[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Drucksteuervorrichtung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
[0002] Eine Drucksteuervorrichtung dieser Bauart zählt durch eine nicht vorveröffentlichte
Patentanmeldung zum Stand der Technik.
[0003] Bei einer bekannten Drucksteuervorrichtung ähnlicher Bauart gemäß der DE-A-31 43
749 wird ein Schaltventil in Abhängigkeit vom Betrieb der Maschine betätigt und schaltet
während des Betriebes der Maschine das Überdruckventil für den niedrigeren Betriebsdruck
ein, während nach dem Abstellen der Maschine zum Vermeiden von Kühlmittelauswurf beim
Nachheizen aus Vollast nur das Überdruckventil für den höheren Betriebsdruck wirksam
ist. Bei dieser Ausbildung ist für die Betätigung des Schaltventiles eine Höchstkraftsteuerung
mit entsprechendem Bau- und Schaltaufwand erforderlich. Darüber hinaus weist diese
Ausbildung auch funktionelle Nachteile auf, weil das Schaltventil ein Auswerfen von
Kühlmittel sowohl bei einem Nachheizen der Maschine während eines Leerlauf-Betriebes
nach Vollast als auch bei einem Wieder-Inbetriebsetzen der Maschine während des Nachheizens
nach einem Abstellen aus Vollast nicht verhindern kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die Drucksteuervorrichtung so zu verbessern, daß sowohl
der Bauaufwand verringert als auch die Funktion verbessert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 in überraschend
einfacher Weise mit dem geringen Bauaufwand eines Schwimmerventiles als Schaltventil
gelöst. Das Schwimmerventil schaltet unabhängig vom Betrieb der Maschine immer dann
vom niedrigeren Betriebsdruck auf den höheren Betriebsdruck, also sowohl bei Stillstand
als auch im Leerlauf, wenn durch Dampfbildung in der Maschine das Kühlmittel-Niveau
im Ausgleichsbehälter das Schaltniveau des Schwimmerventiles überschreitet. Ein Auswerfen
von Kühlmittel ist damit auch im Leerlauf oder beim Wiederstart der Maschine während
des Nachheizens ausgeschlossen. Durch das rasche Kondensieren des Dampfes nach dem
Wiederstart ist ein überhöhter Betriebsdruck beim anschließenden Betrieb der Maschine
ausgeschlossen. Ein überhöhter Betriebsdruck ist schließlich auch dann ausgeschlossen,
wenn Brenngas-Leckagen in das Kühlmittel auftreten, weil das Brenngas durch die übliche
Entlüftung, den Ausgleichsbehälter und das Überdruckventil für den niedrigeren Betriebsdruck
zur Atmosphäre abgeleitet wird, ohne daß dabei das Kühlmittel-Niveau auf das Schaltniveau
des Schwimmerventiles ansteigt.
[0006] Die Reihen-Schaltanordnung der Überdruckventile nach dem Patentanspruch 1 hat gegenüber
der Parallel-Schaltanordnung entsprechend der DE-A-31 43 749 die Vorteile, daß bei
Undichtheit eines beliebigen der Ventile der Kühlkreis dennoch mit dem niedrigeren
Betriebsdruck betriebsfähig bleibt und daß für beide Überdruckventile gleiche Bauteile
für gleiche, sich jedoch addierende Öffnungsdruckwerte verwendet werden können.
[0007] Die Anordnung des Schwimmerventiles in der Ventilkammer zwischen beiden Überdruckventilen
schließt einen Einfluß von intensiver Strömung und Schlingerbewegungen des Kühlmittels
im Ausdehnungsvolumen eines Kühler-Wasserkasten bzw. eines Ausgleichsbehälters auf
die Funktion des Schwimmerventiles aus.
[0008] Bei einer bekannten Drucksteuervorrichtung ähnlicher Bauart gemäß US-A-2 878 794
und DE-A-30 45 357 ist es zwar bereits bekannt, die Überdruckventile hintereinander
und gemäß DE-A-30 45 357 ein Schaltventil parallel zum zweiten Überdruckventil zu
schalten. Dabei ist jedoch zwischen beiden Überdruckventilen ein weiterer Ausgleichsbehälter
angeordnet und das Schaltventil ist als Strömungsventil ausgebildet, das bei raschem
Dampf- oder Kühlmittelauswurf aus dem ersten Überdruckventil in den zweiten Ausgleichsbehälter
den weiteren Strömungsweg zur Atmosphäre abschließt. Der Auswurf von Kühlmittel in
den zusätzlichen Ausgleichsbehälter begünstigt jedoch die weitere Dampfbildung in
der Brennkraftmaschine mangels raschen Druckanstieges. Ein vollständiges Rücksaugen
des Kühlmittels in den Kühlkreis ist erst bei völligem Abkühlen der Maschine bzw.
Absinken des Pumpensaugdruckes unter den atmosphärischen Druck möglich. Bei Wiederstart
der noch betriebswarmen Maschine ist daher ein normaler Systemdruck im Kühlkreis nicht
gewährleistet. Darüber hinaus sind Bauaufwand, Gewicht und Raumbedarf dieser Ausbildung
sehr hoch.
[0009] Die Merkmale der Patentansprüche 2 bis 4 enthalten besonders vorteilhafte Lösungen
des Grundgedankes der Erfindung, die auch unabhängig von der Anordnung der Ventile
nach Anspruch 1 die austauschbare Anwendung bei handelsüblichen Verschlußdeckeln mit
geringem Zusatz-Bauaufwand ermöglichen.
[0010] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Kühlkreis für eine flüssigkeits-gekühlte Brennkraftmaschine in schematischer
Darstellung mit einem Ausgleichsbehälter und an diesem angeordneten Ventilen als erfindungsgemäße
Drucksteuervorrichtung,
Fig. 2 einen handelsüblichen Schraub-Verschlußdeckel mit einem zusätzlichen Ventil-Paar
und
Fig. 3 einen handelsüblichen Bajonett-Verschlußdeckel mit einem zusätzlichen Ventil-Paar.
[0011] Ein Kühlkreis für eine flüssigkeits-gekühlte Brennkraftmaschine 1 enthält gemäß Fig.
1 einen Luft-Kühlmittel-Wärmetauscher als Kühler 2, einen Nebenstrom-Ausgleichsbehälter
3, einen Thermostat 4 und eine Kühlmittelpumpe 5. Für einen Entlüftungs-Nebenstrom
führt von einem Hochpunkt des Kühlkreises am Kühler 2 eine Entlüftungsleitung 6 in
den Ausgleichsbehälter 3 und von diesem zurück zur Pumpensaugleitung 7 eine Befüll-Leitung
8. Zum Sichern eines bestimmten Höchst-Befüllstandes 9 und damit eines festgelegten
Ausdehnungsvolumens 10 weist der Ausgleichsbehälter 3 einen entsprechend bemessenen
Befüllstutzen 11 auf. Als Drucksteuervorrichtung enthält der Ausgleichsbehälter 3
an seiner Oberseite an das Ausdehnungsvolumen 10 angeschlossene Ventile, nämlich zwei
hintereinander geschaltete, baugleiche Überdruckventile 12 und 13 und jeweils ein
zu einem Überdruckventil 12 bzw. 13 parallel geschaltetes, zentral in diesem angeordnetes
Unterdruckventil 14 und Schwimmerventil 15. Die Überdruckventile 12 und 13 und das
Unterdruckventil 14 weisen je eine Schließfeder 12', 13' bzw. 14' und insgesamt einen
handelsüblichen Aufbau auf. Das Schwimmerventil 15 ist dem Aufbau des Unterdruckventiles
14 und einer für diese vorgesehen zentrischen Bypass-Öffnung 15' im zugeordneten Überdruckventil
12 angepaßt. Aussparungen 16 in einem Halteteller 17 des Schwimmerventiles 15 sichern
den Durchfluß von Luft aus dem Ausdehnungsvolumen 10 und dem unteren Überdruckventil
13 bzw. zum Unterdruckventil 14 und durch die allseits geschlossene Ventilkammer 18
sowie den Überlaufanschluß 19 zur und von der Atmosphäre.
[0012] Das Schaltniveau 20 des Schwimmerventiles 15 ist derart auf den Höchst-Befüllstand
9 im Ausgleichsbehälter 3 abgestimmt, daß das Schaltniveau 20 höher liegt als das
im Normal-Betrieb ohne Dampfbildung in der Maschine 1 höchste Kühlmittel-Niveau 21.
Steigt dagegen das Kühlmittel-Niveau nach einem Vollast-Betrieb der Maschine 1 im
anschließenden Leerlauf-Betrieb oder nach dem Abstellen aufgrund eines Nachheizens
mit Dampfbildung vor allem im Kühlmantel des Zylinderkopfes der Maschine 1 über das
Schaltniveau 20 des Schwimmerventiles 15 an, so wird durch das Schließen des Schwimmerventiles
15 einerseits ein Auswerfen von Kühlmittel verhindert und andererseits durch Hintereinander-Schalten
beider Überdruckventile 12 und 13 der Überdruckwert verdoppelt und dadurch die Dampfbildung
begrenzt. Der erhöhte Überdruckwert bleibt auch bei einem Wiederstart solange wirksam,
bis das Dampfvolumen kondensiert und das Kühlmittel-Niveau wieder unter das Schaltniveau
20 abgefallen ist. Ein Kühlmittelverlust ist somit bei allen üblichen Betriebszuständen
einer intakten Maschine 1 ausgeschlossen. Ein Kühlmittelverlust und ein überhöhter
Betriebsdruck sind aber sogar auch bei Brenngas-Leckagen in den Kühlkreis ausgeschlossen,
weil das Brenngas von der Nebenstrom-Entlüftung im Ausgleichsbehälter abgeschieden
wird und über das offene Schwimmerventil 15 und das beim niedrigeren Betriebsdruck
öffnende untere Überdruckventil 13 abblasen kann. Eine Beeinflussung der Funktion
des Schwimmerventiles 15 durch Verlagerungen und beschleunigungsbedingte Bewegungen
des Kühlmittel-Niveaus ist durch die Anordnung des Schwimmerventiles 15 in der engen
Ventilkammer 18 ausgeschlossen.
[0013] Der in Fig. 2 dargestellte Schraub-Verschlußdeckel 122 ist einschließlich der beiden
Überdruckventile 112 und 113 und des Unterdruckventiles 114 handelsüblich ausgebildet.
Das Schwimmerventil 115 ist dem Ventilsitz für ein handelsübliches Unterdruckventil
114 entsprechend gestaltet und anstelle eines solchen angeordnet. In einer dem Ausdehnungsvolumen
110 zugewandten zylindrischen Aussparung 123 ist ein Ventileinsatz 124 mit Dichtung
125 eingepaßt, der das zweite Überdruckventil 113 und das Unterdruckventil 114 enthält.
Dieser Ventileinsatz 124 ist am handelsüblichen Schraub-Verschlußdeckel 122 durch
einfaches Aufstecken befestigt und somit auch nachrüstbar. Zum Nachrüsten eignet sich
eine gegenüber Fig. 1 vertauschte Anordnung von Schwimmerventil 115 und Unterdruckventil
114 besser, weil dadurch ein Austausch des handelsüblich angeordneten Unterdruckventiles
114 gegen das Schwimmerventil 115 unterbleiben kann.
[0014] Der in Fig. 3 dargestellte Bajonett-Verschlußdeckel 222 entspricht gleichfalls einer
handelsüblichen Ausbildung einschließlich Überdruckventil 212 und zum Teil auch einschließlich
Unterdruckventil 214. Dessen Ventilteller ist jedoch zu einem Halteflansch 226 für
ein Ventilgehäuse 227 abgewandelt und mit Durchtrittsöffnungen 228 versehen. Im Ventilgehäuse
227 ist ein Schwimmerventil 215 angeordnet, das die Durchtrittsöffnung 228 steuert.
Der Bördelrand 227' des Ventilgehäuses 227 dient als Dichtrand des Unterdruckventiles
214 und wirkt - wie in handelsüblicher Weise der Ventilteller des Unterdruckventiles
- mit der Dichtscheibe 229 des Überdruckventiles 212 zusammen. Die dem Ausdehnungsvolumen
210 zugewandte Unterseite des Ventilgehäuses 227 enthält das zweite Überdruckventil
213, das bis zum Schließen des Schwimmerventiles 215 einen geringeren Überdruck im
Ausdehnungsvolumen 210 bestimmt als das dann maßgebende erste Überdruckventil 212
mit für den höheren Überdruck-Öffnungswert bemessener Schließfeder 212'. Bei dieser
Ausbildung sind somit im Gegensatz zu den Ausbildungen nach den Fig. 1 und 2 die beiden
Überdruckventile 212 und 213 parallel geschaltet, so daß jeweils eines alleine den
aufgrund der Funktion des Schwimmerventiles 215 einzustellenden Höchstdruck im Ausdehnungsvolumen
210 bestimmt.
1. Drucksteuervorrichtung für den Kühlkreis von Brennkraftmaschinen,
mit zwei hintereinander geschalteten Überdruckventilen (12 und 13) und einem einem
Überdruckventil (12) parallel geschalteten Schwimmerventil (15),
die am Ausdehnungsvolumen (10) eines Kühlmittel-Ausgleichsraumes (Ausgleichsbehälter
3) angeschlossen sind und
die bei geschlossenem Schwimmerventil (15) einen höheren Betriebsdruck begrenzen als
bei offenem Schwimmerventil (15),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schwimmerventil (15) eine Bypass-Öffnung (15') zu dem vom Ausdehnungsvolumen
(10) ausgehend zweiten Überdruckventil (12) steuert und
in einer zwischen beiden Überdruckventilen (12 und 13) allseits geschlossenen Ventilkammer
(18) angeordnet ist.
2. Drucksteuervorrichtung für den Kühlkreis von Brennkraftmaschinen, insbesondere
nach Anspruch 1, mit in einem Kühlkreis-Befüll- und -Verschlußdeckel (122 bzw. 222)
für ein Ausdehnungsvolumen (110 bzw. 210) angeordneten Über- und Unterdruck-Ventil-Paar
(112 und 114 bzw. 212 und 214),
dadurch gekennzeichnet,
daß einem in handelsüblicher Anordnung eingebauten parallelgeschalteten Über- und
Unterdruck- oder Schwimmer-Ventil-Paar (112 und 114 oder 115 bzw. 212 und 214) ein
weiteres Überdruck- und Unterdruck- bzw. Schwimmer-Ventil-Paar (113 und 114 oder 115
bzw. 213 und 215) zum Ausdehnungsvolumen (110 bzw. 210) hin vorgeschaltet ist,
wobei das weitere Ventil-Paar (113 und 114 bzw. 213 und 215) in einem Ventilgehäuse
(124 bzw. 227) angeordnet ist, das am handelsüblichen Teil des Deckels (122 bzw. 222)
befestigt ist, und
wobei das Schwimmer-Ventil (115 bzw. 215) mit einem Überdruck-Ventil (113 bzw. 213)
in Reihe liegt und eine Bypass-Öffnung (115' bzw. 228) zum zweiten Überdruck-Ventil
(112 bzw. 212) steuert, das wiederum in Reihe oder parallel zum ersten Überdruck-Ventil
(113 bzw. 213) liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
mit parallel nebeneinander in einer dem Ausdehnungsvolumen (110) zugewandten zylindrischen
Aussparung (123) des Deckels (122) angeordneten Ventil-Paar (113 und 114),
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Öffnung der Aussparung (123) das weitere Ventil-Paar (113 und 114) mittels
eines Ventil-Einsatzes (124) abgedichtet befestigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
mit einem konzentrisch in einem Überdruck-Ventil (212) angeordneten Unterdruck-Ventil
(214), deren Anordnung auf einen Ventilsitz an einer Pefüll-Öffnung abgestimmt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Ventilteller (Halteflansch 226) des Unterdruck-Ventiles (214) ein diesen umgreifendes
Ventilgehäuse (227) abgedichtet befestigt ist, das ein Schwimmer-Ventil (215) zum
Steuern von Durchtrittsöffnungen (228) im Ventilteller (Halteflansch 226) enthält
und ein weiteres Überdruck-Ventil (213) zum Ausdehnungsvolumen (210) hin aufweist.