[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Heizungskessel nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Ein Heizungskessel dieser Art ist der DE-OS 1 778 832 zu entnehmen. Durch die Ausbildung
der Wärmeaustauschfläche aus zwei im Abstand zueinander angeordneten Schalen soll
dabei eine Unterkühlung der Heizgase mit einer gefürchteten Kondensatbildung bei Taupunktsunterschreitungen
verhindert werden. Hierzu wird ein eng begrenzter Abstand zwischen den Schalen für
erforderlich gehalten, der ggf. durch eine dünne Isolierschicht, etwa ein Asbestblatt,
zu garantieren ist. Einwirkungen von kühlem Kesselwasser auf die Heizgase sollen dadurch
ohne übermäßige Verschlechterung des Wärmeüberganges von den Heizgasen zu dem Kesselwasser
vermindert werden.
[0003] Zur Erzielung des vorgeschlagenen, eng begrenzten Abstandes sind recht genaue Fertigungstoleranzen
einzuhalten. Das trifft schon bei der Herstellung der Einzelschalen und auch bei der
Erstellung der fertigen Wärmeaustauschfläche zu. Speziell ist dieses bei Wärmeaustauschflächen
aus ineinander geschobenen Rohrkörpern der Fall. Nur genau tolerierte Rohrkörper können
mit dem geforderten geringen Abstand ineinandergefügt und durch ein anschließendes
Verformen des Innenrohres auf den gewünschten, noch enger begrenzten Abstand gebracht
werden. Somit ist sowohl zur Herstellung der Einzelteile als auch der fertigen Einheit
ein sehr großer Aufwand erforderlich.
[0004] Der erforderliche Aufwand zur Erstellung einer doppelschaligen Wärmeaustauschfläche
eines Heizungskessels soll verringert werden.
[0005] Erfindungsgemäß wird dieses erreicht durch das im Kennzeichen des Patentanspruches
1 genannte Merkmal.
[0006] Statt des bisher erforderlichen, genau definierten Abstandes mit einer gut isolierenden
Zwischenschicht kann jetzt der Abstand wesentlich größer gewählt werden. Das Material
mit der vorhandenen Wärmeleitfähigkeit führt bei größeren Abständen genau zu denselben
Effekten wie das bisherige Isoliermaterial. Der Wärmedurchgang wird wohl begrenzt,
jedoch nur soviel, daß die Wärmeaustauschfläche ihren eigentlichen Zweck noch voll
erfüllt. Infolge des jetzt vorgesehenen, größeren Abstandes kann mit wesentlich größeren
Fertigungstoleranzen gearbeitet werden, weil diese keinen entscheidenden Einfluß mehr
auf den Wärmedurchgang haben. Sie sind nämlich klein im Verhältnis zur Schichtstärke
des erfindungsgemäß zwischengefügten Materiales. Als Material für die Zwischenschicht
empfiehlt sich ein verdichtetes Schüttgut, vorzugsweise ein Quarzpulver mit unterschiedlicher
Körnung. Dieses bildet dann eine dichte Packung mit einer noch ausreichenden Wärmeleitfähigkeit.
[0007] Die Wärmeleitwerte können durch unterschiedliche Materialzusammensetzung in unterschiedlichen
Bereichen verschieden sein. In Zonen mit höheren Heizgastemperaturen empfiehlt ein
Material mit besseren Wärmeleitwerten als in anderen Zonen.
[0008] Ferner sollten die Wärmeleitwerte mit steigenden Abständen zwischen den beiden Schalen
ansteigen. Dadurch wird der erforderliche Wärmeübergang gewährleistet und dennoch
eine noch ausreichende Isolierwirkung eingehalten.
[0009] Wie schon angedeutet, empfiehlt sich die Anwendung der Erfindung besonders bei Wärmeaustauschflächen
aus ineinander geschobenen Rohrkörpern. Das sind speziell Rauchgasrohre in Heizkesseln.
Zu deren Herstellung werden die beiden Rohrkörper ineinander gefügt und der umlaufende
Spalt am unteren Ende dicht verschlossen. Der Zwischenraum der stehenden Einheit wird
dann bei gleichzeitigem Vibrieren mit dem Schüttgut gefüllt. Hierdurch entsteht eine
gute Vorverdichtung des Materiales. Nach einem Verschließen des umlaufenden Spaltes
am oberen Ende wird der innere Rohrkörper auf ein gewünschtes Innenmaß kalibriert,
d.h. geringfügig aufgeweitet. Dieses führt zu einer weiteren Verdichtung des Materiales.
Das fertige Rohrelement kann dann als Einheit ggfs. mit Einprägungen versehen und
in den Heizungskessel eingebaut werden.
[0010] Die beigefügte Zeichnung stellt in einer einzigen Figur ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung als Längsschnitt durch ein Rauchrohr dar.
[0011] Die Wärmeaustauschfläche besteht aus zwei im Abstand zueinander angeordneten Schalen
1,2, nämlich einem äußeren Rohrkörper und einem inneren Rohrkörper..Da bewußt auf
die Einhaltung genauer Maßtoleranzen verzichtet wurde, ist der umlaufende Spalt zwischen
den Rohrkörpern relativ groß. Der Spalt ist an beiden Enden durch eine Schweißnaht
3, 4 verschlossen und mit einem Material 5 mit vorhandener Wärmeleitfähigkeit, nämlich
einem Schüttgut wie Quarzpulver, in dichter Packung gefüllt. Das Verdichten erfolgte
durch Vibration während des Einfüllens und durch ein nachträgliches Kalibrieren des
inneren Rohrkörpers.
1. Heizungskessel mit einer Wärmeaustauschfläche aus einer Innenschale, einer im Abstand
dazu angeordneten Außenschale und einer isolierenden Zwischenschicht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenschicht aus einem nach dem Zusammenfügen der Außenschale (1) und der
Innenschale (2) eingebrachten Material (5) mit vorhandener Wärmeleitfähigkeit besteht.
2. Heizungskessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material aus einem
verdichteten Schüttgut, vorzugsweise einem Quarzpulver mit unterschiedlicher Körnung
besteht.
3. Heizungskessel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Zonen
mit höheren Heizgastemperaturen ein Material mit besseren Wärmeleitwerten angeordnet
ist als in Zonen mit niedrigeren Heizgastemperaturen.
4. Heizungskessel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei größeren
Abständen zwischen der Innen- und der Außenschale ein Material mit besseren Wärmeleitwerten
eingesetzt ist als bei geringeren Abständen.
5. Verfahren zur Herstellen der Wärmeaustauschfläche eines Heizungskessels mit rohrförmigen
Heizgaskanälen nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Rohrkörper als Innenschale (2) mit Abstand in einen
Rohrkörper als Außenschale (1) eingefügt und der umlaufende Spalt am unteren Ende
dicht verschlossen wird,
daß in den Zwischenraum der stehenden Einheit bei gleichzeitigem Vibrieren ein Material
(5) eingefüllt und dann der umlaufende Spalt am oberen Ende dicht verschlossen wird
und daß anschließend der innere Rohrkörper kalibriert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in die Wände der fertigen
Doppelrohr-Einheit Einprägungen eingebracht werden, wobei das eingefüllte und verdichtete
Material in dem Zwischenraum erhalten bleibt.