[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie auf ein Verfahren zum Betrieb dieser Vorrichtung.
[0002] Die Aufzeichnungsträger können beispielsweise Einzelblätter oder auch Briefumschläge
sein und werden nachfolgend zur Vereinfachung nur noch als Blätter bezeichnet. Eine
Vereinzelungsvorrichtung weist üblicherweise mindestens eine am Stapel der Blätter
reibschlüssig angreifende Vereinzelungsrolle auf und dient bekanntlich auch zum Zuführen
der Blätter bis zum Einzugsspalt der Schreibwalze. Eine solche Vorrichtung ist zum
Aufsetzen auf eine Büromaschine, beispielsweise auf eine Schreibmaschine oder auf
einen Schreibautomaten, bestimmt und wird durch den Antrieb der Schreibwalze mit angetrieben.
[0003] Eine Zuführvorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art ist aus der
DE-PS 29 50 707 bekannt. Als Verbindungselemente zum Einkuppeln der Vereinzelungsvorrichtung
weist diese bekannte Zuführvorrichtung zwischen dem Mitnehmer und der Welle der Vereinzelungsvorrichtung
einen Rasthebel, eine Steuerscheibe, einen auf der Steuerscheibe angeordneten Mitnehmerstift,
eine Mitnehmerscheibe und einen damit verbundenen Ueberholfreilauf auf. Wird in Betracht
gezogen, dass der Ueberholfreilauf auch noch aus einer Reihe von Einzelteilen besteht,
dann ist der Aufwand an Verbindungselementen relativ gross.
[0004] Um diese bekannte Zuführvorrichtung einzukuppeln, ist eine dreimalige Umsteuerung
der Schreibwalze erforderlich, wobei nach der dritten Umsteuerung, während eines Rückwärtslaufes
der Schreibwalze, also entgegen der Blatteinzugsrichtung, die Vereinzelungsvorrichtung
durch die Schreibwalze angetrieben wird. Durch eine solche Funktion kann das zugeführte
Blatt während des Zuführvorganges von der Schreibwalze nicht eingezogen werden, so
dass es am Einzugsspalt der Schreibwalze aufgehalten und durch den Vorschub der Vereinzelungsvorrichtung
ausgewölbt wird. Erst bei einer weiteren Umsteuerung der Schreibwalze in die Vorwärtsrichtung
wird das Blatt von der Schreibwalze transportiert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art die Anzahl der Verbindungselemente zu verringern.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0007] Bei einer solchen Lösung sind der Klinkenhebel und das Klinkenrad die einzigen, für
die antriebsmässige Verbindung zwischen dem Mitnehmer und der Welle der Vereinzelungsvorrichtung
erforderlichen Verbindungselemente. Ein wesentliches Merkmal dieser Lösung ist, dass
das Einkuppeln und die Mitnahme des Klinkenhebels durch den Mitnehmer bei einer Vorwärtsdrehung
der Schreibwalze erfolgen, nachdem bei einer vorhergehenden Rückwärtsdrehung der Schreibwalze
um einen vorbestimmten Drehwinkel die Voraussetzung für den Eingriff zwischen Mitnehmer
und Klinkenhebel geschaffen wurde. Zur Einleitung des Zuführvorganges durch Herstellen
der antriebsmässigen Verbindung genügt demnach eine zweimalige Umsteuerung der Schreibwalze.
Beendet wird der Zuführvorgang durch eine kurze Rückwärtsdrehung der Schreibwalze,
wobei der Mitnehmer vom Klinkenhebel ausser Eingriff gebracht wird. Bei der anschliessenden
Vorwärtsdrehung der Schreibwalze für den Beschriftungsvorgang bleibt der Mitnehmer
ausser Eingriff vom Klinkenhebel.
[0008] Die erfindungsgemässe Lösung zeichnet sich nicht nur durch einen geringen Aufwand
an Verbindungselementen aus, sondern gewährleistet darüberhinaus auch eine exakte
Positionierung des zugeführten Blattes zur zeilengenauen Beschriftung. Da die Zuführung
des Blattes während einer Vorwärtsdrehung der Schreibwalze erfolgt, wird das Blatt
nicht am Einzugsspalt der Schreibwalze aufgehalten, sondern in den durch die Schreibwalze
und die erste Andruckwalze gebildeten Klemmspalt um eine kurze Strecke eingezogen.
Dadurch ist das Blatt nicht nur an seinem in Förderrichtung hinteren Abschnitt durch
auf den Einzugsspalt gerichtete Führungselemente geführt, sondern auch an seinem vorlaufenden
Abschnitt im Bereich des Einzugsspaltes. Eine solche Führung gewährleistet eine Kontrolle
über den vorlaufenden Blattabschnitt auch dann, wenn die Führungselemente nicht genau
tangential auf den Klemmspalt gerichtet sind oder wenn das Blatt an seiner Vorderkante
Unregelmässigkeiten aufweist. Insbesondere bei dünnen Blättern verhindert eine solche
Führung das Ausweichen des vorlaufenden Blattabschnittes.
[0009] Bei der zum Lösen des Eingriffs der Verbindungselemente erforderlichen Rückwärtsdrehung
der Schreibwalze wird zumindest der vorlaufende Blattabschnitt wieder in Richtung
des Einzugsspaltes zurückgestossen, bis seine Vorderkante, in Förderrichtung gesehen,
unmittelbar vor dem Klemmspalt zum Stillstand kommt. Dabei steht der vorlaufende Blattabschnitt
unter einer Vorspannung in Richtung des Klemmspaltes. Die Walzen werden noch ein kurzes
Stück weiter rückwärts angetrieben, um sicherzustellen, dass sich die Vorderkante
des Blattes auch bei einem möglichen Schlupf während des Zuführvorganges tatsächlich
unmittelbar vor dem Klemmspalt befindet. Durch die weitere kurze Rückwärtsdrehung
der Walzen kann sich das Blatt mit seiner unter Vorspannung stehenden Vorderkante
parallel zum Klemmspalt ausrichten. In dieser Stellung ist das Blatt für den nachfolgenden
programmgesteuerten Einzug exakt positioniert, um eine zeilengenaue Beschriftung zu
ermöglichen.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 2 ist durch Vorbestimmen der
genannten Relativlage der Drehwinkel festlegbar, der zum Ansteuern der betreffenden
Kupplungseinrichtung erforderlich ist. Durch eine solche Anordnung erfüllt der Mitnehmer
nicht nur die Kupplungsfunktion mit dem Klinkenhebel, sondern auch die Einhaltung
der Relativlage zwischen ihm und dem Klinkenhebel.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 3 ist die Welle der Vereinzelungsvorrichtung
ohne jede antriebsmässige Verbindung und daher in beiden Drehrichtungen frei drehbar.
Ein Ueberholfreilauf ist überflüssig und die Klinke wird in abgehobenem Zustand geschont.
Ferner ist dadurch gewährleistet, dass in ausgekuppeltem Zustand die Schreibwalze
sowohl in Vorwärtswie auch in Rückwärtsdrehung versetzt werden kann, ohne dass dadurch
die Vereinzelungsvorrichtung mit angetrieben wird, sofern nicht eine Ansteuerung der
betreffenden Kupplungseinrichtung gewollt ist.
[0012] Durch eine Ausgestaltung des Klinkenhebels nach Anspruch 4 ergibt sich einerseits
dessen Verschwenkmöglichkeit in Richtung des im Zentrum liegenden Klinkenrades, wenn
der Mitnehmer in die Einbuchtung einhakt, und andererseits ein Abweisen des Mitnehmers,
wenn dieser ausgeklinkt ist und wieder durch eine Vorwärtsdrehung in seine Ausgangsstellung
zurückgeführt wird.
[0013] Durch eine Ausgestaltung des Mitnehmers nach Anspruch 5 erhält dieser die Möglichkeit,
mit seiner Mitnehmernase sowohl nach aussen als auch nach innen auszuweichen, um den
Klinkenhebel in beiden Drehrichtungen ohne Eingriff passieren zu können.
[0014] Eine Ausführungsform nach den Ansprüchen 6 und 7 ermöglicht die Herstellung graphischer
Darstellungen auf der Schreibwalze, wozu diese während des "Beschriftungsvorganges"
auch rückwärts gedreht werden kann, ohne eine der Kupplungseinrichtungen anzusteuern.
[0015] Im Anspruch 8 ist ein Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung angegeben, aus welchem
hervorgeht, wie die Schreibwalze zur Erzielung der gewünschten Funktionen zu betätigen
ist. Gemäss Anspruch 9 kann die Betätigung programmgesteuert erfolgen.
[0016] Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 die in verschiedenen Ebenen angeordneten Elemente einer Kupplungseinrichtung,
Fig. 2 die Kupplungseinrichtung im Längsschnitt,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Drehrichtungssteuerung der Schreibwalze,
Fig. 4 den Funktionsablauf "Ansteuern und Einklinken",
Fig. 5 den Funktionsablauf "Zuführen",
Fig. 6 den Funktionsablauf "Ausklinken und Fördern",
Fig. 7 eine mit einer Schreibwalze gekuppelte Zuführvorrichtung mit drei Magazinen,
Fig. 8 eine für graphische Darstellungen auf der Schreibwalze geeignete Kupplungseinrichtung
und
Fig. 9 die Kupplungseinrichtung nach der Fig. 8 in einer Schnittansicht.
[0017] Gemäss den Figuren 1 und 2 ist eine Kupplungseinrichtung 10 auf einer im Querschnitt
dargestellten Welle 12 einer nicht dargestellten Vereinzelungsvorrichtung angeordnet,
welche mindestens eine mit der Welle 12 drehfest verbundene Vereinzelungsrolle aufweist.
Eine solche, an einem Blattstapel angreifende Vereinzelungsrolle wird als allgemein
bekannt vorausgesetzt.
[0018] Mit der Welle 12 ist ein Klinkenrad 14 drehfest verbunden. Ferner ist auf der Welle
12 eine Mitnehmerscheibe 16 frei drehbar gelagert, welche einen um einen Zapfen 18
schwenkbaren Klinkenhebel 20 trägt. Ein auf dem Klinkenhebel 20 angeordneter Zapfen
22 erstreckt sich durch einen in der Mitnehmerscheibe 16 angeordneten Schlitz 24.
Auf der anderen Seite der Mitnehmerscheibe 16 greift am Zapfen 22 eine an einem weiteren
Zapfen 30 abgespannte Zugfeder 26 an, welche den Klinkenhebel 20 mit seiner Klinke
28 ausser Eingriff von der Verzahnung 14' des Klinkenrades 14 hält. Das Ende des Schlitzes
24 dient als Anschlag für den Zapfen 22 und bestimmt damit die Ruhelage des Klinkenhebels
20.
[0019] Aus der Fig. 2 ist ersichtlich, dass die Welle 12 in einem Lager 32 eines Gehäuseteils
34 gelagert und durch eine am Lager 32 anliegende Sicherungsscheibe 36 gegen eine
axiale Verschiebung nach rechts gesichert ist. Die bereits erwähnte, jedoch nicht
dargestellte Vereinzelungsrolle ist auf dem abgebrochen dargestellten Teil der Welle
12 angeordnet. Zwischen der Mitnehmerscheibe 16 und dem Lager 32 ist auf der Welle
12 eine als Reibungsbremse für die Mitnehmerscheibe 16 dienende Sattelscheibe 18 angeordnet,
um zu verhindern, dass sich die Mitnehmerscheibe 16 mit der Welle 12 mitdreht.
[0020] Auf einer mit dem Gehäuseteil 34 verbundenen feststehenden Welle 40 ist ein als Getriebelement
dienendes und zum Kuppeln mit einer nicht dargestellten Schreibwalze bestimmtes Zahnrad
42 gelagert. Das Zahnrad 42 kämmt andererseits mit einem auf der Welle der Vereinzelungsvorrichtung
frei drehbar gelagerten Antriebsrad 44, welches durch Sicherungsscheiben 46 und 48
gegen axiale Verschiebung gesichert ist. Das Antriebsrad 44 trägt auf seiner der Mitnehmerscheibe
16 zugekehrten Seite einen um einen Zapfen 50 schwenkbaren Mitnehmer 52, welcher durch
eine an einem Zapfen 54 abgespanne Zugfeder 56 in einer Mittellage gehalten ist.
[0021] Die Fig. 1 stellt keine Schnittansicht nach der Fig. 2 dar, sondern dient lediglich
zur schematischen Darstellung der relativen Lage des Mitnehmers 52, des Klinkenhebels
20 und des Klinkenrades 14 zueinander. Der Mitnehmer 52 weist einen Arm 58 auf, der
an seinem freien Ende eine Mitnehmernase 60 trägt, welche als einziges Element des
Mitnehmers 52 in die Ebene des Klinkenhebels 20 hineinragt, siehe gestrichelte Darstellung
in Fig. 2 unten.
[0022] Bei auf eine Büromaschine aufgesetzter Vorrichtung ist der Mitnehmer 52 ständig mit
der Schreibwalze antriebsverbunden, wobei der Mitnehmer bei einer Vorwärtsdrehung
der Schreibwalze die durch den Pfeil 62 dargestellte Drehrichtung aufweist. Gemäss
Fig. 1 ist auf der Mitnehmerscheibe 16 ein mit der Mitnehmernase 60 zusammenwirkender
Mitnehmeranschlag 64 angeordnet, dessen Schrägflächen 64' und 64" den Mitnehmer 52
in seine Mittellage zwingen. Bei einer Vorwärtsdrehung in Pfeilrichtung 62 wird die
Mitnehmerscheibe 16 über den Mitnehmeranschlag 64 mitgeschleppt. Dabei ergibt sich
eine vorbestimmte Relativlage zwischen dem Mitnehmer 52 und dem Klinkenhebel 20.
[0023] Der Klinkenhebel 20 weist als Eingriffsmittel auf seiner nach aussen gerichteten
Seite eine der Vorwärtsdrehrichtung 62 entgegengesetzt gerichtete Einbuchtung 66 auf,
welche zum Eingreifen der Mitnehmernase 60 bestimmt ist.
[0024] Nachfolgend wird die Funktion der Kupplungseinrichtung anhand der Fig. 3 bis 6 näher
erläutert. Da vor dem Zuführen eines neuen Blattes die Schreibwalze in Vorwärtsrichtung
62 gedreht wurde, ist die durch die Mitnehmernase 60 und den Mitnehmeranschlag 64
bestimmte Relativlage gemäss Fig. 1 gewährleistet. Zur Ansteuerung der Kupplungseinrichtung
10 erfolgt nun eine Rückwärtsdrehung der Schreibwalze über den mit der Pfeillinie
68 bezeichneten Drehwinkel. Aus der Fig. 4 ist ersichtlich, wie der Mitnehmer 52 bei
stillstehender Mitnehmerscheibe 16 mit seiner Mitnehmernase 60 über die Aussenflanke
76 des Klinkenhebels 20 bis zum Einschnappen hinweggleitet. Bei anschliessender Vorwärtsdrehung
in Pfeilrichtung 70' gelangt die Mitnehmernase 60 in die Ausbuchtung 66 des Klinkenhebels
20 und verschwenkt diesen im Uhrzeigersinn gemäss Fig. 5, bis seine Klinke 28 in der
Verzahnung 14' des Klinkenrades 14 eingreift und dieses mitnimmt. Dadurch ist die
Antriebsverbindung bei einer Vorwärtsdrehung der Schreibwalze zwischen der Schreibwalze
und der durch die Welle 12 symbolisierten Vereinzelungsvorrichtung hergestellt. Dadurch
wird das zuzuführende Blatt 114' gemäss Fig. 7 durch die Vereinzelungsvorrichtung
vom Stapel 114 abgezogen und dem Einzugsspalt 118 der Schreibwalze 116 zugeführt.
Die Schreibwalze wird dabei solange gedreht, bis das zugeführte Blatt mit seiner Vorderkante
vom Klemmspalt 118' der Schreibwalze 116 erfasst und wenige Millimeter hinein eingezogen
wird.
[0025] Sodann wird die Schreibwalze in Pfeilrichtung 72 umgesteuert, wobei die Mitnehmernase
60 aus der Einbuchtung 66 des Klinkenhebels 20 hinausgleitet und dabei die Abweisspitze
80 des im Gegenuhrzeigersinn zurückgedrehten Klinkenhebels 20 überspringt, siehe Fig.
6. Danach erfolgt die den Zuführvorgang beendende Umsteuerung der Schreibwalze in
die Vorwärtsrichtung gemäss der Pfeilrichtung 74 in Fig. 3.Zu Beginn der Vorwärtsdrehung
in Pfeilrichtung 74 gleitet die Mitnehmernase 60 an der Innenseite der Abweisspitze
80 vorbei über die Abweisfläche 78 des Klinkenhebels 20 zurück in Ihre Ausgangsposition.
Das zuvor aus dem Klemmspalt 118' mit seiner Vorderkante vollständig zurückgestossene
Blatt 114' wird gleichzeitig endgültig in den Klemmspalt 118' eingezogen und zum Beschriften
auf der Schreibwalze 116 positioniert.
[0026] Mit den Ziffern 0 bis 13 in den Fig. 4, 5 und 6 sind die Zeilenschritte der Schreibwalze
bezeichnet, welche für die jeweilige Steuerfunktion erforderlich sind. Der Zeilenschritt
0 bezeichnet die Ausgangsposition der Mitnehmernase 60. Im Ausführungsbeispiel nach
den Fig. 1, 4 5 und 6 ist zum Einhaken der Mitnehmernase 60 in den Klinkenhebel 20
eine Rückwärtsdrehung um sieben Zeilenschritte erforderlich, siehe Fig. 4. Beim Zeilenschritt
6 erfolgt der Eingriff der Mitnehmernase 60 in die Ausbuchtung 66. Dieser eine Zeilenschritt
ist in der Fig. 1 und in der Fig. 3 mit 70' bezeichnet.
[0027] Gemäss Fig. 6 erfolgt eine Rückwärtsdrehung um vier Zeilenschritte, nämlich von 6
bis 10, um ein sicheres Auskuppeln zu gewährleisten.
[0028] In der Fig. 7 ist eine Vorrichtung 110 dargestellt, welche die Zuführung von Aufzeichnungsträgern
114 aus drei verschiedenen Magazinen 111, 112 und 113 ermöglicht. Damit die den Magazinen
zugeordneten Kupplungseinrichtungen 10, 10' und 10" einzeln ansteuerbar sind, sind
die Relativlagen zwischen den Mitnehmern 52 und den Klinkenhebeln 20 unterschiedlich
gewählt, beispielsweise 7, 10 und 13 Zeilenschritte.
[0029] Bei jeder Ansteuerung einer der Kupplungseinrichtungen 10, 10' oder 10" werden stets
die Mitnehmer aller Kupplungseinrichtungen bewegt. Zum Eingriff in den Klinkenhebel
20 gelangt jedoch nur derjenige Mitnehmer, dessen Relativlage mit der Anzahl der zurückgedrehten
Zeilenschritte übereinstimmt. Wird beispielsweise die dritte Kupplungseinrichtung
10" angesteuert, dann gleiten die Mitnehmer der beiden ersten Kupplungseinrichtungen
10 und 10' ohne Eingriff über die Aussenflanken 76 der Klinkenhebel 20 hinweg.
[0030] Die in der Fig. 7 im Schnitt dargestellte Schreibwalze 116 bildet zusammen mit einer
ersten Andruckrolle 120 den Klemmspalt 118'. Mit 122 ist die zweite Andruckrolle bezeichnet.
Ueber Getriebeelemente 124 wird die Schreibwalze 116 durch einen steuerbaren Antrieb
126 angetrieben. Der Antrieb 126 ist üblicherweise programmgesteuert, wobei die erforderlichen
Drehwinkel zur Ansteuerung der gewünschten Kupplungseinrichtungen sowie für die weiteren
Steuervorgänge gespeichert sind. Beispielsweise müssen bei der Steuerung die unterschiedlichen
Wege von den Magazinen bis zur Schreibwalze berücksichtigt werden.
[0031] Die Zuführwege der Blätter von den Magazinen 111, 112, 113 bis zur Schreibwalze 116
sind durch Führungselemente 128, 128', 128" begrenzt, welche vorzugsweise derart ausgebildet
sind, dass sie einen Rückwärtstransport der Blätter hemmen. Eine solche Hemmung ist
erwünscht, damit sich beim Zurückstossen des vorlaufenden Blattabschnittes aus dem
Klemmspalt 118' unmittelbar vor dem Klemmspalt, in Förderrichtung gesehen,eine für
den nachfolgenden, endgültigen Einzug in den Klemmspalt ausreichende Spannung 130
bildet.
[0032] Durch das Zurückstossen und den weiteren kurzen Rückwärtslauf der Walzen 116, 120
kann sich das zuvor von den Walzen erfasste Blatt 114' mit seiner Vorderkante genau
parallel zum Klemmspalt 118' ausrichten. Dadurch ist das unter Spannung anstehende
Blatt am Klemmspalt exakt positioniert, so dass beim nachfolgenden Transport in Vorwärtsrichtung
eine zeilengenaue Beschriftung gewährleistet ist.
[0033] Wie bereits in Verbindung mit der Fig. 2 erläutert wurde, ist die Kupplungseinrichtung
10 über ein Zahnrad 42 mit der Schreibwalze 116 verbunden. Die beiden weiteren Kupplungseinrichtungen
10' und 10" sind jeweils mit dem Antriebsrad 44 bzw. 44' der vorhergehenden Kupplungseinrichtung
über Zahnräder 132 und 132' antriebsmässig verbunden.
[0034] Von Büromaschinen auszuführende Aufzeichnungsprogramme enthalten oft auch die Herstellung
von Graphiken oder Aehnlichem. Für derartige Operationen wird üblicherweise der englische
Begriff "Plotting" verwendet. Bei dieser Operation muss das schon in die Büromaschine
eingezogene Blatt häufig auch rückwärts bewegt werden, wozu die Schreibwalze entsprechende
Rückwärtsdrehungen ausführen muss. Im Rahmen der erfindungsgemässen Vorrichtung ist
es nun möglich, Vorkehrungen zu treffen, die eine derartige Betriebsweise der Schreibwalze
zulassen. Diese Vorkehrungen sollen sicherstellen, dass die Rückwärtsdrehung der Schreibwalze
beim "Plotten" nicht zu einer ungewollten Ansteuerung der Kupplungsvorrichtung führt.
[0035] Wie bereits erwähnt, bewirkt jede Rückwärtsdrehung der Schreibwalze eine Verdrehung
des Zahnrades 42, sowie des Antriebsrades 44, das den Mitnehmer 52 trägt (Fig. 3).
Bei einer für das "Plotten" ausgestalteten Kupplungsvorrichtung 10', wie diese in
den Figuren 8 und 9 darge
- stellt ist, weist die den Klinkenhebel 20 tragende Mitnehmerscheibe 16 eine etwa
schneckenartige, generell mit 140 bezeichnete Abweiskurve für die Mitnehmernase 60
des Mitnehmers 52 auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich diese Kurve
140 über etwas mehr als 360°. Da die Erstreckung der Kurve den möglichen Arbeitsweg
beim "Plotten", d.h. die Länge des hierzu verwendbaren Blattabschnittes bestimmt,
kann es zweckmässig sein, die Kurve sich schneckenförmig über mehrere Umgänge, z.
Bsp. 1080° erstrecken zu lassen. Es ist auch möglich, die Erstreckung der Schnecke
genau entsprechend der möglichen Arbeitslänge bei vorbestimmter Blattlänge auszugestalten.
[0036] Die Kurve 140 weist Auflaufflächenteile 142 und 144 auf, die einander zugekehrt sind
und eine sich verengende Bahn 146 begrenzen. Schliesslich ist am inneren Kurvenende
durch die Flächen 148 und 150 ein Mitnehmeranschlag gebildet,der dem Mitnehmeranschlag
64 des Ausführungsbeispiels nach Fig. 2 in bezug auf die Funktion und generelle Form
entspricht.
[0037] Wird das Antriebsrad 44 rückwärts gedreht und legt es dabei einen Weg zurück, welcher
etwa 360
0 beträgt, so hat der Mitnehmer 52 mit seiner Mitnehmernase 60 den Klinkenhebel 20
an seiner nach aussen gerichteten Seite 76 überfahren. Bei der weiteren Drehung hat
die Mitnehmernase 60 die Auflauffläche 142 erreicht und ist an dieser entgegen der
Wirkung der Feder 56 erneut nach aussen ausgelenkt worden. Dreht sich das Antriebsrad
44 nun weiter nach rückwärts, so läuft die Mitnehmernase auf der Kurve 140 aus und
kann entlang dieser einen Weg entsprechend einer vollen Umdrehung zurücklegen. Nach
erfolgter Drehrichtungsumkehr der Schreibwalze und der Vorwärtsbewegung des Blattes
kann der entsprechende Aufzeichnungsvorgang beginnen und gegebenenfalls ohne weitere
Drehrichtungsumkehr ablaufen, bis die Mitnehmernase wieder in die Nachbarschaft der
Auflauffläche 142 gelangt ist. Gleichgültig ob sich die Schreibwalze nach vorwärts
oder rückwärts bewegt bzw. entsprechende Bewegungen des Antriebsrades erzeugt, ist
ein ungewolltes Einrasten der Mitnehmernase am Klinkenhebel vermieden, solange sich
die Nase im Wirkungsbereich der Kurve 140 befindet. Ist der "Plotting"-Vorgang beendet,
so wird die Mitnehmernase 60 bei der anschliessenden Vorwärtsdrehung des Antriebsrades
44 an der inneren Abweisfläche 78 des Klinkenhebels 20 vorbei in die Ausgangslage
am Mitnehmeranschlag 148, 150 bewegt. Damit ist die Bereitschaft zur Einleitung einer
erneuten Blattzuführung wiederhergestellt.
1. Vorrichtung zum wahlweisen Zuführen von in mindestens zwei Magazinen (111, 112,
113) gestapelten Aufzeichnungsträgern (114) zur Schreibwalze (116) einer Büromaschine,
wobei jedem Magazin (111, 112, 113) eine Vereinzelungsvorrichtung mit einer Welle
(12) zugeordnet ist, von denen jede über eine steuerbare Kupplungseinrichtung (10)
mit einem mit der Schreibwalze (116) kuppelbaren Getriebeelement (42) antriebsmässig
verbindbar ist, wozu jede Kupplungseinrichtung (10) durch unterschiedliche Drehwinkel
(68) bei einer Rückwärtsdrehung der Schreibwalze (116) einzeln ansteuerbar ist und
einen die antriebsmässige Verbindung herstellenden, auf einem mit dem Getriebeelement
(42) gekuppelten Antriebsrad (44, 44', 44") gelagerten Mitnehmer (52) aufweist, der
über Verbindungselemente mit der genannten Welle (12) kuppelbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungselemente einen durch den Mitnehmer (52) bei Vorwärtsdrehung der
Schreibwalze (116) mitnehmbaren Klinkenhebel (20) und ein damit zusammenwirkendes,
mit der genannten Welle (12) drehfest verbundenes Klinkenrad (14) aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klinkenhebel (20)
auf einer auf der genannten Welle (12) frei drehbar gelagerten Mitnehmerscheibe (16)
gelagert ist, auf welcher ein mit dem Mitnehmer (52) zusammenwirkender und eine vorbestimmte
Relativlage zwischen dem Mitnehmer (52) und dem Klinkenhebel (20) herstellender Mitnehmeranschlag
(64) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Klinkenhebel
(20) in ausgekuppeltem Zustand durch eine Rückstellfeder (26) vom Klinkenrad (14)
abgehoben ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der
um eine parallel zur Drehachse (12) der Mitnehmerscheibe (16) angeordnete Achse (18)
schwenkbare Klinkenhebel (20) auf seiner radial aussen liegenden Seite (76) eine der
Vorwärts-Drehrichtung (62) entgegengesetzt gerichtete Einbuchtung (66) zum Einhaken
des Mitnehmers (52) und auf seiner innen liegenden Seite eine Abweisfläche (78) für
den Mitnehmer (52) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der
Mitnehmer (52) einen sich im wesentlichen tangential auf dem Antriebsrad (44) erstreckenden
Arm (58) mit einer an seinem freien Ende angeordneten Mitnehmernase (60) aufweist
und dass der Arm (58) durch eine Feder (56) in seiner Mittellage gehalten ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kupplungsvorrichtung (10) Mittel (140, 142, 144) aufweist, um die Mitnehmeranordnung
(52, 60) in Abhängigkeit von einem vorbestimmten Drehwinkel der Schreibwalze in Rückwärtsdrehrichtung
unwirksam zu machen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmerscheibe
(16) einen der Abweiskurve (140) zugehörigen Auflaufflächenteil (142) aufweist, der
in die Bahn des Mitnehmers (52) hineinragt, wobei die Abweiskurve (140) etwa schneckenförmig
verläuft.
8. Vorrichtung zum Betrieb der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Schreibwalze (116) zur Ansteuerung der Kupplungseinrichtung
(10) des gewünschten Magazins (111, 112, 113) um einen Winkel (68) zurückgedreht wird,
welcher mit der Relativlage zwischen dem Mitnehmer (52) und dem Klinkenhebel (20)
der Kupplungseinrichtung korrespondiert, dass die Schreibwalze (116) zur Zuführung
des Aufzeichnungsträgers (114') um einen Winkel (70) vorwärts gedreht wird, welcher
dem Förderweg des Aufzeichnungsträgers (114') vom Magazin (111, 112, 113) bis in den
Klemmspalt (118') der Schreibwalze (116) hinein entspricht, dass die Schreibwalze
(116) wieder um einen Winkel (72) zurückgedreht wird, der ausreicht, um den Mitnehmer
(52) vom Verbindungselement (20) abzukuppeln und um den Aufzeichnungsträger (114')
mit seiner Vorderkante wieder aus dem Klemmspalt (118') hinauszustossen und dass die
Schreibwalze (116) zum Beschriften des Aufzeichnungsträgers (114') wieder vorwärts
gedreht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erforderlichen Drehwinkel
der Schreibwalze (116) in einer die Schreibwalze steuernden Programmsteuereinrichtung
gespeichert werden.