(19)
(11) EP 0 181 855 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.05.1986  Patentblatt  1986/21

(21) Anmeldenummer: 85890272.9

(22) Anmeldetag:  31.10.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63H 33/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 31.10.1984 AT 3462/84

(71) Anmelder: Mastny, Michael
A-1238 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Mastny, Michael
    A-1238 Wien (AT)

(74) Vertreter: Müllner, Erwin, Dr. et al
Patentanwälte Dr. Erwin Müllner Dipl.-Ing. Werner Katschinka Postfach 159 Weihburggasse 9
1010 Wien
1010 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Baukastensystem


    (57) Es wird ein Baukastensystem vorgeschlagen, dessen Bausteine Fortsätze (5) und Ausnehmungen (6) zum Zusammenstecken aufweisen. Um möglichst viele Anordnungen zu ermöglichen, weisen die Bausteine an mindestens drei Seiten solche Fortsätze oder Ausnehmungen auf. Ein typischer Baustein - ein Quader (1) - weist an allen 6 Seiten Fortsätze oder Ausnehmungen auf. Gemäß der Erfindung sind die Fortsätze (5) mit Spiel in die Ausnehmungen (6) steckbar; alternativ dazu oder zusätzlich können die Fortsätze ganz oder teilweise konisch ausgebildet sein. Es wird dadurch möglich, ohne Schwierigkeiten Wände aufzubauen. Es ist auch kein Kraftaufwand beim Zusammenfügen und Auseinandernehmen der Bausteine erforderlich (Fig. 1).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Baukastensystem, dessen vorzugsweise aus Holz bestehenden Einzelelemente an mindestens drei verschiedenen Seiten unabhängig voneinander mit mindestens je einem Fortsatz oder mit mindestens je einer Ausnehmung zum Zusammenbau versehen sind.

    [0002] Bausteine der eingangs genannten Art sind beispielsweise aus der GB-PS 908 097 bekannt. Mit diesem System kann man sowohl nebeneinanderliegende als auch übereinanderliegende Bausteine miteinander verbinden. Es ist jedoch schwierig, Wände aufzubauen. Nachdem man die erste Reihe Bausteine seitlich zusammengesteckt hat, muß der erste Baustein der zweiten Reihe aufgesetzt werden. Ab dem nächsten Baustein gibt es jedoch Schwierigkeiten:Dadurch, daß sowohl seitlich als auch nach unten Vorsprünge vorhanden sind (falls Ausnehmungen vorhanden sind, befinden sich die Vorsprünge an den bereits zusammengesteckten Bausteinen), ist es nicht möglich, den Baustein an seinen Platz zu bringen, ohne bereits zusammengesteckte Bausteine wieder zu trennen. Der Baustein liegt nämlich zu hoch, um die seitliche Verbindung herstellen zu können, und zu weit seitlich, um die senkrechte Verbindung herstellen zu können.

    [0003] Das gleiche Problem tritt auch bei Bausteinen gemäß DE-OS 32 07 253 auf. Das Problem wird dort so gelöst, daß die quaderförmigen Bausteine 2 (Fig. lb) an den Stirnseiten keine Ausnehmungen bzw. Vorsprünge aufweisen.

    [0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Bausteine der eingangs erwähnten Art so auszugestalten, daß es leicht möglich ist, Wände und Blöcke aufzubauen.

    [0005] Diese Aufgabe wird durch ein Baukastensystem der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß die Fortsätze mit Spiel in die Ausnehmungen steckbar sind und/oder zumindest zum Teil konisch ausgebildet sind.

    [0006] Durch das Spiel bzw. die konische Ausbildung werden die oben genannten Nachteile vermichen. Obwohl die Einzelelemente nicht nur mit der darüber- bzk: därunterliegenden Reihe, sondern auch mit den in der gleichen Reihe anschließenden Einzelelementen verbunden sind, ist es jederzeit leicht möglich, an vorhandene Wände anzubauen. Die Zahl der verschiedenen Anordnungsmöglichkeiten auch weniger Steine wird stark erhöht. Da die Fortsätze mit Spiel in die Ausnehmungen steckbar bzw. konisch ausgebildet sind, wird insbesondere kleinen Kindern das Zusammenfügen und Auseinandernehmen der Einzelelemente erleichtert; außerdem wird ein Lehreffekt erzielt, nämlich, daß ein Stoß gegen die "Konstruktion" diese zerstört.

    [0007] Vorzugsweise weisen Fortsätze und Ausnehmungen eine kreisförmige oder quadratische Grundfläche auf. Im ersten Fall ist - sofern zwei Einzelelemente nur durch einen Fortsatz und eine Ausnehmung verbunden sind - ein Verdrehen der Einzelelemente gegeneinander möglich, im zweiten Fall gibt es vier Möglichkeiten, die Einzelelemente zusammenzufügen.

    [0008] Vorzugsweise weisen quaderförmige Einzelelemente an drei Seiten mindestens je einen Fortsatz und an den drei gegenüberliegenden Seiten mindestens je eine Ausnehmung auf. Von einem derartigen Grundelement kann dadurch an jeder der sechs Seitenflächen weitergebaut werden, wodurch auf einfache Weise dreidimensionale Anordnungen geschaffen werden können.

    [0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weisen Einzelelemente in Form eines regelmäßigen dreiseitgen Prismas an zwei Seitenflächen mindestens je einen Fortsatz und an der dritten Seitenfläche mindestens eine Ausnehmung oder an einer Seitenfläche mindestens einen Fortsatz und an den anderen beiden Seitenflächen mindestens je eine Ausnehmung auf, und gegebenenfalls weist eine der beiden Parallelflächen mindestens einen Fortsatz und die andere Parallelfläche mindestens eine Ausnehmung auf. Mit Bausteien dieser Art ist es möglich, "Dächer" zu bauen. Falls auch die Parallelflächen Fortsätze und Ausnehmungen aufweisen, halten auch die einzelnen Reihen des Daches, die quer zum Frist liegen, zusammen.

    [0010] An Hand der Fig. 1 bis 4 werden erfindungsgemäße Ausführungsformen von Einzelelementen beschrieben. Es zeigt Fig. 1 ein quaderförmiges Einzelelement, Fig. 2 ein würfelförmiges Einzelelement, Fig. 3 ein prismenförmiges Einzelelement und Fig. 4 ein quaderförmiges Einzelelement mit einer Aussparung. Das quaderförmige Einzelelement 1 hat an einer quadratischen Seitenfläche einen Fortsatz 5, an der gegenüberliegenden Seitenfläche eine Ausnehmung 6, an zwei Seiten je zwei Fortsätze 5 und an den gegenüberliegenden Seiten je zwei Ausnehmungen 6. Die Fortsätze haben jeweils einen kleineren Durchmesser als die Ausnehmungen. Das würfelförmige Einzelelement 2 hat an drei Seiten Fortsätze 5 und an den gegenüberliegenden Seiten Ausnehmungen 6. Bei diesem Baustein sind konische Fortsatze dargestellt. Das Einzelelement 3 in Form eines regelmäßigen dreiseitigen Prismas hat an zwei Seitenflächen Fortsätze 5 und an der dritten Seitenfläche eine Ausnehmung 6. Um Einzelelemente dieser Form beliebig aneinanderfügen zu können, wird eine zweite Ausführungsform (nicht dargestellt) benötigt, die an zwei Seitenflächen eine Ausnehmung und an der dritten Seitenfläche einen Fortsatz aufweist. Das quaderförmige Einzelelement 4 mit einer Aussparung kann - in einer Wand eingebaut - als Tor dienen. Es hat an einer Seitenfläche zwei Fortsätze 5, an der gegenüberliegenden Seitenfläche zwei Ausnehmungen 6, an der Deckfläche drei Fortsätze 5 und an der Grundfläche zwei Ausnehmungen 6. Die Einzelelemente bestehen vorzugsweise aus Holz, sie können aber auch aus anderem Material, z.B. Kunststoff, gefertigt werden.


    Ansprüche

    1. Baukastensystem, dessen vorzugsweise aus Holz bestehenden Einzelclemente an mindestens drei verschiedenen Seiten,unabhängig voneinander mit mindestens je einem Fortsatz oder mit mindestens je einer Ausnehmung zum Zusammenbau versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Fortsätze (5) mit Spiel in die Ausnehmungen (6) steckbar sind und/oder zumindest zum Teil konisch ausgebildet sind.
     
    2. Baukastensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fortsätze (5) und Ausnehmungen (6) eine kreisförmige oder quadratische Grundfläche aufweisen.
     
    3. Baukastensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß quaderförmige Einzelelemente (1, 2) an drei Seiten mindestens je einen Fortsatz (5) und an den drei gegenüberliegenden Seiten mindestens je eine Ausnehmung (6) aufweisen.
     
    4. Baukastensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Einzelelemente in Form eines regelmäßigen dreiseitigen Prismas (3) an zwei Seitenflächen mindestens je einen Fortsatz (5) und an der dritten Seitenfläche mindestens eine Ausnehmung (6) oder an einer Seitenfläche mindestens einen Fortsatz (5) und an den anderen beiden Seitenflächen mindestens je eine Ausnehmung (6) aufweisen und daß gegebenenfalls eine der beiden Parallelflächen mindestens einen Fortsatz (5) und die andere Parallelfläche mindestens eine Ausnehmung (6) aufweist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht