[0001] Die Erfindung geht gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruches von der
DE-C 23 42 530 aus.
[0002] Bei dieser bekannten Bauart ist das Steuergehäuse mit dem Zylinderkopf einteilig
ausgebildet. Bei diesem Zylinderkopf sind ferner mindestens zwei gleichartige, parallele
Gaswechselventile vorgesehen. Der relativ geringe gegenseitige Abstand der parallelen
Ventile einerseits und das Bestreben relativ großer Durchmesser für die Tassenstößel
andererseits führt zwischen den benachbarten Durchbrechungen zur Führung der Tassenstößel
zu einem relativ schmalen Steg. Bei einem zwischen den Achsen gleichartiger Ventile
eines Brennraumes etwa mittig angeordneten Nockenwellenlager mit lösbar befestigter
Lagerbrücke wird der mit dem Steuergehäuse einstückige Lagerunterteil bei der Fertigung
der zur Führung der Tassenstößel dienenden Durchbrechungen an beiden gegenüberliegenden
Stirnseiten bis auf die Wandstärke des Steges angeschnitten. Um dem Nachteil der durch
Anschneiden des Lagerunterteiles verringerten Gleitlagerfläche für einen Nockenwellenlagerbund
zu begegnen, wird dieses Nockenwellenlager für die Ausbildung eines einwandfreien
hydrodynamischen Schmierfilmes mit Lagerschalen ausgerüstet.
[0003] Diese Lagerschalen stellen zusätzliche Bauelemente dar, deren Aufwand mit der Anzahl
der Zylinder und der der Nockenwellen an einer Brennkraftmaschine steigt. Da ferner
bei der Fertigung der zylindrischen Durchbrechungen einerseits und der Lagerbohrung
andererseits die Konturen sich rechtwinkelig durchdringender Zylinder spanabhebend
hergestellt werden, ist immer im Bereich der Verschneidungen eine Arbeitsfolge mit
unterbrochenem Schnitt gegeben. Somit ist zumindest bei der konturgetreuen Herstellung
mehrerer, miteinander fluchtender Nockenwellen-Lagerbohrungen ein erhöhter Aufwand
an Fertigungsmitteln erforderlich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für ein Steuergehäuse nach dem Oberbegriff
des unabhängigen Patentanspruches mit einem zwischen eng benachbarten Durchbrechungen
angeordneten Nockenwellenlager eine Gestaltung aufzuzeigen, bei der Konturen sich
rechtwinkelig durchdringender Zylinder von Nockenwellen-Lagerbohrung sowie Durchbrechungen
und damit eine spanabhebende Bearbeitung derartiger Verschneidungen vermieden sind.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des unabhängigen Patentanspruches angegebenen
Merkmale gelöst. Mit dem ersten Kennzeichenmerkmal des vom Zylinderkopf gesondert
ausgebildeten Steuergehäuses können in vorteilhafter Weise die zur Führung der Tassenstößel
dienenden Durchbrechungen von der dem Nockenwellenlager abgewandten Seite aus bearbeitet
werden. Mit dieser Bearbeitungsrichtung der Durchbrechungen ist es in weiterer vorteilhafter
Weise möglich, das Steuergehäuse nach den weiteren Kennzeichenmerkmalen auszugestalten.
Danach wird das Lagerunterteil des Nockenwel
- lenlagers durch die eng benachbarten Durchbrechungen zwar angeschnitten, jedoch enden
diese Anschnitte in einem vorbestimmten Abstand von der Lagerfläche im Lagerunterteil,
so daß im Bereich der Anschnitte des Lageruntertelles eine zu beiden Seiten des Steges
sich erstreckende Lagerwand verbleibt. Mit der damit erzielten großen Lagerbreite
im Lageruntertell kann die Nockenwelle ohne Zwischenschaltung von Lagerschalen unmittelbar
im Steuergehäuse gelagert werden. Weiter ist bei einer Schmierölversorgung über eine
hohle Nockenwelle mit radialen Versorgungskanäien zum Lager sowohl dessen Schmierölversorgung
als auch die Ausbildung eines einwandfreien hydrodynamischen Schmierfilmes sichergestellt.
Ferner kann die Schmierölversorgung des Lagers mit üblicher Menge bei bekanntem Druck
erfolgen, so daß der Umlauf einer größeren Schmierölmenge vermieden wird. Soll dagegen
anstelle der direkten Lagerung der Nockenwelle im Steuergehäuse eine Lagerung mittels
in der Lagerbohrung angeordneter Lagerschalen erfolgen, so bietet die erfindungsgemäße
Lagerwand den Vorteil einer breiten Unterstützung der angeordneten Lagerschale, wodurch
insbesondere durch Kantenpressung verursachte Schäden an der Lagerschale vermieden
werden.
[0006] Eine in der Erstreckung zwischen ihren Stirnseiten auf die Breite des Nockenwellenlagers
abgestellte Lagerwand ergibt in vorteilhafter Weise eine Versteifung des Steuergehäuses.
Für die Aussteifung des Steuergehäuses besonders förderlich ist die einstückige Verbindung
der Lagerwand mit dem Steg zwischen den Durchbrechungen. Eine zusätzliche Versteifung
wird nach Anspruch 2 für das Steueregs- häuse dadurch erreicht, daß der Steg mittels
eines kontinuierlich verlaufenden Überganges mit jeder Stirnseite der Lagerwand in
Verbindung steht.
[0007] Nach einer im Anspruch 3 angegebenen anderen Ausgestaltung der Erfindung schließt
an den Steg sich ein stufenförmiger Übergang mit einem ebenen Absatz an der Lagerwand
an. Damit ist ein im Anspruch 4 näher beschriebener Vorteil erreicht, wonach der stufenförmige
Absatz für einen Tassenstößel mit hydraulischem Ventilspiel-Ausgleichselement als
maschinenfester Anschlag dient. Damit kann der Tassenstößel im Betrieb der Brennkraftmaschine
in der Grundkreisphase vom Grundkreis ferngehalten werden, wodurch sich die Reibleistung
im Ventiltrieb vermindert. Weiter ist ein aus zwei Teilen gebautes Steuergehäuse denkbar,
wobei die ebenen Absätze in der Trennebene des das Nockenwellenlager umfassenden Teiles
liegen.
[0008] Mit der nach der Erfindung gegebenen Bearbeitungsrichtung für die Durchbrechung von
der dem Nockenwellenlager abgewandten Seite her eignet sich das erfindungsgemäße Steuergehäuse
für die Ausbildung in Druckguß. Dies auch deshalb, weil durch den erfindungsgemäßen
Fortfall der Verschneidungen der Durchbrechungen mit dem Teil der Lagerbohrung im
Lagerunterteil die jeweils hierfür erforderlichen Ziehkerne sich gegenseitig nicht
stören. Dies gilt nicht nur für ein Steuergehäuse, das als Einzelstück lediglich für
zwei parallele Ventile ausgebildet ist. Die Erfindung fördert auch die Zusammenfassung
mehrerer, bei einer Mehrzylinder-Brennkraftmaschine erforderlicher Steuergehäuse nach
Anspruch 6 zu einem einteiligen Bauteil in Druckgußausführung. Durch den, wie vorstehend
beschrieben, aussteifenden Verbund von Lagerwand und einstückig angeschlossenem Steg
kann das Steuergehäuse mit relativ dünnen Wänden ausgebildet werden.
[0009] Schließlich bietet die Lagerwand nach Anspruch 5 den weiteren Vorteil, über eine
Umfangsnut im Lagerbund der Nockenwelle mit Schmieröl versorgte Spritzbohrungen so
anzubringen, daß die Gleitbahnen von Nocken und Tassenstüßel optimal geschmiert werden.
[0010] In der Zeichnung Ist die Erfindung dargestellt.
[0011] Es zeigt:
Fig. 1 ein Steuergehäuse mit zwei Ausführungsbeispielen der Gestaltung einer Lagerwand
des Nockenwellenlagers im Bereich eines Steges zwischen zwei benachbarten Durchbrechungen
zur Aufnahme von Stößeln,
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Steuergehäuses mit zusätzlich in der
Lagerwand angeordneten Schmierölbohrungen.
[0012] Ein Steuergehäuse 1 zur gesonderten Anordnung an einem nicht dargestellten Zylinderkopf
einer ventilgesteuerten Brennkraftmaschine umfaßt für einen Zylinder der Brennkraftmaschine
gruppenweise angeordnete Durchbrechungen 2 und 3 zur Aufnahme von Ventil-Stößel 4.
Die Durchbrechungen 2,3 sind an beiden Enden 5,6 offen, und zwar sowohl zum Zylinderkopf
als auch zu einer Nockenwelle 7 hin. Die Nockenwelle 7 ist mittels eines Lagers 8
im Steuergehäuselgeführt. Das geteilt ausgebildete Lager 8 weist in seinem Lagerunterteil
8' eine im wesentlichen über seine Breite "x" sich erstreckende Gleitlagerbohrung
9 für einen Lagerbund 10 der Nockenwelle 7 auf. Zur Erzielung eines steifen Ventiltriebes
ist das Lager 8 zwischen den Durchbrechungen 2,3 für die Stößel 4 angeordnet, wobei
die Stößel 4 mit einem Zylinder zugeordneten Ventilen (21,22 In Fig. 2) zusammenwirken.
Das Lager 8 steht In seinem Lagerunterteil 8' mit einem Steg 11 zwischen den Durchbrechungen
2 und 3 im Steuergehäuse 1 in Verbindung. Kennzeichnend für diesen Steg 11 ist, daß
dieser bei einer gegenüber der Breite "x" des Lagers 8 geringeren Wandstärke "s" durch
nahe zusammengerückte Durchbrechungen 2,3 lagerseitig in einem vorbestimmten Abstand
"y" von der Lagerfläche 12 der Gleitlagerbohrung 9 endet. Damit ist im Bereich des
Steges 11 eine Lagerwand 9' erzielt, wodurch die Gleitlagerbohrung 9 in ihrer axialen
Erstreckung im Lagerunterteil 8' über die Breite "x" des Lagers 8 erhalten bleibt.
Damit kann das Lager 8 über Bohrungen 13 und 14 in der NockenwelleTeinwandfrei mit
Schmieröl versorgt werden. Bei mit hydraulischen Ventilspiel-Ausgleichselementen ausgerüsteten
Stößeln 4 ergibt sich hierfür ein größerer Spielraum bei der Anordnung von Versorgungskanälen
(nicht gezeigt) im Steuergehäuse 1 sowie insgesamt eine vereinfachte Ölversorgung
des Lagers 8 sowie der Ventilspiel-Ausgleichselemente. Mit der Erfindung wird ferner
nicht nur eine größtmögliche Lagerfläche 12 im Lägerunterteil 8' erreicht, sondern
bei der spanabhebenden Endbearbeitung der Lagerbohrung ein unterbrechungsfreier Werkzeugschnitt
mit dem Ergebnis einer formgenauen Gleitlagerbohrung 9.
[0013] In der Durchbrechung 2 steht der Steg 11 mittels eines kontinuierlich verlaufenden
Überganges 15 mit einer Stirnseite 16 des Lagers 8 in Verbindung. Der Übergang 15
kann beispielsweise bei einem als Druckgußteil ausgebildeten Steuergehäuse 1 ausgeformt
sein. Eine weitere Ausgestaltung des Oberganges ist in der Durchbrechung 3 dargestellt,
wobei an den Steg 11 sich ein stufenförmiger Übergang mit einem ebenen Absatz 18 anschließt.
Dieser Absatz 18 kann für einen mit einem hydraulischen Ventilspiel-Ausgleichselement
ausgerüsteten Stößel 4 als maschinenfester Anschlag dienen, wodurch der Stößel 4 beim
Betrieb der Brennkraftmaschine in der Grundkreisphase mit Spiel zum Grundkreis 19
eines Nockens 20 der Nockenwelle 7 gehalten wird. Damit werden in der Grundkreisphase
Reibungsverluste vermieden.
[0014] Bei dem in Fig. 2 gezeigten Steuergehäuse sind gleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen
wie in Fig. 1 belegt. Mit der im Bereich der geringsten Wandstärke des Steges 11 sich
zu dessen beiden Seiten erstreckenden Lagerwand 9' können die Lagerwand 9' durchsetzende
Schmierölbohrungen 23,24 so angeordnet werden, daß ein Schmieröl-Spritzstrahl auf
den Stößel 4 vor den jeweils auflaufenden Nocken 20 der Nockenwelle 7 erreicht ist.
Die etwa von der Mitte der Lagerwand 12 aus die Lagerwand 9' durchsetzenden Schmierölbohrungen
23,24 stehen mit einer Teilumfangsnut 25 im Lagerbund 10 der Nockenwelle 7 ölführend
in Verbindung. Die Teiiumfangsnut 25 wird Ihrerseits von der zentralen Bohrung 13
in der Nockenwelle 7 über die radial gerichtete Bohrung 14 mit Schmieröl versorgt.
[0015] Das Steuergehäuse 1 kann als Einzelstück für zwei parallel angeordnete Gaswechselventile
vorgesehen sein. Für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine mit in Reihe angeordneter,
gruppenweise paralleler Gaswechselventile können die für eine Ventilreihe vorgesehenen
Steuergehäuse zu einem einteiligen Bauteil zusammengefaßt sein. Für diese Zusammenfassung
stehen die einzelnen Steuergehäuse 1 über ihre Lagerunterteile 8' mit Längswänden
26 und 27 in fester Verbindung. Zur lösbaren Befestigung des vom Zylinderkopf gesondert
ausgebildeten Steuergehäuses 1 dient die für einen Lagerdeckel 28 des Nockenwellenlagers
8 vorgesehene Verschraubung 29, die im ZylInderkopf verankert ist. Das Steuergehäuse
1 wird bevorzugt angwendet bei einer Mehrzylinder-Brennkraftmaschine mit V-förmig
und in Reihe paarweise angeordneten Ventilen in einem Zylinderkopf mit rechtwinkelig
zu den Ventilen ausgebildeten Anschlußflächen für das jeder Ventilreihe zugeordnete,
lösbar befestigte Steuergehäuse.
1. Steuergehäuse für Zylinderkopf von Brennkraftmaschinen mit zueinander im wesentlichen
parallelen Gaswechselventilen (21,22),
- die von separaten Nocken (20) auf einer gemeinsamen, im Steuergehäuse (1) gelagerten
Nockenwelle (7) über Stößel (4) betätigt werden,
- die in Durchbrechungen (2,3) des Steuergehäuses (1) geführt sind,
- wobei die Durchbrechungen (2,3) unter Belassung eines Steges (11) benachbart angeordnet
sind, und
- der Steg nockenwellenseitig mit dem Lagerunterteil (8') eines geteilten Nockenwellenlagers
(8) in Verbindung steht,
- dessen Breite (x) im Bereich geringster Wandstärke (s) des Steges (11) diese Wandstärke
übersteigt, dadurch gekennzeichnet,
- daß das Steuergehäuse (1) vom Zylinderkopf gesondert ausgebildet ist und
- daß die zum Nockenwellenlager (8) quer gerichteten Durchbrechungen (2,3) etwa im
Bereich der geringsten Wandstärke (s) des Steges (11) In einem vorbestimmten Abstand
(y) von der Lagerfläche (12) im Lagerunterteil (8') enden, derart, daß beiderseits
des Steges (11) eine die Lagerfläche (12) aufweisende Lagerwand (9') am Lagerunterteil
(8') verbleibt,
- die mit dem Steg (11) einstückig verbunden ist.
2. Steuergehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (11) mittels
eines kontinuierlich verlaufenden Überganges (15) mit jeder Stirnseite (16) der Lagerwand
(9') in Verbindung steht.
3. Steuergehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Steg (11) sich
ein stufenförmiger Übergang (17) mit einem ebenen Absatz (18) an der Lagerwand (9')
anschließt.
4. Steuergehäuse nach Anspruch 3,
- für eine Ventilsteuerung mit einer selbsttätigen Spielausgleichsvorrichtung,
- bei der ein Ventiltriebelement (Stößel 4) mit Spiel zum Grundkreis (19) eines Nockens
(20) der Nockenwelle (7) durch einen maschinenfesten Anschlag gehalten ist (... nach
P 33 36 240.8), dadurch gekennzeichnet,
- daß der Absatz (18) als Anschlag dient.
5. Steuergehäuse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerwand (9') im Bereich der geringsten Wandstärke (s) des Steges (11) von
SchmierölBohrungen (23,24) durchsetzt ist, die etwa von Mitte Lagerwand (9') aus zu
den Durchbrechungen 2,3 gerichtet sind.
6. Steuergehäuse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine
mit in Reihe angeordneter Gaswechselventile, dadurch gekennzeichnet, daß die für eine
Ventilreihe vorgesehenen Steuergehäuse (1) zu einem einteiligen Bauteil zusammengefaßt
sind.
7. Steuergehäuse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch
die Anwendung bei einer Mehrzylinder-Brennkraftmaschine mit V-förmig und in Reihe
paarweise angeordneten Ventilen in einem Zylinderkopf mit rechtwinkelig zu den Ventilen
angeordneten Anschlußflächen für das jeder Ventilreihe zugeordnete, lösbar befestigte
Steuergehäuse (1).