[0001] Vorrichtung und Verfahren zum Zumessen kleiner und kleinster Flüssigkeitsmengen zu
einem Verbraucher
[0002] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Zumessen kleiner und
kleinster Flüssigkeitsmengen zu einem Verbraucher mit den Merkmalen des Oberbegriffes
des Anspruches 1.
[0003] Die Zumessung von kleinen Flüssigkeitsmengen über eine Pumpe, wird zum Beispiel bei
ölfeuerungen geringer Leistungen angewendet, wobei die Dosierung über eine Düse bei
konstantem vorgegebenen Druck erfolgt. Eine stufenlose Leistungsanpassung ist nicht
möglich. Bei Durchsätzen unter 1,5 kg/h besteht außerdem die Gefahr, daß sich die
Düse des ölbrenners verstopft.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen,
um ausgehend von einer Pumpe vorgegebener Leistung in Abhängigkeit von der Drehzahl
der Pumpe einem Verbraucher kleine und kleinste Mengen zuzumessen.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Bei dieser Vorrichtung stellt sich über das Verhältnis der Strömungswiderstände in
den Leitungen ein von den Widerständen abhängiges Verhältnis der Volumina der Teilströme
ein. Bei gleichbleibendem Widerstandsverhältnis bildet sich eine Konstante, reproduzierbare
Mengenteilung der von der Pumpe geförderten Flüssigkeitsmenge heraus. Wird der Strömungswiderstand
in der zum Verbraucher führenden Leitung verhältnismäßig groß gewählt, so wird der
entsprechende Teilvolumenstrom sehr gering, so daß dem Verbraucher kleine oder sehr
kleine Flüssigkeitsmengen zugeführt werden können. Die überschüssige, von der Pumpe
geförderte Flüssigkeitsmenge wird über die Rücklaufleitung in den Tank zurückgeführt.
Dadurch ist sichergestellt, daß in den Versorgungsleitungen zwischen der Pumpe und
dem Tank auch bei kleinen Abgabemengen an den Verbraucher eine ausreichende Strömung
eingehalten ist. Bei einer Verringerung der Drehzahl der Pumpe sinkt mit der Fördermenge
auch der Vordruck im Mengenteiler. Durch den geringeren Vordruck wird die dem Verbraucher
zugeführte Flüssigkeitsmenge ebenfalls verringert, und zwar analog zur Drehzahlverminderung
'der Pumpe. Die Doesierung kleiner und kleinster Flüssigkeitsmengen kann somit drehzahlabhängig
erfolgen.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Die Zeichnung stellt teils im Schnitt und teils als Fließschema
eine Vorrichtung gemäß der Erfindung dar.
[0008] Von einer mit einem Getriebe versehenen, drehzahlgeregelten Pumpe 1 wird eine Flüssigkeitsmenge
gefördert und über eine Zulaufleitung 2 einem Verbraucher zugeführt. Auf der Druckseite
der Pumpe 1 zum Beispiel in der Zulaufleitung 2 ist ein Megenteiler 3 angeordnet.
Der Mengenteiler 3 weist einen Eingang 4 auf, mit dem die Zulaufleitung 2 verbunden
ist. Der Mengenteiler 3 kann auch unmittelbar in den Austrittsstutzen 5 der Pumpe
1 motiert werden.
[0009] Der Mengenteiler 3 ist weiterhin mit zwei Ausgängen 6, 7 versehen, von denen einer
mit einer Rücklaufleitung 8 und der andere mit einer zu einem Verbraucher führenden
Verbraucherleitung 9 verbunden ist. Der Rücklaufleitung 8 und der Verbraucherleitung
9 sind Strömungswiderstände von unterschiedlicher Größe zugeordnet, so daß sich ein
bestimmtes Volumenstromverhältnis des in der Verbraucherleitung 9 fließenden Flüssigkeitsteilstrom
zu dem in der Rücklaufleitung 8 fließenden Flüssigkeitsteilstrom bilden kann. Die
unterschiedlichen Strömungswiderstände können zum Beispiel durch entsprechend dimensionierte
Kanäle in den Leitungen gebildet sein.
[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform eines Mengenteilers ist in der Zeichnung dargestellt.
Dieser Mengenteiler 3 besteht aus einem Zylinder 10, in den ein Kolben 11 verschieb-und
feststellbar eingesetzt ist. Dabei bleibt ein Teil des Zylinderraumes, der dem Eingang
4 zugewandt ist, frei. In diesem freien Zylinderraum 12 mündet der mit der Rücklaufleitung
8 verbundene Ausgang 6. In diesem Ausgang 6 ist als Strömungswiderstand eine Drosselbohrung
13 vorgesehen. Der Querschnitt der Drosselbohrung 13 ist so bemessen, daß sich bei
einer Beaufschlagung des Mengenteilers 3 über die Pumpe 1 in dem freien Zylinderraum
12 ein Vordruck ausbildet. Für den Fall, daß der Mengenteiler 3 in den Austrittsstutzen
5 der Pumpe 1 montiert ist, wird die Drosselbohrung 13 in die Pumpe 1 integriert.
[0011] Innerhalb des von dem Kolben 11 eingenommenen Zylinderraums ist in der Wand des Zylinders
10 eine Ringnut 14 eingearbeitet. Mit dieser Ringnut 14 steht der Ausgang 7 in Verbindung,
an den die Verbraucherleitung 9 angeschlossen ist. Stromabwärts von der Ringnut 14
ist eine Dichtung 15 in Form eines O-Ringes vorgesehen, die in eine Ausnehmung in
der Zylinderwand eingelegt ist.
[0012] Der Kolben 11 ist mit einer engen Spielfassung in den Zylinder 10 eingesetzt, so
daß sich zwischen der
Kol- benoberfläche und der Zylinderwand eine Drosselstrecke von eng begrenztem Querschnitt
bildet, deren Endpunkt durch die Ringnut 14 gebildet ist. Diese Drosselstrecke stellt
den Strömungswiderstand dar, der der Verbraucherleitung 9 zugeordnet ist.
[0013] Auf seiner Rückseite ist der Kolben 11 mit einer Stange 16 verbunden, die mit einem
Ende 17 aus dem Zylinder 10 herausgeführt ist. Auf dem herausragenden Ende 17 trägt
die Stange 16 ein Gewinde, in das eine Mutter 18 eingreift, die als Verstelleinrichtung
dient. Durch ein Drehen der Mutter 18 läßt sich der Kolben 11 innerhalb des Zylinders
10 verschieben, jedoch nicht soweit, daß der Ausgang 6 zur Rücklaufleitung 8 überdeckt
wird. Durch ein Verschieben des Kolbens 11 läßt sich die Länge der Drosselstrecke
und damit der Wert des durch diese Drosselstrecke gebildeten Strömungswiderstandes
verändern. Die Verstellung kann vorgenommen werden, ohne daß der Mengenteiler 3 demontiert
werden muß.
[0014] Der beschriebene Mengenteiler läßt sich zum Beispiel zur Kraftstoffdosierung von
Verbrennungsmotoren oder zur Kältemitteldosierung verwenden. Ein besonderes Anwendungsgebiet
ist die öldosierung zu Ölbrennern kleiner Leistung. Es sei angenommen, die Pumpe 1
stelle eine ölpumpe für einen solchen Brenner dar. Das von dieser ölpumpe geförderte
öl strömt in den Mengenteiler 3 und fließt aus dem Mengenteiler 3 zum größten Zeil
(zum Beispiel zu 95 % ) durch die Rücklaufleitung 8 in den Tank oder den Auffangbehälter
der Anlage ab und wird damit zu der Saugseite der Pumpe 1 zurückgeführt. Die Drosselbohrung
13 ist so groß bemessen, daß in dem freien Zylinderraum 12 vor der Kopfseite des Kolbens
11 sich zum Beispiel bei voller Förderleistung der Pumpe 1 und einer Drehzahl von
2800 min
-1 ein Vordruck von 3 bis 4 bar einstellt. Bei diesem Druck spricht das Druckregulierventil
der Pumpe 1 noch nicht an. Aus dem freien Zylinderraum 12 fließt zwischen dem Kolben
11 und der Wand des Zylinders 10 ein Leckölstrom ab, der sich in der Ringnut 14 sammelt
und von dort über den Ausgang 7 und die Verbraucherleitung 9 als Teilstrom (von zum
Beispiel 5 %) dem ölbrenner zuströmt. Bei gleichbleibender Kolbenstellung bleibt die
mengenmäßige Verteilung der durch die Rücklaufleitung 8 und die Verbraucherleitung
9 fließenden Teilströme in etwa konstant, auch wenn die Drehzahl des Getriebes des
Pumpe 1 und damit die absolute Fördermenge geändert wird. Der durch die Verbraucherleitung
9 dem ölbrenner zufließende Teilstrom kann daher über eine Änderung der Drehzahl des
Getriebes der Pumpe 1 geregelt werden.
1. Vorrichtung zum Zumessen kleiner und kleinster Flüssigkeitsmengen zu einem Verbraucher
über eine Pumpe (1), dadurch gekennzeichnet, daß auf der Druckseite der drehzahlgeregelten
Pumpe (1) ein Mengenteiler (3) mit einem Eingang (4) und zwei Ausgängen (6, 7 ) angeordnet
ist, deren einer an eine Rücklaufleitung (8) und der andere an eine zu dem Verbraucher
führende Verbraucherleitung (9) angeschlossen ist, daß der Rücklaufleitung (8) und
der Verbraucherleitung (9) unterschiedlich große Strömungswiderstände zugeordnet sind,
daß der der Verbraucherleitung (9) zugeordnete Strömungswiderstand einen höheren Wert
aufweist als der der Rücklaufleitung (8) zugeordnete Strömungswiderstand und daß der
Strömungswiderstand der Rücklaufleitung (8) einen solchen Wert aufweist, daß stromaufwärts
des Mengenteiles (3) ein Vordruck besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der der Verbraucherleitung
(9) zugeordnete Strömungswiderstand verstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mengenteiler (3) aus
einem Zylinder (10) besteht, in den ein Kolben (11) mit enger Spielfassung eingesetzt
ist, daß der mit der Rücklaufleitung (8) verbundene Ausgang (6) an den freien Zylinderraum
(12) angeschlossen und mit einer Drosselbohrung (13) versehen ist und daß der mit
der Verbraucherleitung (9) verbundene Ausgang (7) in den von dem Kolben (11) eingenommene
Zylinderraum mündet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß in der Wand des Zylinders
(10) im Bereich des Kolbens (11) eine Ringnut (14) eingearbeitet ist, in die der mit
der Verbraucherleitung (9) verbundene Ausgang (7) mündet.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet , daß auf der dem
Eingang (4) des Zylinders (10) abgewandten Seite der Ringnut (14) eine Dichtung (15)
zwischen dem Kolben (11) und der Wand des Zylinders (10) eingelegt ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (11) mit einer Stange (16) verbunden ist, die mit einem Ende (17) aus
dem Zylinder (10) herausgeführt und mit einer Verstelleinrichtung versehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende (17) der Stange
(16) mit einem Gewinde versehen ist, in das eine Mutter (18) eingreift.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mengenteiler (3) in den Austrittsstutzen (5) der Pumpe (1) montiert ist. )
9. Verfahren zum Zumessen kleiner und kleinster Flüssigkeitsmengen über eine Pumpe
zu einem Verbraucher, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermenge der Pumpe in Abhängigkeit
von der Drehzahl ) des Getriebes der Pumpe geändert wird, daß die Fördermenge der
Pumpe über zwei Strömungswiderstände in zwei ungleich große Teilströme derart aufgeteilt
wird, daß beide Teilströme sich analog zur Fördermenge der Pumpe ändern und daß der
kleinere Teilstrom dem Verbraucher zugeführt und der größere Teilstrom zur Saugseite
der Pumpe zurückgeführt wird.
10.Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in den größeren Teilstrom
ein Vordruck eingehalten wird.