigt nahe am Boden 20 der
Flasche. Die Mittelaxe y des Zerstäuberkopfes 1 ist gegenüber der Längsmittelaxe x
der Flasche 24 geneigt. Dadurch wird erreicht, dass ein vom Benützer weg, schräg nach
oben gerichteter Sprühnebel erzeugt werden kann.
[0014] Die Wirkungsweise dieser Zerstäuberdüse ist folgende: Bei einem Druck mit der Hand
auf eine mit niedrig viskoser Flüssigkeit bis knapp zur Hälfte gefüllten, aufrecht
gehaltenen Quetschflasche 24 entsteht im Flascheninnern ein Ueberdruck. Dieser wirkt
einerseits auf den Flüssigkeitsspiegel im Flascheninnern und treibt Flüssigkeit im
Innern des in die Flüssigkeit eintauchenden Steigrohres 4 nach oben. Anderseits wird
Luft durch den Ringspalt 11 aus dem Innenraum der Flasche 24 herausgepresst. Da dieser
Ringspalt 11 relativ eng ausgebildet ist, wird die Luft in diesem Ringspalt 11 stark
beschleunigt. Als Folge dieser relativ hohen Luftgeschwindigkeit wird durch Injektorwirkung
aus dem Steigrohr 4 Flüssigkeit mitgerissen und dabei infolge Wirbelbildung im Bereich
der Düsenauslassöffnung 14 zerstäubt. Für eine feine, nebelartige Zerstäubung - also
ohne Bildung relativ grosser Tropfen - ist eine möglichst hohe Luftgeschwindigkeit
in der Zerstäuberdüse 2 erforderlich. Es hat sich ferner als günstig erwiesen, wenn
die Querschnittsfläche des Ringspaltes 11 höchstens das 1,8 fache und mindestens das
1,2 fache der Querschnittsfläche des Luftdurchlasses des Zwischenraumes 12 vor der
Düsenauslassöffnung 14 ist.
[0015] Der Zerstäuberkopf ist anderseits unempfindlich gegenüber Fabrikationstoleranzen
sowohl des Zerstäuberkopfes 1 als auch des Steigrohres 4 und gegen ein allfälliges
nicht ganz vollständiges Einstecken des Steigrohres 4 bis zu den Anschlägen 13 oder
ein Lockern des Steigrohres im Gebrauch. Ein nicht ganz bis zu den Anschlägen 13 ragendes
Steigrohr 4 bewirkt lediglich einen schwächeren Zerstäubungsgrad, nicht jedoch ein
völliges Versagen der Zerstäuberwirkung, wie dies bei Düsen nach dem Stand der Technik
vielfach eintritt.
[0016] Bei einem versehentlichen Umkippen der Flasche 24 ist der Zerstäuberkopf weitgehend
tropfsicher, da die Luft aus dem engen Ringspalt 11 nicht schlagartig entweichen kann
und zudem das Nachfliessen der Flüssigkeit infolge Kapillarwirkung ebenfalls gebremst
wird. Nach der Beruhigung der Flüssigkeit fliesst sie aus dem Bereich der Düse wieder
in das Flascheninnere zurück. Dadurch ist es möglich, auch nach dem Abtrennen des
Nippels 15 ohne Deckel oder Schraubverschluss auszukommen. Dies ermöglicht bei einer
solchen Flasche ständige Anwendungsbereitschaft. Die Flasche ist somit ohne Vorbereitungshandlung
- wie Oeffnen eines Verschlusses, Abschrauben eines Deckels od.dgl. gebrauchsbereit,
sodass durch Druck auf die Flaschenwandung eine mit Wirkstoff - z.Beispiel Deodorant
- vermischte Flüssigkeit fein zersprüht werden kann.
1. Zerstäuberkopf zur Erzeugung eines Flüssigkeits-Sprühnebels zur Verwendung zusammen
mit einer Quetschflasche (24), mit einem in die Quetschflasche hineinzuragen bestimmten
Steigrohr (4), das an seinem obern Ende im Innern des Kopfes (1) gehalten ist, am
obern Ende des Steigrohres (4) eine Zerstäuberdüse (2) vorhanden ist, das Steigrohr
(4) aussen mit einem radialen Abstand von einer Hülse (10) umgeben ist, wobei ein
mit der Zerstäuberdüse in Durchflussverbindung stehender Ringspalt (11) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ringbceite (b) des Ringspaltes (11) kleiner ist als
der Abstand (a) zwischen der Stirnseite l5) des Steigrohres (4) und einer dieser Stirnseite
gegenüberliegenden, die Düsenauslassöffnung (14) enthaltenden Kopfplatte (18).
2. Zerstäuberkopf nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass der Zerstäuberkopf
(1) deckellos ist und die Düsenauslassöffnung (14) aussen durch einen bei erstmaligem
Gebrauch abtrennbaren Nippel (15) verschlossen ist.
3. Zerstäuberkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche
des Ringspaltes (11) höchstens das 1,8-fache und mindestens das 1,2-fache, vorzugsweise
etwa das 1,5-fache der Querschnittsfläche des Luftdurchlasses (12) der Düse vor der
Düsenöffnung (14) ist.
4. Zerstäuberkopf nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere,
vorzugsweise drei auf der Innenseite des Kopfes (1) verteilte, radial einwärts gerichtete
Flügel (6) vorhanden sind, welche das Steigrohr (4) durch Reibschluss halten.
5. Zerstäuberkopf nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel (6) in
Axialrichtung länger sind als die Hülse (10) und an der Innenwand (7) des Kopfes (1)
abgestützt sind.
6. Zerstäuberkopf nach einem der Ansprüche l - 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
der Stirnseite (5) des Steigrohres (4) und der Kopfplatte (18) mindestens ein den
freien Abstand (a) bestimmender schmaler Anschlag (13) vorhanden ist und zwischen
der Kopfplatte (18) und der Düsenauslassöffnung (14) eine scharfe, ringförmige Kante
besteht.
7. Zerstäuberkopf nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Steigrohr (4) einen auf seiner ganzen Länge geschlossenen Mantel hat und der auf der
ganzen Steigrohr-Länge gleichbleibende Innenquerschnitt (19) angenähert dem Querschnitt
der Düsenaustrittsöffnung (14) entspricht.
8. Zerstäuberkopf nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass der
Ringspalt (11) so klein ist, dass bei einem Umkippen der Flasche (24) ein Flüssigkeitsaustritt
infolge Kapillarwirkung verhindert ist.
9. Quetschflasche mit aufgesetztem Zerstäuberkopf und einem in das Flascheninnere
hineinragenden Steigrohr, dadurch gekennzeichnet, dass der Zerstäuberkopf (1) deckellos
und unlösbar mit dem Flaschenhals (12) verbunden ist und einen, die Düsenauslassöffnung
(14) verschliessenden, vor dem erstmaligen Gebrauch abschneidbaren Nippel (15) aufweist.