[0001] Die Erfindung betrifft eine Funkuhr gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Die gattungsbildenden Maßnahmen sind bekannt aus der DE-OS 30 15 312. Unter einer
Funkuhr wird dabei im Zusammenhang mit vorliegender Erfindung die apparative Vereinigung
zwischen einem Funkempfänger und einer an sich autark arbeitenden, dafür mit einer
zeithaltenden elektronischen Schaltung ausgestatteten Uhr verstanden, wobei in gewissen
Abständen die momentane Zeitanzeige mit dem tatsächlichen, über Funk in kodierter
Form übermittelten Zeitpunkt verglichen und bei Abweichungen erforderlichenfalls korrigiert
wird.
[0003] Insbesondere im Falle einer als Konsumuhr ausgestalteten Funkuhr kann es in bedienungstechnischer
Hinsicht problematisch sein, daß je nach den Plazierungsgegebenheiten der Uhr und
nach momentanen Umwelteinflüssen der Empfang der kodierten Zeitinformation gestört
oder sogar unterbunden sein kann. Das stört insoweit wenig, als dadurch möglicherweise
die Dekodierung der tatsächlichen Zeit und deren Vergleich mit der momentanen Zeitanzeige
zu einem vorgesehenen Zeitpunkt nicht stattfinden kann und deshalb zwangsläufig auf
einen späteren Zeitpunkt verschobenn wird, in dem wahrscheinlich wieder bessere Empfangsverhältnisse
vorliegen; das stört insbesondere aber dann, wenn die Funkuhr so ungünstig aufgestellt
ist, daß überhaupt keine verwertbaren Empfangsinformationen vorliegen und deshalb,
z.B. bei Inbetriebnahme der Uhr, garkeine Überführung der noch falsch oder ungenau
angezeigten Zeitinformation in die tatsächliche Zeit stattfinden kann.
[0004] Bei solcher Konstellation ist es für den Benutzer wenig hilfreich, gemäß den gattungsbildenden
Maßnahmen einen elektronischen Vergleich der für die Zeitdekodierung unzureichenden
Empfangsinformation mit Normimpulsen vorzunehmen und eine digitale Anzeige der Qualität
der Empfangsimpulse, also eine verschlüsselte Information über die Empfangsgegebenheiten
zu übermitteln; weil eine solche digitale Beurteilung der Empfangsgegebenheiten zwar
von wissenschaftlichem Interesse sein mag, für den Alltags-Benutzer einer Konsumuhr
aber ohne besondere Aussagekraft ist.
[0005] In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
gattungsgemäße Funkuhr derart auszubilden, daß sie, als gängige Zeiger-Uhr, ohne zusätzliche
Anzeigemittel eine ohne weiteres auch für den Laien interpretierbare.Informationsübermittlung
über die Tatsache ermöglicht, daß der Funkempfang der kodierten Zeitinformation entweder
gestört oder aber regulär (und deshalb in Kürze zur Korrektur einer etwa noch unrichtigen
Zeiger-Stellung führend) ist.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß bei der gattungsgemäßen
Uhr die Kennzeichnungsmerkmale des Anspruches 1 realisiert werden.
[0007] Nach dieser Lösung erübrigt sich jeglicher Aufwand für eine quantitative Beurteilung
der Güte der mit der kodierten Zeitinformation modulierten Funkempfangsinformation.
Stattdessen wird der betreffende Zeiger der Uhr von der empfangenen Impulsfolge (die
regulär im Sekundenraster, bei Unterdrückung des jeweils 59. Impulses einer vollen
Minute,auftritt) und damit bei ungestörten Empfangsgegebenheiten in rythmisch vertrauter
Sekunden-Fortschaltsequenz bewegt. Diese Zeiger-Fortschaltung, die den Empfang diskreter
Impulse deutlich erkennbar macht, ist auch für den Laien bedarfsweise ohne weiteres
dahingehend interpretierbar, daß die Funkuhr regulär arbeitet, er erkennt also, daß
sich deren Zeitanzeige, im Falle
[0008] einer von der tatsächlichen Zeit abweichenden Anzeige, zum nächstfolgenden Vergleichszeitpunkt
auf die richtige Zeitanzeige einstellen wird. Wenn dagegen der Empfang der kodierten
Zeitinformation gestört ist, fallen entweder Impulse aus, oder aber es treten Impulse
in rascherer oder unregelmäßiger Folge als gemäß dem Sekundentakt auf. Beides führt
zu einer ungewohnten da von der Sekundenschrittfolge abweichenden Fortbewegung des
Zeigers; und auch der Laie erkennt zweifelsfrei, daß gestörte Empfangsverhältnisse
vorliegen. Das gilt im Ergebnis erst recht, wenn gar keine Sekundentakt-Zeigerbewegung
auftritt, weil gar keine Impulse vom Empfänger aufgenommen und demoduliert werden
können.
[0009] Jedenfalls ist aus einer solchen bezüglich des Sekunden-Rythmus nicht-regulären Zeiger-Bewegung
auch dem Laien unter den Konsumenten ohne weiteres ersichtlich, daß die momentane
Zeitanzeige nicht gesichert ist und auf absehbare Zeit auch nicht korrigiert werden
wird. Er kann dann z. B. versuchen, durch eine Veränderung in der räumlichen Aufstellung
der Funkuhr die Empfangsverhältnisse womöglich zu verbessern.
[0010] Besonders zweckmäßig ist es, diese Aufschaltung der demodulierten Empfangsimpulse
auf die Weiterschaltung des betreffenden Zeigers nur zu Betriebsbeginn vorzunehmen
und dessen auf die zeithaltende Schaltung umzusteuern, sobald eine erste vollständige
Zeitinformation dekodiert, und für den Zeitvergleich sowie gegebenenfalls für die
Anzeigekorrektur zur Verfügung gestellt, ist. Wenn zu diesem Zeitpunkt bereits regulär
im Sekundentakt eintreffende demodulierte Impulse vorliegen und als Empfangsindikator
der Sekunden-Zeiger einer Uhr gewählt ist, bemerkt der Konsument womöglich nicht einmal
die Umschaltung der Zeiger-Fortschaltung vom (mit Ausnahme des jeweils fehlenden 59.
Impulses) Sekundentakt der demodulierten Empfangsimpulse auf den (ununterbrochenen)
Sekundentakt der zeithaltenden Schaltung; er wird also durch diese Maßnahme nicht
womöglich, unnötigerweise, irritiert.
[0011] Wenn dagegen eine deutlichere Information über diesen Umschaltvorgang bei ungestörten
Empfangsverhältnissen angestrebt wird, ist es zweckmäßiger, als Indikator-Zeiger einen
zu wählen, der normalerweise nicht im Sekundentakt bewegt wird, also z.B. den über
einen eigenen Motor angesteuerten Minuten- oder Stundenzeiger der Uhr.
[0012] Die Umschaltung der Ansteuerung des betreffenden Zeiger-Schrittmotors von den demodulierten
Empfangsimpulsen auf die zeithaltende Einrichtung kann vorteilhaft - zumal wenn es
sich um Realisierung der Dekodierung der Zeitinformation und um Ermittlung und Nachführung
der angezeigten Zeit mittels eines Mikroprozessors handelt - in schaltungstechnischer
Verbindung mit der Entschlüsselungsschaltung und dem Vergleicher für die über Funk
kodiert übermittelte Zeitinformation realisiert werden.
[0013] Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und aus nachstehender Beschreibung
eines in der Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche, stark vereinfacht als
Blockschaltbild skizzierten bevorzugten Realisierungsbeispiels zur erfindungsgemaSen
Lösung.
[0014] Bei einer Funkuhr liefert ein Funkempfänger 1 mit an eine Antenne 2 (beipielsweise
eine Ferritstab-Spule) angeschlossenem Hochfrequenzteil 3, diesem nachgeschaltetem
Demodulator 4 und Ausgangsverstärker 5 eine Rechteck-Impulsfolge 6 mit einer Pulsfolgefrequenz
von 1 Hz, die mittels binärer Pulslängen-Kodierung innerhalb einer Minute eine vollständige
Zeit- und Datumsinformation führt (in der Zeichnung nicht näher berücksichtigt).
[0015] Wenn eine ungestörte Impulsfolge 6 über mindestens eine vollständige Minute eingegangen
ist, kann daraus mittels einer Entschlüsselungsschaltung 7 die Information über den
aktuellen Zeitpunkt detektiert und mit der momentanen Zeitanzeige, in Form der Stellung
von Zeigern 8 vor der Minuterie auf dem Zifferblatt 9 einer Uhr, in einem Vergleicher
10 verglichen werden, die von einem Zeigerstellungsdetektor 11 (auf der Basis von
z.B. Drehwinkelmessern oder inkrementalen Stellschrittgebern) geliefert wird.
[0016] Die eine Schwellstufe 12 passierende Impulsfolge 6 steuert (im dargestellten Beispielsfalle:
mit ihren differentiell positiven Flanken) den dynamischen Umschalteingang 13 einer
bistabilen Umkehr-Schaltung 14 an, an deren zueinander invertierten Ausgängen somit
im Rythmus der Impulsfolge 6 H-Potential und L-Potential wechseln. Gegebenenfalls
kann es zweckmäßig sein, Verstärker 15 diesen Ausgängen nachzuschalten, die auch Bestandteil
einer Polwender-Brückenschaltung sein können.
[0017] Jedenfalls liegt an der, über die Ausgänge der bistabilen Schaltung 14 bzw. der Verstärker
15 gelegten, Steuerspule eines bipolaren Einphasen-Uhrenschrittmotors 16 dadurch abwechselnd
gerade die Signalfolge, die zur Aufeinanderfolge von Drehschritten um je eine halbe
Umdrehung, und dementsprechend über eine getriebliche Kopplung 17 zur schrittweisen
Bewegung eines Zeigers (hier des Sekundenzeigers 18) um Ein-Sekunden-Schritte führt,
wenn tatsächlich die vom Funkempfänger 1 abgegebene Impulsfolge 6 ungestört ist, also
mit einer Impulsfolgefrequenz im Sekundenraster ansteht.
[0018] Wenn dagegen diese Impulsfolge 6 gestört ist (in Form von ausfallenden oder von unterbrochenen
Einzel-Impulsen), dann ist das der Bewegung des der Empfangs-Indikation dienenden
Zeigers (hier also des Sekundenzeigers 18) ohne weiteres anzusehen, weil dieser nicht
die vertraute, gleichförmige Schrittbewegung im zeitlich winkelmäßigen Sekundentakt
ausführt, sondern z.B. unruhig springt.
[0019] Vorzugsweise ist für die Ansteuerung des Schrittmotors 16 eine Umschalteinrichtung
19 vorgesehen, über die - wie eben beschrieben - die Impulsfolge 6 aus dem Funkempfänger
1 auf die Umkehr-Schaltung 14 geführt wird, sobald die Gesamt-Anordnung, oder wenigstens
der Funkempfänger 1 nach einer Betriebspause in Funktion gesetzt wird; etwa mittels
eines Betriebsschalters 20, oder beispielsweise infolge Einsetzens einer Leistungsquelle
21 (z.B. einer Batterie). Dadurch wird, gegebenenfalls über eine Triggerschaltung
22 zur Auslösung eines Setiimpulses, ein Setzeingang 23 zur Umschalteinrichtung 19
für dieses Durchschalten der Impulsfolge 6 auf die Umkehr-Schaltung 14 angesteuert.
Zu Betriebsbeginn gibt das Fortschreiten des Indikator-Zeigers 18 also nur dann tatsächlich
den Zeitablauf im Sekundenraster an, wenn eine ungestörte Impulsfolge 6 empfangen
wird. Sobald die Entschlüsselungsschaltung 7 aus dieser die Zeitinformation dekodiert
hat, wird die Umschalteinrichtung 19 über ihren Rücksetzeingang 24 auf Empfang der
zeithaltenden Impulse 25 aus einer zeithaltenden Einrichtung 26, also auf einen Uhren-Sekundentakt
umgeschaltet; in dem fortan (bis zur nächsten Betriebsunterbrechung der Funkuhr) z.B.
die Weiterschaltung eines Sekundenzeigers 18 erfolgt. Die zeithaltenden Impulse können
aber vorübergehend auch z.B. eine höhere Frequenz aufweisen, wenn nämlich der Vergleicher
10 eine Abweichung zwischen der mittels der Zeiger 8 angezeigten Uhrzeit und der von
der Entschlüssungsschaltung 7 dekodierten aktuellen Uhrzeit feststellt.
[0020] Im Interesse der Übersichtlichkeit ist beim dargestellten Blockschaltbild außer Betracht
gelassen, daß es zweckmäßiger sein kann, getrennt angesteuerte Schrittmotoren 16 einerseits
für den Sekunden- zeiger 18 und andererseits für die Stunden- und Minutenzeiger 8
vorzusehen und getrennt aus dem Vergleicher 10 anzusteuern; um eine rasche Justage
der Stellung der Zeiger 8 zu ermöglichen, ohne über eine getriebliche Kopplung zum
Sekundenzeiger 18 diesen ungebührlich schnell mitdrehen zu müssen. Solche getrennten
Motore 16 ermöglichen es, auch als Empfangsindikator-Zeiger den Minuten- oder sogar
den Stundenzeiger 8 zu wählen; in diesem Falle würde die Funktion der Umschalteinrichtung
19 des Trennen des Indikator-Motors 16 von der Empfangsimpulsfolge 6 und das Aufschalten
der zeithaltenden Impulsfolge 25 auf die Uhrenantriebsschaltung beinhalten.
1. Funkuhr mit Empfangssignal-Anzeige, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuersignale
für einen Schrittmotor (16) zur Bewegung eines Indikator-Zeigers (8, 18) aus der demodulierten
Empfangs-Impulsfolge (6) abgeleitet sind.
2. Funkuhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Steuerimpulse für einen Sekundenzeiger-Schrittmotor
(16) über eine Umschalteinrichtung (19) alternativ von der demodulierten Empfangs-Impulsfolge
(6) oder aus der Folge zeithaltender Impulse (25) aus einer zeithaltenden Einrichtung
(26) abgeleitet sind.
3. Funkuhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Steuerimpulse für den Schrittmotor
(16) zum Antrieb eines Zeigers (8) über eine Umschalteinrichtung (19) alternativ von
der demodulierten Empfangsimpulsfolge (6) oder aus einer zeithaltenden Einrichtung
(26) abgeleitet sind.
4. Funkuhr nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschalteinrichtung
(19) bei Betriebsbeginn der Funkuhr auf Durchschalten der empfangenen Impulsfolge
(6) setzbar und danach, von der Entschlüsselungsschaltung (7) für die darin enthaltene
Zeitinformation, auf die zeithaltende Einrichtung (26) rücksetzbar ist.
5. Funkuhr nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Impulsfolgen (6, 25) eine bistabil arbeitende Umkehr-schaltung (14) ansteuern, zwischen
deren in Bezug zueinander invertierter Ausgängen der Indikatorzeiger-Schrittmotor
(16) geschaltet ist.